gemeinsames Sorgerecht und Unterschriften

Frohe Ostern erstmal.

Zu meiner Situation. Ich habe mit dem Vater meiner Tochter (7 Monate) gemeinsames Sorgerecht. Heute ärgere ich mich darüber das ich das gemacht habe, aber ändern kann ich es ja nicht mehr. Seit der Schwangerschaft gehen wir getrennte Wege, da er das Kind nicht haben wollte. Nach ein paar Wochen hat er sich aber besonnen und kam regelmäßig mit zum Arzt und liebt sie seit der Geburt abgöttisch.

Ich habe von Anfang an den Umgang gefördert und übers Jugendamt wurde auch vermittelt (da wir uns nicht besonders verstehen, er ist etwas herschsüchtig) trotzdem ging es gleich nach der Geburt vor Gericht, da er das Aufenthaltsbestimmungsrecht für sich will und meinem Nachnamen nicht zugestimmt hat.

Ich hab zwar "gewonnen" wenn man das so sagen kann, der Ärger hörte trotzdem nicht auf. Übers Jugendamt haben wir nach dem Abstillen Zeiten ausgemacht wann er das Kind hat.

Nun ist es so das die Sommersaison begonnen hat und er selbstständig ist und bei gutem Wetter das Geschäft gut läuft. Wieder ein Schlichtungsgespräch beim Jugendamt es wurden neue Zeiten besprochen. Wochenende solle er arbeiten und ich das Kind haben, dafür nimmt er sie dann IN der Woche. Kam mir auch ganz recht da es mir ohnhin mit 3 Tagen zuviel war, schließlich ist der Lebensmittelpunkt ja hier.
Er tobte, das will er nicht, am liebsten will er sie die ganze Woche und ich dann am Wochenende, was ich natürlich nicht möchte.
Ich habe ihm 2 Tage angeboten (von Dienstag auf Mittwoch) und ich möchte gern Regelmäßigkeit (was das Jugendamt auch wichtig erachtet das sie noch so klein ist)
Nun hat er einen Krippenplatz in seinem Ort besorgt und fordert meine Unterschrift!
Ich weiß ja, daß wir beide bei Kinderbelangen unterschreiben müssen, aber sie lebt bei mir und ich möchte auch das sie bei mir bleibt und hier in den Kindergarten geht. Muss ich das wirklich unterschreiben?
Er sagt, sobald er die Unterschrift hat, wird er wieder vor Gericht ziehen und diesmal gewinnen.

Ich bin verzweifelt und bis Dienstag wenn ich meine Anwältin wieder erreichen kann, ist noch so lange hin.

Es ist mit ihm wirklich nicht zu reden, ich versuche es seit Monaten, komme ihm ständig entgegen und langsam hab ich das Gefühl ich spiel ihm die Bälle nur zu. Das das Jugendamt versucht zu vermitteln, klappt zwar, aber richtig ruhig wird es nie. Zum Glück passiert das nie vor dem Kind, zu ihr ist er wirklich ein guter Vater, aber der ewige Druck und die Angst jedes halbe Jahr das Kind verlieren zu können macht mich langsam mürbe.

Hat vielleicht jemand ähnliches Problem oder weiß Rat. Wäre sehr dankbar.

lg Sue

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Nun hat er einen Krippenplatz in seinem Ort besorgt und fordert meine Unterschrift!
Ich weiß ja, daß wir beide bei Kinderbelangen unterschreiben müssen, aber sie lebt bei mir und ich möchte auch das sie bei mir bleibt und hier in den Kindergarten geht. Muss ich das wirklich unterschreiben?

Nein ,mußt du nicht !
Und schon gar nicht mit dieser Drohung:

Er sagt, sobald er die Unterschrift hat, wird er wieder vor Gericht ziehen und diesmal gewinnen.

Der Typ spinnt doch.
Ist ja schön ,daß er sich auch um das gemeinsame Kind kümmert ,aber erst will er sie gar nicht und dann will er sie dir am liebsten wegnehmen.......was soll das?
Geh Dienstag sofort zu deiner Anwältin.Die Zeit bis dahin kommt dir zwar lang vor,aber morgen ist ja Feiertag ,da kann er auch nichts machen.

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Hallo Silbermond,
vielen Dank für die Antwort und ich bin froh, daß du es ähnlich siehst.
Dachte schon, ich werde hier zerrissen, weil er sich ja kümmert (weiß ja selbst wie selten das ist)

Er meint, er macht das zum Wohle des Kindes. Er hat ein eigenes Haus auf dem Lande, Geld genug (zahlt aber nur 76,- Unterhalt) und ohnehin viel mehr Ahnung von allem.
Bei mir wäre alles eine Zumutung, enge Wohnung, noch 2 Kinder (da kommt sie ohnehin immer zu kurz) und ich würde sie gar nicht fördern können. Die Gegend wo wir wohnen ist ihm natürlich auch nicht recht... und ich könnt noch 100 Beispiele nennen.

