Krankenhausphobie

Hallo!
Ich weiß gar nicht mehr was ich tun sollte.

Zur Vorgeschichte: Bis zur Geburt meines Sohnes musste ich selbst nie im Krankenhaus liegen. Natürlich habe ich trotzdem nicht die besten Erfahrungen damit gemacht. Beide Großeltern sind im Krankenhaus verstorben. Als erstes meine Oma, damals war ich 17 und das war sehr hart, sie war ein sehr, sehr wichtiger Mensch für mich.
Mein Sohn kam per KS auf die Welt und wir waren 5 Nächte in der Klinik, mir ging es schlecht. Sehr schlecht. Aber ich schob es auf den Babyblues an dem ich sehr gelitten haben. Natürlich merkte ich eine Verbesserung als ich aus dem Krankenhaus kam, aber ich hab das darauf geschoben, dass sich ja Leute daheim allgemein besser fühlen.

So, dann kam mein Sohn mit 15 Monaten ins Krankenhaus. 2 Nächte stationär aufgrund von Bronchitis. Klar, ich machte mir Sorgen. Aber mir kroch die Panik richtig in den Hals. Ich hatte Schweißausbrüche, Druchfall, heftige Übelkeit, konnte nichts essen und natürlich nicht schlafen. Mein Sohn war an einem Gerät angeschlossen das die Sauerstoffsättigung gemessen hatte. Ich konnte nichts anderes tun als die Nacht dieses Gerät anzustarren. Eigentlich wusste ich ja, dass ist da um anzuzeigen wenn es meinem Sohn schlechter geht und dann gibt es Alarm... Ich konnte trotzdem nicht anders.

Nun waren wir letzte Woche wieder wegen Bronchtitis 2 Nächte stationär. Ich hab versucht mir selbst gut zuzureden. Mich würde auch NIEMAND dazu bringen nicht bei meinem Sohn zu bleiben und niemals würde ich gegen den Rat der Ärzte mit ihm nach Hause gehen. NIEMALS. Ich bin dort weil ich das Beste für meinen Schatz möchte und das wusste ich auch letzte Woche. Er brauchte Hilfe, also war das alles selbstverständlich. Und trotzdem, es schnürte mir fast die Luft ab, mir ging es schlecht und es ging alles wieder los. Die erste Nacht benötigte er noch Sauerstoff, aber auch da hab ich das Gerät beobachtet. Ich konnte nicht anders. Bei der zweiten Nacht wusste ich, schafft er die ohne Sauerstoff dürfen wir am Morgen heim. Natürlich beobachtete ich das Gerät und sobald die Sauerstoffsättigung nur um 1 Prozent fiel, übermannte mich schon fast Panik. Nicht falsch verstehen, hätte mein Sohn Sauerstoff benötigt, hätte ich mich niemals dagegen gewehrt oder ähnliches. Sein Wohl stand immer im Vordergrund, aber ich konnte trotzdem die Panik nicht abstellen. Und deshalb hab ich natürlich gehofft, alles geht gut. Ich hab die ganzen 2 Tage insgesamt 1 Brötchen gegessen und das auch nur mit Mühe. Ich hab immer versucht mir selbst einzureden das wir ja nicht lange bleiben müssen, ob 2 oder 3 Nächte ist ja nicht relevant etc. Trotzdem war die Panik.....
Ich weiß nicht ob ihr versteht was ich meine.... Ich tu alles für meinen Sohn und handle in erster Linie in seinem Interesse! Es muss ihm gut gehen und ihm geholfen werden! Deshalb tu ich alles und lasse mir von Anderen nichts anmerken... Trotzdem hab ich eine totale Panik und kann nicht mal richtig sagen wieso oder weshalb.
Das war seine zweite Bronchitis innerhalb von 8 Wochen. Wer weiß wie es weitergeht? Vielleicht müssen wir bald wieder stationär. Es kann sonst was passieren, dass das notwendig ist. Aber wie kann ich für meinen Sohn eine starke Mama sein? Ihm Ruhe und Zuversicht vermitteln?

