2 Jahre: Trotz? Frust? Krank? Zähne? Schub? Hilfeeeee!!!

Hallo Mädels!
Wir sind echt total verzweifelt. Emilia ist jetzt 25 Monate und war immer recht ausgeglichen (nicht als Säugling, aber so ab 8 Monate). Sie ist eigentlich total schlau, lustig, verständig, sozial, kooperativ, etc....#verliebt.
Bis vor knapp 2 Wochen. Da ging es plötzlich los, dass Mama und Papa ihr NICHTS mehr recht machen können. 10 mal am Tag kriegt sie wegen jedem Pups einen irrsinnigen Anfall. Sie brüllt, heult, schreit, wimmert, wirft sich wie bei einem Krampanfall auf den Boden, strampelt, zuckt, brüllt und brüllt und brüllt. Das geht ungelogen 10 Minuten so, ganz gleich, was ich mache. Will ich sie in den Arm nehmen oder streicheln brüllt sie noch lauter und schlägt mich, setze ich mich neben sie, gehe raus, rede mit ihr, versuche sie abzulenken, ignoriere sie,... das alles macht keinen Unterschied. Manchmal verstehe ich den Zusammenhang des Anfalls mit etwas, das sie nicht will oder etwas das sie nicht bekommt (Wickeln, Anziehen, Ausziehen, etc. ist die Hölle). Aber ganz oft passiert es ohne jegliche Vorwarnung. Ich bin mit den Nerven total am Ende. Der letzte Anfall beim Schlafengehen, der erste gleich nach dem Aufwachen wieder. Ich habe schon fast Angst vor ihr bzw. der Zeit mit ihr. In der Kita, wo sie von 8:30 bis 15:00 Uhr ist, ist sie angeblich ein Sonnenschein und tut nichts dergleichen #schock. Erst wenn ich sie abhole und ihr z.B. die Schuhe anziehen will, geht es sofort wieder los.
#sorry für den langen Bericht! Könnt Ihr mir helfen? Was hat sie? Wie soll ich mich verhalten? (Ach so, das fing ungefähr zeitgleich mit der 4. 6-fach und Pneumok.-Impfung an, aber ob das zusammenhängt?)...
DANKE!!! #winke Astrid

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Huhu Astrid,

so doof es klingt, für mich ist das typisch Trotzphase.
Mein Sohn (wird heute 2) ist genau so, schon länger und je näher der 2. Geburtstag rückte, umso mehr wurde es.
Es ist auch normal, dass Kinder gerade bei ihren Eltern so austicken, wenn nicht dort-wo dann? Bei Mama/Papa werden sie doch aufgefangen und getröstet, da kümmert man sich mehr als z.B. in der KiTa. In der KiTa sind Kinder allgemein auch abgelenkt und spielen einfach mit den anderen.

Wie du dich verhalten sollst? Hör auf deinen Bauch.

Ich werde in solchen Situationen immer ganz ruhig (mittlerweile, alles antrainiert :-p ), frage 2x was ist, wenn ich merke, dass die Schotten schon dicht sind und ich nichtmehr an meinen Sohn herankomme, weil er es viell auch selbst nicht weiß, setze ich mich in seine Nähe und lasse ihn rumwüten. Er kommt dann schon zum Kuscheln und runterkommen.
Oder: wenn sowas beim Essen passiert (auch sehr gerne), ich merke, vor Wut ist grad nur noch Sachen rumwerfen drin, trage ich ihn aus der Küche,stelle ihn auf den Flur und setze mich wieder an den Tisch, esse weiter. Er kann mich aber sehen und kommen, was er auch macht, wenn er mich braucht.

Wenn es um sowas wie "Mama Bombom" geht und ich aber nicht möchte, dass er grad nen bonbon isst und er wütend wird, rede ich mehr, versuche ihm zu erzählen, jetzt nicht, nach dem Essen gibts dann sofort einen. Mit solchen Kompromissen wird die Wut meist abgemildert.

L.G.

Haruka

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Hallo!
Erstmal eine Runde #torte für Deinen Großen! Wünsche Euch einen schönen Geburtstag!
Danke für Deine Antwort. Ich finde es bewundernswert, dass Du da "ganz ruhig" wirst. Wie hast Du das geschafft? Hat es Dich anfangs auch so gestresst und verunsichert? In der Theorie würde ich es auch gerne so handhaben, wie Du schreibst, aber in der Praxis gehen mir dann beim 6 Anfall innerhalb weniger Stunden doch die Nerven durch und ich muss heulen oder in ein anderes Zimmer gehen, um sie mal 5 Minuten nicht zu hören :-(. Meinst Du wirklich, dass es in diesem Ausmaß "nur Trotz" sein kann?! Ich bin nicht so die Erziehungsratgeberleserin, aber aus dem was man so aufschnappt, habe ich immer gedacht, das wäre dann eher mit Wut verbunden und auf bestimmte Dinge bezogen und vor allem nicht 10 mal am Tag für je 10 Minuten :-p#kratz

