Knochenmarkspende - Frage an Spender

Hallo,

mein Mann wurde, wie uns mitgeteilt wurde, als Spender reserviert, was offenbar so viel heisst: wird kein Besserer gefunden, dann wird er Spender.

Ich will ganz ehrlich sein. Mir ist recht mulmig. Ich hatte mich nach der ersten Nachricht, das weitere Tests erforderlich sind mit dem Thema beschäftigt und ich stoße mich ein wenig an dem medikament, dass mein Mann einnehmen muss, um eine Knochenmarkspende über das Blut geben zu können.
Sprich: ich farg mich (und das wird man Mann natürlich auch dann ggf. mit dem Mediziner besprechen), in wie weit dieses medikament getestet ist, welche Langzeitfolgen es haben könnte etc.

Mir ist bewusst, dass das Leiden des anderen Menschen sehr viel schwerwiegernder ist und damit eventuelle was weiss ich 1:1.000.000 Schäden beim Spender weitaus gelassener zu betrachten sind.
Aber ich denke natürlicherweise mache ich mir Gedanken. Auch wenn die Entscheidung zu spenden schon gefallen ist, denn wer würde wohl nicht die chance ergreiden jm. anderem das Leben zu retten, wenn er die Möglichkeit hat, bzw. kann weiter mit dem Gedanken leben, es nicht getan zu haben. Ein schwieriges Thema.

Ich würde mich über Erfahrungbercihte freuen!


lg

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Hallo,

mein Mann hat vor ca. 8 Jahren Stammzellen über das Blut gespendet. Er musste sich in der Woche davor ein Medikament spritzen, welches die Stammzellenproduktion anregt, damit auch genügend herausgefiltert werden können. Durch das Medikament bekam er Fieber (ca.38,5) und Gliederschmerzen, er durfte aber ein fiebersenkendes Schmerzmittel nehmen, und hat das ganz gut in den Griff bekommen. Die Entnahme fand in Dresden statt und war super von der DKMS organisiert. Er war zwei Tage dort und die DKMS rief auch bei uns an, und fragte, ob alles in Ordnung war und er mit der Betreuung zufrieden war.
In den Jahren danach musste er einmal im Jahr zur Blutkontrolle, um zu sehen, ob das Medikament irgendwelche Lanzeitfolgen auslöst. Bis heute ist alles in Ordnung (es ist nicht zu erwarten, dass da noch was kommt), und dem Mädchen, dem er damals helfen konnte geht es gut. Es war für ihn eine sehr schöne Erfahrung.

LG Sriver

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hallo,

danke für deine antwort.

ich kann mir vorstellen, dass es eine schöne erfahrung ist.
allerdings machen mir deine worte, das er einmal im jahr zur blutkontrolle muss nicht gerade mut.
ich habe einfach ein sehr mulmiges gefühl, auch wenn, wie gesagt, die entscheidung schon bei der registrierung getroffen wurde.

lg

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Hallo,
da brauchst du keine Angst haben. Das mit der Blutkontrolle ist inzwischen abeschlossen, und war nur dazu da, um zu sehen, ob sich durch das Medikament etwas am Blutbild ändert. Da das Medikament vor 9 Jahren noch recht neu war, wollten die einfach die Langzeit folgen abchecken.
Es ist alles in Ordnung, nur Mut.

LG Sriver

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Hallo,

ich kann Dir leider keine eigenen Erfahrungen als Antwort bieten. Mit Deiner Frage zu den Langzeitfolgen rate ich Dir zum Forum der DKMS, da tummeln sich mehrere ehemalige Spender.

Ansonsten lasst Euch bitte von den Risiken nicht verschrecken, ich bin Thrombozytenspenderin in der Klinik hier. Als ich das erste Mal die Aufklärung unterschrieben habe, wurde mir mulmig. Mittlerweile weiss ich aus eigener Erfahrung und durch das Treffen diverser anderer Stammspender, dass die Risiken sehr gering sind. Klar kann eine Vene durchstochen werden, aber die Mitarbeiter sind sehr routiniert. So gut wie die stechen hab ich das lange in keiner Arztpraxis mehr erlebt.

Ist denn überhaupt klar, dass Dein Mann per Apherese spenden soll? In der Regel bestimmen die Ärzte des Empfängers die Spendeart. Es kann ja auch eine Entnahme per OP gewünscht sein.

Gruß Lucccy

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hallo,

danke für deine antwort.
ich habe keinerlei erfahrungen mit dererlei spenden, da ich eine chronische erkrankung habe un es deshalb nicht möglich ist. mir geht es vorrangig um das medikament und dessen pot. risiken.
die frau von der dkms meinte es würde dann wohl eine spende über das blut werden, aber mein mann könne wählen, ob er lieber die konventionelle methode möchte. die würde aber eine vollnarkose beinhalten, was ja auch wieder nicht so toll ist.

lg

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Hallo,

ich denke, die DKMS wird auf Nachfragen sicher Deinem Mann alle Fragen beantworten, auch schon im Vorfeld. Ihr solltet einfach mal in Tübingen anrufen.
Und wenn ich bedenke, wieviel zum Schutz der Spender unternommen wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass es Langzeitfolgen dieses Medikaments gibt. Denn die Entnahme unter Vollnarkose ist ja eine bestehende Alternative. Und sollten ehemalige Spender unter Langzeitfolgen dieses Medikaments leiden, wäre das eine ganz schlechte Werbung für die Knochenmarkspende aus dem Blut. Und das hätten die Medien bestimmt schon ausgeschlachtet...

Gruß Lucccy