Unsere wunderschöne Hausgeburt - Simon ist da!

Hallo liebe Urbianerinnen,

heute komme ich endlich dazu unseren Geburtsbericht zu schreiben.

Errechneter Termin war der 21.08., und am 15.08. hatte ich schon schön alle 10 Minuten Wehen. Toll, dachte ich, dann kann es ja los gehen #freu Doch Pustekuchen, nach ein paar Stunden war alles vorbei... Das gleiche Spielchen noch mal am 18.08., da hatte ich von morgens 08:00 Uhr bis über den Feierabend von meinem Schatz hinaus regelmäßig meine Wehen, so daß wir uns entschlossen Laura (2 Jahre) vorsichtshalber zu seinen Eltern zu bringen, falls es denn nun tatsächlich ernst werden sollte. Seine Ma war aufgeregter als wir ;-) Morgens bei der VU hatte ich einen fingerdurchlässigen MuMu und auf dem CTG deutlich sichtbare Wehen, aber trotz reichlichem Treppen steigen, einem kleinen Glas Rotwein und kreisender Massagen auf dem Oberbauch wurden die Wehenabstände nicht kürzer. Wirklich schnaufen mußte ich auch noch nicht, also dachte ich, probier doch mal den Wannen-Test. Ich also um halb 10 Uhr abends in die Wanne und schwupps - alles vorbei #heul So ein Käse! Hatte mich schon richtig drauf gefreut, daß uns Baby diesmal nicht über den Termin hinaus warten lassen würde. Außerdem wollte ich so gern noch einen Löwen haben. Tja, Baby hatte seinen eigenen Plan.

Am Montag (ET) kam dann die Hebi zur VU und nachdem ich ihr die Story vom Freitag erzählt hatte sagt sie zu mir: " Dein Baby wußte, daß ich keine Zeit für euch habe! Ich war am Freitag ab 01:00 Uhr nachts bei einer anderen Geburt, die bis Sonntag früh dauerte!!" Na sowas... Bei der anschließenden VU war mein MuMu noch nix weiter, aber der Kopf saß nun entschieden weiter im Becken. Das ließ doch hoffen...

Beim FA hatte ich für den Freitag Morgen (25.08.) einen CTG-Termin, also dackelte ich da brav um 08:15 Uhr hin und das CTG zeigte alle 10 Minuten eine Wehe mit einem Ausschlag von 70 (Startlinie bei 2-5 schwankend). Das war doch endlich mal was! Der MuMu war so gut wie verstrichen, aber immernoch nur fingerdurchlässig. Der innere MuMu war noch zu. Daß es heute so weit sein sollte, mochte er mir nicht prognostizieren. Naja, abwarten.

Nachmittags bin ich mit Laura noch gemütlich für die Woche einkaufen gegangen, wovon wir um kurz nach 17:00 Uhr zurück waren. Da die Nachbarstochter unter Ferien-Langeweile litt, kam sie zum spielen mit Laura rüber, so daß ich in Ruhe ausräumen konnte. Die ganze Zeit kamen die Wehen vom Vormittag alle 10 Minuten, aber schnaufen, oder innehalten mußte ich noch immer nicht. Um 18:15 Uhr hab ich Laura dann Abendbrot gemacht, während mein Mann mich darüber informierte, daß wir gegen halb 8 eine Spielerunde bei uns eröffnen würden mit 5 Freunden, die Döner mitbringen würden. Alles klar, mir ging´s ja prima. Bis um 19:00 Uhr...

Um 19:00 Uhr (Laura sollte gerade Bettfertig gemacht werden), kam zu den Wehen plötzlich so ein stark menstruelles Ziehen im Unterbauch. Die Zweifel, ob es denn wohl sein könnte, waren direkt weg, also schnell die Oma anrufen und Laura abholen lassen! Die bekam ihren 2. Aufregungs-Schrecken #schock und war in Rekordzeit da. Laura war gerade vom Hof, da kamen unsere Freunde. Ich habe dann gleich vorgewarnt, daß sie eventuell direkt nach dem Essen wieder verduften müssen, Klaus (aus der Runde) bot dann sein Haus als Alternative an. Und tatsächlich: beim Kauen wurden die Wehen so kräftig, daß ich nicht mehr weiter essen konnte. Also habe ich mich um kurz nach 20:00 Uhr mal in die Badewanne verabschiedet und von dort aus die Hebi angerufen. Nach wenigen Minuten kamen die Wehen schon im 5 Minuten-Abstand, also machte sie sich auf den Weg. Mein Mann scheuchte unsere Gäste aus dem Haus und fing an das Wohnzimmer vorzubereiten.

