Was zur psychologin sagen ?

Huhu, ich habe morgen einen Termin bei einer Psychologin.
Vor Ca. 9 Wochen hatte ich eine Art "Kopfattacke" ein paar Sekunden und seither andauernden kopfdruck, schluckbeschwerden, einschlafstörungen. Im Krankenhaus wurde nichts herausgefunden. Bekam wegen (eventuell) Spannungskopfschmerzen Antidepressiva. Half zwar dagegen, aber bekam furchtbar herzrasen davon und setzte nach 6 Tagen wieder ab. Das mit dem Herz wurde nicht besser , bekam bisoprolol 1,25mg dagegen und soll die bis März erstmal nehmen.
Meine schwiegereltern meinen (und auch die Ärztin aus dem kh) es wäre psychisch, da ich 4 Wochen vorher eine Fehlgeburt hatte. Aber das kann ich nicht glauben. Es begann ja direkt im Kopf, ganz plötzlich und seitdem bin ich nicht eine Sekunde lang beschwerdefrei. Mir wurde ein Termin bei der Psychologin gemacht von meiner schwiegerstiefmutter.

Ich weiß nun gar nicht, was ich der Ärztin sagen soll.

Soll ich erst meine körperlichen Beschwerden erzählen oder direkt mit der Fehlgeburt anfangen? Ich möchte darüber nur ungern sprechen, da ich es ganz gut verkraftet hatte und mich schon sehr ausgesprochen hatte.

Danke fürs lesen und gute Nacht

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Hallo,

naja sie wird dich mit sicherheit fragen warum du bei ihr bist und da würde ich einfach das erzählen was in den letzten Wochen passiert ist. Und ich würde der Psychologin sagen das du nicht so wirklich verstehst was du bei ihr sollst. Sag einfach das was du denkst und beantworte Fragen fals welche kommen einfach wahrheitsgemäß.

Wenn organisch alles abgeklärt ist und nichts gefunden wurde ist es gut möglich das es eine Kopfsache ist. Vielleicht hast du doch nicht die Fehlgeburt so gut verkraftet wie du denkst? Oder es ist etwas anderes was deinen Kopf so beschäftigt das er dir schmerzen bereitet.

Ich kann nur von mir sagen ich hatte höllische Kopfschmerzen nach dem Notkaiserschnitt und da half nichts bis ich dann irgendwann doch mal bei einem Psychologen saß und ihm alles erzählte. Ich dachte zu dem Zeitpunkt auch hab ich gut verkraftet und verarbeitet pustekuchen mein Kopf zeigte es mir,

Ich kann dir nur raten versuchs einfach! Und wenn du danach sagst nee brauchst du nicht dann sag das auch so! Sei aber ehrlich zu dir selbst.

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Deine Beschwerden klingen nach Hormonproblemen, könnte die Schilddrüse sein. Ich würde eher zum Endokrinologen als zum Psychologen gehen.

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Hallo

oh, das kenn ich nur zu gut diese Beschwerden. So fing vor 14 Jahren meine Angst u. Panikstörung an.

Und immer, wenn ich wieder eine Akutphase bekommen, beginnt die so und mit vielen anderen Symptomen, die man eher körperlichen denn psychsichen Beschwerden zuordnen würde.

Ich rate Dir, lass es nicht einreißen, such Dir einen Psychologen mit dem Du die letzen Monate nochmal aufdröselst. Auch wenn Du meinst, Du hättest es alles gut verarbeitet - das Unterbewusstsein hat wohl doch noch arg an dem einschneidendem Ereignis zu knabbern.

Und vor allem habe ich die Erfahrung für mich machen müssen, dass mir ein Gespräch mit einer neutralen Person von Aussen ( also auch keine Freunde oder so) viel mehr hilft als gedacht.

Was und wie Du das deiner Ärztin erzählst, ist denke ich egal, sie wird Dich schon verstehen und wissen, dass zwischen Körperlichen Beschwerden und Fehlgeburt ein Zusammenhang besteht, der Dich in der Psyche beschäftigt, so dass es über die körperlichen Beschwerden zum Ausdruck kommt.

LG und gute Besserung

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Hallo,

ich weiß, dass es schwer ist einzusehen, dass es einem psychisch nicht gut geht.

Ich kenne das sehr gut. Im Sommer 2012 hatte ich ähnliche Symptome. Ich bin fast verrückt geworden vor Angst, dachte zwischenzeitlich ich wäre schwer krank und müsste sterben. Ich hatte immer mal wieder vorher mit Schluckstörungen zu kämpfen und ab dem Sommer 2012 hatte ich eine dauerhafte Schluckblockade. Ich konnte außer dünnen Joghurts nichts mehr essen.

Ich hatte eines Abends eine (wahrscheinlich) Migräneattake. Konnte nichts mehr sehen. Es war wie eine Discokugel in den Augen. Bunte Streifen und Blitze. Davor immer mal wieder starke Schwindelattaken, Kopfschmerzen, Druck im Kopf, so sehr, dass ich dachte ich habe einen Tumor oder so was.

Ich bin dann ins Krankenhaus und wurde eine Woche lang von oben bis unten auf den Kopf gestellt. MRT, das Herz wurde untersucht, eine Lumbvalpunktion wurde gemacht, etliche Tests, ob meine Nerven so arbeiten wie sie sollen, Magen und Darmspiegelung, Bariumschlucktest und und und. Ich bin nach einer Woche ohne Befund wieder nach Hause mit einem "sehr wahrscheinlich ist es psychisch".

