Wie bekommt man Platz auf einer Palliativstation?

Leider liegt meine Oma wohl im Sterben. Derzeit auf einer Intensivstation. Wir machen uns nun Gedanken, was für den Fall sein soll, dass sie dort nicht mehr therapiert werden kann. Denn sie lebt in einer Senioren-WG und dort wird man sie in ihrem Zustand garantiert nicht mehr pflegen können. Nun habe ich gelesen, dass es zum einen Hospize gibt, aber scheinbar nicht überall und auch nur mit sehr begrenzten Plätzen und zum anderen Palliativstationen in Krankenhäusern. Wie kommt man denn im Notfall an solch einen Platz? Bzw. unter welchen Voraussetzungen? Muss man sich direkt an eine Station wenden? Oder an die Krankenkasse?

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Das mit Deiner Oma tut mir leid.

Mein Schwiegervater kam mit Krebs im Endstadium auf eine solche Palliativstation. Das wurde alles von der Klinik in die Wege geleitet, wo er vorher stationär seine Chemo bekommen hat.

Rede doch mal mit den Ärzten dort. Die können Dir sicher Auskunft geben. Vielleicht gibts so eine Station sogar im gleichen Klinikum?

Alles Gute!

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Hallo!
Palliativstationen sind nicht dazu ausgelegt, Pflegefälle zu übernehmen, um diese dann "zu Ende" zu pflegen. Eine Palliativstation würde deine Oma nehmen, wenn es Symptome zu behandeln gäbe, die man noch therapieren könnte. Dabei nimmt man dort in kauf, dass die Patienten in dieser Zeit auch dort versterben, aber Ziel ist es, die schwerstkranken und sterbenden Patienten nach Hause oder ins Hospiz zu entlassen und ggf. ambulant weiterzubegleiten.

Die Patienten fanden zu uns auf die Palliativstation, weil die behandelnden Ärzte den Kontakt hergestellt haben oder weil sie bzw. die Angehörigen sich selber schlau gemacht hatten und einfach mal vorbeigekommen sind, um sich vorzustellen.

Deshalb würde ich dir raten, einfach mal eine anzurufen. Sinnvoller fände ich aber, wenn du auch Hospize anrufen und deine Oma anmelden würdest. Auch Palliativstationen sind in der Regel klein und haben nicht viel Platz. Wir hatten zeitweise auch eine Warteliste....

Viele Grüße

Susanne

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Als mein Opa im sterben lag, hat uns eine Schwester (Nonne) vorgeschlagen, den Kontakt zu einem Hospiz aufzunehmen. Dort gab es eine Warteliste. In der Zwischenzeit hatte man für meinen Opa ein Zweibettzimmer bereitgestellt, indem meine Oma Tag und Nacht auch bei ihm bleiben konnte. Er ist dann noch im Krankenhaus verstorben. Die ganze Familie war ca. eine Woche viele Stunden bei ihm. Im Grossen und Ganzen war es ein guter Abschied. Das Krankenhaus war sehr bemüht es so "schön" wie möglich zu machen. Jeden Tag kam eine Seelsorgeschwester und hat mit uns geredet. Meine Tochter war immer mit dabei, damals war sie gerade ein Jahr alt. Zu Beginn hat mein Opa auch noch mitbekommen das sie da war und auch das sie mit in seinem Bett z.B. Mittagsschlaf gemacht hat. Es war wirklich alles sehr natürlich und hat es leichter gemacht.

Ach ja: Er war Kassenpatient!