Trotzphase mit 15 Monaten???!!

hallo

das sieht nähmlich so aus, was der Kleine macht.... wenn er nicht das bekommt, was er grade möchte, schmeisst er sich hin, schreit, schmeisst mit den Händen und Füssen um sich.......... er ist erst 15 Monate alt.

WIE SOLL ICH REAGIEREN?? WAS SOLL ICH TUN???

Wie lange kann ich ihn schreien lassen, wenn der hysterisch wird..????

danke für euere Hilfe
freee

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Hallo,

das ist noch nicht die Trotzphase. Die kommt erst noch.

Er lernt gerade, dass nicht alle seine Wünsche erfüllt werden können. Das ist eine ziemlich blöde Erkenntnis. ;-)

Versuch, ihn zu beruhigen.

Gruß Marion

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coole antwort!
so hab ich das noch nicht gesehen!
emilia 15 monate macht das auch!!!

lg

5

Man nennt das auch Frustrationstoleranz und die sollte so bis zur Schule annehmbar "funktionieren".

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Hallo,

dabei bleiben, zeigen, dass du für ihn da bist.
Beobachte, was ihm in dem Moment gut tut.

Meine brauchte erst mal stampfen (erlaubt), brüllen (erlaubt), hauen (nicht erlaubt, Hände kurz festgehalten), Dampf ablassen.

Wenn sie sich einigermaßen beruhigt hatte, kam sie zu mir und brauchte sofort die Umarmung und Zuwendung.
Wichtig war für sie, dass ich präsent bin. Sie nicht anfasse (meine hat das noch wütendender gemacht - macht mich übrigens auch wütend, wenn mich jemand anfassen will und ich auf 180 bin). Aber präsent musste ich sein.

Wie ein Fels in der Brandung. Nichts sagen, nicht viel bewegen, einfach da sein. Signalisieren: ich bin da für dich.

Irgendwann schrie sie "GEEEEEH weg". Ich nahm sie ernst, ging einen Schritt zurück, blieb aber bei ihr. Das hat ihr am meisten geholfen.

Ein anderes mal, hab ich einfach mitgebrüllt. So standen wir beide da, haben die spiegelnde Glasscheibe im Wechsel mit "NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIN" angeschrien, bis wir uns beide vor Lachen auf dem Boden kugelten (da war sie zwischen 2 und 2,5 Jahre)

Was sagt dir denn dein Bauchgefühl in einem solchen Moment?



Interessant zu wissen:

Oft leiden die Kinder weit aus mehr als die Eltern!!!
- sie werden von der Wut völlig überrollt
- sie können ihre Wut noch nicht benennen oder erkennen. Da ist plötzlich ein furchtbar schlechtes Gefühl. ... Kennst du das Gefühl, wenn du kurz vor dem Platzen bist und statt dass esbesser wird, wird noch mehr Wut angefacht?
- Kinder wissen noch nicht, dass dieses schreckliche Gefühl wieder weggeht! Sie leben diesen Moment der Wut wie eine Ewigkeit sehr intensiv aus.

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"Wie lange kann ich ihn schreien lassen, wenn der hysterisch wird..????"

So lange wie Du möchtest, ist ja dein Kind. Die Frage ist nur: Was möchtest Du denn damit erreichen?

Ich versuch es mal umgekehrt ztu erklären.

Wenn dein Sohn sich freut, dann tut er dies, wie alle Kinder, sicher sehr sehr überschwenglich... dieses herzliche Kinderlachen kennst Du bestimmt von ihm? Warum ist das so schön? Na ja, weil es so hemmungslos ist. Er kichert, gluckst und lacht laut in allen möglichen Situationen, selbst dort, wo wir uns vielleicht zusammenreissen würden, weil es "unpassend" ist, z. B. in einer Bücherei. Das tut er, weil

- er es nicht kontrollieren kann
- er keine Ahnung von den Verhaltensregeln in einer Bücherei hat, sprich: nicht weiß wie und wo man sich "gesellschaftsfähig" freut

Na ja und genauso ist das mit den negativen Emotionen auch. Wenn er sich ärgert, dann tut er das ebenso hemmungslos, egal wann, egal wo, egal wie. In seinem Bauch ist diese Wut und die muss da raus. Ist ja auch eigentlich gut so.

Deine Aufgabe ist es nun, ihm beizubringen, wie man das "richtig" (bzw. besser) machen kann. Und Fakt ist: Wenn Du ihn ignorierst, bringst Du ihm gar nichts bei, höchstens, dass seine Gefühle dich nicht interessieren und er selbst damit klar kommen muss. Möchtest Du das?

Ich denke nicht. Deswegen solltest Du auf jeden Fall schon mal bei ihm bleiben. Biete ihm eine Erklärung und Trost an. Respektiere, wenn er beides gerade nicht möchte. Halte ihn dann nur davon ab, dass er sich irgendwie weh tut. Bleib sonst nur in der Nähe. Irgendwann berhigt er sich und dann ist es Zeit die Tränen zu trocknen und die ganze Sache nochmal zu erklären: "Du kannst jetzt keinen Lolli haben. Wir essen gleich und dann ist dein Bauch voll." Dann ist auch ein guter Zeitpunkt, um einen Kompromiss zu schließen, wenn es passt, z. B. "Wir legen den Lolli jetzt hier hin und dann bekommst Du ihn zum Nachtisch." (der Lolli ist natürlich nur ein Beispiel.) Manchmal ist ein Kompromiss nicht möglich, dann bleibt es eben auch mal beim "Nein."

Erwarte aber nicht, dass dein Sohn jedes Nein einfach so akzeptiert. Das wird mit zunehmendem Alter immer weniger tun und das ist gut so.

