Vollstilleffekt durch gelegentliches Flaschengeben zerstört?

Hallo zusammen!

Mich würde intreressieren, ob der Vollstilleffekt durch gelegentliches Flaschengeben zerstört wird?

Es geht darum, dass meine Tochter in den ersten zwei Lebensmonaten leider zugefüttert werden musste. Sie bekamm nur eine Flasche vorm Schlafengehen. Irgendwann habe ich dann den Absprung von der Flasche geschafft und stille weiter voll.

Nun möchte ich endlich zum Friseur, bin dort schon seit über 1 Jahr nicht gewesen, weil man angeblich in der SS nicht darf und nach der Entbindung hatte ich verständlicherweise keine Zeit.

Nun zu meiner Frage: hat dieses gelegentliche Flaschengeben einen Einfluss auf die guten Muttermilcheigenschaften, wie Immunschutz, Allergievorbeugunbg usw.??

Vielen Dank für eure Antworten!

LG
Tanja + #baby (4,5 Monate)

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Huhu

bereits eine einzige Flasche Muttermilchersatzprodukt verändert etwas in der Darmflora des Kindes ;-)
Was Du aus dieser Information machst, bleibt Dir überlassen.

GLG

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Hallo,
ich muss gelegentlich zufüttern weil meine Muttermilch nicht reicht, mir hat meine Hebamme gesagt von einer Flasche am Tag darf ich das ruhig noch voll stillen nennen..
Wenn du das meinst...

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Anfangs habe ich auch vollgestillt. zwischendurch musste ich einen Termin wahrnehmen und er blieb zu Hause mit der Flasche (damit meine ich nicht meinen Freund :-p).
Mein Kleiner hatte kein problem damit, als er die Flasche dann mal nicht bekommen hatte.
Auch nicht als er 2 Tage voll die Flasche bekam, da sich meine Brust etwas entzündet hatte und es höllisch weh tat. Er kam gut damit klar, danach nur noch brust zu bekommen.
Das einzige war, das der Inhalt der Windel total anders war (vom Geruch ganz zu schweigen).

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Einen Einfluss kann dies unter Umständen auf deine Milchmenge haben. Ob das sich auf Immunschutz auswirkt, ist nicht bekannt.

Warum pumpst du nicht ab für solche Fälle? Du kannst über den Tag nach jedem Stillen anschliessend etwas Milch abpumpen, dann die Portionen auf eine Temperatur abkühlen (z. B. jede Portion in den Kühlschrank stellen), und dann zusammenkippen. So bekommst du eine ganze Mahlzeit oder sogar zwei.

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Hi,

also die Abwehrstoffe werden bei jedem Stillen abgegeben. Da ändert also das ein oder andere Fläschchen nicht sehr viel. Die laufenden Vorteile des Stillens sind auch sonst mit jedem Stillen gegeben.

Allerdings ändert bereits eine Flasche oder ein Löffel mit Fremdnahrung die Darmflora des Babies.

LG

Judith

Falls es dich genau interessieren sollte hier noch die entsprechende Publikation:

Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC
Titolo Originaltitel: "Just one bottle"


Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes.
Zum Beispiel:
· Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen.
· Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern.
· Um wunde Brustwarzen zu schonen
Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar:
· Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988)
· Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977)
· Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992)
· Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993)
· Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick)
· Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981)
· Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985).
Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen.
Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist.
Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen.

Referenzen:
Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413.
De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40.
Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518.
Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670.
Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243.
Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315.
Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63.

Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358.
Copyright © Breastfeeding Review
Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia
Übersetzt von Ulrike Schmidleithner

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Hallo,

also unser Kleiner wird vollgestillt - bis auf eine Flasche in der Woche, wenn er bei der Oma ist.
Ich habe versucht abzupumpen, leider ohne Erfolg. Beim Abpumpen kommt bei mir nur sehr, sehr wenig. Deshalb musste ich schon einen Tag vorher immer mehrmals pumpen zwischendurch, damit ich auf ein Fläschchen kam. Das wiederrum führte dazu, dass mein ganzer Stillrhythmus aus den Fugen geriet jedesmal. Dauernd hatte ich dann wieder den Beginn eines Milchstaus usw.....
Deshalb habe ich es eingeführt, dass er bei Oma ein Fläschchen bekommt. Ansonsten wie gesagt, wird gestillt. Er ist jetzt 6 Monate alt und das wöchentliche Fläschchen bekommt er, seit er ca. 3,5 Monate alt ist. Vorher war er nur bei mir und wurde komplett nur gestillt.

Ich persönlich kann damit leben und er verträgt es sehr gut.

Da er nun schon mehr als 6 Monate alt ist, bekommt er ab und an auch schon Gemüse. Nebenbei stille ich allerdings weiter. Wie lange noch, das wird sich zeigen. Zur Zeit denke ich noch überhaupt nicht daran, komplett auf Flaschennahrung umzustellen, da STillen einfach das Beste und Einfachste ist für uns.

Ich kann jetzt ein Fläschchen hier und da gut vertreten und da ich noch zwei Kinder habe, die ich nur 3-4 Monat gestillt habe, finde ich es so gut.

LG
Simone

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Keine Sorge: Da Frauenmilch (ähnlich wie hypoallergene Säuglingsmilch aus dem Handel) nur etwa einen 50-prozentigen Allergieschutz bieten kann (wobei sich dieser meist lediglich darauf beschränkt, dass die Allergien später und/oder schwächer auftreten), und dieser Allergieschutz auch nur für ganz bestimmte Allergien gilt, ist es nicht schlimm, wenn man neben der Frauenmilchernährung mit Säuglingsmilch aus dem Handel zufüttert.

Einen absoluten Immunschutz kann leider auch Frauenmilch nicht bieten. Von daher ist es auch diesbezüglich nicht schlimm, wenn man zufüttert.

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P.S.: Ein etwaiger "Vollbrusternährungseffekt" kann (wenn überhaupt) nur dann eintreten, wenn ein Kind von 0 bis 4 bzw. von 0 bis 6 Monaten ausschließlich Frauenmilch erhält (= kein Wasser, keinen Tee, keine Säuglingsmilch aus dem Handel, keine B(r)eikost).

Aber wie gesagt: Auch viele Kinder, welche in den ersten Lebensmonaten ausschließlich Frauenmilch erhalten, erkranken an MOE, Erkältungen, Magendarmbeschwerden etc. und/oder leiden später an Allergien.

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Das hat Einfluß und zwar auf die Eisenaufnahme des Babys. Schon gelegentliches Geben von Kuhmilch oder Säuglingsmilch für dazu, dass Eisen nicht mehr so gut aufgenommen werden kann. Frag mal bei der LLL. Die haben mir genau davon abgeraten. Hatte dieselbe Frage.
manja