Aneurysma in der Leistengegend

Hallo,

meine Frage bezieht sich auf meine Oma.

Ein Venenspezialist hat bei meiner Oma ein Aneurysma in der Leistengegend diagnostiziert.
Meine Oma sagte, dass sie das schon seit Jahren hätte. Es ist halt eine walnußgroße Aussackung einer Beinvene und äußerlich sehr sichtbar.
Probleme würde es ihr nicht bereiten, sagt sie.
Der Venenspezialist ist der Meinung, dass das operiert werden sollte und auch andere Venen an ihrem einem Bein.

So, nun war sie bei ihrem Hausarzt und der sagte, das er nicht unbedingt zur Operation raten würde, da man damit leben könne. Die entgültige Entsscheidung für die OP liegt nun bei meiner Oma.

Meine Frage wäre nun: Hat jemand Erfahrungen mit solchen Aneurysmen in der Leistengegend bzw. lebt jemand damit ganz normal weiter. Oder ist eine Operation sinnvoller.

Gegoogelt habe ich schon und finde aber nur diverse Chirurgieportale, auf denen immer zur OP geraten wird.

Ich würde mich auf Erfahrungsberichte freuen!

Ach so, meine Oma ist 75 Jahre alt.

Ich danke schon mal für Antworten!

Lg Trixi

#sonne

1

Hallo,

Kann dir keinen Erfahrungswert geben, aber an so einem Aneurysma können sich Blutgerinnsel bilden, die dann "weggeschwemmt" werden können und somit die Arterien des Beines verstopfen können. Dies kann dann zu einer Amputation des Beines führen.

Allerdings ist deine Oma auch schon etwas älter. Sprich, so eine Op verkraften viele auch nicht mehr so. Sie war ja bereits bei zwei Ärzten und hat sich aufklären und beraten lassen, oder?
Ansonsten würde ich nochmal zum Arzt und mir genau die Risiken und die Vorteile aufzählen lassen.

Gute Besserung für deine Oma!

Lieben Gruß!

Sabine

3

Hallo,

danke Dir für Deine Antwort.

Ja, habe mich ja nun auch etwas belesen und genau das was Du schreibst, macht mir dann auch Angst.
Die Narkose würde dann angepasst werden, dh. es wäre keine Vollnarkose, die Patienten wären dann bei Bewußtsein.

Vielen Dank für Deine lieben Wünsche!

Alles Gute und liebe Grüße!

Trixi

#blume

2

Huhu

Also das gefährliche an aneurysmen ist eben, dass sie ruptieren können. Das endet in 70% der Fälle tödlich, da das Blut ja mit schmackes durch die Arterien gepumpt wird und im Fall einer ruptur, treten in Sekundenschnelle unglaubliche Schmerzen auf und ein großer Blutverlust. Das aneurysma deiner Oma muss ja ziemlich groß sein, wenn man es von außen schon so deutlich sieht. Klar, Operationen sind mit 75 nichtmehr so lapidar hinzunehmen wie mit 30, aber die Medizin ist heutzutage so weit, dass der Anästhesist und die Operateure viel bessere Möglichkeiten haben wie früher. Die thrombosegefahr ist in den alter nach einer OP höher, die Thrombosegefahr bei deiner Oma ist aber sowieso hoch, aufgrund des aneurysmas.
Im Endeffekt muss deine Oma entscheiden...aneurysmen in der femoralis sind nicht so rupturgefährdet wie Hirn-oder aortenaneurysmen...dafür ist bei solchen aneurysmen (auch in der Kniekehle) die Thrombose Bzw emboliegefahr höher, da sich die thromben durch die stetige Bewegung des Beins "lieber" lösen. In der Regel wird bei aneurysmen an ca 2,5 cm zur OP geraten.

Alles gute

LG

4

Hallo,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort!

Ja, es ist vielleicht eine Zwickmühle mit der Thrombosegefahr. Bloß kann dann keiner sagen, was ist jetzt wichtiger: Dass das Aneurysma rupturiert, das eine Thrombose entsteht, im schlimmsten Fall wohl noch eine Embolie und eine Thrombose nach der Operation.

Es ist fast so, als will sich keiner so richtig festlegen, auf jeden Fall der Hausarzt nicht.

Ach mann, alles nicht so einfach. Wie macht man es richtig.

Trotzdem vielen Dank und alles Gute!

LG Trixi

#blume

5

Ja die rupturgefahr is ja nicht ganz so hoch wie bei anderen aneurysmen...wir haben ganz oft noch ältere Patienten auf Station (neurochirurgie) und mit richtig eingesetzter Prophylaxe ist eine Thrombose nach einer OP ganz gut abzuhalten. Die clexane Einheiten werden patientengenau berechnet, ATS Strümpfe, schnelle mobilisation nach OP usw. Nach Möglichkeit am
Besten noch einen anderen angiologen zur Beratung herranziehen...

LG

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7

Moin moin,

mal ein paar Richtigstellungen:

laut TE handelt es sich um ein Aneurysma der BeinVENEN, nicht der Arterien!

In diesen Aneurysmen können sich Gerinnsel bilden, die dann über das Herz in die Lunge wandern und zur Lungenembolie führen können, oder das Gerinnsel wächst z.B. in die Lebervene hinein, was dann zum Tod führen kann. Auch Venenaneurysmen können platzen und zu schweren Blutungen führen.

Zudem scheinen ja noch andere Venen brtroffen zu sein (Krampfadern? Aneurysmen?), die ggf. ebenfalls operiert werden sollen.
Bei Krampfadern bestünde z.B. das Risiko, am "offenen Bein" zu erkranken, sprich an Hautverletzungen, die nicht merh abheilen und ggf. immer größer werden.

Sicherlich ist deine Oma nicht mehr in einem Alter, wo man sich "einfach so" operieren lässt, aber es gibt mittlerweile sehr gute örtliche Betäubungsverfahren! Ihr solltet wirklich über eine OP nachdenken.

Alles Gute,

Wibbi

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Oh, jetzt erst Deine Antwort gelesen, sorry!

Vielen Dank auch für Deine Antwort.

Ja, die Venen sind das Problem. An einem Bein hat sich unten die Haut schon so sehr verfärbt, das man als Laie schon das Risiko für ein offenes Bein erkennen kann.

Und mit dem Aneurysma, finde ich, ist auch nicht zu spaßen.

Aber warum zum Teufel, wird das vom Hausarzt so verharmlost. Warum sagt er nicht, dass eine Operation nötig ist und auch die Sache mit der Embolie....

....ich bin ein wenig verzweifelt.

Und wenn ich dann diese ganzen Risiken lese...ist es denn wirklich so, dass, wenn man Risiko und Op ins Verhältnis setzt, eine OP unnötig wäre.

Ich verstehe gerade den Hausarzt überhaupt nicht!

LG

9

Hallo nochmal,

um das OP-Risiko einschätzen zu können, müsste ich natürlich Alter, Allgemeinzustand, Vorerkrankungen, etc. deiner Oma kennen, das kann ich also von hier aus nicht einfach so beantworten.
Gerade in der Venenchirurgie ist jedoch die Anwendung von örtlichen Betäubungsverfahren deutlich auf dem Vormarsch! Vielleicht ist das ja eine Alternative für deine Oma, wenn man keine Vollnarkose machen müsste?

Wenn du weitere FRagen hast, gerne auch per PN.

Bye, Wibbi

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