Meine Mutter liebt mich nicht ?

Halloo :)
Ich bin 15 Jahre alt (im Juni 16) und klar, die Frage wird immer wieder von Jugendlichen gestellt, aber was soll's.
Ich gehe in die 10. Klasse einer Realschule, bekomme vorraussichtlich meinen erweiterten Realschulabschluss und gehe im August für 10 Monate in die USA.
Immer öfter wird mir bewusst, dass ich mich für das Auslandsjahr entschieden habe, weil ich Probleme mit meiner Mutter habe. Sie ist eigentlich meine einzige Bezugsperson, mein Bruder arbeitet bis abends (Ausbildung und so) und ihr Lebensgefährte (sind seit 3 Jahren zusammen, davor Trennung von meinem "Stiefvater", der mich 10 Jahre lang wie eine Tochter ansah, wegen Alkoholsucht keine Therapie machen wollte, dann Trennung, davor war sie über 10 Jahre mit meinem "Vater zusammen", er war ihre "große Liebe", aber nach Mordversuch, Borderlinediagnose etc. Trennung, ist ja normal), geht um 7 aus dem Haus und kommt nachts! um 2 oder 3 nach Hause (ist Arzt, macht dann Abrechnungen etc. für die Praxis), schläft auch seit einem halben Jahr im Keller. Sie selbst arbeitet nicht (Arbeitsunfähigkeit wegen Allergien und starkem Asthma, Frührente) und ich gehe tägl. bis 13.00 zur Schule, so verbringen wir Tag für Tag zusammen, was recht unangenehm ist. Sie selbst wird bei Kleinigkeiten aggressiv. Wird ein Tringglas runtergeworfen ist der Tag nicht mehr zu retten. Vorletztes Jahr habe ich, bevor wir in die Stadt fahren wollten, den Haustürschlüssel nicht mehr gefunden. Sie rastete völlig aus, schrie rum, Fenster gingen zu, damit die Nahcbarn nichts mitbekommen.. Als der Schlüssel nach 2 Stunden wieder da war und ich gezwungenerweise mitfuhr, telefonierte sie unterwegs mit ihrer Mutter, sagte ich müsste in ein Heim für Schwererziehbare Jugendliche und so weiter, das ganze endete mit 2 blauen Flecken an Arm und Bein und 3 Tagen heimlichem Geheule. Gestern musste ich mit ihr in die Stadt wegen einem Arzttermin und sie wollte danach noch zum Wochenmarkt, darauf reagierte ich gelangweilt und frustriert und sie sagte mir, wie froh sie ist, dass ich gehe (in die USA), beim überqueren einer Straße. Danach redete ich nicht mehr viel und war eher ausdruckslos, worauf ich zu hören bekam, dass ich seit ich weiß, dass ich ins Ausland gehe, total oben auf bin und sie behandle wie Dreck, weil ich was Besseres bin und ja eh bald gehen will. Ich freue mich schon auf das Jahr und möchte natürlich auch mal darüber sprechen, aber dann kommt immer nur "du kannst es ja sowieso nicht mehr abwarten". Damit erledigt sich das dann. Heute sollte ich einen Schuhkarton wegschmeißen. Es war nur ein schmaler von Ballerinas, also nichts Großes, ich wollte den für Fotos als Aufbewahrungsbox behalten. Als ich sagte, dass ich den nicht wegschmeiße, sagte sie ich sei einfach nur ein undankbares Kind und soll mich schämen - nicht mehr und nicht weniger, aggressiv damit ich den Mund halte. Am Ende der 9. Klasse hatte ich ein Zeugnis von 1.7 und eine Emfehlung zum Gymnasium. Es wurde allen erzählt, Freunden, Friseurin, Masseur, der Frau die sie seit Jahren am Bankschalter bedient.. Und gesagt "das ist so schön". Ich war noch nie versetzungsgefährdet, hatte nie blaue Briefe, nicht eine 5 auf dem Zeugnis oder in Arbeiten, seit ich in die Schule gehe. Alle mögen mich, ich habe viele Freunde, keiner sagt was Schlechtes über mich. Nun in der 10. Klasse hatte ich im Februar ein Zeugnis von 2.3, 5 3en, 8 2en, 2 1en. Sozialverhalten A, Arbeitsverhalten B, keine Bemerkungen. Es wurde Zuhause nicht darüber gesprochen. Das einzige was kam war "Sind ja viele 3en". Als 3 Tage später ihr Lebensgefährte einmal mitaß und nach dem Zeugnis fragte, sagte ich nur "Mh." , als er fragte, wie es sei, meine Mutter sagte "Naja" und das Thema war beendet.
