Brustkrebs bei meiner Omi - 89 Jahre

Hallo Mädels,

vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Bei meiner Oma wurde Brustkrebs festgestellt - es ist wohl ein bösartiger Tumor, Haselnuss groß.
(Mamographie steht nächste Woche an, aber die Haut zieht sich ein und ihre Schwester??? Tante??? starb vor vielen Jahren wohl auch an Brustkrebs(folgen), daher geht meine Mama von einem bösartigen Tumor aus).

Wisst ihr vielleicht, was nun alles ansteht für sie - außer einer OP um ihn zu entfernen? Chemo? Bestrahlung? Wie verträgt man das als so alte Dame? Was kann ich tun - wohne 1Fahrstunde entfernt, habe 3 Kids im Schul- Kindergarten- und Säuglingsalter - außer anrufen, wöchentlichem Besuch? Wie kann man sie seelisch begleiten, wenn es schon gestreut hat - Nichtwissen wäre da wohl ein Segen!

Ich fühle mich total hilflos, weiss jetzt nicht wirklich, was ich tun kann, um für sie da zu sein.

Momentan bin ich seelisch sowieso schon angeschlagen - wir haben den Opa meines Mannes am 17.9. nach 1 Woche schwerer Krankheit (Herz,....) beerdigt. Es war sehr schwer ihn so liegen zu sehen. Klar habe ich mich mal kurz zu ihm gesetzt, zu trinken gegeben, beim Umlagern geholfen, die Hand gehalten und ihn wieder ins Bett gesteckt, als er aufsetehen wollte (konnte er aber nicht, da er seine Beinprotese nicht an hatte und es kräftemäßig nicht mehr gegangen wäre). Er hatte Schmerzen und bis auf Handhalten konnte ich nichts tun, da er mir nicht mitteilen konnte, woooo sie waren und einfach einschlief.... 2 Tage später ist er friedlich von uns gegangen und ich bin sehr dankbar, daß er nicht weiter leiden musste.

Wie kann ich für meine Oma und meine Mutter da sein? Wie wird der voraussichtliche Verlauf sein - im Netz habe ich keine ausführlichen Antworten gefunden - wird sie Schmerzen haben? Einfach einschlafen? ....

Danke für Eure Antworten.

LG Nita




1

hallo Nita

Also das ist sicherlich eine schlimme Nachricht. Ich denke, dass man schon ohne Mammographie sagen kann, dass es wahrscheinlich bösartig ist, denn wenn sich die Haut oder Brustwarze einzieht, ist das immer ein nicht sehr gutes Zeichen. Und wahrscheinlich liegt das schon eher in eurer Familie, ist eben auch etwas genetisch bestimmt.
Deie Grossmutter ist schon alt und je älter man wird, desto höher ist das Risiko, an einer <krebserkrankung zu erkranken. Das ist leider so.
Wie gehts ihr denn sonst so? Ist sie noch fit? Mobil?
Ich denke, man wird die Bahndlung darauf abstimmen, was deine Oma möchte. Ich kenne einige ältere Damen, die gar keine Behandlung mehr wollten da dies ein grösserer Stress gewesen wäre mit Operation, Bestrahlung Chemo etc. das steckt eine Jüngere Frau vil besser weg als eine etwas reifere. Diese Therapien snd extrem belastend für den Körper und werden deine Grossmutter sicherlich schwächen. Ich denke, man muss ein gutes Mittelmass finden so dass sie noch einige Zeit gut leben kann und nicht unnätig leiden muss. Ist aber schwierig abzuschätzen, aber ich denke, wenn deine Oma noch fit ist und "gut denken" kann, dann muss man die Entscheidung ihr überlassen ob sie noch eine Therapie und kämpfen will oder ob man einfach den Tumor operativ entfernt und keine weiteren Behandlungen macht.

Was du tun kannst?
Sicherlich wäre es gut wenn du oder deine Mutter oder sonst wer deine Oma zum ARzt begleitet wenn wichtiges besprochen wird. dann kannst du sie auch unterstützen und den Arzt direkt befragen. In der Aufregung vergisst deine Oma sicher einiges. Und einfach für sie da sein wenn sie dich braucht- sofern das natürlich möglich ist.

Zu den Schmerzen. Der Krebs an sich macht nicht weh, es sind die BEgleiterscheinungen die schmerzen. Wenn es schon gestreut hat (Brustkrebs oft in die Knochen), dann kann es sein, dass die Knochen eher brechen oder es kann in die Leber streuen, was man allerdings mit Medikamenten schon behandeln kann.
ich kann dir hier jetzt auch nicht alles aufschreiben oder erklären, es ist auch immer von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich kenne einige, die haben mit der Diagnose Brustkrebs noch jahrzehnte gut gelebt!