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Huhu,

danke schön:-D

Ich sag ja, das ist angelernt. Ich kann n sehr impulsiver Mensch sein und manchmal bin auch ich diejenige, die das Zimmer verlassen muß, weil ich sonst zu wütend werde.
Wir haben hier auch schon Tage gehabt, an denen mein Großer bis zu ner Stunde nur rumwütete, schrie, den Kopf irgendwo gegenschlug und ich hier saß und dachte: ich dreh ab, wenn das den ganzen Tag so ging.
Ich hab mir dann aber überlegt, dass es ziemlich kontraproduktiv ist, wenn ich selbst auch abdrehen würde und hab mir meinen "inneren Buddah" angeschafft. Glaub mal, wenn mein Süßer mittags schläft (er geht erst seit 3 Monaten in die KiTa, vorher war er halt immer bei mir, bzw wir nur unterwegs) sitz ich hier auch und atme erstmal durch und denk: n Schnaps und ne Zigarette wären jetzt als Stresstoleranzprogramm schon hilfreich;-):-p meinen Mann anzurufen und dem zu erzählen, wie anstrengend der Vormittag war reichte aber immer.

Weißt du denn, ob die Wut denn nicht auf etwas bezogen ist? Kinder werden in dem Alter ja oft wütend und haben also nen Auslöser, wissen aber meist selbst nicht, was sie wollen und sind darüber verzweifelt und wütend. Ich denk dann immer nur: "armes Häschen, groß werden muß echt schwer sein. "
Ich muß dazu sagen, dass ich berufl aus dem pädagogisch/psychologischen Bereich komme und daher viell anhand von Erfahrung und Hintergrundinformationen vielleicht auch manchmal etwas kopflastiger handeln kann. Aber selbst obwohl ich aus dem Bereich komme finde ich es oft sehr anstrengend. Bei uns gehts seit der KiTa in der Woche, am WE versuche ich immer mit ihm unterwegs zu sein und wenn son Anfall im Supermarkt kommt, steh ich wirklich da und denk mir: "oooooooooooooooooooooooooom, alles wird gut, er beruhigt sich gleich, die Leute glotzen, weil siekeine Ahnung haben" Aber wehe, mich würde dann jemand ansprechen, dann entläd sich das bei nem dummen Spruch bei der Person. (letztens sagte z.B. doch einer, ich solle ihm doch mal was auf den Hintern geben, damit er mir nicht in der Öffentlichkeit auf der Nase rumtanzt)

L.G.

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Wir hatten einige solcher Phasen: Meckern von morgens bis abends. Anfangs war es auch heftiges Geschrei so wie bei Euch, später wurde es dann Gemecker. Ich kann mich an einen Tag erinnern, wo meine Tochter ungelogen noch mit geschlossenen Augen geschimpft hat, dass es zu kalt ist. Dann war der Teppich zu weich, das T-Shirt zu grün, das andere zu rosa, die Milch zu warm, die Jacke zu "raschelig"... und so ging es bis zum Abend. Selbst beim Zähneputzen hat sie geschimpft und gezetert, da musste ich dann schon darüber lachen, weil es echt unglaublich war, was so einem Kind alles nicht gefallen kann. Ja wie gesagt... wir hatten solche Tage häufiger mal. Aber meist waren es nur wenige Tage. Dann folgten unruhige Nächte und anschließend irgendeine faszinierende neue Fähigkeit. Z. B. konnte sie eines morgens einfach so ihren Namen schreiben... einfach so. Oder sie konnte Rollschuhlaufen oder Fahrrad fahren. Aber vorher haben wir bis heute solche Meckertage, wobei die jetzt mit fast 5 Jahren sehr viel weniger geworden sind.

Ich kann dir nur raten, gelassen zu bleiben. Lass sie zetern, setz dich daneben und warte. Dann nimmst Du sie in den Arm, tröstest sie und versuchst herauszufinden, was los ist. Wichtig wäre, die Emotion direkt zu benennen: "Was ist los? Bist Du TRAURIG? Sag mir warum." Es geht ja eigentlich darum, dass das Kind das nicht kann und erst lernen muss.

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Danke, ich werde es versuchen :-p#schwitz#gruebel

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ich denke gerade wenn es vorwiegend zuhause passiert, ist es die ganz normale Trotzphase, die die Kinder noch einige Jahre haben ........also am besten mal einiges drüber lesen, einiges aus dem Bauch heraus entscheiden, Konsequenz zeigen, viele Liebe geben in den Phasen, in denen sie nicht "trotzt" und erstmal die vielen Berichte darüber lesen, die es bei Urbia schon gibt :-)

Lg