Um ca. 20:50 Uhr war Eva (die Hebi) bei uns, da hing ich schon mit Arme hoch an der Schrankwand und veratmete Wehen, die alle 2-3 Minuten kamen. Der Abstand machte es dann auch ziemlich schwierig meinen MuMu zu prüfen. Ich lag schon 4x auf der Couch, Eva in Wartestellung, da mußte ich direkt für die Nächste Wehe wieder aufspringen, weil ich es im Liegen gar nicht aushalten konnte. Beim 5. Versuch um 21:10 Uhr hat es dann endlich geklappt. Dann die Sensation: schon gut 4 cm offen! #freu Ich bin dann von der Schrankwand zum Hängesessel über gesiedelt, da konnte ich mich nämlich so schön mit den Ellenbogen rein stützen und die Knie weich machen. Mein Schatz mußte die ganze Zeit seine schön warmen Hände auf mein Kreuzbein legen, weil es mir da so rein zog. Die Wärme tat soooo gut! Die Wehen kamen nun schon alle Minute, aber die Pause dazwischen war für mich noch spürbar, das kannte ich von Laura´s Geburt gar nicht. Mit der Zeit rutschte ich immer weiter in die Knie und stützte mich dann auf die Sitzfläche eines Küchenstuhls, wo ich dann die Übergangswehen verarbeitete. Natürlich habe ich in dieser Phase gemotzt, wie wohl so ziemlich jede gebärende Frau... Als ich dann sagte: "wenn ich nicht schon hier wäre, würde ich jetzt nach Hause wollen", mußten beide herzlich lachen #freu

Mein Schatz wärmte mein Kreuzbein, während Eva nah bei uns auf dem Boden saß und mich beobachtete. Als mich der Schmerz zu überrollen drohte, gab sie mir zwei Kügelchen und den Rat wieder tiefere Töne zu machen. Das half! Ich konnte wieder los lassen und spüren, wie der MuMu sich öffnet. Eva kontrollierte zwischendurch mit dem Doptone die Herztöne und Baby ging es prima!

Plötzlich rutscte der Kopf eine ganze Etage tiefer und ich wußte: er kommt JETZT! Eva hielt die Hände drunter, und ich atmete ihn heraus. Leider hatte er sich bei diesem Tempo nicht ganz optimal gedreht, so daß die Schultern stecken blieben. Die Fruchtblase war noch zu, also hat Eva die erstmal geöffnet und ihm den Kopf dann ein bißchen "zurecht gerückt". Weil er leicht blau wurde, hat sie seine Schultern dann heraus gearbeitet, während ich nochmal kräftig nachgedrückt habe. Dabei hat sich unser Schatz leider das rechte Schlüsselbein gebrochen, aber das scheint ihn nicht weiter zu stören.

Tja, da lag er nun zwischen meinen Füßen auf der Djungelbuch-Bettwäsche und tat um 22:59 Uhr mit 53 cm Länge, 37 cm Dickschädel und 4.200g Kampfgewicht seinen 1. laut vernehmlichen Schrei #huepf Ich kuschelte mich mit dem Rücken an meinen Schatz und nahm unser Baby auf die Brust, wo schon nach kurzer Zeit die Suche nach der Futterquelle begann #koch Die ließ er dann auch für die nächste halbe Stunde nicht mehr los! Während dessen durfte die Nabelschnur in Ruhe auspulsieren.

Nach der Plazenta-Kontrolle wurde noch ein knapp 1cm kleiner Dammriss festgestellt, aber mit Aussicht auf eine ruhige Woche im Kuschelbett haben wir den ohne Naht belassen. Er ist inzwischen auch tatsächlich sehr gut verheilt.

