2. Fieberkrampf innerhalb einer Woche

Hallo *,

mein Mann und ich sind ziemlich verzweifelt. Unser Sohn Maximilian (20 Monate) hatte letzte Woche 2 Fieberkrämpfe.

Vielleicht beginne ich von vorn. Er hat laut Arzt eine chronische Bronchitis. Wir müssen früh und abends mit ihm jeweils 2 Hub Flutide inhalieren. Seitdem er im Kindergarten ist, jagd eine Krankheit die andere. Wenn er krank ist, fiebert er immer auf über 40 Grad hoch. Deswegen war für uns alles was unter 39 war noch kein Fieber. Ich habe erst ab 39,3 -39,5 begonnen ihn fiebersenkende Mittel zu geben. Bis jetzt hatte er auch noch nie Probleme (außer ein Mal, was sich jetzt im Nachhinein als ganz leichter Fieberkrampf herausgestellt hatte). Am Dienstag holte ich ihn jedenfalls vom Kindergarten ab, es war ja ziemlich heiß und wir verbrachten die ganze Zeit im Planschbecken. Er war super drauf. 1 Stunde später wollte er dann mit einem Mal nicht mehr von meinem Schoß runter. Er war total anhänglich. Erst dachte ich, er will nur ein bisschen schmusen, doch nach 20 Minuten kam es mir doch komisch vor. Er hatte 39,5 Fieber. ich gab ihm sofort Nurofen Saft. Er wollte nur noch schlafen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis bei ihm zu bleiben und so legte ich mich (17 Uhr!!!) neben seinem Bettchen und hielt ihm die Hand. Mein Mann löste mich 17.45 ab, damit ich kochen konnte. Ich wollte ihn einfach nicht alleine lassen (Gott sei Dank!!!) 5 Minuten später rief mich mein Mann völlig panisch, dass unser Sohn nur noch zuckt und nicht mehr atmet. Ich lief die Treppen hoch und dort lag mein Sohn komplett aphatisch bei meinem Mann an der Schulter und rührte sich nicht mehr. Wir rannten runter, ich stand komplett neben mir, wollte den Notarzt rufen und bekam keinen klaren Gedanken zusammen. Mein Mann rief ständig "komm komm, er stirbt!!!" (ich könnte noch immer heulen, wenn ich an diesen Anblick denke). Da wir in unmittelbarer Nähe vom Krankenhaus wohnen, sind wir direkt mit 100 km/h dorthin gerast. Im Krankenhaus angekommen dauerte es ca. 1 Minute bis er zu sich kam. Er wurde gleich ins Kinderkrankenhaus verlegt. Dort wurde uns gesagt, dass es ein Fieberkrampf war, der harmlos ist (bla bla bla). Für uns war es natürlich ein absoluter Schock und wir waren total fertig. Er blieb dann bis Donnerstag im Krankenhaus. Der Auslöser des Fiebers war eine Virusinfekt der oberen Atemwege. Am Donnerstag wurde er vom Professor höchstpersönlich untersucht und als "gesund" entlassen. Für uns waren die Bilder von dem Krampf inzwischen so irreal geworden, da er am nächsten Tag wieder total fit war und das ganze Krankenhaus aufmischte. Am Freitag vormittag bekam er dann zu Hause erneut einen leichten Fieberschub (38.2) Ich gab ihm natürlich sofort ein Zäpfchen. Gegen Mittag legte ich mich mit ihm ins Bett und ca. 30 Minuten später wurde aus dem Schlaf mit so einem heftigen Husten gerissen. Er konnte nicht mehr atmen. Hustete die ganze Zeit. Mein Mann rief nach 4 Minuten den Notarzt, da er nicht mehr richtig atmen konnte. Der stellte Lungengeräusche fest und nahm ihn erneut mit ins Krankenhaus. Dort angekommen mussten wir super lange warten, bis wir endlich dran kamen. Seine Lunge wurde geröntgt und eine Lungenentzüpndung sowie eine Mittelohrentzündung festgestellt. Die Ärztin stellte uns frei nach Hause zu fahren oder ihn zur Beobachtung im Krankenhaus zu lassen. In der Zwischenzeit sagte wir 100 Mal, dass er am Dienstag bereits einen Krampf hatte und er sich schon wieder so heiß anfühlt. Wir mussten von16.30 uhr bis 22.30 Uhr warten, bis wir endlich auf sein Zimmer konnten. Er war fix und fertig, hing nur noch über der Schulter meines Mannes und wimmerte. Als wir endlich auf der Station ankamen, musste die Schwester ihn UNBEDINGT noch wiegen. Das war für ihn dann noch mal so ein Stressfaktor, dass er anfing zu schreien und sich nicht mehr beruhigen ließ. In meinen Armen fing er dann erneut an mit allen Gliedmaßen zu zucken und wir riefen sofort dass er einen Fieberkrampf hat. Es kamen sofort 3 Schwestern und er bekam 5 mg Diazepam. Die Ärzte kamen erst 3 Minuten später. Der Krampf ging ca. 3,5 Minuten. Jeder, der so einen Krampf schon mal am eigenen Kind erlebt hat, kann sicher nachempfinden, was man als eltern durchmacht. Wir dachten bei beiden Krämpfen, unser Kind stirbt. Es ist einfach nur schrecklich und es gibt kaum Worte, die diese Gefühle beschreiben. Als das Diazepam angefangen hat zu wirken, lag er komplett reglos da, sein Blick immer nach links oben gerichtet. 10 Minuten später meinte die Ärztin immer noch, dass er ihr nicht gefällt. Nach 20 Minuten kamen dann wieder erste Reaktionen von ihm. Gestern ist er aus dem Krankenhaus entlassen wurden. ich weiß nicht, wie ich jetzt weitermachen soll. Wie soll unser leben nur wieder normal verlaufen, wenn man mit der Angst lebt, dass sich dieses grauenhafte Erlebnis wiederholt? Ich kann mir tausend mal sagen, dass der Krampf für das Kind nicht schlimm ist und trotzdem verfalle ich in Panik nur bei dem Gedanken daran. Wie soll man sein Kind ruhigen Gewissens wieder in fremde Hände (Kindergarten, Oma, Babysitter etc.) geben??? Wie soll man in der Nacht ruhig schlafen können? Am liebsten würde ich die ganze Nacht bei ihm bleiben. Am liebsten hätte ich das Krankenhaus garnicht verlassen. Es geht mir richtig schlecht und ich hoffe, da draußen gibt es jemanden, der mich versteht.

