Habt Ihr Ratschläge? Labile Mutter eines KiGa-Kindes...

Hallo,
ich schreibe mal hier, vielleicht bekomme ich hier am ehesten ein paar Tipps, Ratschläge, Erfahrungen...
Es geht um einen Freund von uns. Er hat ein 3jähriges Kind mit einer Frau, mit der er nicht mehr zusammen ist, aber auch nicht "offiziell"getrennt.
Er lebt aus beruflichen Gründen im Ausland (die Mutter des Kindes wollte nicht mit ihm kommen, obwohl sie nicht arbeitet), aber er besucht seinen Sohn so oft es geht. Er und seine (Ex)-Freundin sind eigentlich kein Paar mehr, es herrscht Streit bzw. Eiszeit, aber unser Freund traut sich nicht, sich richtig von ihr zu trennen, weil er Angst hat, daß er dann sein Kind nicht mehr sieht. Er ist darauf angewiesen, bei ihnen zu wohnen, wenn er seinen Sohn besucht, denn eine Zweitwohnung kann er sich nicht leisten. Das größte Problem: Die Mutter des Kindes hatte schon immer psychische Probleme, neigt zu Depressionen. Er hat Angst, daß er durch die Trennung noch Schlimmeres auslöst. Andererseits macht er sich auch Sorgen um seinen Sohn: Die Mutter "taucht" manchmal für Tage unter, beantwortet seine Anrufe nicht (weil sie "keinen Bock auf ihn hat") Sie bringt den Sohn dann auch tagelang nicht in die KITA, weil sie morgens "nicht aus dem Bett kommt". Das kriegt er dann über eine ihrer Freundinnen raus, die sich ebenfalls Sorgen macht. Die KITA wäre aber umso wichtiger für das Kind, weil die Mutter sonst kaum soziale Kontakte hat und den ganzen Tag mit ihrem Sohn allein in der Wohnung hockt. Das Kind freut sich jedesmal total, wenn unser Freund kommt, weil der dann mit ihm raus geht, auf den Spielplatz, mit ihm Quatsch macht...
Was kann er machen? Meine Idee wäre: Zu einer Beratungsstelle zu gehen, aber vielleicht auch Kontakt zur KITA suchen. Oder meint Ihr, das geht nach hinten los? Sein Problem ist ja, das er keinen richtigen Alltag mit dem Kind hat, ihn nicht zur KITA bringen bzw. ihn abholen kann, seine Bezugspersonen dort nicht kennt. Ich denke, er muß das ganz schnell ändern und den Kontakt suchen. Das Recht hat er doch, oder?
Wie sieht ansonsten seine rechtliche Situation aus, falls es zur Trennung kommt? Sie sind nicht verheiratet, haben aber gemeinsames Sorgerecht, er ist EU-Bürger aber nicht Deutscher, lebt seit 1,5 jahren nicht mehr richtig mit der Mutter zusammen...
Kennt ihr ähnliche Fälle?
Könnt ihr was raten?
fragt
Eure
mitso

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Na ja, es ist schwierig. Er will einen Einfluß haben, ist aber dafür praktisch nie da. Er kann tausend Vorschläge machen, wenn er denen Durchsetzung aber dann nicht beobachten kann, was will er denn ? Dann muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist, ob Job oder das Kind und entsprechend zurückkommen. Dann wird er von der ehemaligen Partnerin unabhängig und dann kann er eher was erkämpfen. Bis dahin sehe ich null Chancen.

Die eigentliche Trennung spielt für das weitere Vorgehen an sich null rolle, da sie schon nicht verheiratet haben, ist das Sorgerecht, wie du geschrieben hast, geregelt. und an der tatäschlichen Trennung wird sich nichts tun.

bis er sich in der Bundesrepublik regelmäßig aufhalten wird, würde ich von jeglichen Schritten abraten, es kann genauso sein, dass die mutter dann sich angepisst fühlen wird und alleiniges Sorgerecht beantragt und dann hat er ausgesorgt.

Wenn er hier leben sollte, kann er sich sowohl an den Kindergarten oder eher an das JA wenden, was sie dazu meinen.

LG

2

Danke für Deine Meinung,
hm das mit dem Job ist schon bitter, er hat lange dafür studiert, ist Akademiker und bekäme in der Stadt seines Sohnes keine Arbeit. Hat er natürlich schon versucht. Er müßte dann kellnern oder so... Kann ich schon verstehen, daß er da zögert. Wahrscheinlich kann er, wenn er was ändern will, es nur zusammen mit ihr versuchen. Ist natürlich schwierig. Gerade mit Depressionen will man sich ja oft nicht helfen lassen... und schon gar nicht vom Ex...
Aber so einfach kriegt sie das alleinige Sorgerecht ja auch wieder nicht, oder?
LG! Mitso

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Die Frage des alleinigen Sorgerechts. Oh, da müssen die Damen im Forum:alleinerziehende die besten Ansprechpartner sein.

