Hypospadie wer hat Erfahrung?

Hallo,

mein Niklas 2 1/2 Jahre hat eine Hypospadie ersten Grades außerdem eine leichte Harnröhrenverkrümmung.

Soll ich Ihn jetzt operieren lassen oder lieber erst mit 5 Jahren?

In welchen Krankenhäusern ward Ihr?

Würdet Ihr es wieder machen lassen?

Wie war es im Krankenhaus?

Ich hab so einiges über die OP gelesen und hab nen tiereischen Bammel davor.

Wäre echt lieb wenn Ihr mir schreiben könntet wie es Euch ging.

LG Bine

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Hallo Bine!

Deine Ängste und Sorgen kann ich gut verstehen. Ich hab auch einen Sohn, der mit einer Hypospadie 1. Grades und einer Harnröhrenkrümmung auf die Welt kam. Ich habe ihn mit 20 Monaten operieren lassen, da dies der beste Zeitpunkt sein sollte, da sie in dem Alter noch schnell vergessen und noch keinen Bezug zum Pillermann haben.
Die OP ist ganz gut verlaufen, wir mußten 3 Tage Stationär bleiben, der Kleine mußte die 3 Tage fixiert, brav auf dem Rücken liegen, was aber von Krankenhaus zu Krankenhaus sehr verschieden ist.
Ich an deiner Stelle würde es in einer Kinderurulogie-Klinik machen lassen, wo es Ärzte gibt, die sich damit auch wirklich auskennen. Dein Sohn muß ja mit dem Ergebnis der OP ein Leben Lang rumlaufen.
Ich hab die mal nen Link kopiert, in dem du nachlesen kannst, wie es anderen Müttern hier ergangen ist.
Lass es lieber jetzt machen und nicht erst mit 5 Jahren, das ist besser.


http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&id=317241&pid=2083790&bid=45

Liebe Grüße und alles Gute

wünschen Euch

Carmen, Tristan 2 3/4J + Tarja ET 1104.06

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Ich schreibe dir mal wie es meinem Mann ergangen ist. Er wurde mit 3 Jahren also 1981 in der ehem. DDR operiert. Nach Erzählungen seiner Eltern musste er 10 Tage starr (fixiert) auf dem Rücken liegen. Während der ganzen Zeit lag ein Blasenkatheder (über die Harnröhre). Das schärfste ist aber, das die Eltern 3x pro Woche reindurften um ihn zu besuchen.
Naja jedenfalls musste er dann bis zum 12 Lebensjahr alle 6 Monate zur Kontrolle, bei der ihm eine Art Stricknadel in die Harnröhre eingeführt wurde, um diese zu dehnen.

Heute ist alles normal, allerdings kommt die Harnröhre immer noch ein Stück unterhalb der Eichel raus.

Sei froh und dankbar über die heutigen Zeiten. Ich könnte da jedesmal einen unglaublichen Hass kriegen.

Ich wünsche euch viel Glück!#liebdrueck

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Hallo,

ich lasse meinen Sohn Ende April operieren, er ist gerade 2 Jahre alt geworden. Er bekommt für 2 bis 3 Tage einen Katheter in die Blase, insgesamt müssen wir aber mit 10 Tagen Krankenhausaufenthalt rechnen. Ich bin froh wenn ich das hinter mir habe.
Ich denke er wird sich später nicht mehr daran erinnern, ich kann mich aber noch gut an Erlebnisse aus meinem 5. Jahr erinnern, ich würde dir also aucg raten ihn jetzt demnächst operieren zu lassen. Übrigens will ich die Situation dann auch nutzen um ihn langsam von der Windel weg zu bringen, er darf da ja ein Paar Tage keine tragen. Bin ja auch gespannt wie das wird.

Gruß von Irene

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Hallo Bine,

wir haben die OP jetzt hinter uns und deshalb melde ich mich.

Raphael wurde am 25.04 aufgenommen (Olgahospital Stuttgart), wurde untersucht, gewogen und gemessen und dann haben die Ärzte noch die Narkose und die OP-Methode besprochen. Wir hatten ein gutes Gerspräch und auch ein gutes Gefühl.
AM nächsten Morgen bekam er dann zuerst ein Beruhigungsmittel in den Po, dann haben wir ihn in den OP gebracht. Das Beruhigsmittel bewirkt das er das stechen der Kanüle und was alles für die Narkose dazu gehört nicht mitbekommt und sich auch nicht daran erinnern kann.
Die OP selber hat ca. 2 h gedauert, er bekam einen Katheter in die Bauchdecke und ein Röhrchen in den Penis, um das die neue Röhre genäht wurde.
Er musste dann 8 Tage liegen, was aber nicht schlimm war. Er hat so eine Art Schürze umgebunden bekommen die an beiden Seiten angebunden wurde und er hat sich schnell daran gewöhnt das er sich nicht drehen oder aufstehen kann.
Schmerzen hatte er nur in der Nacht nach der OP, dann hatte er noch einige Tage Probleme mit dem Stuhlgang und Blähungen. Gegessen hat er auch nicht viel, wichtiger aber ist das er viel trinkt.
Mit Büchern, Maltafel, Cassettenrecorder, Bagger und anderes Spielzeug hat er die Zeit ganz gut rumgebracht.
Am 02.05 wurde der Verband entfernt, davor hat er noch Mal das Beruhigungsmittel bekommen. Mir wurde erklärt das er dadurch ruhig hält und sich auch nicht mehr an den VW erinnern kann. Ohne Beruhigungsmittel hätte man ihn arg festhalten müssen und das kann ein Trauma verursachen.
Am 03.05 bekam er noch mal eine Narkose, die Fäden am Penis und das Röhrchen darin wurden entfernt. Er hat die Narkose ganz gut vertragen. Hatte ein bißchen Angst weil je kürzer die Narkose desto eher kann es sein das das Kind danach sehr unruhig ist. Aber er war nur ein paar Minuten unruhig und als er seine Milch bekam war wieder alles ok.
Am nä. Tag wurde der Bauchkatheter erstmal abgeklemmt, er konnte dann wieder durch den Penis pinkeln. Hat ihm auch wehgetan, aber nur an diesem Tag. Die Windel war ein paar Mal ordentlich nass, und nachmittags durften wir schon heim.

Im nachhinein war das ganze nicht so schlimm wie befürchtet aber doch anstrengend weil man sich 24 h um das Kind kümmern muß. Das lange liegen wurde damit begründet weil man damit einer Fistelbildung entgegen wirken kann aber leider trotzdem nicht ausschließen kann. Es gibt bisher keine OP-Methode die das ausschließt.
Der Penis sieht jetzt sehr schön aus, in 3 Monaten müssen wir zur Kontrolle und hoffentlich ist das Thema damit erledigt.

Liebe Grüße von Irene