Seit etwa 8 Wochen vergesse ich bei Klausuren und Tests alles, vertausche Chemie (Isomerie, homologe Reihen) mit Physik (Aufbau Atomkraftwerk), was eine 6 im Test wurde und in Mathearbeiten alle Beschriftungen, Zahlendreher, ein Blackout nach dem anderen, und schrieb in den letzten Klausuren 3 4en und 2 3en. Meine Mutter erzählte das meinem Arzt und er schrieb mir Lorazepam auf, nehme ich aber nicht, Psychopharmaka sind meiner Meinung nicht das Richtige. Ich denke es ist Leistungsdruck, meiner Mutter erzählt allen ich setze MICH unter Druck. Meine Klassenlehrerin erzählte ihr beim Gespräch dass ich in einem Kunstbild eine 3 habe. "Kann sie das noch ausbessern ? Sie hat ja völlig versagt..". Nach den 4en in den Arbeiten beim Arzt:"Sie versagt bei Arbeiten völlig, sie setzt sich soo unter Druck..". Was soll ich denken, wenn ich an das Zeugnis denke ? Ich habe damals viel gemalt, Portraits aber nur, die waren immer eine 1 und man kann es wohl schon fast als eine Inselbegabung titulieren ;D Aber wie soll mir das noch Spaß machen, ich male schon lange nicht mehr. Ich mache eigentlich nichts mehr, außer lernen und lesen, bin zu einem der Menschen geworden, von denen ich dachte, es seien Freaks die es halt einfach mögen. Freunde fragen kaum noch, ob ich was machen möchte, eine Ausrede finde ich fast immer. Nach der Sache mit dem Schlüssel durfte ich auch nicht meinen Geburtstag feiern, ganz egal, ob ich Freunden erzählt hatte, ich feier im Freizeitpark. Geschenke sollte ich eigentlich nicht bekommen, bekam ich aber trotzdem. Sie denkt, sie würde alles für mich tun und hätte alles getan, weil sie finanziell immer alles an Wünschen erfüllte. Ich komme überhaupt nicht mehr mit Menschen die von Wertgegenständen reden klar. Ich hasse Geburtstage, Weihnachten, Silvester. An die letzte Umarmung kann ich mich nicht erinnern. Seit ich klein bin, bin ich oft krank, habe alle paar Monate bzw. Wochen von Streptokokken, Mittelohrentzündung und Bronchits alles was man haben kann und erinnere mich daran, dass ich mit 12 oder 13 die Tabletten nicht mehr nahm, weil ich einfach nicht gesund werden wollte. Bei der nächsten Krankheit sammelte ich die Tabletten heimlich und nahm alle auf einmal, nach einem Streit, so 20-25. Tat sich aber nichts. Naja. Oft wollte ich weglaufen, war aber klug genug zu wissen, dass das in dem Alter ohne Finanzen, Dusche u.ä. und Polizei nicht geht. Blaue Flecken kamen nicht regelmäßig, aber auch nicht selten vor. Ich konfrontierte sie auch damit, aber es war ihr egal, ich war ja selbst Schuld. Seit 1-2 Jahren merke ich immer mehr, wie ich mich veränder. Ich meide Menschenmassen, hasse Restaurantbesuche, Kino, Theater, Tanzen, alles, was ich mal irgendwie mochte. Ich würde niemals freiwillig abends weggehen und wenn meine Mutter mich nicht zwingen würde nur dann in die Stadt gehen, wenn ich etwas brauche. Nach außen hin sind wir eine total normale, anständige Familie. In der Schule denke ich nicht über Zuhause nach und niemand bekommt etwas mit. Ich schminke mich und dusche jeden Morgen, egal ob ich weiß, dass ich den Tag mit Schulsachen verbringe und nichts mache.
Ich weiß auch nicht, wie es wird, wenn ich aus den USA wiederkomme. Sie wird ja merken wie schön und unbelastet ihr Leben ohne mich ist und sich ein neues Leben errichten, dann komme ich, total verändert, müsste eigentlich total viel über die Erfahhrungen reden und bin unerwünscht. Da ich erst 17 bin, wenn ich zurückkomme kann ich nicht ausziehen. Ich möchte mein Abi machen und Lehramt studieren, aber weiß nicht, wie ich das noch aushalten soll. Unsere Beziehung war nie sehr stark, aber nicht so schlimm. Sie spielte nie mit mir, ging nie mit mir ins Schwimmbad, zum Geburtstag wünschte ich mir vergebens einen Kinobesuch mit ihr, als ich 12 war. Ich rede nicht mit ihr darüber wie es mir geht und was so passiert. Immer wenn ich etwas sage ist es unnötig, nur Müll, zu weit ausgeholt o.ä. . Wir in der Familie tun aber auch so als wäre alles okay, nur momentan rastet sie bei jedem "Ja" das ich ausspreche aus, mit mir ist nichts los, ich behandel sie wie Dreck.
Wegen des Auslandsjahres kann ich mich nicht beim Jugendamt melden, was ich schon mit 12 wollte, und ich glaube auch nicht, dass mich jemand ernst nehmen würde, wenn man meine strahlende, normale Mutter sehen würde, die mich behütet wie die beste Mutter der Welt. Sonst versau ich mir das auch noch. Und was soll mir ein Psychologe oder die Nummer gegen Kummer bringen, ich komme nach außen hin gut klar mit allem und kann auch nicht gut über Geschehnisse reden, vieles habe ich verdrängt, vergessen. Und ich bin 15, ein Teenie der halt schwankende Hormone hat und alles dramatisiert. Naja.

