Emetophobie (Angst vorm Erbrechen) - behandelbar???

Hallo!

Anfang April letzten Jahres infizierte sich mein Mann mit Rota- oder Noroviren. Ihm wurde nachts übel, er erbrach mehrmals schwallartig - normaler Verlauf halt ... Das Problem war: Er ist Diabetiker und hatte zu diesem Zeitpunkt niedrigen Blutzucker. Eine Notfallspritze hatten wir noch nicht und so versuchten wir es natürlich mit Cola, die nicht drin blieb. Der Notarzt lies über 1,5 Stunden auf sich warten und mein Mann steckte mich langsam mit seiner Panik zu Sterben an, denn der Zucker sank und sank ... Notarzt da - Spritze - Durchfall - morgens KH ... dann alles wieder ok ....

ABER:

Seitdem leidet mein Mann ständig unter panischer Angst, er könne sich irgendwo einen Virus einfangen. Anfangs hielt es sich noch in Grenzen, aber mittlerweile belastet es die ganze Familie. Er rennt ständig mit Desinfektionsmittel durch die Wohnung, geht nicht mehr viel raus (z. B. zum Einkaufen - keine Chance), er isst weniger, nimmt deshalb auch ab (und er ist schon dünn). Außerdem liegt er ständig im Bett oder auf dem Sofa. Morgens ist ihm schon chronisch übel und so beginnt der Tag oft mit MCP-Tropfen oder Vomacur-Tabletten #augen
Lebensmittel werden weggeschmissen, obwohl sie noch haltbar und ordnungsgemäß gelagert sind usw usf

Ist das in irgendeiner Art und Weise behandelbar? Hypnose? Wo wendet er sich hin? Überweist ihn der Hausarzt zu einem Therapeuten oder wie läuft so was ab?

Hat das vielleicht noch jemand? Würde mich gern mit Betroffenen austauschen ...

#danke

LG Mandy mit 2 Kids, die ja auch irgendwo ein Risiko für ihn sind #augen

1

hört sich wirklich nach einer phobie an und wenn schon die ganze familie drunter leidet, sollte er wirklich psychologische hilfe annehmen...

am besten ihr besprecht das mit dem hausarzt, der wird euch dann ne überweisung für einen psychologen geben, der sich damit auskennt..

2

Hallo,

ja das ist mittlerweile Psychisch bedingt bei ihm.Er muss dringend zum Doc und ihm das schildern.Ich kenne das auch,ich hatte vor 3 Jahren eine beidseitige Lungenembolie mit akuten corpu nale (keine ahnung wie das jetzt geschrieben wird) und die Angst die ich hatte nach der Entlassung war fürchterlich.Ich konnte nichts dafür aber das schwirte nur noch in meinen Kopf das ich sterbe weil es bei mir echt lnapp war.Und so bin ich nur noch ins KH gegangen ect.Bis meine Ärtzin mir drohte mich einliefern zu lassen.Und bevor es soweit kommt würd ich echt mit ihm mal zum Doc gehen.

LG
Dee

3

http://www.psychic.de/forum/reizmagen-reizdarm-f2.html

4

Emetophobie ist auf jeden Fall behandelbar - denkst du denn, dass dein Mann zu einem Therapeuten gehen würde?

Ich weiß, wie viele Emos auf das Wort Therapie reagieren (brauch ich nicht etc.) und Männer sind da nochmal schlimmer.

Wenn die Familie drunter leidet solltest du auf jeden Fall eingreifen, in evtl. zwingen.

Mach ihm mal klar, dass sein Desinfektionswahn alles nur noch schlimmer macht!

5

Ja, er würde eine Therapie machen. Es stört ihn ja selbst und schränkt ihn ein. Er ist ja manchmal echt zu nix mehr zu gebrauchen #aerger

Ich hoffe nur, dass hier jemand eine solche Therapie machen kann, weil die Phobie ja noch weitestgehend unbekannt ist ...

Hab ihm schon gesagt, dass es nix bringt, wenn er die Wohnung zumindest so steril hält (dennoch sonst mehr als unordentlich ist #augen). Der Körper reagiert ja dann noch anfälliger, wenn er mal irgendwo anders ist, gerade weil er diese Sterilität gewohnt ist.

Ist das dann eine Psychotherapie? Bekommt man die verschrieben oder muss man sich selbst einen Therapeuten suchen?

#danke

6

Hallo

Geht doch erst mal zum Hausarzt und redet mit ihm darüber!
Woher weißt du denn, dass es sich um eine Phobie handelt?
Lasst doch erst mal nen Arzt, oder nen Psychologen drauf gucken, bevor ihr Selbstdiagnosen stellt!
Und ließ nicht so viel im Internet über solche Sachen!

Der Hausarzt würde euch zum Psychologen/Psychiater überweisen, der stellt nach 5 "Probesitzungen" (werden für Anamnese und Kennenlernen genutzt) einen Antrag bei der Krankenkasse für eine geeignete Therapie und die wird meist zustimmen.

LG
Kathrin

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Hallo Mandy,

ich kann das gut nachvollziehen. Ich hatte zwei Monate nach der Geburt meiner zweiten Tochter einen sehr heftigen Magen-Darm-Infekt, sodass ich mich kaum noch um meine Kinder kümmern konnte. Ich musste noch die Kleine stillen und meine Große war auch erst 1,5 Jahre alt. Infolgedessen habe ich auch furchtbare Angst vor Magen-Darm-Infekten entwickelt, fing mit Desinfizieren etc. an und hatte nächtliche Panikattacken. Obwohl bei mir auch die Angst vor dem Erbrechen im Vordergrund stand, ging es letztlich (das habe ich in der Therapie herausgefunden) um die Angst vor dem Kontrollverlust.

Ich habe mich dann meiner Frauenärztin anvertraut, die mir gleich eine Überweisung zum Psychotherapeuten geschrieben hat. Da die Wartezeiten bei uns in der Stadt leider sehr lang waren, habe ich mich dann für eine private Psychotherapeutin entschieden. Die musste ich zwar selbst zahlen, aber sie hat mir in kurzer Zeit sehr geholfen.

Dein Mann kann sich zunächst an seinen Hausarzt wenden oder direkt an einen Psychiater oder einen psychologischen Psychotherapeuten.

Und versteift euch nicht zu sehr auf den Begriff "Emetophobie". Dein Mann hatte ein schlimmes Erlebnis und hat daraufhin eine psychische Störung erlitten. Damit kennt sich jeder gute Psychotherapeut aus. Wovor dein Mann Angst hat, ist dabei zweitrangig - d.h. ihr müsst nicht unbedingt einen Therapeuten finden, der sich speziell mit Emetophobie auskennt. Meine Therapeutin hatte davon auch noch nie gehört und konnte mir trotzdem helfen.

Und ich denke, dass es wichtig ist, dass dein Mann die Therapie möglichst schnell in Angriff nimmt. Denn gerade Angststörungen lassen sich um so leichter behandeln, je schneller man dagegen vorgeht.

Alles Gute!
Meggie