Was ich dir nur noch sagen will, wenn das so gehäuft vorkommt in deiner Familie, dann würde ich dir und deiner Mutter (Tanten und Schwestern etc.) raten, rechtzeitig auch zur Kontrolle zu gehen, ab 50 jährlich oder mindestens alle zwei Jahre eine Mammographie zu machen, denn es ist bewiesen, dass der erbliche Faktor eine grosse Rolle spielt.
Ich möchte dir keine Angst machen, aber besser früh schauen, denn wenn man einen Krebs früh entdeckt sind die "Heilungschancen" mittlerweile gut!

Ich wünsche Dir und deiner Familie alles Gute und hoffe, ich habe dich nicht zu sehr verunsichert. Es ist noch schwer, so was so per Mail zu "beantworten". Ich denke, viele offene Fragen wird dann der Arzt deiner Oma beantworten können!!

Alles liebe, Nadine

2

p.s. entschuldige die vielen Tippfehler, hoffe, du kannst es dennoch lesen...!

was ich auch noch sagen wollte zum Thema "Nichtwissen wäre ein Segen". Bei uns hier wird bei einer Krebsdiagnose bei einer älteren Person auch oft nicht weiter untersucht. Falls deine Oma keine Bahndlung des Brustkrebses will, dann muss man auch nicht wissen, ob da in der Leber noch was ist oder sonstwo, denn wahrscheinlich möchte sie das dann ja auch nicht behandeln lassen. Also sucht man erst gar nicht nach weiteren Ablegern wenn der Patient keine Therapie möchte.
Das ist aber wahrscheinlich auch von Klink zu Klink unterschiedlich.

Liebe Grüsse!

5

krebs an sich kann auch schmerzen,vor allem knochenmetastasen.das schlimmste mit.

weiteren Kommentar laden
3

Hallo!

Erstmal wollte ich sagen dass es mir leid tut das deine Oma Brustkrebs hat.

Meine Uroma ist vor einigen Jahren an Brustkrebs gestorben.
Sie hat es schon lange gewusst, es aber niemanden gesagt.
Dann hat meine Oma zufällig gesehen wie meine Uroma sich mal umgezogen hat.
Die Brüste sahen wirklich schlimm aus, wie mir gesagt wurde. :-(
Mit Biegen und Brechen konnte sie dazu gebracht werden zum Arzt zu gehen.
Natürlich sah es sehr schlecht aus.
Und da sie auch schon um die 80 Jahre alt war hat sie jede Behandlung abgelehnt. Ich bin mir nichtmal sicher ob sie sich hat überhaupt operieren lassen...
Nun ja, sie lag dann im Krankenhaus und ist auch leider schnell friedlich eingeschlafen, so wie sie es wollte.

Meine Oma hat vor 4 Jahren im Alter von 62 Jahren die Diagnose Brustkrebs bekommen. Die eine Seite musste komplett abgenommen werden.
Dann kam auch Bestrahlung und Chemo auch...
(Nicht falsch verstehen. Aber wenn sie sich jetzt Bilder von der Zeit ohne Haare anschaut muss sie schmunzeln...
Sie hat gerade nochmal Glück gehabt. Natürlich muss sie regelmäßig zur Kontrolle und nimmt Krebstabletten.
Auch darf sie bestimmte Kosmetika und so nicht mehr nehmen.)

Also, wenn deine Oma einer Behandlung zustimmt, verändert sich schon einiges.
Es ist natürlich ein gewaltiger Altersunterschied zwischen deiner und meiner Oma.
Aber ich hoffe für dich/euch dass eure Oma sich so entscheiden wird wie sie es für am besten hält.


LG Sandy

#blume

8

Hi
Danke für Deine Antwort. Ja, das kann ich mir denken, daß sie da schmunzeln muss (warum auch nicht, diese Kriese hat sie ja schließlich soweit gemeistert!!!) - eine Tante meines Mannes hatte auch UL-Krebs und wenn man die Haarlos-Zeit-Bilder ansieht - ist auch drollig. Zumal man da bei ihr den typischen Familienstorchenbiss immernoch sah, den auch alle Kinder aus der Familie ab Geburt haben - incl. unserer Kids....

Hm, ich denke meine Oma wird wohl nur den Tumor entfernen lassen (also meine Mama und Onkel entscheiden mit ihr gemeinsam, da sie leicht demenz ist), da er direkt unter der Haut sitzt und auch nach außen aufplatzen könnte (lt. Schwester) und diese Wunde bekäme man nie wieder zu..... Sie soll - auch meine Meinung - lieber die verbliebenen Jährchen ohne gepiesakt zu werden geniesen, soweit sie kann, ggf. eben mit Schmerztherapie.

