Schwiegervater schwer krank . . .

Hallo.

Kurz zur Vorgeschichte, wir haben kein sehr inniges Verhältnis zu meinem Schwiegervater. Mein Mann und er telefonieren wenn es hoch kommt im Jahr 6 mal miteinander, Geburtstage, Xmas, inklusive. Wir wohnen ca. 800 km getrennt von ihnen. Besuche gibt es ca. alle 2-3 Jahre mal, wenn größere Feiern anstehen. Selbst dann sehen wir uns in der wcohe nur 2 mal, einmal an dem Fest und einmal werden wir zum Essen eingeladen.

Jetzt wurde bei ihm ein sehr bösartiger Krebs festgestellt, er wurde schon operiert, ist momentan in Kur und muss danach noch weiterhin ins KH.
Normalerweise wollten die Schwiegereltern uns an Ostern besuchen, wurde jetzt natürlich abgesagt. Daraufhin hat mein Mann gesagt, wir könnten ja dann in den Sommerferien mal hin (damit er ihn nochmal sieht, die Kids ihn auch sehen, usw. denn man weiß ja nie, wie schnell es letztendlich geht). Natürlich würden wir uns nicht mit 4-5 Personen bei ihnen einquartieren, das haben wir noch nie gemacht. Waren immer zig Km weit weg in einem Feriendorf oder so. Naja, zumindest meinten die Schwiegis dann sofort, dass sie nicht wissen, ob das klappt, schließlich hätten sie ja auch schon Pläne für den Sommer #bla Sorry, aber wir haben noch nicht mal einen Termin gesagt, sofort kam die Absage. Heute hat er dann mit seiner Schwester telefoniert und von ihr erst jetzt erfahren, dass es wirklich total schlecht um ihn steht, dass neue OP Ergebnisse da wären usw. Und auch sie war überhaupt nicht begeistert, als sie hörte, dass wir evtl. im Sommer kommen wollen. :-[
Mein Gott, wir wollen ihm doch nicht zur Last fallen oder sonst was. Aber ist es echt zu viel verlangt, wenn mein Mann sich von ihm (mehr oder weniger) verabschieden will????????? Er hat schon als Kind seine Mutter ganz plötzlich verloren, worüber er bis heute kaum hinweggekommen ist.
Seine Schwester hat auch 2 Kinder, die Opa natürlich auch mal besuchen, also kann das ihm ja nicht zu stressig sein.
Ich frage mich echt, wie man so sein kann???
Meint ihr, wir sollten auch gegen ihren Willen fahren? Wie gesagt, wir wohnen ja nicht bei ihnen, fallen ihnen nicht zur Last, und und und.

LG
Why

1

schon mal daran gedacht das er im Sommer evtl. nicht mehr leben wird oder evtl. sogar so schwer erkrankt sein könnte das er euch dann nicht mehr erkennt ? Oder einfach das sie nicht den Mut aufbringen (wegen eurem nicht so innigen Verhältnis) zu bitten schon früher ( zu Ostern ) zu kommen ?
Er hat eine bösarte Krebsdiagnose und auch die weiteren Bericht versprichen nichts gutes, wenn ihr ihn nochmal sehen wollt und euch verabschieden, wie du geschrieben hast dann fahrt zu Ostern und schaut ob ihr noch in einer Pension in der Nähe unterkommen könnt.

Denkt mal darüber nach, im Sommer kann es schon zu spät sein.

Alles Gute
zuckerschneggle

3

Hallo.

Ostern ist er noch in Kur. Da können wir also nicht hinfahren. Mal abgesehen davon, dass so eine kurzfristige Planung auch mit 3 Kids nicht gerade einfach ist. Klar, wenn sie sagen würden, er solle sofort kommen, würde er alles stehen und liegen lassen und dahin fahren. Aber alleine, denn seine Große ist ja schulpflichtig und kann sowieso nur mit, wenn die Mutter zustimmt und mit unseren beiden Kleinen sind so lange "Spontanfahrten" nicht so einfach.

Und nein, Mut fehlt da eindeutig keiner. Mut haben sie beide und sie sagen immer ihre Wünsche und bekommen meist auch ihren Willen.
Klar ist die Situation hier anders, aber sie wissen schon, dass mein Mann sofort zur Stelle wäre, denn er hängt ja an seinem Vater.

Mir ist schon bewusst, dass es im Sommer schon zu spät sein könnte, aber davon will mein Mann noch nichts richtig hören, denn sie haben wohl bei der letzen Untersuchung (noch) keine Metastasen gefunden. Er ist sich schon bewusst, dass ein Widersehen im Sommer das Letzte sein könnte, aber er fühlte sich natürlich wie vor den Kopf gestoßen, als er von allen Seiten hörte das wir nicht kommen müssen bzw. von seiner Schwester ja sogar, dass wir nicht kommen sollen. #schmoll

LG
Why

7

Hallo,

was ist es denn jetzt: entweder habt ihr keine inniges Verhältnis oder dein Mann hängt an seinem Vater....???

Ich glaube, ihr macht es euch ssehr einfach: wenn dein Mann sich von seinem Vater verabschieden möchte, dann soll er es machen, je eher desto besser.