Liebe Grüße
Diana

1

Hallo!

Laß dich mal #liebdrueck wenn ich darf!

Ich hab schon viele Kinder, von Berufswegen her, krampfen sehen. Ja, es sieht wirklich schlimm aus, noch schlimmer wenn es das eigene ist, aber viele Kinder haben das und alles verwächst sich.

Hat man Euch denn nicht vernünftig aufgeklärt? Hat man Euch keine Diazepam Rektiolen mitgegeben?
Ich würd das mal mit einem Arzt meines Vertrauens besprechen.

Du kannst die Fieberzäpfchen auch zusätzlich noch mit Wadenwickeln unterstützen.

Informier Deine Familie, Babysitter, etc. und gib ihn ein "Notfall-Set" mit, ihr könnt trotzdem Euer Leben leben wie jeder andere auch :-)

lg glu

2

Hallo "glu",

ich danke Dir für Deine schnelle Antwort. Die Diazepam Rektiolen sind bei uns im Kühlschrank und natürlich in meiner Handtasche. Ich werde auch ein Notfall-Set allen "Betreuern" von Max mitgeben. Es ist nur so schwer sich mit dem Gedanken abzufinden, dass so ein Krampf immer wieder kommen kann. Ich hätte am liebsten ein permanentes Fieberthermometer, was ich ihm in der Nacht anklebe und Alarm schlägt, wenn die Temp. über 38.2 steigt.