Mit dem Jugendamt führe ich natürlich auch ständig Gespräche, mir wurde aber auch klar gesagt, das er eben 50% Chance hat das Kind zu bekommen, genau wie ich. Somit bin ich ziemlich ängstlich das es klappen könnte. Ihm das Kind "entziehen" würde ich zwar nie, aber etwas weniger halte ich für gut. Nur was ist für das Kind am besten`? Sie ist bei beiden glücklich, aber auch noch so klein.

Alles zum Kindswohl ist wirklich schwer zu beurteilen und das JA ist mir da auch nicht wirklich die größte Hilfe, fürs Vermitteln zwischen Vater und mir bin ich aber dankbar, da ich allein gar nicht zu Wort komme.

Und so wars auch beim Gericht, er hat große Reden geschwungen, sich als Superdad dagestellt und mich nur schlecht gemacht. Da Ruhe zu bewahren ist fast ein Kraftakt.

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Hallo,
laß ihn drohen,damit kommt er nicht weit und das wird er auch bald merken.Wenn das Kind bei dir gut aufgehoben ist,warum sollte man es dir weg nehmen.Jugendamt halte ich immer daraus,weil wirklich greifen tut es ja bei euch anscheinend auch nicht,sonst würde er nicht weiter drohen.Mach so etwas mit deiner Anwältin.

Nadine

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Hallo Sue,

jetzt komm ich auch mal mit meinem juristischen Halbwissen dazu (zumindest mit dem was ich aus 4 Erfahrung Beziehung/ Arbeit bei einem Familieanwalt mitbringen kann- aber wie gesagt es ist Halbwissen mein Studium hat sich dann doch in eine andere juristische Bah begeben.)


Die wurde klar das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen. Ich gehe davon aus, dass sich seither nichts gravirend zum Negativen verändert hat.
Somit hast du schonmal "gute Karten". Desweiteren bleibt die Richterin weiter für dich zuständig, kaum ein Richter kippt sein eigenes Urteil wenn keine schwerwiegenden Gründe vorliegen. Und ich kann dir sagen, nicht mehr zustillen oder kein einiges Zimmer für ein 7Mon altes Kind ist KEIN schwerwiegender Grund. (Sonst hätten einige massive Probleme, da es Bundesländer gibt bei den die ARGE der Meinung ist einem Kind steht unter 2 Jahren kein eigenes Zimmer zu).

Soviel also zu den Rahmenbediungen. Was deinen Ex angeht. Sieht jedes Gericht an seinem Verhalten (er eine Grippe bei sich im Ort sucht, und dir ja weiterhin die Hölle heiß macht dass er das Kind 7 Tage die Woche haben will), dass er sich über die gerichtliche Bestimmung hinweg setzt - das wird gar nicht gerne gesehen! Desweiteren scheint er auch recht unkooperativ gegen über dem JA sowie einem "Eltern- Gespräch" - auch nicht zu seinem Vorteil! Tja und dann stehen da noch Drohungen gegen dich in den Raum- macht die Sache noch schlimmer. Ergo im Großen und Ganzen steht er ziehmlich blöd trotz seinem Haus auf dem Land!

Mein Tip an dich: führe "Tagebuch" wann welche Worte gesprochen wurden (möglichst exakter Wortlaut), speicher, sofern vorhanden, unangenehme SMSs und e-mails. Du bist zwar nicht in der Beweispflicht, eher müsste er genau vorbringen weshalb das Kindeswohl bei dir gefährdet ist, aber schaden kann es nie.

Für mich stellt sich der Sachverhalt so dar, dass dein Baby bei dir bleibt. Trotz guter Bindung zum KV ist die Bindung zu dir/ deiner Umgebung als gefestigter zusehen und es würde dem Kind nicht zuträglich sein, würde man es aus der jetzigen Situation herausreißen.

Alles Gute, hoffe deine Anwältin kämpft für dich wie eine Löwenmama um ihre Babys!

Philine

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vielen Dank Philine, das macht mir Mut.

Ich schreibe schon die ganzen Monate mit, wann genau er kommt (vieviel er sich verspätet) und wann er zurück kommt. Er scheint es auch zu tun, seh ihn im Auto immer irgendwas schreiben. Sms werden auch gespeichert, seine dummen Sprüche macht er nur am Telefon oder wenn niemand in der Nähe ist (ganz doof ist er auch nicht). Bei Jugendamtsgesprächen vergreift er sich nicht im Ton ist aber sehr überheblich.

Er hat hier seit Wochen Hausverbot, mag lächerlich klingen, aber ich hab Angst das er mir Drogen oder dergleichen auslegt (man weiß ja nie)... ok, vielleicht bin ich da auch etwas sehr ängstlich, er hatte aber mal sowas in der Art angedeutet. Er hat hier auch zuviel "rumgeschnüffelt" damit ist eben nun Schluss, wir haben keine Vertrauensebene mehr.

Es ist eben nur schade fürs Kind, das wir nichtmal eine "Freundschaftsebene" haben können um auch mal Informationen auszutauschen ohne das sie gegen einen verwendet werden. Ich habs die ersten Monate versucht, aber wer immer nur "schießt" braucht sich nicht wundern, wenn ich mich nicht mehr in die Schusslinie stelle.

lg Sue