Schwerbehindertenausweis nach Krebs-OP

Hallo,

gestern hat mir eine Bekannte empfohlen, einen Schwerbehindertenausweis nach meiner Krebs-OP zu beantragen.
Hat das von Euch schon mal jemand gemacht und war dies problematisch?
Viele Grüße
Andrea

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Hi,
ich habe es nicht gemacht, weil ich mich nicht als schwerbehindert gefühlt habe ;-).

In dem SD-Krebs Forum sind aber einige, die das gemacht haben. Wenn Du dort suchst, findest Du sicher die Erfahrungsberichte!

Ein Problem, was ich damit sehe: Vorteile bringt der Dir eigentlich nur, wenn du arbeitest. Und das auch nur 5 Jahre lang, denn ohne erneute Krebserkrankung wirst Du keine Verlängerung bekommen (und das wollen wir ja nicht hoffen!).

Andererseits setzt der Ausweis den AG ziemlich unter Druck...dir steht wohl mehr Urlaub zu, Kündigungsschutz. Bleibt die Frage, was der AG dann nach Ablauf der 5 Jahre dazu sagt...die Vorteile können sich dann ganz schön negativ auswirken.

Aber wie gesagt, alles nur Hörensagen, ich habe mich halt nicht so krank gefühlt, dass ich das für mich als berechtigt gesehen hätte ;-).

Viele Grüße
Miau2

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Hallo Andrea

Wir haben für unseren Sohn einen Schwerbehindertenausweis beantragt und haben ihn jetzt schon 3 Jahre. Mika-Levin (3,5 Jahre) hat einen Hirntumor. Er hatte mit 9 Monatan eine OP und nun läuft seit April die Chemo. Wir haben den Tip von unseren Sozialarbeitern auf der Station bekommen. Wir haben einige Vorteile seit wir den Ausweis haben. Steuervergünstigungen, freien Eintritt bei sehr vielen Dingen, Bus und Bahn für Mika-Levin und eine Begleitperson kostenlos. Also es lohn sich schon den Ausweis zu beantragen, mehr wie ablehnen können sie ihn nicht.

Aber das muß jeder für sich entscheiden, manche wollen ihn auch nicht weil sie sich dann kränker oder behindert fühlen. Aber das ist quatsch.

Liebe Grüße und alles alles Gute

Christine mit Mika-Levin #blume

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Hi,
wieso ist das Quatsch, wenn sich jemand irgendwie fühlt?

Ich fühle mich definitiv nicht schwerbehindert. Die Chance, dass mein Krebs endgültig besiegt ist ist sehr, sehr hoch.

Das ist doch einzig von der persönlichen Situation abhängig, wie sich jemand fühlt...andere, selbst andere mit der gleichen Erkrankung und Prognose wie ich fühlen sich erheblich schlechter und haben den Ausweis. Andere fühlen sich genau so gut wie ich und haben den Ausweis, weil sie nur Vorteile darin sehen. Wieder einige Erwachsene davon wurden inzwischen eines Besseren belehrt.

Als "Quatsch" würde ich das nicht bezeichnen, wenn sich jemand zu gesund fühlt, um sich als schwerbehindert bezeichnen zu lassen...es geht oft auch um die Psyche (ich rede ausdrücklich von Erwachsenen!), und ein Stück Papier, auf dem steht, wie krank man zu sein scheint ist da nicht immer hilfreich...

Es ist wirklich jedem selbst überlassen, jeder hat das Recht auf seine Meinung darüber. Und die Meinung von Erwachsenen kann komplett abweichen von der Situation, die ein krankes Kind mit sich bringt.

Viele Grüße und alles Gute für die Zukunft #klee
Miau2

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Hallo Miau2

Du hast mich sicher falsch verstanden, bzw vieleicht hab ich mich auch nicht richtig ausgedrückt.

ich meinte das es quatsch ist, das sich Leute, die sich eigentlich trotz ihrer schweren Erkrankung gut fühlen, keinen Ausweis beantragen weil sie meinen das sie dann von anderen Behinderter oder Kränker angesehen werden oder sich selbst schlechter fühlen.

Ich denke auch das man den Ausweis eigentlich nur Beantragt um Vorteile daraus zu ziehen. Schließlich leidet man wärend seiner Erkrankung ja genug.

Ich hoff das ich es jetzt irgendwie so geschrieben hab das man es richtig versteht.

Liebe Grüße

Christine und Mika-Levin

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hallo!
also meine mutter hat damals auch einen beantragt und bekommen.
sie war zu der zeit gerade arbeitslos geworden und als sie sich beworben hat, war der ausweis sehr hilfreich!
es kommt auf dich drauf an, meine mutter fühlte sich gut und hat es trotzdem gemacht. und gebracht hat es ihr auch was, sie arbeitet seit 11 jahren an der stelle und er wurde auch nicht verlängert. aber egal. sie wurde nicht "bestraft"!
alle gute für die zukunft, lg,
sonja

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Ich bin gelernte Arzthelferin und kenne mich daher mit den Anträgen für Schwerbehinderung aus.
Bei uns in Dortmund ist das so:
Es ist total unproblematisch. Einfach beim Versorgungamt anrufen und nach einem "Antrag für Schwerbehinderung" fragen. Dieser wird dann zugeschickt. Er muss mit eigenen Worten ausgefüllt werden. Dort müssen alle Ärzte angegeben werden bei denen man in Behandlung ist. Diese werden dann vom Versorgungsamt angeschrieben und verschicken ihre eigenen Berichte und Daten. Wenn alles angekommen ist, wird entschieden. Das kann schonmal 3-4 Monate dauern.
Schaden kann es definitiv nicht!!!