Allerdings muss ich dich korrigieren. Du schreibst, dass man sich oft nicht helfen lassen will. Ich kann dir Sagen, dass sowas nicht stimmen muss. Ich hattte in der SS irrsinnige Schmerzen und aus dem Grund bin ich zusammengebrochen. Die Geschichte zog sich wochenlang. Keiner will freiwillig so depressiv sein und ich suchte mir natürlich Hilfe. Ja, der Unterscheid ist natürlich, ich lebe in einer stabilen Partnerschaft.d.h. als ausrede würde ich es nicht ganz gelten lassen.

du schreibst es selber, er muss abwägen, was für ihn wichtiger ist. Ein Keller zu sein und einfluß zu haben oder ein Job. Es geht nicht manchmal alles. Inbesondere wenn man ein Mann ist, stelle ich es mir schwirig vor. Ich bin auch keine EU-Bürgerin und ich weiss, dass man hier als zweite Wahl sein wird, ich bin aber kein Mann.

Alles Liebe für dich, deinen Freund.

Übrigens, egal wie es ist. Vllt wäre es wirklich nicht schlecht, er würde sich mal einmal irgendwo unabhängig beraten lassen und die Situation schildern.

LG

3

Also, er kann natürlich auch, wenn er nicht in Deutschland lebt zum JA gehen und die Umstände schildern, genauso kann er das alleinige Sorgerecht für sich beanspruchen, muss es dann aber wohl einklagen.

Er muss dann nur nachweisen, das das Kind bei ihm immer die Kita besuchen kann und er ihm bessere Lebensumstände bieten kann.

Dann hat er auch eine chance das Sorgerecht zu bekommen.

Anders ist schwer zu helfen.

LG

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Hallo,

Entschuldige, aber das ist völliger Blödsinn was Du schreibst!

Das Kind hat seinen Lebensmittelpunkt bei der Mutter, der Vater kommt es "nur besuchen".

So schnell wird keiner Mutter das Sorgerecht entzogen, da werden erst mal nach anderen Lösungen gesucht, so dass das Kind im bekannten Umfeld/Lebensmittelpunkt bleiben kann.

Und "beanspruchen" kann man ein Sorgerecht nicht! Man kann es "beantragen". Nur hat man so gut wie keine Chancen, wenn man wie hier der Vater im Ausland lebt!

Auch gibt es keine Kita-Pflicht in Deutschland! Kein Kind muss da hin!

janamausi

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Genauso ist es

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Hallo,

der Vater des Kindes sollte auf jeden Fall mit dem Jugendamt oder der KITA reden. Solange man nicht weiß, was die Mutter des KIndes hat, ist auf jeden Fall Vorsicht angesagt.
Ich habe selber eine manisch depressive und schizophrene Mutter und das ist nicht lustig. Meine MUtter hat Suizidversuche etc. hinter sich.
So, wie es sich anhört, kann die Mutter ja noch nicht einmal den Alltag strukturieren und das geht mit KInd ja mal gar nicht.


Ich würde nicht solange warten, bis was passiert, sondern mich an das Jugendamt oder den KITA wenden.


LG

Claudia

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Hallo,

der Vater müßte sich erstmal darüber klar werden, was er eigentlich will. Soll das Kind bei ihm leben oder soll das Kind bei der Mutter leben, unter der Vorraussetzung, daß sie aus ihrer Depression heraus kommt, so daß sie dem Kind ein normales Leben ermöglichen kann.

Bevor er da irgend etwas los tritt, sollte er einen Anwalt für Familienrecht zu diesem Fall befragen. Denn sobald das ins Rollen kommt, kriegt er es mit dem Jugendamt zu tun und dann fangen die Probleme oft genug erst richtig an...

Ich würde erstmal probieren, zu erreichen, daß die Mutter ihre Probleme in Angriff nimmt, also eine Therapie macht. Vielleicht kann das KITA-Personal oder eine Freundin helfen, sie zu überzeugen. Auf keinen Fall das Jugendamt verständigen. Wenn Ihr Pech habt, nehmen die ihr nämlich erstmal vorsichtshalber das Kind weg und stecken es ins Heim, was für alle Beteiligten eine Katastrophe wäre.

LG
Heike

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Danke für Eure Beiträge,
es geht tatsächlich nicht darum, der Mutter das Kind "wegzunhmen", eher darum, wie man der Mutter helfen kann, aber auch, dem Kind ein schönes Leben zu ermöglichen (ohne Streit und Isolation etc) und darum, wie unser Freund im Falle einer "schlimmen" Trennung seine Rechte als Vater wahren kann. Am besten wäre dann wohl so etwas wie eine Beratung oder ein Mediator, wo beide zusammen hingehen, aber ob das klappt...
1000 Dank!
mitso