Kennt das jemand?
Sorry, das es so viel geworden ist....

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Hallo,

also wenn Du so eine Panik hast würde ich es versuchen, dass das nächste Mal zumindest 1 Nacht lang der Papa mitgeht. Dann muss er halt mal 1 Tag Urlaub nehmen oder Ihr wechselt Euch morgens ab (er schläft dort, Du bist tags dort). Dann kann er arbeiten gehen.
Und falls Du trotzdem bei Deinem Sohn im KH bleibst weil es nicht anders geht dann würde ich die Ärzte bzw. Krankenschwester einweihen wie es Dir geht. Vielleicht können sie Dir ja ein bißchen die Angst nehmen?!

Aber natürlich drücke ich die Daumen, dass Ihr wegen Bronchitis nie mehr ins KH müsst (und natürlich auch nicht wegen etwas anderem).

Viel Glück und alles Gute

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Hallo,

erstmal möchte ich Dir sagen,dass ich selber eine Phobie habe und weiß,dass man nichts gegen diese,oft unbegründeten AngstGefühle machen kann.Bei mir bezieht sich die Angst aber nicht aufs Krankenhaus(das wäre auch schlecht,bin nämlich KinderKrankenschwester ;-))

Bist Du Dir denn sicher,was genau Dir Angst macht?Ist es das Krankenhaus an sich?Der Geruch,die Geräusche,die Atmosphäre,die Angst sich anzustecken?Oder ist es die Angst um Deinen Sohn?Dass es ihm schlechter gehen könnte,dass ihm was zustößt etc?
Du solltest als erstes versuchen genau in Dich rein zu hören,was genau Dir Angst macht.Oder zumindest versuchen es zu einzugrenzen.
Würde es Dir genauso gehen,wenn Du alleine im Krankenhaus wärst,wenn Du krank wärst?

Als Kinderkrankenschwester kann ich Dir sagen,dass es immer eine Ausnahmesituation ist,wenn das Kind im Krankenhaus ist.Das wissen auch die Schwestern.deshalb sei beim nächsten Mal (wir hoffen ja,dass es kein nächstes Mal geben wird) ruhig ehrlich zu den Schwestern und sprich über Deine Probleme.

Als Mutter kann ich Dir sagen,dass es einfach furchterregend ist,das eigene Kind so zu sehen.Sogar ich als "Fachfrau" musste damals das Zimmer verlassen,als meinem Sohn als neugeborenem in der Klinik Blut abgenommen wurde.mir wurde richtig übel.Dabei habe ich schon bei so vielen Kindern Blut abgenommen.

Und als Phobikerin kann ich Dir sagen, dass es sehr schwer bis unmöglich ist,in angstauslösenden Situationen ruhig zu bleiben.Ich habe es erst in einer Therapie gelernt.

LG

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Ich versuche noch herauszufinden was genau mir Angst macht. Angst vor Ansteckung habe ich nicht. Angst um meinen Sohn, ja, aber trotzdem bin ich der Meinung er ist gut aufgehoben und es wird ihm die Hilfe gegeben die er braucht.
Die Geräusche machen mir totale Angst. Das piepen wenn die Geräte Alarm schlagen und anzeigen, irgendwas stimmt nicht.... Das geht mir durch und durch... Ich fühle mich auch irgendwie eingesperrt. Sicher bin ich mir nicht, aber ich denke schon, es würde mir genauso gehen wenn ich allein im Krankenhaus liegen würde, ohne natürlich die Angst um meinen Sohn.

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In der akuten Paniksituation die Aufmerksamkeit auf die eigene Atmung focussieren.
Tief durch die Nase einatmen - lang durch den Mund ausatmen....
vorher leg eine Anzahl fest -z.B. 20 Mal

Das ist sozusagen - die erste Hilfe...behebt aber das Problem in ihren Wurzeln nicht.
Ich denke eine Therapie wäre überlegenswert- auf lange Sicht.