Depressionen nach der Geburt

Hallo,

bin seit kurzem in Behandlung wegen einer Depri. Hab das wahrscheinlich lange verdrängt, meine Kleine ist 10 Monate alt und im Grunde ein Bilderbuchbaby (schreit kaum, schläft schon seit der 5. Woche durch...).
Konnte mich irgendwann zu nix mehr aufraffen, morgens Aufstehen war fast unmöglich, nur der Gedanke daran dass die Kleine was zum essen braucht hat mich dann wenigstens aus dem Bett kommen lassen.
Jedenfalls hat meine FA mir erst Citalopram verschrieben, da wurde alles in ein paar Tagen noch schlimmer, ich konnte nicht mehr schlafen und war total nervös und unruhig. Ging dann zum Blut untersuchen (um Schilddrüse auszuschließen) und war so durch den Wind, dass ich eine Spritze zur Beruhigung bekam. Jetzt nehm ich seit drei Tagen Mirtazapin. Hatte gestern Durchfall und heute ist mir schwindlig, allerdings bin ich viel ruhiger und habe wenigstens wieder mehr Freude an meiner Kleinen.
#bla sorry für das viele Gelaber, aber hat jemand Erfahrungen mit den Medikamenten? Wie lange habt ihr die genommen und wie hat es mit dem Absetzen geklappt?

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Dein FA verschriebt dir Antidepressiva? Finde ich sehr interessant da er meiner Meinung nach seinen kompetenzbereich weit überschreitet.
Darf ich fragen welche Dosis du beim Citalopram bekommen hast? Ich würde mir sowas lieber zu einem Psychiater gehen. Behandlung bedeutet nicht, Medikamente nehmen und gut ist. Man sollte überlegen was die Depression ausgelöst hat um zu gucken das man die Ursachen behandelt, nicht nur die Symptome.

LG

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Hallo,

also ich finde es nicht passend, dass dein Frauenarzt dir Antidepressiva verschreibt. Hast du keine Überweisung zu einem Psychologen oder Nervenarzt?

Ich habe damals keine Medikamente genommen, weil ich zuviel Schiss vor Nebenwirkungen hatte.

Viel Hilfe bekommen habe ich über den Verein "Schatten und Licht" oder "Licht und Schatten" weiß es nicht mehr genau, google mal den Namen + Wochenbettdepression, die haben auch Listen mit guten Ärzten, Selbsthilfegruppen etc.

Alles Gute
snowwhite

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Die Dosis von Citalopram waren 20mg. Erst bildete ich mir zumindest abends auch ein, dass es besser wird, aber der Morgen wurde immer grausliger:-( Mein FA ist eine Allgemeinärztin, die quasi alles macht. Sie hat mich super durch die Schwangerschaft begleitet und ich komme echt prima mit ihr klar. Sie hat mir auch nach dem Citalopram gesagt, wenn es mit dem Mirtapazin nicht besser wird schickt sie mich zur Psychiatrie. Da jeder anders auf die Medikamente reagiere (das hab ich mittlerweile auch in entsprechenden Foren gelesen) sei es nicht ganz einfach, das richtige Medikament zu finden.
Da ich auch 8 Kilo abgenommen hatte und überhaupt keinen Appetit mehr hatte, wusste ich kaum noch was ich essen soll, wo essen doch noch nie ein Problem für mich war...
Zumindest geht es mir im Moment weitaus besser als vor einer Woche, daher hoff´ ich erst mal übern Berg zu sein
#blume Danke jedenfalls mal für eure Antworten

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Hallo,
Du solltest am besten begleitend zur Medikamenteneinnahme eine Psychotherapie machen.
Dort hast Du einfach einen Ansprechpartner und fühlst Dich nicht so allein und hilflos.
Hast Du gleich die 20 mg eingenommen? Normalerweise sollte man die einschleichen, und mit 10 mg beginnen.
Nebenwirkungen anfangs sind ganz normal, aushaltbar und sind meistens nach 2 Wochen wieder weg, wo auch in etwa die positive Wirkung langsam einsetzt.
Das ist echt ein schmarrn zu sagen: Wenn das jetzt nicht wirkt, schickt sie Dich in die Psychiatrie.
Ein Neurologe und Therapeut sind da der richtige Ansprechpartner.
Astrid

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wow - ich finde das auch ein bisschen heftig, dass dir deine FA ein Antidepressivum verschreibt.

Mach mal bei einem Psychiater einen Termin aus und such dir auch einen Psychologen. Denn nur Medis lösen das Problem nicht, sie "verdrängen" es nur, damit man sein leben auf die REihe kriegt und dann kann man das Medikament wieder absetzen, aber wenn du nix weiter machst, hiesse das ja, dass du womöglich für immer dieses Medi nehmen müsstest....

ach ja und die seite heisst "schatten und licht" :-)

Maren

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Hallo Maren,

das ist ja das fatale, ich denke, dass ich mein Leben schon auf der Reihe habe: einen sicheren Job, einen guten Partner, ein neues Haus, hilfreiche Familie (sowohl meine eigene, als auch die meines Partners, die wohnen sogar alle quasi um die Ecke und haben mir in den letzten zwei Wochen riesig geholfen), dann die problemlose Schwangerschaft + Geburt, liebes Baby... was kann man sich noch mehr wünschen???? - Und dann wachst du auf und denkst nur noch, das macht alles keinen Sinn, wozu überhaupt, und nicht mal Essen macht dir Spaß. Jeder Tag wird zur Qual, die Vernunft sagt dir die ganze Zeit, es ist alles in Ordnung, aber du funktionierst nicht mehr, bist völlig leer...
Heute (4. Tag mir Tabletten) geht es mir so gut wie schon lange nicht mehr. Habe heute Morgen mehr "geschafft" (Hausarbeit eben) als die letzten zwei Wochen zusammen genommen. Bin aber noch ziemlich skeptisch mit mir... bin das wirklich wieder ich?#kratz
püh, ganz schön anstrengend sich mit sich selber zu beschäftigen....

Grüßle

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Also die Tabletten lassen dich wieder die Alte sein, aber du solltest halt versuchen rauszufinden, woher das alles gekommen ist. Ohne Grund passiert sowas nicht.

Eine Depression gibt einem die Chance, sein Leben zu ändern, damit es einem wieder besser geht. Wenn du sagst, dass du alles hast und zufrieden bist, dann muss es woanders herkommen, dann solltest du beim Arzt deine Werte checken lassen, vor allem von der Schilddrüse.

vielleicht ist es bei dir dann wirklich nur ein Ungleichgewicht im Gehirn, aber eine Therapie ist immer zu empfehlen!


Maren

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ich hab damals zu anfang auch citalo bekommen 10 mg und habe mich gewundert warum es nicht angefangen hat zu wirken und mir gings auch körperlich richtig schlecht 11 h am tag panikattacken. bin dann mit 51 kg in die klinik und wurde gefragt wieviel ich genommen habe auf meine antwort fing die ärztin an zu lachen und sagte mir sie würden mich dann jetz einstellen und fangen an mit 37,5 mg trevilor und nach 7 tage hab ich dann 75mg!!! trevilor retard bekommen. und damit gehts mir super... sprich mit deinem psychiater(psychologen und gyns sind eig. nicht befugt psychopharmaka zu verschreiben) uns sprich mit ihm dass du damit nicht klarkommst er wird soviel präparate und disen ausprobieren bis ihr eins gefunden habt mit dem du gut klarkommst... desweiteren therapeuten suchen *gg bin acuh schon ewig auf der suche