seit drei Jahren Starke Depressionen - Reha abgelehnt

Hallo!
Ich leide seit gut drei Jahren an starken Depressionen.Seitdem bin ich auch in Psychiatrischer Behandlung und nehme Antidepressiva.Ohne dieses könnte ich meinen Alltag gar nicht mehr bewältigen,was mir so schon sehr schwer fällt.
Nach meinem zweiten Nervenzusammenbruch Anfang 2010 beschloss ich den Arbeitsplatz zu wechseln,weil meine depressiven Schübe definitiv von meiner beruflichen Situation aisgelöst wurden(Ich bin ALtenpflegerin,Arbeite seit mehr als 11 Jahren in der Altenpflege).
Am Anfang schien dies auch die absolut richtige Entscheidung gewesen zu sein. Ich konnte mich wieder motivieren,war guter Stimmung und das Antidepressiva konnte sogar für gut 6 Monate komplett abgesetzt werden.
Man schickte mich auf eine längere Weiterbildung,ich wurde dazu ausgewählt die Ausbildung des Nachwuchs zu übernehmen und irgendwann dann auch Wohnbereichsleitung und Stelv. Pflegedienstleitung.
Doch Anfang 2011 merkte ich dann,dass es in mir wieder zu Rumoren anfing.Ich konnte mit vielen Dingen,die in der Pflege abgingen einfach nicht konform gehen.Es geht schon lange nicht mehr um die Menschen.Hauptsache die Betten sind voll,da ist es egal,ob sich der Bewohner(ich weigere mich von Kunden zu sprechen,wie es mittlerweile üblich ist) nur noch quält und sein Weg vielleicht auch am Ende angekommen ist.
Da werden schwer Demenzkranken im allerletzten Stadium gegen den ausdrücklichen Willen aus der Vergangenheit künstliche Magensonden gelegt,weil die Heimleitung der Meinung ist,der würde sonst verhungern und das so gegenüber von verunsicherten Angehörigen auch anführt.
Wir als Pflegefachkräfte dürfen die Angehörigen dazu nicht beraten,dass ist nicht erwünscht.Ich muss dazu sagen,ich habe es trotzdem gemacht,denn wenn jemand total verzweifelt ist und bei mir rat sucht,schicke ich ihn nicht weg.
Das war die eine,grauenvolle Seite der Medaillie.
Auf der anderen Seite waren da noch wir,die pflegenden,die in den Medien ja immer nur Aufmerksam erlangen,wenn mal wieder ein schwarzes Schaf Mist gebaut hat und die gesammte Branche in Verruf bringt.
Fakt ist,in der Einrichtung,in der ich noch angestellt bin nimmt ein drittel der Mitarbeiter Psychopharmaka,weil sie den Stress sonst nicht mehr bewältigen könnten.Das sind diejenigen,die dazu stehen.Die Dunkelziffer ist sicher höher.
Und im September 2011 war ich dann wegen Ischiasbeschwerden krank geschrieben,war dann zwei Wochen im Urlaub und hatte dann,zwei Tage,bevor ich wieder zur Arbeit sollte,einen großen Nervenzusammenbruch.Ich bin am nächsten morgen gleich zu meinem Psychiater,der meine Psychopharmakadosis verdreifacht hat und sofort meinte,ich müsste eine stationäre psychotherapeutische Rehabilitation möglichst weiter weg machen,um endlich mit meinen Problemen,die zwar vom Job ausgelöst werden,aber natürlich auch mein Privatleben beeinflussen,klar zu kommen.
Desweiteren waren wir uns beide einig,dass ich die Pflege verlassen werde und mich nach Alternativen umschauen muss.
Wir beantragten mitte Oktober die Kur,er schrieb ein Gutachten über mich indem er auch noch einmal die Dringlichkeit betonte.
Das half leider nichts,denn es dauerte ganze drei Monate,bis die deutsche rentenversicherung mir endlich einen Bescheid zukommen ließ:
ABGELEHNT!!!!
Ich erfülle angeblich Ihre Kriterien nicht.Eine ambulante Psychotherapie reiche völlig aus.Und im nächsten Satz schreiben sie,dass wenn es schlechter werden sollte,müsste ich halt in eine Tagesklinik oder stationär in die Psychiatrie.
Was ist das für eine Logik???
Jetzt sollen sie mir helfen und nicht darauf spekulieren,dass ich in die Psychiatrie muss.Das möchte ich doch vermeiden.Ich möchte mein Leben wieder in den Griff bekommen,langfristig auch ohne Tabletten.Aber das ist denen egal.
Wir legen jetzt zwar Widerspruch ein,aber das zieht das ganze noch weiter in die länge.Die letzten Monate waren so schon nervenaufreibend genug.Mir geht es nicht wirklich besser wie im Oktober.
Hinzu kommt ja auch noch,dass es super schwierig ist einen Psychotherapeuten zu finden,denn die Wartelisten sind Monatelang.Das ist alles sehr niederschmetternd.
Ich möchte hier aber noch etwas hinzufügen.Trotzdem ich wirklich teilweise sehr schwere depressive Schübe habe,an deren Tagen ich meinen Hintern gar nicht hoch bekomme,hatte ich zum Glück noch nie Suizidgedanken.Denn trotz all der Dunkelheit hänge ich am Leben und Träume von einer glücklichen Zukunft.Nur ich bräuchte halt dringend professionelle Hilfe.
Dieser Bericht ist jetzt sehr lang geworden und ich bin auch nicht wirklich sicher,ob dies hier der richtige Ort ist Ihn zu posten,aber ich musste mir das alles mal wieder von der Seele schreiben.
Sicher gibt es hier auch gleichgesinnte,die ähnliches durch haben und mir den ein oder anderen Tipp geben können.
Bis dahin
Lg Matti#gruebel