Erst mal vielen Dank für's Lesen, falls sich jemand das angetan hat.

Vielleicht wüsste ja jemand, wie ich damit umgehen kann.

Liebste Grüße #gaehn

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Hey,

Du bist ein tolles, intelligentes Mädchen, das merkt man sofort, wenn man Deinen Beitrag liest.
Ich denke, dass Deine Mutter ein psychisches Problem hat, wahrscheinlich ist sie sogar krank.
Ich habe/hatte auch so eine Mutter, und ich habe heute mit 35 noch größte Probleme deswegen.

Vielleicht kannst Du Dir Hilfe beim Jugendamt oder einer ähnlicher Institution holen?
Ich nehme an, das willst Du nicht, um den Schein zu wahren? ;-)
Dann bleibt Dir nix anderes übrig, als abzuwarten bis Du 18 bist. Das ist keine lange Zeit.
Mach Dein Studium, zieh ins Studentenwohnheim und such Dir Menschen, die Dir gut tun.
Ich habe sehr lange dafür gebraucht, um zu merken, dass falsches Pflichtgefühl bezüglich familiärer Verbundheit einen krank machen kann.

Die Mutter, die Du gerne hättest, wirst Du wahrscheinlich nie bekommen und das ist traurig, aber es werden noch viele Menschen kommen, die Dein Leben bereichern, und irgendwann ist es nicht mehr ganz so schlimm.


GLG

sw

7

Hey


Ich möchte dich einfach nur mal eben #liebdrueck !