Diese Geburt ist mit der von Laura wirklich in nichts zu vergleichen! Ich habe jeden Moment total bewußt erlebt, ich konnte spüren, was in meinem Körper geschah und die anschließende Ruhe war einfach himmlisch! Eva hat mir durch gekonntes Nichtstun mehr geholfen, als mit jedem übertriebenen Aktivismus, wie ich es bei Laura im KH erlebt habe. #danke an die Weltbeste Beleghebi!

Ein extra dickes #danke und 1.000.000 #kuss an meinen Schatz, der mich so wunderbar unterstützt hat, obwohl er sich eine Hausgeburt erst lange gar nicht vorstellen konnte. Ich danke dir für diese wunderbare Erfahrung! Dies war eindeutig genau der richtige Ort, um unseren Sohn auf die Welt zu begleiten. #herzlich

Liebe Grüße und allen Noch-Kugelis eine ebenso schöne Geburt senden
Claudia und Thomas mit Laura (25 Monate) und Simon (10 Tage)

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Hallo,

ich möchte unser zweites Kind auch gerne zu Hause zur Welt bringen. Mein Mann ist noch etwas dagegen wegen dem Risiko falls etwas schief geht.

Du schreibst dein Mann hat das Wohnzimmer vorbereitet. Was genaus muss man für die Hausgeburt vorbereiten?

Viele Grüße von Julia

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Hallo

Solltest Du/Ihr euch für eine Hausgeburt entscheiden ist das wichtigste eine Hebamme.Die bespricht auch dann alles wichtige mir euch.Ich habe vor genau vier Monaten zuhause entbunden und wir bereuen es nicht.Es war ein Wundervolles Ereigniss.

lg

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Ich war im Geburtshaus. Das ist ja vergleichbar, nur dass man hinterher noch kurz nach Hause huschen muss. Dafür lässt man aber die Sauerei da ;-)

Und genau gegen diese Sauerei muss man bei einer Hausgeburt eben Vorkehrungen treffen. Also z. B. eine große Plane ausbreiten, Handtücher bereit legen und evtl. vorwärmen (für's Baby), Kaffee kochen für den Dammschutz, na ja so'n Zeug halt. Manche leihen sich auch einen Geburtshocker oder eine mobile Geburtswanne. Und das muss dann natürlich auch vorbereitet werden.

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Erst mal Glückwunsch zum Sohnemann.
Darf ich fragen, ob bei Deiner 1. Geburt in KKH was schief gelaufen ist, bwz. wie es für Dich war?
Eine Hausgeburt stelle ich mir natürlich super schön vor, aber mein Instinkt war wohl recht gut. Hatte beide Male Sternengucker und beide Male musste mit der Saugglocke nach geholfen werden. Ich weiß zwar gar nicht, ob wir überhaupt noch mal ein Kind haben möchten, aber ich hatte mir dann mal so überlegt, ob ein Geburtshaus für mich vielleicht was wäre, hab aber immer die Bedenken durch meine Erfahrungen bei meinen 2 Kindern.
Deshalb würde es mich interessieren, ob Du bei der 1. Geburt irgendwelche Probleme hattest und Du Dich dann eben doch für eine Hausgeburt entschieden hast.

Liebe Grüße

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Hallo!

Ich schreibe Dir einfach mal, da ich ungefähr diese Erfahrung habe.

Zwar ist in meiner ersten Geburt im KH nicht direkt etwas "schief" gegangen, aber es war zumindest keine Lehrbuch-Geburt und trotzdem habe ich mich nun zur Hausgeburt entschieden.

Also: Ich sollte zum einen ein sehr großes Kind (mindestens 4000g) mit einem dicken Kopf bekommen (war's am Ende auch: 4.340g und 38 cm KU). Zum anderen hatte ich in der 15. SSW Blutungen, die jedoch kein weiteres Problem in der SS darstellten. Und dann war unter der Geburt die Austreibungsphase sehr lang (4-6 Stunden), so dass ich 8 Mal kristellert wurde, zuletzt an den Wehentropf gehängt und der Damm geschnitten wurde. Nach der Geburt waren sich Ärztin und Hebamme nicht sicher, ob die Plazenta vollständig war, so dass ich gleich auch noch eine Ausschabung "mitgenommen" habe.