Die Ärzte/Schwestern im KH waren alle sehr lieb und haben uns aufgeklärt. ich habe zusätzlich im Internet gestöbert. Trotz allen beruhigenden Worten ist immer die Angst dabei, was wäre, wenn der Krampf nach 4 Minuten nicht aufhört....

Es ist alles noch ziemlich frisch und wir brauchen wahrscheinlich einfach noch Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten.

Ich danke Dir ganz herzlich!
#liebdrueck

Liebe Grüße
Diana

3

Liebe Diana!
Ich kann nachvollziehen wie schrecklich es sein muss, wie hilflos man sich in so einer Situation fühlt und vor allem, welche Ängste man durchsteht. Es macht einen einfach fertig...

Du schreibst, dein kleiner Mann macht seitdem er im Kiga ist, sämtliche Krankheiten durch.
Dazu hätte ich einen Vorschlag: Sucht Euch einen guten Heilpraktiker oder noch besser einen Arzt für Homöopathie. Es gibt viele praktische Ärzte oder Allgemeinmediziner, die diese Zusatzausbildung haben. Es sollte unbedingt klassische Homöopathie sein.
Von Bekannten litten beide Töchter bis zum Schulalter unter Fieberkrämpfen. Sie haben das mit einer Konstitutionsbehandlung gut in den Griff bekommen. Ausserdem hatte er ihnen Notfall-Globuli gegeben, die sie sofort bei Fieber verabreichen konnten - notfalls auch mit Nurofen oder Paracetamol.
Danach waren die Mädchen besser gegen Infekte gewappnet und fieberten auch nicht mehr so schnell.

Trotzdem hatten sie natürlich auch immer ein Notfallset dabei und daheim liegen. Aber es wurde so gut wie niemals mehr gebraucht. Auch haben sie viele gute Tips von ihrem Kinderarzt bekommen, der sich wirklich viel Zeit für die Familie genommen hat.
Vllt. führt Ihr noch einmal ein Gespräch mit dem Kinderarzt und er kann Euch ein wenig diese permanente Angst vor einem erneuten Krampf nehmen. Ich kann das echt nachvollziehen, denn ich leide unter Panikattacken und die Angst vor einer erneuten Attacke ist fast durchgängig präsent im Hinterkopf.
Aber je mehr ich mich darüber mit meinem Arzt und Therapeuten unterhielt, desto geringer wurde die Angst und ich denke, das wird Euch genauso gehen.

Versucht Euren Jungen so normal wie möglich zu behandeln, sonst übertragt Ihr Eure Angst unbewusst auf ihn - Kinder haben feine Antennen.
Ich weiss, das ist nicht leicht, aber sicher ein Anfang.

Ich wünsche Euch und Eurem Kleinen alles alles Liebe - Kopf hoch

4

Ganz lieben Dank für die lieben Worte. Das mit der Homöoathie hatte ich mir auch schon überlegt. Ich glaube, das werde ich jetzt wirklich machen. Ehrlich gesagt, tu ich alles dafür, dass so was nicht noch mal wieder kommt. Was hältst Du von Ostheopathie? Wir waren damals dort, als Max die 3 Monatskoliken hatte. Nach dem Besuch waren sie weg (kann natürlich auch Zufall sein). Unser Kinderarzt hat leider bis zum 24. August Urlaub. Ich war heut bei seiner Vertretung (auch wegen der Nachuntersuchung der Lungenentzündung) und sie hat sich auch viel Zeit für uns genommen. Es ist alles so logisch und klar - aber doch wieder nicht. Auf der einen Seite ist so ein Fieberkrampf nicht schlimm auf der anderen sollte er schnellstmöglich mit Diazepam gestoppt werden, da sonst durch die ungenügende Sauerstoffversorgung Schädigungen am Gehin möglich sind. #kratz

Mein kleiner Schatz ist so tapfer und die Mama hängt durch.

Ganz liebe Grüße
Diana