Paukenröhrchen - bei welchem Kind laufen auch ständig die Ohren?

Hallo zusammen,

Lea hat nun seit knapp 3 Monaten Paukenröhrchen. Sie hat sie direkt bei ihrer ersten MOE bekommen (ein aus der Art geschlagener Bakterienstamm, hat uns eine Woche ins Krankenhaus gebracht). Sie wurde also unter einer Infektion operiert - wie ich inzwischen weiß, ist das ein Unterschied im "Heilungsprozess".

Die ersten 3 - 4 Wochen waren ihre Ohren o.k., seitdem laufen sie ständig. Ihr müsst Euch das vorstellen wie Schnupfen, nur aus den Ohren. Es fließt und fließt, klebt die Haare zusammen, ständig überall Krusten.

Wir waren bereits mehrfach beim Kinderarzt, HNO, in der Klinik, in der sie operiert wurde. Keiner weiß so recht was Sache ist. Sie bekam Antibiotika als Saft, antibiotische Tropfen, sie bekommt eine Kamille-Lösung, hat beim Haare waschen Stöpsel etc. nichts was wir ändern können.

Aber es NERVT und wir wollen endlich wissen was los ist. Nächste Woche ist die Frist des Krankenhauses um. Die Frist, in der es endlich aufhören sollte. Hat es natürlich nicht, im Gegenteil, seit 2 Tagen ist es wieder richtig schlimm. Ich kenne Lea die letzten Wochen nur noch mit Finger in den Ohren, es juckt, ist unangenehm. Sie läßt keinen mehr an ihre Ohren schauen, will die Haare immer drüber tragen - sie tut mir so leid :o(

Nächste Woche werde ich einen Termin beim HNO-Chefarzt unseres KKH bekommen, er ist quasi unsere letzte Instanz. Aber was wird er machen?

Als es im Dezember bei ihr akut war, war zuerst noch die Rede davon auch hinter den Ohren aufzuschneiden und das Knorpelgewebe zu reinigen. Davon haben sie Abstand genommen als sich sehr kurz vor der OP herausgestellt hat, dass Lea eine leichte Blutererkrankung von ihrem Vater geerbt hat. Sie wollten das Risiko gering halten.

Kann es daran liegen? Eine richtige Entzündung ist nicht zu erkennen, mir fällt der Name der Krankheit gerade nicht ein, eine Entzündung ist aber sehr schmerzhaft, alles hinter dem Ohr schwillt, die Ohren stehen ab, das Kind ist ernsthaft krank...
Das ist Lea nicht. Ihr laufen "nur" die Ohren und laufen und laufen und laufen... teils 1 Teelöffel pro Tag. Müßte ich die Menge schätzen.

Hat, bzw. kenn das einer von Euch auch und was wurde da unternommen? Oder hat es eines Tages von alleine aufgehört?

Bin über jeden Tipp dankbar und liebe Grüße

Anita

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Hi,

das klingt gar nicht gut!
Ich würde an Deiner Stelle eine weitere neutrale Stelle anlaufen - habt Ihr im Nachbarort eine Klinik? Oder einen HNO-Spezialisten?

Unser Jüngster hatte nach einer Mittelohrentzündung auch den Raum hinter'm Ohr voll mit Eiter - musste 2h unter Vollnarkose gereinigt werden, hat direkt in einem Röhrchen bekommen, seitdem ist alles gut.
Bei der OP sagten sie uns, dass es so lange dauert (2h), weil sie ALLES entfernen müssen, da es sonst entweder wieder anfängt bzw sich verschleppen kann. Und, dass beim Verschleppen auch Hirnhautentzündungen kommen können... witzigerweise war er komplett normal, spielte, ass gut, kein Fieber...
Simon hatte ca 1 Monat nach der OP noch mal die Gegend um die Ohren entzündet, das klebte und wässerte auch ziemlich... war eine bakterielle Entzündung, weil dort das Gewebe empfindlich war.

Ich will Dir keine Angst machen, aber BITTE sucht Euch schnellstmöglich Hilfe.

