wie verhalte ich mich?

Hallo,
der Vater einer Freundin meiner Tochter ist letzte Woche beerdigt worden. MeineTochter und das Mädchen sind gut befreundet und ich würde der Familie so gerne ein wenig beistehen. Meiner Tochter habe ich gesagt, sie soll einfach eine gute Freundin sein, das hilft schon ganz doll. Bisher hatte ich mit der Mutter nicht ganz so viel zu tun. Lediglich beim Abholen oder bringen haben wir uns gesehen oder kurz, wenn die Kiddis sich gegenseitig besucht haben. Sympatisch ist sie mir auf jeden Fall und es ist eine gute Bekanntschaft, aber keine Freundschaft - und vor allem durch die Kinder initiiert.
Morgen möchte ich die Mutter anrufen, einfach auch, um ihr anzubieten, öfter die Kleine zu nehmen und auch konkret den nächsten Termin zu besprechen. Aber wie beginne ich das Gespräch? "Wie geht es euch?" ist irgendwie unpassend. Soll ich fragen, ob wieder etwas Ruhe eingekehrt ist? Ich denke, wenn es läuft, finde ich schon die Worte, aber der Beginn des Telefonats beschäftigt mich. Letzte Woche haben wir uns gesehen und haben uns spontan umarmt. Es tut mir so leid, was da passiert ist und möchte wirklich ein wenig beitragen, dass vor allem die Kleine wieder schöne Dinge erleben kann, auf die sie sich freut und die Freundschaft unserer Beiden ist da vielleicht ein wichtiger Punkt. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar gute Tipps für mich. Danke schon mal im Voraus.

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Hallo,
das ist in der Tat nicht so ganz einfach,ich versuche es mal zu beschreiben wie ich mich gefühlt habe.Sehr häufig kam die Frage wie geht es euch oder wie geht es Dir,wenn ich dann ehrlich geantwortet habe mit schlecht oder scheiße,herschte meistens betretenes Schweigen.
Meine kInder sind nun nicht mehr ganz so klein und ich war relativ flexibel wenn ich etwas zu erledigen hatte,wenn meine kleiner gewesen wären h#tte ich mich auf jeden Fall gefreut wenn ich jemanden gehabt hätte wo ich die KInder immer mal hätte unterbringen können.Biete ihr da Hilfe an,machmalbraucht man einfach Zeit für sich.Ich habe mich für meien KInder gefreut wenn sie mit Freunden was tolles machen konnten und von denen mitgenommen wurden zu irgendwelchen Sachen wo ich einfach keinen Nerv drauf hatte,aber zeitgleich kamoft der Gedanken jetzt wollen sie mir auch noch meine Kinder nehmen(ist Quatsch),sie sind doch das einzige was ich noch habe usw.Für mich war es ganz schlimm wenn ich den Eindruck hatte von anderen Bemitleidet zu werden,ich brauchte kein Mitleid sondern eher maljemanden der mich positiv bestätigte und mir bei praktischen Dingen half.Als dieser Wust von Rentenanträgen hier ankam war ich damit ganz klar überfordert,da hatte ich hilfe vonmeiner Freundin die Büromensch ist und sowas besser blickt,ich bin eher der Praktiker der Holz sägen geht.
Biete Deine HIlfe an und sag ihr vielleicht das sie sich immer melden kann wenn was ist und das ihr vielleicht mal was zusammen mit den Kindern unternehmen könnt.Ich finde es toll das Du helfen möchtest.
LG KImchayenne

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Guten Morgen,

ein aufrichtiges und freundliches "Hallo, ich wollte hören, wie es dir geht und fragen, ob ich irgendetwas für dich tun kann" kann meiner Meinung nach gar nicht falsch sein.

Natürlich musst Du darauf vorbereitet sein, dass keine fröhliche Antwort erfolgt, sondern dass bei Deinem Gegenüber bodenlose Trauer vorherrscht. Lass sie erzählen, wenn sie damit beginnt und höre zu, der Rest ergibt sich dann ohnehin von alleine. Sag ihr, dass Du für sie da bist, wenn die Einsamkeit sie zu erschlagen droht und dass sie Dich jederzeit anrufen kann.

Unpassend ist "Wie geht es Euch" auf keinen Fall, also nur Mut.

Gruß, liebelain

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Hallo :-)

Schwierig. Ich fand nach dem Tod meiner Eltern die Frage "wie geht es Dir?!" O.K..... Aber auch manchmal etwas na ja.....

Da, wie Dir eine schon antwortete, auch oft erlebt habe, wenn ich richtig ausgeholt habe, so gut wie keine Resonanz mehr von der anderen Seite kam, da die andere Seite wohl nicht so richtig wusste, wie sie damit umzugehen hat.

Am Schlimmsten ist dann betretenes Schweigen von der anderen Seite. Frag diese Frage nur, wenn Du auch so richtig interessiert bist und irgendwie dann auch, wenn es so kommen sollte, über das Thema Tod ein flüssiges Gespräch entstehen kann. Ich meine einen Dialog und keinen Monolog.

Wenn die Gegenseite nämlich schweigt, wird es für den Betroffenen erst recht sehr schwierig, da man sich automatisch schuldig fühlt, zu viel über sein Seelenleben preis gegeben zu haben und sich die Frage aufwirft, so richtig gehandelt zu haben.

Du kannst diese Frage auch am Telefon umgehen, wenn Du denkst, dass es Dir am Telefon schwer fallen wird und im persönlichen Gespräch leichter fallen würde....

Dann frag sie gleich direkt, ob sie nicht Lust und Laune hätte, dann und dann auf einen Kaffee rumzukommen und Du ihr gern Dein Ohr leihen würdest und ihr gern, sofern sie es möchte, Deine Hilfe anbieten würdest.

Im Übrigen sind die Hilfsangebote in der ersten Zeit immer recht groß, sie ebben dann aber schnell ab. Was ich persönlich sehr schade finde.

Ganz klasse ist es immer, wenn man als außenstehender dann versuchen würde, den Kontakt regelmäßig zu suchen. Wenn er natürlich von der anderen Seite erwünscht ist. Aber das lässt sich ja recht schnell heraus finden.

Generell finde ich Deine Idee wirklich super.... Nur den Tipp halt von mir, wenn so was gewünscht wird und der Betroffene schneidet auch Themen wie Tod und dessen Folgen an.... Einfach dieses nicht als Tabuthema empfinden, denn der Tod gehört zum Leben dazu. Ist eine ganz normale Sache und sollte nicht verschwiegen werden.

LG Janette

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Hi!
Sag doch einfach

"Ich wollte mich bei Euch melden und fragen, ob ich etwas für Euch tun kann, zB ....

..die kleine mal abnehmen
..zuhören

egal...

Ich denke das wäre auch ein guter Einstieg, und genau so ist es ja auch, oder?

LG

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Biete Deine Hilfe nur dann an , wenn du es wirklich ernst meinst. Bringt nichts, wenn du nur heuchelst. Meine Mutter hatte sich umgebracht, als ich 14 Jahre alt war. Praktische Hilfe, zuhören und einfach nur da sein ist die Größte Hilfe. Wichtig: Nicht nachlassen und auch latent für die Mutter ein Ohr haben. Sie kann lange Zeit nichts rauslassen, da sie durch Beerdigung, Behördengänge, Bankangelegenheiten, o.ä. andersweitig beschäftigt ist. Möglicherweise will sie auch vor den Kindern keine eigenen Gefühle zeigen.#zitter