Nunja, Mamographie war heute, nun müssen wir mal abwarten, was wirklich ist.

LG Nita, die schon wieder recht gefasst ist


4

ich sag dir,wie ich es in der praxis(bin seit jahren gynhelferin) kennenlgelernt habe.
in dem alter machen sie oft nichts mehr,außer die patientin wünscht es ausdrücklich.d.h.nicht,daß man diese person aufgibt.aber meist sterben sie nicht mehr an dem krebs,da er im alter-wenn überhaupt-nur sehr langsam wächst.bei krebs geht es ja um ausgeartete zellbildung und bei alten menschen ist ja alles-grob gesagt-langsamer,so auch die zellbildung.
eine therapie wäre viel belastender für den körper und würde ggf.auch regelrecht umbringen,als würde man den krebs einfach krebs sein lassen.

ich kann dich verstehen,ich habe auch schon meine verluste hinter mir(auch 2x krebs,aber anderes alter).
überlegt euch bitte,ob ihr eurer oma eine schwere therapie zumuten wollt(je nachdem,wie klar sie selber noch ist und dementsprechend selber entscheidet),oder ob sie einfach nur noch leben darf.

wie fit ist sie geistig?weiß sie es?
wenn nicht,würde ich ihr das auch gar nicht sagen.
ich kann natürlich nicht für alle sprechen,aber wir hatten einige fälle in der art in den letzten jahren und teilweise haben die angehörigen es den erkrankten gar nicht gesagt.eben je nach geistigem stand.

9

Hi

vielen Dank für Dein Fachwissen.

Nein, wir sehen es genauso - eine Therapie wäre eine Quälerei für so eine alte Dame. Sie hat in ihrem Leben schon genug mitgemacht, da muss sie sich die letzten Lebensjahre nicht vermiesen.
Wenn es um mich ginge (also im Oma-Alter), dann würde ich für mich auch nix mehr behandelt haben wollen. Und der FA ist super gut und sehr einfühlsam.
Meine Mama wird mit ihr und ihrem Bruder (also meiner Mutter Bruder) gemeinsam entscheiden, was sie tun möchte.
Sie ist manchmal fit im Kopf, in Neuheiten aber oft dement... Naja, und körperlich ist sie sonst schon noch ganz fit - mit ihrem Gehwägelchen geht sie sogar einkaufen....
Also meine Mama hat ihr schon gesagt, daß das Krebs ist, weil ihr wohl nicht klar war, daß sie ins KH zum rausschneiden muss. Ich habe meiner Mama auch gesagt, daß sie ihr aber dann so wenig wie möglich sagen soll, damit sie sorgenfrei ihr Leben weiterleben kann. Wenn die OP vorbei ist, verkaufen wir es ihr einfach so (wenns bösartig ist, wovon wir mal ausgehen), als wenn alles weg wäre. Methastasen usw - ich denke, das würde sie nicht mehr verstehen. Sie will eh mit "solchen" Sachen nix zu tun haben - sie "dakelt" brav mit zum Arzt, aber alles andere bitte jemand anderer entscheiden und besprechen.


Nundenn, nochmal danke

LG Nita

12

gern geschehen!
egal,welches alter,diese diagnose haut einen immer um.leider gottes hat sie noch lange nicht ihren schrecken verloren.

kopf hoch und ihr macht das schon!

6

Meine Oma hat das auch, sie ist 95.
Es wird nicht behandelt, wächst in dem Alter SEHR langsam.
kannst mich über VK anpingen wenn du magst

gruss

10

liebe nita!

laß dich von mir still ganz fest drücken! #liebdrueck

daniela

11

Danke Niccoleinchen - das tut gut!
Obwohl - jetzt hab ich mich schon wieder gefangen. Wenn man sich informiert verliert vieles seinen Schrecken und naja, - meine Omi hat ein erfülltes Leben gelebt, Tumore in ihrem Alter wachsen ja sehr langsam - ich denke, der Krebs wird nicht für ihren Tod verantwortlich sein, sondern einfach das Alter - HOFFENTLICH.

Auf alle Fälle werde ich alles daran setzten, daß für sie wirklich das Nichtwissen um ihren wirklichen Zustand zum Seegen wird. Wenn der Tumor entfernt wird, sagen wir ihr nur noch, daß es jetzt OK ist. Ihre verbliebenen Jährchen soll sie noch so gut wie sie kann OHNE Sorgen über Krebs verleben.....

Drück Dich

LG Nita