LG Dany

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Hallo,
#liebdrueck
Zu Deinem Vater kannst Du nicht ziehen? Habe ich so rausgelesen, das ist natürlich sehr traurig. DU kannst für das Verhalten Deiner Mutter nichts, das ist erstmal klar. Deine Mutter hat Riesenprobleme mit sich selbst und Du bist scheinbar das schwächste Glied in der Familie, deshalb hast Du drunter zu leiden. Jetzt wirst Du bald ein Jahr weg sein und das wird sehr gut und bestimmt sehr spannend und wunderschön für Dich. Danach würde ich weitersehen. Vielleicht entspannt sich Euer Verhältnis in diesem Jahr und alles wird besser als Du denkst.

Wenn Du nicht zum Jugendamt möchtest, kann man Dir momentan schlecht raten. Mit Deinem Stiefvater kannst Du nicht reden?

Meine Stieftochter hat eine sehr ähnliche Mutter, aber sie hatte eben die Wahl und ist zu ihrem Vater und mir gezogen. Leicht ist das für Euch nicht und ziemlich wehrlos seid ihr eben auch noch, traurig, traurig.

Gruß Elsa

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Danke erst mal für die Antworten.
Mein Stiefvater zog von einem auf den anderen aus, ohne sich zu verabschieden. Wir haben keinen Kontakt mehr.

Und zu dem mit meinem Bruder, ihm ging es ähnlich, aber er wurde mehr gemocht, hatte immer weniger mit unserer Mutter zu tun, in meinem Alter verstand er sich besser mit unserem Stiefvater. Letztes Jahr sagte unsere Mutter uns, dass mein Bruder einen anderen Vater hat als ich, sie entschied sich damals für meinen, weil seiner nur eine "Affäre" war, als mein Vater im Knast saß. Das passt nur halt gar nicht zum heutigen Bild unserer Familie. Mein Bruder trifft sich öfter mit seinem Vater, ist ja schon 21, sie verstehen sich gut.

Und das mit dem Jugendamt ist so ne Sache. Ich denke mal das würde in einer ungewollten Familientherapie enden, ich will mich aber gar nicht mit meiner Mutter auseinandersetzen. Und Jugendwohngruppen werden ja soweit ich weiß auch von den Eltern noch mitfinanziert, so würde sie den monatlichen Betrag auf ihren Kontoauszügen sehen uns sich ihren Teil dazu denken..

Meine Mutter selbst geht seit 2-3 Jahren oder so zu einer Gesprächstherapie, um ihre Vergangenheit (meinen Vater, ihre Eltern mit Alkoholproblemen, ihr Leben im Heim seit sie 12 war...) "aufzuarbeiten". Naja.

Danke erstmal :-)

5

>>>Und das mit dem Jugendamt ist so ne Sache. Ich denke mal das würde in einer ungewollten Familientherapie enden, <<<

Nimm doch nicht das "schlimme Ende" schon vorweg.

Beim Jugendamt wirst du ernstgenommen werden und es geht dabei darum, was für dich das Beste und was machbar ist.
Du solltest wirklich dahin gehen.

3

Muss mich der Vorschreiberin anschliessen, ich denke nicht du bist das Problem sondern deine Mutter, war sie so auch bei deinem Bruder?

Ich hoffe das Ihr durch den Abstand die nächste Zeit ein wenig Frieden findet und danach ein klärendes Gespräch führen könnt, und falls nicht schlage ich dringends Ihr einen Arzt vor, oder es wird im riesen Unglück enden. Betreutes Wohnen wäre da wohl eine Möglichkeit für dich....#winke

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Hallo,

ich verstehe dich, mir ging es in vielen Dingen sehr, sehr ähnlich, auch wenn die Rahmenbedingungen ein bisschen anders waren.

Aber ich weiß, wie du dich fühlst und diese Gefühle kann man nicht auf Dauer ertragen. Ich wurde mit 19 rausgeworfen, auch wenn meine Erzeuger das leugnen. Jetzt weiß ich, dass es gut war, ich habe mich vollständig gelöst und alle Kontakte abgebrochen.

