Erfahrungen mit Dialyse bei alten Leuten?

Hallo,

wer kann mir etwas über Erfahrungen erzählen, wenn im hohen Alter mit einer Dialyse begonnen werden muss?

Wie kam der Patient mit der Dialyse klar? Konnte die Dialyse wirklich noch was "retten"?

Gab es auch Senioren, die sich bewusst gegen die Dialyse entschieden haben? Wie ging es mit ihnen weiter? Mussten sie irgendwann zwangsdialysiert werden? Oder wie muss ich es mir vorstellen, an Nierenversagen zu sterben? Der Körper vergiftet sich ja quasi selbst, oder?

Erzählt mir ruhig auch, wenn die Dialyse nicht helfen konnte, es dem Patienten danach schlechter ging. Ich versuche mir gerade ein Bild zu machen, was in der nächsten Zeit auf meine Oma (89) zukommen könnte. Momentan weiß ich nicht, was ich mir für sie wünschen soll...

Danke für jede Antwort.

Gruß, #stern

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Hallo,

ein Onkel ist 3x/Woche an der Dialyse. Es gibt Tage, da möchte er nicht mehr, weil sie ungemein schlaucht. Er wiegt gerade mal 60 kg auf 1,85 m :-(

Einmal wurde er vom Notarzt abgeholt, weil er 1Woche auf die Dialyse "verzichtet" hat und schon wieder ein Nierenversagen drohte.

Er ist noch nicht 80.

LG

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Danke für die Antwort!

Hat er erst durch die Dialyse dermaßen abgenommen? Oder war er auch vorher schon so schlank?

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Hallo,

das Problem ist, er mag nicht mehr essen, seit er die Dialyse hat. Es schmeckt ihm nichts mehr :-(

Vorher war er ganz normal gebaut.

LG

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Zwangsdialyse gibt es nicht! Sie muss nur ganz klar sagen, was sie will. Daran müssen sich alle halten!

Vor einigen Jahren habe ich in einer Dialyse gearbeitet. Und nein, im hohen Alter gehe ich ganz bestimmt nicht an so ein Teil. So eine Dialyse schlaucht ganz schön und ersetzt ja nur ein Minimum der Niere. Den alten Leuten ging es mit Dialyse nicht lange gut. Deine Oma ist 89 Jahre alt. Mit welchem Ziel sollte sie an die Dialyse gehen?

Ich hatte hier einen sehr netten Bekannte, der mit fast 92 Jahren gestorben ist. Er war sehr lange sehr fit und hat sich bis fast zum Ende allein versorgt.
Mit Mitte 80 meinte sein Hausarzt, er solle an die Dialyse und versprach ihm eine bessere Lebensqualität. Darüber haben wir dann beide sehr gelacht, weil er allein zu seinem Arzt gewackelt ist, die Treppen ohne Hilfe in die Praxis "gehüpft" ist, seinen Haushalt und seinen Laden (!) allein geregelt hat und er sich gar nicht vorstellen konnte, wie man seine Lebensqualität mit Mitte 80 noch steigern soll.
Außerdem meinte er, er hätte keine Zeit für den Sch..., weil er ja noch seinen Laden hatte.#rofl
Es hat noch ein paar Jahre gedauert bis er echte Symptome dieser Nierenerkrankung zeigte,aber die konnte er gut hinnehmen. Aufgrund der Diagnose ist er ein halbes Jahr vor seinem Tod ins Hospiz gegangen, um dann ganz klassisch an den Folgen einer Oberschenkelhalsfraktur zu versterben.

Es ist nicht besonders qualvoll an einer Niereninsuffizienz zu versterben, wenn man das Sterben ordentlich begleitet und belastende Symptome abfängt. Ich wüsste sehr wohl, was ich mir mit 89 Jahren wünschen würde: Ich möchte meine Ruhe haben. Ich möchte dann weder an die Dialyse noch auf irgendeine Intensivstation.

Sollte deine Oma sich für die Dialyse entscheiden, dann ist sie auch drin in der Krankenhaus-Maschine, die selten ein rechtzeitiges Ende findet.
Wenn du meine gut und wirklich ernst gemeinte Meinung willst: Lasst das sein mit der Dialyse. Mit 89 ist das nur Krampf und wird wenig an der Lebenszeit ändern. An der Qualität schon. Zum schlechteren.

Viele Grüße
Susanne

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Mein Schwiegervater war schon 2x mit Nierenversagen in der Klinik und sie arbeiten immerwieder.
Die Familie möchte ihn mit einer Dialyse nicht weiter quälen.

Durch die schwache oder fehlende Nierenleistung werden Harnstoffe nicht oder nur mangelhaft abgebaut und dass Blut übersäuert ( weis nicht wie ich es nennen soll) ,die Harnstoffe gelangen auch ins Hirn und er (86) wird aggressiv und ungehalten.

Er tut mir dann oft leid weil er immer so auf seine Umgangsformen bedacht war.
Er ist zeitweise verwirrt ( was wohl am Alter liegt) ,sollte eine gewisse ml Anzahl trinken und seine Haut juckt durch die Uebersaeuerung furchtbar.

Also geholfen hat die Dialyse immer auch wenn er seitdem schwächer ist.
Allerdings führe ich dass nicht auf die Dialyse sondern den Allgemeinzustand zurück.
Es geht nun stetig bergab und wir hoffen er leidet nicht,er sagt immer wir sollen uns keinen Kummer machen.

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Hallo Sternchen,

meine Oma mußte mit Anfang 70 zum ersten Mal an die Dialyse, kurz nachdem mein Opa verstorben war. Meine Oma hat sich an die genauen Eß-und Trinkvorschriften der Ärzte gehalten und hat die Dialyse an sich immer gut verkraftet. 5 Monate nach Ihrem 90. Geburtstag ist sie dann gestorben war aber geistig noch sehr gut dabei. Du siehst, dass man auch bis ins hohe Alter gut mit der Dialyse leben kann.

Viele Grüße

Moppel