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#pro sehr gut beschrieben und geschrieben

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Hallo,

meine Mutter hat, wenn mein Bruder und ich solche Phasen hatten, das Zimmer verlassen, bis wir uns wieder von selber beruhigt haben.

Mein Sohn und meine Tochter haben es eine Zeitlang versucht, da ich es aber auch einfach ignoriert habe, war es damit auch schnell vorbei.


LG

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Hallo Freee!
Herzlich willkommen in der Trotzphase. Ja, sie fängt jetzt schon an und wann sie aufhört, kann ich Dir noch nicht sagen. Meine Tochter ist 3 3/4 Jahre alt u. sie trotzt immer noch. Mal mehr u. mal weniger. Soll aber gut für das spätere Selbstbewußtsein sein. Ich habe sie immer ausschreien gelassen. Alles andere macht sie total fuchtig. Sie beruhigt sich dann automatisch, wenn sie fertig damit ist. Manche Kinder schreien auch so doll, daß sie blau anlaufen. Dann solltest Du natürlich einschreiten. Es ist sogar sinnvoller sie nicht zu beachten, so lernen sie nicht: Ahhhh! Ich schreie, also werde ich beachtet. Die ganz wilde Phase hatten wir nach 1 1/2 Jahren durch. In der Zeit lag sie mehr auf der Erde, als sie gelaufen ist. Ein sehr starker Charakter. :)

Kopf hoch, es wird nicht besser nur anders!

bamselh

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Hallo!

Also, an sich bin ich total gegen das schreien lassen. Leider ging es bei uns aber nicht anders. Wenn Alina damals einen solchen "ich-will-aber" Anfall hatte, konnte man sie nicht halten. Sie bog sich, wehrte sich mit Händen und Füßen. Einmal wär sie mir sogar fast herunter gefallen. Auch im Sitzen war nix zu machen. Es half auch nix mit ihr zu sprechen. Das machte es nur noch schlimmer.

Ich habe sie dann einfach auf den Boden gelegt und dort toben lassen. Ich selbst habe mich immer in Reichweite hingesetzt und gewartet. Zwischen 5 und 20 Minuten dauerte so ein Spektakel oft. Und erst wenn sie nach ihrem Nucki verlangte, wusste ich sie hat sich beruhigt. Denn hab ich ihr gegeben und dann kam sie kuscheln.

Wie du reagieren sollst? Das kannst nur du beantworten. Wie reagiert dein Kind in dem Moment auf Tröstversuche, Gespräche, Erklärungen. Und dann weißt du auch wie du reagieren kannst.

lg liz

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huhu!
ooooh, meine große (fast 6 jahre jetzt) hatte mit 13 monate ihre ersten schrei-attacken, wenn's nicht so lief, wie sie wollte. man, konnte sie wütend werden. im nachhinein habe ich oft festgestellt, dass diese "attacken" kamen, wenn sie sich unverstanden gefühlt hat. ich wollte sie z.b. von der schaukel heben, sie wollte aber noch weiterschaukeln, ich habe ihr geplapper missverstanden.
was du tun sollst? ihm zeigen, dass du ihn verstehst (oder es versuchst), konsequent bleiben.
lg
julia

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Diese Phase haben wir auch schon gehabt, sie kommt in unterschiedlicher Ausprägung immer wieder und bedeutet, dass Dein Kind einen weiteren Schritt in Richtung Unabhängigkeit macht.

Mein Sohn gehört in die Kategorei "Selber machen"..... wenn er es nicht dürfte, dann hätte ich sicherlich auch so ein Theater. Darauf habe ich keine Lust, deshalb versuche ich, ihn soviel wie er möchte - auch wenn er es sicherlich noch nicht kann - selbst machen zu lassen, mit dem Hinweis, sag Bescheid, wenn Du Hilfe brauchst.

Wir haben selten so ausgeprägte Situationen gehabt, weil mir daran liegt, dass er sich selbst ausprobieren kann. Dadurch beherrscht er bereits Dinge, die anderen noch nicht gelingen.

Mit Wünschen und Bedürfnissen ist das viel schwieriger. Bei Grundbedürfnissen wie Nähe, Essen, Trinken, Schlafen und auf's Klo gehen darf er weitestgehend selbst bestimmen, da alles andere nur aller Nerven raubt. Alles übrige versuche ich in respektvollem Dialog mit ihm zu klären, manchmal reicht es auch, wenn es nicht sofort klappt, ihm ein paar Minuten zur Besinnung / Verarbeitung zu geben, und es geht ohne Gebrüll.

Wichtig ist, dass die Erkenntnis, eigene Bedürfnisse und Wünsche artikulieren zu können, aber diese nicht notwendigerweise sofort erfüllt zu bekommen, ein wichtiger Lernschritt ist.

Auch wenn mein Sohn dann um sich haut, tritt, brüllt etc. bleibe ich bei ihm, sage ihm, dass es in Ordnung ist, wütend zu sein / sich schlecht zu fühlen / traurig bzw, enttäuscht zu sein. Er kann das mittlerweile dadurch gut einordnen. Es geht jetzt auch darum, das Warten zu lernen (z.B. auf etwas, das das Kind will aber nicht braucht) Etwas das nicht warten darf, sind die Grundbedürfnisse.

Somit haben wir nur sehr selten richtig heftige Situationen, in denen er seine Grenzen zieht und ich meine. Wir müssen nur aufpassen, dass wir dabei im Dialog bleiben und den Kontakt nicht verlieren.

Ist vielleicht kompliziert, aber ich versuche, mich an den Werten für Erziehung von Jesper Juul zu orientieren. Das klappt sicherlich nicht immer 100%. Wer ist schon perfekt? Aber es hilft ungemein.

Gruß
marjatta mit Sohn, 2 Jahre