Wie lange kann man Antibiotische Prophelaxe machen?

Frage steht ja schon oben.Kind 1jahr und 4 monate nimmt seit ca.7-8monaten täglich Antibiotika zur verhinderung eines (erneuten) Harnweginfekts.Es wurde fest gestellt das er schon gegen einige Antib. resesten entwickelt hat,worauf wir es nun wechseln mußten.Kennt sich jemand aus damit,ht erfahrung oder arbeitet gar als Arzt,Krankenschwester etc.????
Bitte um hilfe,drehe bald durch

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http://www.medknowledge.de/abstract/med/med2009/02-2009-26-hwi-rezidiv.htm

Ich weiß ja nicht, wie oft dein Kind schon nen harnwegsinfekt hatte...aber laut dieser Studie verringert das AB nach dem ersten HWI das Wiederauftreten nicht.

Ich persönlich halte nicht viel von dauerhafter AB Gabe...vorallem da dein Kind schon Resistenzen gegen einige AB's aufgebaut hat.

Ich würde den behandelnden Arzt mal darauf ansprechen...ggf auch auf diese Studie...

Alles gute!

Lg ina

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Ist vielleicht auch noch ganz interessant...

d) Antibiotika-Dauerprophylaxe
Bei bestimmten Harnwegsfehlbildungen und vor allem beim vesico-ureteralen Reflux ist das Wiederholungsrisiko für Pyelonephritiden relativ hoch. Häufige Pyelonephritiden können zur Funktionseinschränkung der Nieren (im Extremfall bis zur Insuffizienz) führen. Eine Dauerprophylaxe ist deshalb bei Kleinkindern gerechtfertigt, bis der vesicoureterale Reflux verschwunden ist (das geschieht meist spontan). Es wurde jedoch gezeigt, dass die Prophylaxe das Rezidivrisiko bei Kindern mit persistierendem VUR ab einem bestimmten Alter nicht mehr senkt, bei Knaben ab 2-4 Jahren, bei Mädchen ab 4-6 Jahren. Die Prophylaxe kann deshalb in jedem Fall ab 2 (Knaben ) bzw. 4 (Mädchen) Jahren gestoppt werden; bei nicht mehr nachweisbarem Reflux (im MCUG) schon vorher. Die Prophylaxe verursacht selten Nebenwirkungen, Nitrofurantoin noch häufiger als Cotrimoxazol, das ja auch bei z.B. splenektomierten Patienten langfristig verabreicht wird.

Weiß ja nicht wie das bei euch aussieht...
Hier die Quelle ...

http://www.medix.ch/guidelines/harnwegsinfekte%20bei%20kindern.pdf

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Nicht der Mensch selbst wird oder ist gegen Antibiotika resistent. Es sind vielmehr die Keime, die die Infektionen auslösen. Entweder waren sie schon von herein resistent, oder sie entwickeln bei längerer AB Gabe eine Resistenz. #aha

Sind immer andere Keime vorhanden? Oder immer dieselben? Wurde das mal ausführlicher getestet?

Bestenfalls sollte immer vor dem Einsetzen eines bestimmten AB eine Resistenzprüfung stattfinden. Nur so ist man einigermaßen nach so einer langwierigen Geschichte auf der sicheren Seite.

Besteht bei Deinem Kind eine angeborene Annormalie in den Harnwegen? Wenn nein und dieses ein Eindringen der Keime begünstigen könnte, sollte man mal dringend ausführliche Ursachenforschung betreiben. Denn dann schlummert irgendwo im Körper ein anderer Herd.

Handelt es sich um ein Mädchen, oder einen Jungen?

Bei Mädels ist die Harnröhre sehr kurz. Baktieren haben hier, speziell bei Windelträgern ein leichtes Spiel, in die Blase einzudringen.

