Teenager auf dem Dorf?

Hallo,

wir überlegen, aufs Land zu ziehen. Die Jungs sind noch recht klein - im richtigen Gartenspielalter. Jedoch zweifle ich etwas - wollen Teenager auf dem Dorf wohnen? In der Nähe wären nur Kleinstädte, die nächste "richtige" Stadt, 50 km entfernt. Wird es ihnen nicht zu langweilig?

Und werden sie dort halbwegs in der Nähe irgendwann einen Ausbildungsplatz bekommen? Ist in den neuen Bundesländern ja doch schwierig. Ich möchte dann auch nicht nochmal umziehen und möchte meine Jungs aber in meiner Nähe haben, auch wenn sie groß sind. Nicht, um ihnen jeden Tag auf den Keks zu gehen, sondern, um in der Nähe zu sein, sollte doch mal was sein ;-) . Außerdem möchte ich ja dann auch irgendwann meine Enkel um mich rum haben.

Ich bin irgendwie total hin und hergerissen. Einerseits fühl ich mich hier (Großstadt alte Bundesländer) wohl, andererseits fehlt hier einfach der Garten. Und das 2. Kinderzimmer. Wohnungen oder Häuser mit 4 Zimmern und Garten zu mieten hier ist sehr teuer. Und meine komplette Familie ist auch im Osten daheim - heißt, ich hab hier bis auf ein paar Freunde gar keinen.

Und können Kinder ohne eigenen Garten glücklich sein?

Danke für eure Meinung, lG

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Hallo

Es fehlen mir die Argumente, die wirklich nur Dich oder Deinen Mann betreffen!!! Ich finde es gefährlich, solche Entscheidungen ausschliesslich der Kinder willen zu treffen!

Du denkst schon an Enkel???????? Deine Kinder werden vielleicht auf einem anderen Kontinent wohnen, wenn sie Kinder bekommen. Wer weiss das schon! Und dann zählt nur die Nähe zum nächsten Flughafen.

Die wichtigen Fragen sind doch: Wie sieht es jetzt mit Jobs für Dich und Deinen Mann aus? Mögt Ihr das Landleben? Gärtnern? Klatsch und Tratsch am Gartenzaun? Falls Jobs und Umgebung für Euch stimmen, kommt das nächste, was auch wichtig ist: Welche Schulen gibt es? Wie ist die restliche Infrastruktur für Kinder und Jugendliche (Schwimmbäder, Vereine, Kino, Ferienbetreuung,...)?

Und grundsätzlich kann ich aus eigener Erfahrung sagen: ja, man kann im ländlichen Gebiet gut aufwachsen. Und auch abends weggehen und Spass haben.
Und momentan als Grossstädterin: natürlich können Kinder auch ohne eigenen Garten glücklich sein, wenn man dafür sorgt, dass sie raus kommen.

LG Paula

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Wir wohnen auch auf dem Dorf, wenn auch nm Osten;-)

Ich denke, auf dem Land hat man ebenso seine Vor- und Nachteile wie in der Stadt.
Ausbildungsstellen sind hier in der Umgebung auch genügend, je nachdem was von Interesse ist.

In der Stadt sind ist die Betreuung besser, ebenso wie viel mehr Angebote an Kursen für Kinder und Jugendliche.
Aber braucht man wirklich die vielen Angebote?

Wir nutzen den örtlichen Sportverein, der massig Auswahl an verschiedenen sportlichen NAchmittagsangeboten hat und das zu gerade mal 80€ im Jahr.
In der Stadt würde jeder Kurs einzeln so viel kosten und das für gerade mal 1 Monat oder 1 Quartal.

Ich schätze die ländliche Natur, das was Kinder dabei mitnehmen und vor allem die vielen Spielmöglichkeiten im Freien, die die Fantasie sehr anregt.

Meine Tochter ist 15 und fährt mit ihren Freundinnen regelmäßig in die nächst gelegene Kreisstadt, wo Kino, Einkaufszentren etc für die Teenies halt interessant sind.

Wir haben in einem Stadtteil gewohnt bis unsere Tochter 10 Jahre alt war und sind froh hier auf dem Dorf zu leben.
Vorher hatten wir auch keinen Garten, nur ein kleines Rasenstück, wo aber nicht daran zu denken war, das wir dort einen Sandkasten oder andere Spielsachen aufbauen geschweige denn mal liegen lassen konnten.
War halt so, wir haben daher viel den öffentlichen Spielplatz und den Innenhof genutzt. Das Rasenstück haben wir aus den Gründen abgegeben, zumal keine Privatsphäre.

