Freundin: Totgeburt in der 30. SSW

Hallo Leute,

Meine Schwester, eine gute Freundin von uns beiden und ich sind zeitgleich Schwanger. Wir fanden das alle super und bisher war auch alles gut verlaufen. Wir sind alle genau 4 Wochen nacheinander ausgezählt.

Jetzt war unsere Freundin am Freitag beim FA zur Untersuchung. Alles schien in Ordnung zu sein. Baby normal entwickelt, Herztöne normal, keine Probleme. Am Samstag hatte sie dann starke Wehen, ist ins Krankenhaus gefahren, weil sie das Baby nicht mehr gespürt hat. Beim CTG wurden keine Herztöne festgestellt. Das Baby wurde per Notkaiserschnitt geholt und war leider bereits im Mutterleib verstorben. Mein erstes Kind habe ich in der 12 SSW verloren. Danach wurde ich zum Glück wieder schwanger, aber es war ganz am Anfang, ich habe noch nichts gespürt, nicht so, wie jetzt bei unserer Freundin, die das Kind so lange schon in sich getragen hat.

Jetzt weiß ich nicht so richtig, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Wir hatten alle so tolle Pläne, auch, wenn vieles nur Spaß war. Aber jetzt sind wir noch schwanger und sie hat fast am Ende ihr Kind verloren. Es wäre ein Junge gewesen und sie hatte sich so sehr gefreut. Vorallem ihre kleine Tochter. Sie weiß nicht, wie sie das dem Kind beibringen soll.
Das ist alles so traurig. Heute morgen noch habe ich mir über meine SS sorgen gemacht und jetzt so etwas.

Ich würde sie so gerne in den arm nehmen, aber meine Schwester ist die einzige, die zur Zeit zu ihr soll. Kann ich auch verstehen. Ich finde das alles so traurig.

Danke, fürs Zuhören bzw. Lesen. Es ist immer schön seine Sorgen und Ängste zu teilen.

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Hallo,

das tut mir sehr leid für deine Freundin. Ich war zwar nicht schwanger jedoch hat meine beste Freundin auch ihr Kind still gebären müssen . Ich kann dir nur raten abzuwarten.

Geb deiner Schwester vielleicht einen kurzen Brief für sie mit und schreib nur rein das du für sie da bist wenn sie dich braucht in jeglicher Form. Dass reicht schon . Deine Freundin braucht nun viel Zeit, und hat Angst davor sich mit euch als quasi mitschwangeren zu treffen, das würde ihr zusehr wehtun und ich denke sie weiß dann selber nicht wie sie reagieren sollte und vermeidet es .

Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft.

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Ich weiß genau wie deine Freundin sich fühlt.
Ich war gemeinsam mit meiner Schwägerin SS, dann mußten wir unsere Maus in der 22SSW gehen lassen müssen.

Es tut so weh, ich konnte meine Schwägerin nicht SS sehen ,und jetzt ist es immer noch so, das ich ihre Kleine nicht sehen kann, bin dann nur am weinen.

Lass ihr die Zeit, schreibe ihr das du für sie da bist und ihr jederzeit beistehst.Aber nicht drängen, wenn die sie Kraft hat, dann wird sie sich melden.
Deine Schwester soll jetzt einfach an ihrer Seite stehen....

LG
Diana

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Hey,

ich habe meine Tochter in der 38. SSW verloren... Ich kann dir nur einen Tipp geben: Lass sie wissen, dass du immer für sie da bist. Und bitte, bitte denk daran, dass es ihr einen Tag recht gut gehen kann, und die nächsten drei Tage sind wieder total beschissen. Also ich habe das mit meinen Freundinnen so gemacht, dass ich gesagt habe, ich melde mich, wenn mir danach ist. Und wenn mir nicht danach ist, melde ich mich nicht. Es ist aber dann auch nicht böse gemeint. Und sie haben totales Verständnis dafür.

Natürlich ist das das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Wir gehen auch jetzt noch regelmäßig zum Trauergespräch und ich habe eine Gesprächstherapie begonnen. Aber man lernt, damit umzugehen und damit zu leben. Ich habe nie geglaubt, dass ich je wieder fröhlich werde. Ich bin auch noch nicht fröhlich, aber jetzt weiß ich, dass ich das irgendwann auch wieder bin.

Wie gesagt, lass sie schalten und walten, lass sie ihre Gefühle ausleben. An einem guten Tag schau ich mir auch die Babys an, habe wohl bis heute keines auf den Arm genommen, und an schlechten Tagen ... hasse ich jeden KiWa und ziehe mich dann aber auch eigentlich eher zurück.

Wünsche euch allen alles Gute!

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Hallo!

Im Großen und Ganzen kann ich mich meinen Vorschreiberinnen anschließen was den Umgang zwischen dir und ihr angeht.

Zur ihrer Tochter:
Sie sollte ehrlich mit ihr sein. Was soll sie ihr auch erzählen. Und Kinder können auch mit Trauer und Tod viel viel besser umgehen, als wir Erwachsenen immer glauben. Für Kinder ist der Tod noch nichts endgültiges und sie haben oft auch wirklich süße Vorstellungen von den Verstorbenen.

Mein Sohn denkt oft, dass sein kleiner Bruder dort oben im Himmel mit Jesus Fussball spielt während er bei uns im GArten mit Papa kickt. Er ist 4 und geht hervorragend mit der Situation um. Wir waren immer ehrlich zu ihm und er hat ein tolles Verhältnis zu seinem toten Bruder :-D

LG und alles Gute für Euch!!!

honeyfoot