Das Problem bei der Geschichte ist, dass wenn einmal eine Entzündung vorhanden war, man über eine längere Zeit dazu tendiert, wieder eine zu entwickeln. Die Schleimhaut regeniert sich nur sehr langsam, nach einer abgelaufenen Entzündung. Da im Körper immer Keime vorhanden sind, bietet sich somit ein sehr guter Nährboden für neue bakterielle Entzündungen.

Ich sehe einige Dinge anders wie meine Vorschreiberin. Vor allem unter dem Aspekt, dass bestehende Keime im Urogenitaltrakt mit Antibiotika behandelt werden müssen, da es sonst zu einer Urosepsis kommen kann oder zu einer Nierenbeckenentzündung, da die Keime aufsteigen durch die Harnleiter und das kann zu einem Verlust der Nieren führen.

Da sind die Nebenwirkungen von Antibiotika das "kleinere" Übel, denn das dauert, bis Nieren dauerhaft geschädigt werden. Aber bei dem Eindringen von Keimen und einer akuten Entzündung geht das ganz schnell bis zum lebensbedrohlichen Zustand innerhalb weniger Stunden.

Wenn chronisch Baktieren gefunden werden und Ihr habt ein Mädchen und es ist NICHT durch eine angeborene Annormalie begründet, dann müsst Ihr auf das Windelfrei hoffen. Ansonsten sollte wirklich dringend mal geschaut werden. ob irgendwo im Körper ein ggf. eingekapselter Abszess zu finden ist, oder irgendwo ggf. ein Loch in einem Organ zu finden ist, was dieses eindringen von Bakterien begründen kann.

Dieses Loch oder auch dieser vermutete Abszess muss nicht in einem direkten Nachbarorgan zu finden sein. Es kann irgendwo anders sein und die Batkerien werden dann über das Blut woanders hin weiter geleitet. Es ist nur eine Vermutung, ein Gedanke, der da mit eingeschlossen werden sollte.

Bitte experimentiere nicht und setze Antibiotika eigenmächtig ab. Das Dein Kind dauernd AB einnehmen muss hat seinen Grund. Eine andere Alternative sollte nur in Absprache und enger Kontrolle der behandelnden Ärzte erfolgen. Ansonsten riskiert ihr nicht nur eine Blasenentzündung sondern eine schwer verlaufende Möglichkeit der Nierenbeckenentzündung und damit den Verlust der Nieren oder ggf. noch schlimmer, eine Sepsis.

Euch alles Gute, Janette

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Hey du

Ich wollt ja damit auch nicht sagen, dass sie das AB selbst absetzen soll...Um Himmels Willen...sie soll mit dem Arzt abklären wie das weiter ablaufen soll!
Hat sich für mich nur so angehört, dass ihr Kind erst einen HWI hatte, bei uns in der Klinik werden Kinder nach einmaligem HWI nicht per AB-Prophylaxe therapiert...erst nach mehrmaligen auftreten. Unser KIA hält es genauso. Engmaschige Kontrollen werden natürlich gemacht um einen erneuten HWI frühzeitig zu entdecken.

Das gilt aber nur für die Kinder ohne anomalien...wenn Anomalien vorliegen wird die Prophylaxe sofort begonnen...manche Eltern sind ja so sparsam und wechseln so sporadisch die Windeln...-.-

Bei Mädels wird bei uns ca bis zum 4.LJ prophylaktisch AB gegeben, bei Jungs bis zum 2.-3. LJ...

Lg

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Hallo,

mein Sohn ist nun 6 Jahre alt und nimmt seit seinem vierten Lebensmonat eine Antibiotikaprophylax mit trimethoprim. Wir kommen gut damit klar....

Er hat Zystennieren und Urethrozelen, dadurch bedingt einen vesikourethralem Reflux.

Es gibt Argumente für und gegen eine Prophylaxe. Wir sind in einem Zentrum für pädiatrische Nephrologie in Behandlung. Eine Prophylaxe wird sicher nicht bei einem einmaligen HWI verordnet, v.a. nicht über so einem langen Zeitraum....

Lg
fibi