Vestibuläre migräne vs. Psychische Erkrankung

Hallo.
Ich bin total verwirrt. Ich bin seit ca. Nem halben Jahr in therapeutischer Behandlung, war auch ein paar Monate davon stationär. Als Diagnose bekam mich eine komplexe postrraumatische belastungsstörung. Meine Kindheit war nicht die beste, bin damit aber bis zu Beginn diesen Jahres recht gut zurecht gekommen. Ich habe seit Beginn dieser zeit...also seitdem ich wg " psychischen " Symptomen in Behandlung bin regelmäßig Phasen in denen ich plötzlich schlechter höre, bis fast nix mehr, es beginnt mit ner extremen lärmempfindlichkeit. Gefolgt von Sehstörungen , tunnelblick, und gesichtsfeldauafall. In schlimmen Verläufen fühlt sich mein Arm wie eingeschlafen an und ich spür ihn komm. Das dauert meist so 3 - 4 Std, es entwickelt sich so über die zeit. Dann wird mir plötzlich Mega schwindelig ( drehschwindel ) ich kann mich dann kaum auf den Beinen halten, kippe meist um wenn es zu plötzlich kommt, und dann stellt sich ein dröhnender kopfmerz ein . Schwer zu beschreiben. Es ist als wenn jemand mit nem Bohrer deinen Kopf bearbeitet. Das dauert dann auch nochmal ca. 3-4 Std.....je nachdem.
Meist hilft nur schlaf, ich bin dann so neben mir das ich an nix teilnehmen kann. Ich kann mir auch nix merken was in der zeit passiert.

Das alles wurde als Symptom einer ptbs diagnostiziert. Die Dinge die ich in der Therapie gelernt habe helfen allerdings kaum in der akuten Phase. Ich weiß inzwischen das lärm ( speziell menschenlärm.....viele die Durcheinander reden oder wenn es wuselig wird ) ein Auslöser Ist.

Nun meinte ein anderer Neurologe das könnte alles zu einer sehr schweren migräne Form gehören ?!?
Kennt ihr sowas ? Ich muss gestehen ich dachte migräne wären sowas wie starke Kopfschmerzen ....... Ich würde mich freuen ein paar Erfahrungen zu lesen.

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Huhu,

bei mir ist es definitiv Migräne (mit Aura). Ist bei mir erblich bedingt. Bei mir wird es durch helles Licht ausgelöst, und auch mal bei Schlafmangel. Ich habe dabei zum Teil auch Sprachstörungen, d.h., ich kann mich nicht mehr wirklich mitteilen. Im Kopf ist der Gedanke noch, aber er kommt nicht raus. ;-) Außerdem werden bei mir verschiedene Körperteile taub, Arm, Fingerspitzen, Zunge, Nase, das Gefühl wandert. Nachdem Sehstörungen, Taubheit, Sprachstörung vorbei sind, kommen die dröhnenden Kopfschmerzen.

LG

Hanna

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Wie oft passiert dir das ? Kannst du damit weiterarbeiten ? Hast du das immer nur bei hellem Licht ?

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Früher mehrmals im Jahr, zum Teil monatlich oder auch mal zweimal im Monat. In den letzten Jahren hatte ich es zum Glück sehr selten, nur noch einmal im Jahr. Je älter ich werde, desto seltener wird es. Vielleicht achte ich aber einfach nur besser auf die Triggersituationen und versuche sie zu vermeiden.

Nein, ich kann damit definitiv nicht weiterarbeiten, ich kann dann gar nichts mehr tun.
Ich weiss noch, dass ich es am ersten Tag an der Berufsakademie hatte, ich bin dann ins Sekretariat und wollte mich krankmelden und konnte aber weder meinen Namen noch meinen Ausbildungszweig benennen. Ich bin da völlig hilflos, kann weder lesen noch mich mitteilen für ca. 30 min. Wenn ich direkt beim Auftreten der Sehstörung zwei Kopfschmerztabletten nehme, sind die Kopfschmerzen nach Abklingen der Aura wenigstens nur noch dumpf wahrnehmbar.

Helles Licht ist bei mir ein Trigger, ein weiterer ist wie gesagt Schlafmangel und Aufregung. Und Antihistaminika gegen Heuschnupfen (Loratidin). Ich hatte die mal genommen und bekam plötzlich wieder verstärkt Migräne. (Ich nehme sie deswegen natürlich nicht ;-))

LG

Hanna

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Hallo,

ich leide an Migräne mit Aura und das läuft so ab: ich bekomme Flimmern vor einem Auge und Gesichtsfeldausfälle (dunkle Flecken). Dann kommt der Kopfschmerz und ungef. zeitgleich geht die Aura wieder weg. Der Schmerz sitzt einseitig. Ich habe als Begleitsymptome: Übelkeit, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit, Kribbeln bzw. pelziges Gefühl einseitig meistens in Arm oder Bein, manchmal Lähmungserscheinungen (Kraftverlust) in Arm oder Bein. Ich bin dann zu nichts zu gebrauchen, kann die Augen kaum offen halten. Meistens bin ich nicht mehr in der Lage zu lesen. Ich erkenne zwar die Buchstaben aber mein Kopf schafft es nicht sie zu Worten zusammen zu setzen.

Das was du beschreibst könnte also durchaus eine Migräne sein. Du solltest das in einer Schmerzklinik bzw. Migräneklinik abklären lassen.

Gute Besserung!
Barrik

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Hallo Coyo,

Ich hatte ein ähnliches Schicksal wie du. Meine Migräne artete in Krampfanfälle aus :-( Was meinst du was ich für abenteuerliche Diagnosen erhalten habe.Posttraumatische Belastungstörungsfrei, nicht epileptische Anfälle etc. Nie habe ich wirklich daran geglaubt, weil ich ja tatsächlich Symptome hatte und ich einfach wusste, dass ich so nicht Ticke. Nun ja, ich bin durch die Hölle gegangen, diese Unterstellungen haben mich fertig gemacht und zun Teil wurde es dann psychisch aus dem Grund. Nun ja,

ein schlauer Neurologe hat dann irgendwann gesagt, wir machen ein MigräneTagebuch . Das war der Durchbruch. Seitdem bekomme ich Tabletten gegen Epilepsie, die gleichzeitig gegen Migräne auch verwendet werden. Damit geht es mir gut und ab und zu spüre ich noch eine wenig Migräne, aber ohne Anfälle und minimalen Kopfdruck.

Aber diese Unterstellungen haben Spuren hinterlassen und haben mich tief getroffen, dass ich deswegen in eine Depression anschließend gefallen bin und eine Therapie nun 2 Jahre brauchte, um das zu verarbeiten.

Lass das gut abklären.

lg, Anna