Die jetzige Schwangerschaft verläuft bis jetzt absolut problemlos, ich habe von Anfang an ganz intensiv überlegt, ob ich wirklich noch ein weiteres Mal ins KH möchte. Obwohl ich in einem der KH hier war, das den Frauen noch die meiste "Selbstbestimmung" lässt, habe ich mich sehr kontrolliert, dominiert und v.a. falsch behandelt gefühlt in der ersten Geburt. Ich habe dann in der 14. SSW Kontakt zu verschiedenen Hebammen aufgenommen, mit diesen meine erste Geburt detailliert durchgesprochen (ich hatte mir sogar den Geburtsbericht aus dem KH beschafft) und von allen grünes Licht für eine Hausgeburt bekommen. Seitdem bin ich nun zur Vorsorge auch bei einer Hebamme und der ET rückt immer näher und ich fühle mich nach wie vor sehr wohl bzw. immer besser mit meiner Entscheidung, eine Hausgeburt zu probieren. Es gibt einfach nur zwei Geburtsrisiken, die nicht vorhersehbar sind und bei denen es grundsätzlich besser wäre, im KH zu sein: vorzeitige Plazentaablösung und extreme Schulterdystokie. Alle anderen Komplikationen deuten sich einer erfahrenen (!) Hebamme sehr früh im Geburtsverlauf an, so dass in jedem Fall genügend Zeit bleibt für eine Verlegung ins KH.

Zum anderen ist es in den beiden von mir genannten Situationen auch im KH manchmal nicht möglich, das Leben des Kindes zu retten...!

Mit diesem Wissen und dem Wissen um die kurzen Wege für mich ins KH freue ich mich auf die Hausgeburt!

Dir viel Spaß beim Treffen der für Dich richtigen Entscheidung,
Sabi (36. SSW)

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Vielen Dank, für Deine Antwort. Ich hätte halt wieder Angst, dass am Ende das Kind wieder stecken bleibt. Denn meine beiden waren ja Stenengucker und dann ging am Schluss gar nichts mehr, außer die Herztöne sind in den Keller gefallen und der Kleine war dann schon ganz blau.
Naja, noch muss ich nicht überlegen, aber wenn, dann such ich mir eine Hebamme, mit der ich über das alles sprechen kann und warte, was sie dazu sagt.

Liebe Grüße

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Hallo Claudia.
Herzlichen Glückwunsch zum Kind und zu der traumhaften Geburt.
Ich würde gerne zu Hause entbinden (erstes Kind kam im GH zur Welt), aber erstens ist mein Mann dagegen und zweitens bin ich nicht sicher, ob ich zu Hause "entspannt" schreien könnte. Und das war bei Max Geburt sehr sehr wichtig für mich (wie sich herausstellte :-p)
Aber wir werden alle Vorbereitungen für eine evtl. Hausgeburt treffen, denn die zweite Geburt geht ja meistens schneller als die erste, und Max war in knappen fünf Stunden geboren #schock.
Mal gucken, wielange no.2 (Geschlecht bleibt bis zur Geburt unbekannt #freu) braucht um geboren zu werden.
Dani mit Max (17 Monate) und no.2 (16.ssw)

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Hallo Claudia !
Herzlichen Glückwunsch zum Sohn :-)
Ich finde das total witzig, meine Geburt war fast genauso wie Deine, nur war mein Sohn noch 200 g schwerer, aber ansonsten genau diesselben Maße ...
Sogar den Spruch "Wenn ich nicht schon zu Hause wäre, würde ich jetzt gerne nach Hause gehen" habe ich zuletzt gebracht, als der blöde Muttermund schon fast eine Stunde bei 9,5 cm stand #augen
Außerdem habe ich ständig die Hebamme angebettelt, daß sie die Fruchtblase aufsticht, da mich der Druck so genervt hat, sie hat sich jedoch hartnäckig geweigert :-p
Liebe Grüße und viel Freude mit dem Kleinen,

Katrin mit Emilia-Sofie (20 Monate) und Nevio (fast 2 Tage alt)

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Hallo

Alles Gute zur Geburt.Ich habe den Satz aber auch gebracht .Nur etwas anders.Und das war in den letzten Zügen.Ach war die Geburt vor 4 Monaten toll.

Ich wünsche euch viel Spaß und Freude mit den kleinen.

lg Sandra mit Zicken und Julian 4 Monate