Ich habe mich dann noch etliche Monate rumgeschleppt, es wurde immer schlimmer, bis ich im Januar 2013 zusammengebrochen bin. Ich habe mich selbst in eine Psychiatrie einweisen lassen. Das war die beste Entscheidung meines Lebens!

Ich habe erkannt woher meine Probleme kommen. Ich leide unter somatoformen Störungen http://de.wikipedia.org/wiki/Somatoforme_St%C3%B6rung
Mein Körper reagiert auf psychischen Stress mit extremen Krankheitssymptomen.

Du kannst dir vermutlich vorstellen wie froh ich war, dass ich endlich eine Diagnose hatte und daran arbeiten konnte, wieder gesund zu werden.

Nach 6 Monaten konnte ich wieder schlucken. Es ist noch nicht alles wieder gut und es liegt viel Arbeit vor mir, aber verglichen mit den letzten beiden Jahren geht es mir heute viel besser. Und das nur dank meiner Psychologin und einer umfangreichen Therapie in Verbindung mit Medikamenten.

Was ich dir sagen will: Tu das bitte nicht ab, indem du sagst du kannst das nicht glauben. Die Psyche ist so komplex und kann unser ganzes Leben völlig auf den Kopf stellen. Lass dich auf die Psychologin ein, dann kann es dir bald wieder besser gehen.

Erzähl ihr, warum du zu ihr kommst. Fang mit deinen Symptomen an und sag ihr auch, was deiner Meinung nach der Auslöser sein könnte. Es ist wichtig, dass du mit ihr darüber sprichst.

Ich dachte auch lange Zeit, dass ich mit meinen Problemen abgeschlossen habe (bei mir war der Auslöser meine Erlebenisse in der Kindheit) und habe erst während den Gesprächen mit der Therapeutin gemerkt wie tief das alles doch immer noch sitzt.

Ich bin mit 18 ausgezogen und der Zusammenbruch kam 5 Jahre später!

Hab keine Angst mit der Psychologin zu sprechen. Sie ist dafür da dir zu helfen.

Und wenn du dich nicht wohl fühlst bei ihr, dann mach dir einen Termin bei einem anderen Therapeuten. Es ist wichtig, dass du mit deinem Gegenüber gut zurecht kommst!

Und wegen der Medikamente: Wer hat dir empfohlen die gleich wieder abzusetzen? Es kann 2-3 Wochen dauern, bis der Körper sich daran gewöhnt. Man darf Anti-Depressiva auch nicht einfach so von heute auf morgen absetzen.

Ich hatte in den ersten 2 Wochen der Einnahme auch Nebenwirkungen. Ich hab mich gefühlt wie auf Drogen. Das ging aber vorbei und dann hat es mir wirklich geholfen.

Ich wünsche dir alles Gute!

LG Sabrina

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Danke für deine Erfahrung.
Die Antidepressiva sollte ich 2 Wochen lang nehmen, hauptsächlich zum schlafen und gegen den Kopfdruck. Die haben auch sofort gewirt, aber mit schlimmen herzrasen dazu. Das habe ich einfach nicht länger als 6 Tage ausgehalten und ich weiß, dass man sie nicht einfach absetzen sollte. Aber ob dj es glaubst oder nicht, KEIN Arzt wollte mit mir reden, nichtmal die aus der Klinik. Also setzte ich ab. Und nun begleitet mich dieses herzproblem schon lange.

Ich weiß ja auch, dass es mir vielleicht schlechter geht, als ich meine. Aber darüber will ich nicht reden. Mhm..

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Ich kann verstehen, dass du darüber nicht sprechen möchtest. Ich hatte auch große Hemmungen und habe die nach wie vor. Ich müsste zum Beispiel eigentlich eine analytische Therapie machen, das kann ich aber, zumindest bisher, völlig vergessen. Bei dieser Art von Therapie wird man nicht vom Therapeuten befragt, man soll quasi einfach drauf los reden. Das kann ich bis heute nicht. Als ich bei einer Analytikerin Probestunden hatte, habe ich da gesessen, geschwiegen und fast geweint, weil mir das so unangenehm war.

Geh erst Mal einfach nur hin, das ist schon mal ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Du kannst dir Zeit nehmen und musst nichts erzählen, was du nicht erzählen willst. Ein guter Therapeut merkt das auch ganz schnell und akzeptiert das dann auch.

Mit der Zeit wirst du lernen dich in den Stunden ein bisschen fallen zu lassen und kannst dann irgendwann mehr erzählen. Wichtig ist nur, dass du erst mal überhaupt hingehst. Und wenn du dann vor Ort gar nichts sagen willst, ist das auch ok. Du nimmst dir einfach so viel Zeit wie du brauchst.

Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan. Ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Wie gesagt, ich dachte genauso wie du im Moment und heute, nachdem ich mich darauf eingelassen habe, sage ich, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war. Es hilft wirklich ungemein!

LG

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Hallo,

sprich mit der Psychologin einfach über alles, was Dich belastet.

Das muss nicht gleich in der ersten Sitzung sein, Du hast Zeit. Und die solltest Du Dir auch nehmen.

GLG #klee