Klar geht es auch ohne Garten, aber ich wollte gerne einen haben. Bon selbst auf dem Dorf groß geworden und habe es schrecklich vermisst.
Sind natürlich viele Vorteile für das Land.

Gibt sicherlich Städter, die ebenso viele Vorteile für die Stadt bieten können:-)

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Also ich habe auf dem Dorf gwohnt und auch in der Stadt.
Wohne jetzt auch in einer Großstatdt, und ich kann sagen das Dorfleben ist als Kind/Jugendlicher um einiges toller als das Stadtleben.

Wir waren alle eine tolle Gruppe, kannten uns ewig- alles wurde zusammen gemacht.
Auch aus den umliegenden Dörfern kamen die Jungs und Mädels.
Das Stadtleben ist nicht so toll, sehr unpersönlich. Und nach der Zeit auch langweilig, was soll man auch immer machen in der Stadt? Geld hat man ja als Jugendlicher nicht sooo viel das man alle 2 Tage ins nächste Einkaufscenter fahren kann um sich dort rum zu treiben..
Glaub mir deine Jungs werden dir später Dankbar sein, wenn sie auf dem Dorf groß werden durften.

Lieben Gruß Tiny die dir gaaaannz viele tolle Geschichten aus der Zeit aufm Dorf erzählen kann:-p

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Ich würde niemals in die Stadt ziehen. Da kennt niemand den anderen. Was soll man denn machen, wenn man u. U. keinen Balkon hat, keinen Garten? Ich stelle mir das total lästig vor, wenn man dann jeden Tag auf den Spielplatz muss, weil die Kinder daheim nicht spielen können. Alles so unpersönlich. Dann der Verkehr. Nee, danke. Ich komme vom Land und hier bleibe ich. Hier ziehen wir bald in mein Haus. In die nächste Stadt haben wir 15 km, in die nächste größere 30 km. Aber bei den Spritpreisen bestelle ich eh lieber im Internet anstatt dahin zu fahren zum Einkaufen. In der Stadt sind die Mieten höher etc. Wenn deine Kinder weg ziehen wollen, machen sie es sowieso. Daran ändert es auch nichts, wenn ihr in der Stadt wohnt. Dann wollen sie in eine andere Stadt, lernen woanders Partner kennen oder wollen gar ins Ausland. Damit musst du dich abfinden.

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alsooooo

Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen und fand es super........ es gab "Treffpunkte" für jedes Alter.....ein super Jugend-Zentrum, ausreichend Sportvereine, Schwimmbad etc, und auch 2 Discos.

Als Angehende Mama bin ich dann aufs Dorf gezogen.......auch ganz nett mit Kindern solang sie nicht flügge werden.
Den dann gehts los das sie Freunde besuchen wollen die woanders wohnen....das sie ins Kino wollen.....das sie alleine shoppen gehen wollen.....das sie z.B. nen Fussballverein besuchen der ein paar km weg ist......
Wenn sie dann ins Teenyalter kommen gehts los mit der ersten Liebe.....sie wollen in Discos und auf Partys......nach der Berufsschule wird mal der Bus verpasst.......Vorstellungsgespräche wegen Ausbildung natürlich in teils großen Umkreis.
Evtl. dann ne Ausbildungsstelle gefunden die total blöd zu erreichen ist.......also gehts nur mit Mofa, Motorrad oder Auto......im Sommer ok, im Winter bescheiden......

Ich hab Kids, wovon 2 bereits Erwachsen sind - und ich kenne das alles!
Dorfleben kann nett sein - aber nicht unbedingt für Teenager - ausser natürlich das Mama-Taxi ist immer einsatzbereit!
Du solltest also bereit sein Deine Kids zu kutschieren......später auch mal Nachts raus zu müssen um sie aus der Disco oder von Feten abzuholen......

Wenn ihr echt auf nen dorf wollt achtet vorher drauf wie die Anbindungen von Bus und Bahn sind!
Das die Kids auch Abends um 22 Uhr noch heim kommen können mit dem Bus aus der nächsten Kleinstadt etc.

Wir wohnen seit Kurzem wieder am Rande einer Kleinstadt - und meine 12jährige ist unendlich dankbar dafür. Denn so kann sie viel mehr unternehmen und selbstständiger sein....