Alles Gute,
Chris

5

Hallo Chris,

Du beschreibst exakt das, was ich befürchte. Ich komm mir so langsam auch schon bekloppt vor, ständig stehe ich bei irgendwelchen Ärzten mit einem optisch fitten Kind und erzähle, sie ist krank...

Im Endeffekt fühlen wir uns in unserer Klinik (ist eine große, städtische Klinik mit guter Kinderstation) gut aufgehoben, aber ich habe das Gefühl, sie wollen noch nicht so recht ran.

Immer warten warten warten...

Mir wäre es im Nachhinein lieber gewesen, sie hätten bei ihr auch gleich den ganzen Prozess durchgezogen, aber nachdem 30min vor OP festgestellt wurde, dass Leas Blutgerinnungswert viel zu gering war (mein Mann hat Hämophilie A, eigentlich ist das "nur" auf Jungs vererbbar - bis auf 0,1% und die haben wir wohl mitgenommen #augen.), haber sie sich nicht richtig an sie ran getraut. Der Wert war im Grenzbereich, sie ist also keine akute Bluterin. Trotzdem ist der Fall bei Mädchen halt sehr selten, die Medizin basiert auf Hormone und sie ist für Jungs gemacht, somit wußten sie nicht so recht wie sie behandeln sollen.

Sie waren deswegen lang mit der Charite in Berlin in Kontakt (wir leben in Potsdam) und da Leas Zustand kritisch war, haben sie sich dann trotzdem zur OP entschieden, aber eben zur "Kleinen" - wobei die auch schon 1,15h gedauert hat.

Hab weiter unten nochmal geschrieben, vielleicht magst Du es noch lesen.

Wie geht es Simon denn jetzt? Hat er noch Probleme mit den Röhrchen und wie verhaltet Ihr Euch beim Baden etc - da gehen die Meinungen ja auch weit auseinander.

Liebe Grüße

Anita

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Hi,

und, wart Ihr schon beim Chefarzt?

bis auf die 2 Male, wo er eine bakterielle Infektion an der Narbe hatte, gibt es keine Klagen mehr bei Simon.

Er hat blaue Röhrchen drin, damit ist Baden, Schwimmen, etc kein Problem - nur Seife sollte nicht ins Ohr gelangen und grosse Druckunterschiede (vom 1m Brett springen, etc. - machen sie ja eh noch nicht ;-) sollten gemieden werden.

Sein grosser Bruder macht mit Röhrchen ganz normal beim Schwimmkurs mit.

Alles Gute und berichte mal, wie es ausgegangen ist.
Chris

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Liebe Anita,

Du meinst eine Mastoiditis...eine Entzündung des Warzenfortsatzes.....der Knochen hinter dem Ohr....

das kann sehr gut sein dass dies der Fall ist-und sich dank der Röhrchen eben nicht so akut äußert wie Du es kennst....diese Entzündung gibt es auch chronisch...bitte geh baldmöglichst nochmal in die HNO Klinik, lass das röntgen und abklären...kein Spaß mehr nach der langen Zeit....im Lauf der Wochen können die Gehörknöchelchen Schaden nehmen...auch wenn es "nur" eine chron. MOE ist...die gehört jetzt abgeklärt und nochmal richtig behandelt nach der langen Zeit!

Echter Mist....ihr Armen....

LG Marion

6

Hallo Marion,

ich habs Chris weiter oben schon geschrieben, das ist genau das, was ich befürchte.

Hoffe wirklich sehr, der Termin kommenden Dienstag bringt uns Klarheit. Das ist dann bei uns quasi schon die "höchste Instanz", habe ich jedoch das Gefühl sie nehmen das Problem nicht ernst, werden wir in der Charite vorsprechen...

