nach konisation wieder ein pap3d

hallo,

ich habe vor einem jahr einen brief meiner frauenärztin bekommen mit der aufforderung in 3 monaten zur kontrolle zu kommen, da ich einen pap3d-befund hatte.

nach 3 monaten wieder das ergebnis pap3d und weitere 3 monate später einen pap4a und hp-viren 16 + 18.

im juni wurde dann eine konisation bei mir durchgeführt und es wurde laut labor alles gefährdete gewebe entfernt.
ich war also erleichtert und dachte bei meinem letzten kontrolltermin, dass alles wieder okay wäre. #schwitz
dann kam endlich der brief mit dem befund: pap3d.

jetzt bin ich schon etwas verunsichert und ja quasi wieder auf dem stand von vor einem jahr...

wer hatte denn auch schon eine koni und dann wieder einen pap3d bzw. könnt ihr mir sagen wie es bei euch weitergegangen ist?

wir wollten eigentlich gerne noch ein 2.kind (unser sohnemann ist 16monate) und jetzt bin ich total verunsichert, ob das überhaupt dann noch möglich ist?!#gruebel

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Moin,

ist dein Partner denn auch mal untersucht worden? ODer nutzt ihr immer Kondome? Sonst ist die Gefahr der sog. Ping-pong-Infektion, also dass er dich direkt mit dem HPV wieder angesteckt hat, recht groß.

Also eigentlich müsste er mal zum Urologen, Essigsäure-Abstrich und ggf. auch Blasenspiegelung machen lassen.

Grüße,
Wibbi

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hallo wibbi,

vielen dank für deine schnelle antwort. ich habe meine frauenärztin dasselbe gefragt und deren antwort war in etwa: "müsste er nicht machen, da sich beim mann die viren nicht so lange 'halten' würden und die ansteckung daher jetzt auch nicht mehr von ihm kommen könnte"
wir haben das trotzdem diskutiert, aber die aussage meiner frauenärztin hat ihn nicht gerade dazu ermuntert zum urologen zu gehen...:/

wir haben bis zum abstrich im september kondome benutzt, da ich auch meine pille nicht so gut vertragen habe.

lg,
lubaya

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Du solltest jetzt nochmal nen HPV Test durchführen lassen. Es kann sein, dass die Viren immer noch aktiv sind. Damit wäre auch der schlechte PAP begründet.

In sehr seltenen Fällen persistiert der Erreger im Körper und kann immer wieder Entzündungen an Gebärmutterhals verursachen.

Ich bin (war) selber positiv auf HPV 16 und 18. War auch auf PAP 4a, bedauerlicher Weise damals zu Beginn meiner Schwangerschaft.

Ich musste damals alle 6 Wochen in eine Spezialsprechstunde in ein Krankenhaus, die den Befund während meiner Schwangerschaft engmaschig kontrolliert und bewertet haben, dass er nicht noch weiter kippt. War ein ganz schöner Nervenkrieg, da man im Falle dessen das Kind ggf. viel viel eher hätte holen müssen.

Allein aus diesem Grund würde ich Dir von einer jetzigen 2. Schwangerschaft in Deiner Situation dringend abraten. Denn nachher stehst Du vor der Entscheidung Dein Leben gegen das Leben Deines ungeborenen Kindes.......

Ich wußte um die Möglichkeit der Persistenz des Erregers, laß mich damals einmal quer durch das ganze I-Net, was empfohlen wird, was für Studien bekannt sind und pickte mir aus allem das Sinnigste heraus, um das erneute Auftreten zu verhindern.

Risikofaktoren für die Persistenz sind: Ungesunde Lebensweise (Essverhalten, Rauchen, Dauerstress), mangelnde Intimhygiene, Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, Einnahme von Medikamenten die das Immunsystem beeinflussen (z. B. Kortison, auch Dauerinhalation von Asthmasprays).

Kommen wir mal zum Stressfaktor. Stress lässt sich nicht immer ganz vermeiden. Gerade mit einem Kleinkind. Achte auch bei Dir darauf, dass Du Dir regelmäßige Ruhezeiten gönnst und nicht wie die überperfektionierte Mutter und Hausfrau den ganzen Tag am Routieren bist. Bist Du müde, dann leg Dich hin und versuche nicht zu funktionieren, wenn Du keine Kraft mehr hast.

Achte auf ausgewogene und gesunde, vitaminreiche, regelmäßige Ernährung.

Mangelnde Intimhygiene, vor allem bei Deinem Mann. Das ist ein oftmals peinliches Thema, aber ich schreibe Dir gern, warum dieses Thema so wichtig ist bei HPV. Es gilt als erwiesen durch viele Studien, dass HPV in Ländern, wo Männer aus religiösen Gründen beschnitten sind, so gut wie gar nicht vorkommt. Bei uns in Deutschland dafür umso mehr, in benachbarten Ländern auch.

Damit wurde die Vermutung bestätigt, dass sich die Viren unter der Vorhaut und an der Eichel festsetzen können. Übt man nun ungeschützten Geschlechtsverkehr aus, kann man sich im Ping-Pong Effekt immer wieder anstecken.