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Eigentlich kann ich dem Beitrag von kroko...nur zustimmen.
Wir wohnen auch auf dem Land und ich spiele seit Jahren Mama Taxi weil es leider nicht anders möglich ist. Ich finde es furchtbar.
Als die Kinder noch klein waren war alles kein Problem. Man konnte alles relativ gut mit Rad oder zu Fuß erreichen ( Kiga, Schule, Spielplatz, Sportverein).
Jetzt sind sie groß und ich bin manchmal stundenlang am Tag damit beschäftigt sie von A nach B zu fahren, da es eine sehr schlechte Busverbindung gibt.
Hätte mir das damals jemand gesagt, wäre ich niemals hierher gezogen.
Ich würde eine große Kreisstadt empfehlen.

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Erstmal Glückwunsch das ihr es euch leisten könnt eine solche Entscheidung nach den Befindlichkeiten der Kinder zu treffen.

Ich wurde mit 13 Jahren in ein 50 Einwohnerdorf umgesiedelt, ohne auch nur einen Gleichaltrigen in der Nähe. War etwas nervig anfangs immer ca. 5 KM mit dem Fahrrad zu Freunden zu fahren, hielt aber Fit. Mit 16 waren meine Eltern dann so grosszügig mir eine 80iger zu kaufen. Damit war ich unabhängig und die Welt war in Ordnung. Heute wohne ich in einer Stadt, habe keinen Garten und freue mich für meinen Sohn wenn er meine Eltern besucht. Grosser Garten und Nachbarn die man kennt.

Meine Meinung, Dorf schadet nicht. In dem Moment wo das Leben wirklich interessant wird schaft man sich eh ein Fahrzeug an. ;-)

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"Das Stadtleben ist nicht so toll, sehr unpersönlich. Und nach der Zeit auch langweilig, was soll man auch immer machen in der Stadt?"


"Ich würde niemals in die Stadt ziehen. Da kennt niemand den anderen."


Das Stadtleben ist weder unpersönlich und es stimmt auch nicht, dass niemand den anderen kennt.

Ich habe keine Ahnung, woher Ihr Eure Kenntnisse zieht, aber das Stadtleben ist genau wie das Dorfleben das, was man daraus macht.

Wir leben in Hamburg, kennen in unserer Straße jeden Nachbarn - obwohl wir nicht Tür an Tür wohnen. Von unpersönlich sind wir mit unserer Nachbarschaft weit entfernt, es geht sehr persönlich zu. Die Nachbarn tauschen untereinander die Schlüssel, damit man nicht in die Verlegenheit kommt, den Schlüsseldienst rufen zu müssen. Wir erledigen Einkäufe füreinander und helfen uns, wo es eben geht. Wir haben einen großen Garten, in dem unsere Söhne toben konnten wie sie wollten.

Alle Freunde und Schulkameraden unserer Söhne wohnten in der Nähe, kurze Wege für Verabredungen.

Man muss nicht jedes Angebot nutzen, dass eine Großstadt bietet. Aber es ist schön, dass man kulturelle Angebote nutzen kann ohne lange Anfahrtswege zu haben.

Auch ein Stadtleben hat seine Vorteile.






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hallo

genau so ist es#pro

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Vielen Dank!
Ich kann diese Vorurteile über das Stadtleben nicht mehr hören (lesen).

Wir leben auch in Hamburg, und es ist genauso wie du es beschrieben hast.

Viele Grüße
Onetta

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hallo

man kann ohne garten leben ;-)
mit garten ist es allerdings viel viel schöner.
ausbildungen auf den dörfern ist sicher schwieriger, man muss manchmal ganz schön lange fahrtwege in kauf nehmen.

meinen kindern fehlte ganz viel auf dem dorf. das angebot vom sportverein war nicht dolle und wenn man etwas mehr machen will, hat man nicht DIE auswahl, also fußball, handball, kinderturnen gabs, aber das wars auch schon.
ins schwimmbad mussten wir fahren, weil irgendwann ist es nicht nur toll im planschbecken zu sitzen im garten.
der satz meiner großen kam mindestens einmal am tag; mama lllllangweilig.....
aber wenn ihr mietet, dann wäre das vielleicht für die grundschulzeit eine möglichkeit ? man kann ja immer nochmal was ändern.

wir haben uns nicht unwohl gefühlt, aber ich würde trotzdem nicht mehr aufs dorf ziehen, denn es fehlte ganz viel. naja uns fehlte ganz viel.
und das ständige fahren nervte auch.egal ob zum arzt, zum sport, abends weggehen der großen, schwimmbad, spielplätze, einkaufen,
mir reichte die poststelle und der bäcker an der ecke nicht, ich wollte schon auch gern mal etwas rumbummeln und auf interessante spielplätze gehen.

l.g.