Mönchspfeffer - habt ihr das gewußt? - lange

..warum wird es dann verschrieben?

Mönchspfeffer mach keusch wie ein Lamm


Agnus-castus-Darstellung aus dem Kreuterbuch von Adamo Lonicero, 1679:
"Der Same genützt/ benimmt die Wassersucht/ legt die Unkeuschheit"

Bei prämenstruellen Beschwerden aller Art denken die meisten Phytotherapeuten wohl zuerst an den Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus). Seine gestagenartigen und prolaktinsenkenden Eigenschaften konnten schließlich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt werden und erweisen sich auch in der Praxis immer wieder als hilfreich. So, wie sich aber nicht jede Depression mit Johanniskraut heilen läßt, wird auch der Mönchspfeffer nicht allen Frauen mit prämenstruellen Beschwerden helfen.
Relativ oft berichteten mir Frauen, die wegen PMS ein Agnus-castus-Präparat verordnet bekommen haben, daß sie während der Einnahme eine allgemeine oder auch sexuelle Unlust verspürten. Insbesondere Frauen, die wegen Kinderwunsch Mönchspfeffer bekamen, berichteten immer wieder über eine Verstärkung psychischer Beschwerden. Bei Paaren mit längerwährendem Kinderwunsch ist das Sexualleben ohnehin schon gestört und erfährt durch triebdämpfende Pflanzen noch eine zusätzliche Belastung. In solchen Fällen ist es sicher eleganter, auf niedrigdosierte Agnus-castus-Komplexe mit gestagenregulierender Wirkung auszuweichen (z.B. Mastodynon von Bionorica oder Melissa/Phosphorus comp. von Weleda) und lieber das Sexualleben wieder in Schwung zu bringen (z.B. Massagen, östrogenisierende Arzneien).

Zwar sind solche Nebenwirkungen nicht in den Beipackzetteln erwähnt, aber sie lassen sich leicht aus der traditionellen Verwendung des Mönchspfeffers ableiten. Agnus castus ist mindestens seit der Antike als Anaphrodisiakum für beide Geschlechter in Gebrauch: "Keusch heißt der Strauch, weil ihn die Frauen an den Thesmophorien, den alljährlichen Festen zu Ehren der Demeter, als Lager benutzten, um ihre Keuschheit zu bewahren. Hera, die Hüterin der Ehe, soll unter einem Keuschlammstrauch geboren worden sein (Baumann)". Alle alten Kräuterkundigen kannten die anaphrodisierende Wirkung, so schrieb beispielsweise Lonicerus in seinem Kreuterbuch von 1679 über den Keuschbaum: "Wer dieser Blätter undersich in sein Bettstatt legt / dem vertreibt es alle Fleischliche Anfechtung. Ist vielleicht deß Strohes /darauf die Barfüsser Münch liegen. Diser Beerlin eins Quintlins schwer mit Wein getruncken / zuvor gestossen / (...) / löschet die Begierde der Ehelichen Wercke aus."
Wer einmal in mediteranen Flußtälern dem Mönchspfeffer begegnet, kann seine dämpfende Wirkung leicht selbst wahrnehmen: Reibt man ein wenig an den Blättern, so entströmt diesen erst ein balsamischer und dann ein betäubender Duft, der bestimmt nichts Erhellendes an sich hat. Das heißt natürlich nicht, daß diese alte Kultpflanze nicht auch ihre heilkundlichen Einsatzgebiete hätte. Agnus castus wirkt zum Beispiel bei Frauen, die unter Dauerstreß stehen, zuverlässig prolaktinsenkend und reguliert in solchen Fällen auch Zyklusstörungen oder lindert prämenstruelle Begleiterscheinungen wie Brustschmerzen. Auch bei Nymphomanie leistet diese Pflanze gute Dienste. So rief mich einmal eine Patientin verzweifelt an, weil sie während einer Prüfung einen Orgasmus hatte und sich vor den kommenden Prüfungen fürchtete. Ich entschied mich für eine "weiß-blaue" Mischung aus Lavendel, Mönchspfeffer und Passionsblume, die ihre Erregung zügelte und ihr innere Ruhe verlieh.
Dennoch sollten meiner Ansicht nach Mönchspfeffer-Präparate nur dann hochdosiert verordnet werden, wenn bestimmte Symptomen-Komplexe vorliegen, zum Beispiel:
• Gelbkörperinsuffizienz + Neigung zu Polymenorrhoe + erhöhter Sexualtrieb
• Hyperprolaktinämie + Mastodynie oder Mastopathie + Zyklusschwankungen (hier auch bei A- und Oligomenorrhoe indiziert).

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Huhu,

Also ich nehme das Biofem(hochdosiert)und mir gehts eigentlich supi damit,hatte gleich eine Zyklus von 28 Tagen und hoffe das es so bleiben würde!
Und Lust auf sex habe ich dennoch;-)#freu

Ich denke mal bei jedem ist das anders!Aber trotzdem sehr interessant!

Lieben gruss Sijay

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Also ich bin begeistert vom Mönchspfeffer und kann es nur empfehlen. Solche Nebenwirken wie beschrieben kann ich nicht bestätigen. Weniger Lust hab ich auch nicht, eher im Gegenteil. Und ich nehm Mönchspfeffer einmal als Tablette und homöopathisch in Mastodynon.

LG, Dani

3

Ich nehme auch gerade Mastodynon und bei mir ist die Wirkung auch eher umgekehrt. #cool #freu

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Servas Landsfrau!
I fühl mi net wia a schof, eher wia a wölfin. nimm des mittl in tropfnform und konn net klogn. nimmst es a? wos fia wirkung gspüast´n du
liabe griass, bis bold
gwen

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HI
das kommt ganz auf die Dosierung an, wie in der Homöopathie eben auch. Die Mittel - in der original-Potenz lösen zb Übelkeit aus (Ipeccacuana) homöopathisch aufbereitet wirkt es GEGEN Übelkeit).

Wenn die Dosierung zu hoch ist, dann wirkt Möpf nunmal zur Keuschheit hin (keine Lust), Mens kann ausbleiben,....

LG NIta