Es ist nachgewiesen, dass HPV max. 2 Jahre im Körper persistieren kann. Wenn keine erneuten Quellen der Ansteckung dazu kommen. Deshalb und manche Ärzte behandeln dieses Thema dennoch kontrovers, sollte man bei bekannter Ansteckung 2 Jahre nur geschützten Verkehr ausüben.

Diese o. g. Studie ist bewiesen, mit den beschnittenen Männern. Kondome können jedoch nur bedingt in dem Fall schützen. Man muss noch mehr Vorsichtsmaßnahmen treffen. Z. B. nicht den Mann ungeschützt da unten anfassen und dann sich selbst anfassen. Du weißt schon, was ich meine... ;-)

Ich habe nach dem Bekanntwerden meiner Infektion 2 Jahre mit meinem Partner nur mit Kondom geschlafen. Meine Frauenärztin hielt das für unnötig, aber ich im Sinne dieser bewiesenen Studien für sicherer und es gab mir ein besseres Gefühl, nichts wieder zurück kommen zu lassen.

Hormonelle Verhütungsmittel beeinflussen in einer nicht abschließenden geklärten Art und Weise (negativ) unser Immunsystem. Es gilt als erwiesen, dass vermehrt Frauen von persistierenden HPV Infektionen betroffen sind, die hormonell verhüten.

Ich habe nach dem Bekanntwerden meiner HPV Infektion nie wieder die Pille genommen. Werde sie auch nicht wieder nehmen oder anderweitig hormonell verhüten.

Bist Du gesundheitlich von bestimmten kortisonhaltigen Medikamenten abhängig, erschwert es Deinem Körper, erfolgreich gegen das Virus anzukämpfen. Nun gibt es aber Betroffene, die können auf solche Medikamente nicht verzichten. In dem Fall gibt es andere Möglichkeiten und dazu sollte Dich Dein Arzt beraten, Möglichkeiten, dass Immunsystem zu puschen.

Bei ganz hartnäckigen Fällen gibt es Studien und Möglichkeiten darüber, Deine Immunabwehr, besonders die weißen Blutkörperchen, mit einem bestimmten Medikament zur vermehrten Produktion anzuregen. Das ist aber Verschreibungspflichtig und wird meines Wissens nach nur in Studienformen in bestimmten Krankenhäusern ausgeführt. Man gibt dann Spritzen über 2 oder 3 Jahre. Diese Studie verlief sehr erfolgreich, die Rückfallquote mit HPV war verschwindend gering.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Infos ein wenig helfen! Seit der Koni bin ich übrigens HPV befreit. Wir hatten im Anschluss nochmal nen Test gemacht, keine Viren mehr und kein schlechter PAP seit 2008.

Dir alles Gute!

Janette

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hallo janette,

vielen dank erstmal für die viele mühe, die du dir mit der antwort gemacht hast!

ich war heute nachmittag bei meiner frauenärztin und fragte auch nach einem hpv-test, möglichst bald. die antwort der sprechstundenhilfe war, dass ein jetziger test noch zu früh wäre und man keine klare 'bewertung' daraus ziehen könnte. wann ich denn wieder einen termin vereinbaren soll und das dann der hpv-test gemacht würde.

laut dem schreiben also erst im februar 2012... ich weiß, ich sollte mir eine 2.meinung einholen, aber hier bekommt man vor mitte nächsten jahres keinen termin bei anderen guten frauenärzten und auch das krankenhaus ist für mich keine option, da ich eine brandwunde nach der koni am inneren oberschenkel hatte und mein vertrauen ziemlich in mitleidenschaft gezogen ist...

ich versuche alle regeln zu befolgen, um das risiko einer erneuten verschlechterung des befunds vorzubeugen, habe mir sogar eine extra apothekenpflichtige waschlotion und creme gekauft.
mein mann duscht 2x täglich - berufsbedingt. sein beruf bringt es allerdings auch mit sich, dass er ständig mit bakterien, viren und keimen in kontakt kommt...ich persönlich sehe darin nicht unbedingt den auslöser, weil meine frauenärztin auch meinte, ich könnte die viren bereits seit jahren mit mir 'herumschleppen' und sie wären nun unter der belastung mit einem kleinen kind ausgebrochen. (mein körper hat schon öfter rebelliert seit der kleine mann da ist, lungenentzündung etc) meine weißen blutkörperchen sind immer gering und eine stärkung der immunabwehr wäre bei mir wohl angebracht...

ich nehme zwar die pille, aber eine sehr 'hormonreduzierte' (cerazette). ich habe ansonsten sehr starke blutungen und schmerzen während der mens.

was ich nun auch immer öfter gelesen habe ist der umstand, dass betroffene frauen eine schilddrüsenstörung haben. zeitgleich mit meinem ersten pap3d-befund letztes jahr wurde bei meinem krankenhausaufenthalt wegen der lungenentzündung auch eine schilddrüsenüberfunktion festgestellt, mein hausarzt hält eine medikamentierung aber für unsinnig solange ich nicht stark abnehme (ich wiege 53kg auf 1,65m).

im endeffekt werde ich die auslöser nie wirklich 'dingfest' machen können. ich bin nur immer noch verunsichert, was da noch alles auf mich zukommen kann...nochmal eine koni? oder schlimmeres?

vielen dank nochmal und liebe grüße,
karola

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Hallo Karola :-)

Dein FA hat Dich wahrscheinlich abgewimmelt, da das Testergebnis (was jetzt aktuell in jedem Fall eindeutig wäre) am Befund und an den zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten nicht viel ändern würde. Das Ergebnis würde (in deren Denkweise) nur noch mehr Panik verbreiten.