1

Hallo,

Widerspruch ist mal ein guter Gedanke.
Achte auf die Fristen, die dabei einzuhalten sind.

Bist du Mitglied in einem Sozialverband wie z.B. dem VDK?
Darüber läuft so ein Widerspruch oder generell ein Antragsverfahren oft besser.

Wieso lehnst du einen Aufenthalt in einer Psychiatrie oder einer Tagesklinik so kategorisch ab?
Wenn die Krankheit dich so sehr einschränkt, würde ich jede Möglichkeit ergreifen, die mir geboten wird.

Alles Gute,

RFK

5

Ich will ja unbedingt in die stationäre Reha,umso so weiter weg umso besser.
W§arum ich den Aufenthalt in einer Psychiatrie ablehne????
Weil ich die ganzen Kliniken hier in der Gegend kenne(durch meinen Job) und ich da nicht hin möchte.
Und laut dem schreiben der Rentenversicherung bin ich ja noch lange nicht krank genug für eine stationäre Behandlung.
Ja ich bin in der VDK,danke für den Tipp.
Und generell möchte ich sagen,dass ich schon jede Hilfe annehme,die ich bekomme.Nur im Moment wird mi ja einiges verweigert.
Aber ich kämpfe weiter.Und ich möchte hier auch mal sagen,dass ich ganz tolle Eltern habe,die hinter mir stehen und mich nach besten Kräften unterstützen.....

2

.. Ich finde es ganz toll sie stark du bist....ich selbst habe ab und zu auch so Phasen, zwar nicht so schlimm wie Du, ich komme da immer ganz gut immer selbst wieder raus, mit Sport oder Ablenkung........ aber wenn es gar nicht mehr ging, dann wurden da auch mal Tabletten genommen...... aber seit 5 Jahren toi toi ... nichts mehr.........
Ich will Dir mut machen und dir sagen, daß du die Reha annehmen sollst, denn einer Freundin von mir ist es ähnlich ergangen wie Dir und sie hat sich jahre lang mit Medis gequält und dann wieder abgesetzt und dann wieder .. und immer die Reha abgelehnt und leider hat sie sich im August das Leben genommen.
Ich will dir jetzt keine Angst machen, verstehe das jetzt auch nicht !!! falsch, aber ihr hätte die Reha sehr gut getan.......... damit sie einfach mal 6 wochen lang erfährt welche Strategien es gibt und der Abstand vom Job...!
also denke mal drüüber nach...

Alles gute und Liebe

4

hä?

sie WILL doch die reha aber sie wurde von der deutschen rentenversichung abgelehnt

3

Falsche Vorgehensweise:

Du bist zu krank für eine Reha, da bringt auch ein Wiederspruch nichts.

Das Du nicht in die Psychiatrie willst kann ich auch nachvollziehen, aber wie wärs mit einer offenen Akutklinik.

Das ist so was in der Art wie eine Kurklinik, nur nehmen die im Gegensatz zur Kurklinik auch Akutpatienten aus.

http://www.fachklinik-katzenelnbogen.de/

Ich kenne das Haus - es ist sehr gut.

Du brauchst zur Aufnahme nur eine Krankenhauseinweisung - das kann die Krankenkasse nicht verwehren. Ruf am Besten dort an und klär die Modalitäten

Pina