An deiner Stelle würde ich das Jahr in den Staaten nutzen, um mir Bewusstsein über meine Gefühle zu verschaffen. Wie kommst du da drüben so ganz ohne Familie klar - genießt du es, oder vermisst du sie irgendwann doch. Wenn es dir drüben deutlich besser geht, würde ich nach der Rückkehr versuchen in eine betreute Wohngruppe für Jugendliche zu kommen, wenn du nicht bei einer guten Freundin, einer Tante, oder wem auch immer wohnen darfst. Falls sie dir doch fehlen, was durch die Distanz nicht ausgeschlossen ist, versuche durch eine Familientherapie einen akzeptablen Mittelweg zu finden.

lg und halt die Öhrchen steif!

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Hofffenich ist meine Tochter in deinem alter auch so toll wie du es bist! In deinem Alter so zielgenau zu wissen, was man will ist unbezahlbar! Bleib so und lass dich nicht von deiner Mutter unterbuttern! Such nach alternativen wohnmöglichkeiten bevor du in die USA gehst.

Deine Mutter hat ein Problem, nicht du! Sie will es nur nicht sehen.
Verliere aber deinen weg nicht aus den Augen, sie wirst du leider nicht ändern können.

Lg
Physa

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hallo Anni

ich muss sagen ich bin sehr beeindruckt von dem wie du schreibst, du klingst sehr klar, du scheinst genau zu wissen was du willst und was nicht. Lass dir diese Fahigkeit nicht kaputt machen, sie ist sehr wichtig.

In deiner Geschichte habe ich zum Teil mich selbst erkannt, diese Enttäuschung von der Mutter kenne ich. Muss aber sagen seit ich selbst Mutter bin habe ich angefangen sie zu verstehen, was ihre Handlungen dennoch nicht rechtfertigt. Nur sie zu verstehen hilft mir ihr zu vergeben, und so lebt es sich leichter.

Dir steht ein nicht einfacher Weg bevor, zu begreifen dass du nie die Mutter haben wirst die du dir wünschst, die dir vielleicht schon immer gefehlt hat. Sich von ihr zu lösen emotional ist schwer und braucht Zeit. Und irgendwann zu vergeben, um selbst frei zu sein.

Dass du alles schaffst bin ich mir sicher. Woher hast du nur diese Kraft die deine Worte vermitteln?

Und zu deiner Frage ob deine Mutter dich liebt...

ich möchte immer daran glauben dass jeder Mutter ihr Kind liebt, nur eben tut es jede auf ihre Weise. Und manchmal wünscht sie sich dass das Kind weit weg von ihr wäre ( z. B. Amerika für 10 Monate) weil sie spührt dass sie ihrem Kind nicht viel Gutes geben kann. So will sie es wenigstens vor sich selbst beschützen.

Ich wünsche dir alles liebe
Maria





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Seit wann schreibt man in der Realschule Klausuren???

Lg
SE

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Klausur, Arbeit, Test, Leistungskontrolle, Lernzielkontrolle, Überprüfung.... Nennen ja viele anders. Grundsätzlich sind es bei uns Arbeiten und Lernzielkontrollen, im Schulkalender sind es dann "Klausurankündigungen", für meine Mutter sind es Tests.
Möge es jeder anders bezeichnen, letztendlich wird es ja doch nur im geschlossenen Raum unter Lehreraufsicht ohne unerwünschte Spicker geschrieben und eine Note, Zensur, Prozentzahl, wie auch immer, druntergeschrieben. Sind wir mal nicht "pingeliger als der Papst".
Und genau genommen ging es auch nicht um die Titulierung irgendwelcher Dinge, oder ? #augen

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Hießen bei meinem Sohn in der Realschule auch schon so.