Sie ist 2 Jahre alt, das war ihre erste MOE - ich kann und werde nicht akzeptieren, dass sie durch eine chronische Erkrankung dadurch einen Hörverlust erleiden wird :-(

Hast Du selbst auch Kinder mit Paukenröhrchen? In meinem Umfeld haben viele Kinder welche - keines mit Problemen und teilweise gehen die Kinder mit Segen ihrer HNO-Ärzte sogar schwimmen und tauchen ohne Ohrschutz - während wir so penibel auf alles achten :-(

Liebe Grüße

Anita

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Die arme Maus !
Viele Ärzte empfehlen mittlerweile das Absaugen, da durch das Röhrchen auch ganz einfach wieder Keime ins Ohr gelangen können. Vielleicht hat es sich dadurch wieder neu entzündet ?
Alles Gute für euch !

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Hallo Samcat,

das haben sie schon 2x bei ihr gemacht (siehe meinen Beitrag von heute) - jedes Mal ein riesen Theater. Manchmal könnten wir so einen Apparat gut zuhause gebrauchen, unfassbar was Ohren so alles produzieren können #schock

Liebe Grüße

Anita

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Hallo ihr 3,

Danke für Eure Antworten.

Nächste Woche Dienstag haben wir nun einen Termin bei dem HNO-Chefarzt der Klinik, die Lea operiert hat. Er gilt als Koriphäe und ich hoffe, er macht diesem Namen alle Ehre...

Es ist halt unheimlich belastend. Ist das Kind krank, geht man zum Arzt, er stellt ne Diagnose, man nimmt Medizin und es ist wieder gut. Das zieht sich schon so lange, jeder erzählt uns ein bißchen was anderes, aber keiner sagt "es ist völlig o.k., die Ohren können ruhig noch laufen", eher "hmmh mal abwarten".

Ich ziehe den Hut vor allen Eltern von Kindern mit chronischen Erkrankungen oder Erkrankungen die noch nicht diagnostiziert sind - diese Warterei ist furchtbar.

Für den Chefarzt-Termin habe ich nochmal alle Unterlagen zusammen gesucht und ne ganz schöne Historie zusammengestellt:

11.12. OP - wg. div. Probleme noch bis 17.12. im KKH mit 3x täglich intravenös AB

Dann war alles o.k. bis zum 10.01. - da fingen die Ohren von jetzt auf gleich fürchterlich an zu laufen. Da es ein So war, sind wir in unser Klinikum und der Arzt der Lea operiert hat, hat sie untersucht. Verdacht auf MOE - 5 Tage AB. Nach 3 waren wir zur Nachkontrolle beim HNO, die Entzündung war weg, aber die Ohren sind weiter gelaufen...

Von da an waren wir 1x wöchentlich beim Kinderarzt zur Kontrolle (die Gehörgänge sowie auch die Trommelfelle sind meist nicht oder wenn nur leicht gerötet, also keine akute Infektion).

23.01. wieder KKH, ihr sind die Ohren so gelaufen, wir hätten Taschentücher hin halten können. Die Ohren konnten nicht untersucht werden, zu viel Sekret. Wurde massenhaft abgesaugt und zur Untersuchung eingeschickt. Weil sie schon so viel AB bekommen hatte, gab es "nur" AB-Tropfen für die Ohren.

Wieder wöchentliche Kontrolle, diesmal durch den HNO, Ohren laufen mal stark, mal weniger...

11.02. wieder ein Hoch - Kita hat angerufen, ich mußte Lea holen, sie sah furchtbar aus. Unser HNO war im Urlaub, also ab ins KKh. Prozess wie am 23.01., man konnte das Ohr nicht richtig beurteilen. Mit div. Tropfen und Kamille Lösung sind wir wieder heim. Der Oberarzt hat uns gebeten, dass wenn es nicht binnen 3 Wochen endgültig weg ist, einen Termin beim Chefarzt zu vereinbaren. Dann müsse man der Ursache auf den Grund gehen...

Naja, jetzt müssen wir also noch bis nächste Woche Di warten...

Sie hatte bis sie 2 Jahre alt war keine MOE, bekommt kurz nach ihrem Geburtstag dieses fiese Ding, braucht ad hoc die Paukenröhrchen und dann das, ich fühle mich leicht überfahren...

Werde weiter berichten, falls ihr wollt ;-)

Liebe Grüße Anita