Ich packe Dir hier nochmal nen Link von der Charite mit bei, wo Du weiter unten auch die Maßnahmen finden wirst, die Dir jeder Facharzt einer Dysplasiesprechstunde empfehlen würde und dazu gehört AUCH, wenigstens 2 Jahre nur mit Kondom miteinander Verkehr zu haben, um den Ping-Pong-Effekt auszuschließen. Denn es ist erwiesen, wenn man die möglichen Übertragungswege so gut wie es geht ausschließt (und Dein Mann gehört trotz 2 maligem täglichen duschen dazu) es zu 70 % eher eine Chance hat, komplett auszuheilen.

HPV kann man nicht wegwaschen! Daher sprechen wir hier nicht von übertriebener Intimhygiene, sondern von der Tatsache, dass sie die Viren am Penis und unter der Vorhaut (auch mit guter Pflege) festsetzen und der Körper aufgrund der immer wiederkehrenden Höhe der Virulenz nie zur Ruhe kommen kann.

Sobald Dein Körper es mal ansatzweise schafft, z. B. 1/4 der vorhandenen Virulenz zu bekämpfen und Dein Mann kommt mit 1/4 erneut infizierten Zellen an, die sich bei Dir an der Schleimhaut anheften, kann das nichts werden.

http://cervixcentrum.charite.de/2_hr/FAQ-HPV.pdf

Es ist auch vollkommen egal, was für eine Pille Du nimmst. Es geht nicht um die Höhe der Dosierung, sondern um den Faktor, dass die Einnahme der Pille (ungünstig) durch die hormonelle Zyklusmanipulation unser Immunsystem beeinflusst. Ich habe auch ohne Pille recht doll meine Regel, nehme dieses aber in dem Falle gern in Kauf, weil mir Primär der Ausschluss von HPV wichtiger ist. Bei Regelschmerzen nehme ich dann Ibuprofen, was wunderbar wirkt.

Wenn Deine weißen Blutkörperchen in der Tat, bedingt durch Dein Schilddrüsenproblem, zu wenig sind, würde ICH mir diesbezüglich nochmal eine 2. oder 3. Meinung einholen. Du solltest dann natürlich das Gesamtproblem schildern und wenigstens um einen Versuch bitten und dann sollte auch die Kontrolle erfolgen, ob in der Tat die weißen Blutkörperchen wieder in ein normales Maß pendeln.

Ich weiß, dass man mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung auch eine höhere Infektanfälligkeit haben kann. Weiß nun aber nicht genau, ob es bei einer Über- oder Unterfunktion der Fall ist.

So, auf Deine letzte Frage hin.... Wenn sich jetzt der PAP IIId mit nachgewiesenen HPV über ein Jahr hält, wird eine Re-Koni fällig. Das Problem (in Bezug auf den Kinderwunsch) an der ganzen Geschichte ist dann, dass der Gebärmutterhals immer kürzer werden wird.

Irgendwann sicherlich so kurz, dass eine Schwangerschaft dann nur möglich sein wird, wenn man Dich am Gebärmutterhals zunäht. Da dann sicherlich noch nicht mal mehr eine Cerclage halten würde.

Ich weiß, dass man irgendwann auch dazu rät, wenn der Befund immer wieder und immer wieder auftaucht, sich die Gebärmutter entfernen zu lassen.

Meine Frauenärztin hat mir mal gesagt, dass nach 3 maligem Befund und anstehender Re-Koni zur Gebärmutterenfernung geraten wird, wo alles, auch kompletter Gebärmutterhals mit entfernt wird.

Wo kein Grund mehr vorhanden ist, kann auch nichts mehr entstehen.

Was jetzt bei Dir sicherlich passieren wird.... Deine FA wird Dich sicherlich erst auf HPV testen wollen, wenn das eine Jahr rum ist. Die ärztlichen Richtlinien, die für dieses Problem mit HPV bestehen, lauten so.

Nach einem Jahr PAP IIId wird auf HPV getestet und dann wird i. d. R. auch zur Koni geraten. Bei nicht bestätigtem Vorhandensein von HPV kann man wohl noch weiter zuwarten. Solange der Befund nicht kippt.

Von der Idee her, meine Empfehlung, nimm Kondome, denk auch mal über die Pille nach, versuch den Stress mit Kleinkind etwas zu reduzieren, gönne Dir Ruhezeiten, wenn das Kind schläft, lass den Haushalt auch mal gerade sein und versuch mal nen anderen Arzt zu finden, der Dein Schilddrüsenproblem in Verbindung mit den weißen Blutkörperchen und HPV als ganzheitliches Problem sieht.

#winke Janette