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Hallo Annie,

was du da schreibst, hört sich total nach meiner Mutter an.
Sie ist/war genauso ein Typ.
Sie konnte auch total wegen einem zerbrochenem Glas ausrasten und der Tag war im Eimer.
Sie hatte auch immer die höchstens Ansprüche an uns Kinder, verglich uns ständig mit anderen, die besser waren, lobte uns aber nie, wenn wir mal besser waren.
Sie konnte uns auch wunderbar (oft Wochen lang) ignorieren, wenn wir mal Streit hatten. Als Kind hat mir das sehr zu schaffen gemacht.
Ich hatte in deinem Alter auch kein gutes Verhältnis zu meiner Mutter, eher hatte ich Angst vor ihr.
Irgendwann merkte ich, dass mir das ganze psychisch schwer zu schaffen machte, ich bekam Panikanfälle in allen möglichen Situationen und wollte igrndwann das Haus am liebsten nicht mehr verlassen.
Ich habe mir das psychologische Hilfe gesucht und dadurch raus gefunden, dass ich eine völlig falsche "Lebenseinstellung" entwickelt hatte.
Ich war der Meinung, ich muss perfekt sein, um geliebt zu werden, um auch von meiner Mutter geliebt zu werden.
Das hat mich unter enormen Druck gesetzt, da man nun mal nicht perfekt sein kann und dadurch habe ich die Panikattacken bekommen.
Das Alles zu verstehen hat mir enorm geholfen.
Mit 23 bin ich endgültig von Zuhause ausgezogen (war vorher durchs Studium nur noch an den Wochenenden da), zu der Zeit hatten wir nur noch Streit.
Aber dieser Umzug hat der Beziehung zu meiner Mutter sehr gut getan. Sie hatte dadruch keine Kontrolle mehr über mich.
Mittlerweile kann ich über vieles aus der Vergangenheit mit ihr reden,versteh sie zum Teil auch besser und ihre Beweggründe.
Und kann ihr auch verzeihen.
Ich liebe meine Mutter und ich weiß, dass sie mich liebt. Sie kann das nur nicht so zeigen, wie ich es mir wünsche.
Ich denke bei ihr liegt das viel an ihrer schweren Kindheit.

Was ich dir mit diesem laaaangen Text (sorry) sagen will:
Es ist nicht deine Schuld, du bist nicht schlecht, machst nichts falsch und ich denke auch, dass deine Mutter dich liebt.
Sie hat nur selbst massive Probleme und kann anscheinend nicht anders, als sie an dir auszulassen.
Ich würde mir an deiner Stelle auch Hilfe suchen. Es hilft so sehr, jemanden außenstehenden zum reden zu haben.

Ich glaube dein USA-Aufenthalt wird euch beiden gut tun.
Deine Mutter hat die Gelegenheit dich zu vermissen und mal wieder zu merken, wie sehr sie dich liebt.
Und du hast die Chance dich zu entfalten, dein Selbstbewusstsein zu stärken.

Ich wünsche dir alles gute und wenn du mal jemanden zum Ausheulen brauchst, kannst du mir gern schreiben.

LG

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Hey,

"Es ist nicht deine Schuld, du bist nicht schlecht, machst nichts falsch und ich denke auch, dass deine Mutter dich liebt."

Das denke ich nicht (dass diese Menschen dazu fähig sind, wirklich zu lieben).
Sie lieben ihr Objekt, und dieses muss sie befriedigen, egal wie.
Ein Kind würde alles tun, um die Liebe der Mutter in dem Fall nicht zu verlieren, und darum geht es... Macht...

"Ich liebe Dich, wenn Du mir ein gutes Gefühl gibst."

Sehr schön beschrieben im Buch "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller.
Narzißtische Persönlichkeitsstörung nennt sich das.


LG

sw

18


Ich geh da halt einfach von meiner Mutter aus, weil alles sich genauso anhört wie bei ihr.

Ich hoffe du hast Unrecht.
Ist doch furchtbar, wenn einen die eigene Mutter nicht liebt.

LG

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