Alles andere sind einfach nur Ausreden von dir.....auch mit Kindern kann man mal ganz spontan einen Besuch bei den Großeltern bzw. dem Opa planen! Aber wenn man natprlich einen "Abschiedsbesuch" gleizeitig mit einem Urlaub plant, na denn!!!!

Was habe ich für ein Glück, dass meine Kinder (und Schwiegerkinder und Enkel) nicht so denken und ihren Papa so oft es geht, besuchen. Allerdings wohnen sie nicht ganz so weit weg, aber das innige Verhältnis zu Allen, kann ich für unsere Familie nur 3x unterstreichen, denn sie wissen, jeder Tag kann auch bei meinem Mann der letzte sein, auch wenn es bei ihm kein krebs ist.

LG

weitere Kommentare laden
2

Hi,

ich weiss gar nicht, ob ich euch kalt, blauäugig oder einfach nur unglaublich egozentrisch finden soll. Aber ich gehe einfach zu Euren Gunsten davon aus, dass Ihr die Situation noch gar nicht verstanden habt und vielleicht aufgrund der Entfernung gar nicht verstehen werdet. Die Familie Deines Mannes befindet sich in einer absoluten Ausnahmesituation. Lies mal hier in Trauer und Trost von Usern, deren Eltern ähnlich schwer erkrankt sind. Euer Verhalten muss auf die Familie Deines Mannes völlig absurd und unglaublich gemein wirken.

Mein persönlicher Rat wäre, dass Dein Mann ein offenes und ausführliches Telefonat mit seiner Schwester führt, um zu verstehen, wie es seiner Familie geht. Und vielleicht bald möglichst alleine nach Hause fährt und ein paar Tage da bleibt.

Deinem Schwiegervater alles Gute

5

Sorry, aber deine Antwort verstehe ich überhaupt nicht.

Meine Oma ist an Krebs gestorben. . . sie hat jahrelang gelitten . . .
Mein Opa hat seit Jahren Krebs . . . musste ständig ins KH, Chemo, Ops, usw.

DA muss ich nicht bei Trauer und Trost nachlesen!!!!
Ich denke schon, dass wir bzw. vor allem ich weiß, was sowas heißt. Mich hat die Situation zu Hause damals als Kind bzw. Teenager fast kaputt gemacht. Bei uns wurde nicht großartig darüber geredet . . .
Das war auch eine Ausnahmesituation . . .

Als der Schwiegervater im Januar bzw. an Weihnachten die ersten Beschwerden hatte, hat mein Mann auch gesagt, er könne sofort kommen . . .
Auch da kam ein Nein. Was soll er denn bitte davon halten????

Meinem Opa konnte es noch so schlecht gehen, er hat sich immer gefreut, wenn ich mit den beiden Kleinen zu ihm kamen. Er hätte nie, niemals gesagt, dass wir nicht kommen brauchen, geschweige denn, nicht kommen müssen. . .

Oder was würdest du davon halten, wenn dein kranker Vater dir sagt, du sollst nicht kommen????

LG

6

Tja, ich bin mir sogar sicher, dass mein Vater ablehnen würde. In meiner Familie denken immer alles, sie müssten sich alleine durchbeissen. Dazu kommt der aufrichtige Gedanke uns Kinder nicht zusätzlich belasten zu wollen. Abhalten würde es mich nicht. Meinen Mann und meine Kinder würde ich allerdings erstmal zuhause lassen.

Wenn Du weisst, wie schwierig solche Situationen sind, dann versuch doch Dich in die Situation der anderen hinein zu versetzenl. Dein Ausgangspost klingt durch und durch beleidigt. Dafür ist meiner Meinung nach überhaupt kein Platz.

Im Übrigen ist es etwas ganz anderes, ob Enkelkinder zu Besuchg kommen, die regelmäßig zu Besuch sind oder Enkelkinder, die nur eine Handvoll Mal im Jahr da sind.

Die Freude Deinen Mann zu sehen, ist auf Seiten seiner Eltern wahrscheinlich vollkommen unabhängig von Ihrer Antwort auf die Frage, ob er zu Besuch kommen soll. Was will Dein Mann denn? Der muss doch ein eigenes Bedürfnis haben.

weitere Kommentare laden
4

Meine Meinung? Hin, so schnell wie möglich. Und wenn Dein Mann rausgeschmissen wird. Er war da! Scheiss auf die Entfernung.

23

Danke für deine Meinung
und vor allem auch dafür, dass mir aus meinem Thread mal keine Vorwürfe gemacht wurden.

LG

8

Hallo!

Wahrscheinlich hätte ich nach der Überschrift deinen Post gar nicht mehr lesen sollen, aber ich hab jetzt 3 mal tief durch geatmet und will dir mal von meinen Schwiegrvater berichten.

Mein Schwiegervater war auch an einer sehr aggressiven Art von krebs erkrankt. Ich hatte auch immer ein relativ angespanntes Verhältnis zu ihm. Nicht das wir uns nicht mochten es waren einfach 2 verschiedene Welten.
Es war ein verdammt hartes Jahr für uns, als Familie immer dieses auf und ab und dann die Hoffnung...die ja bekanntlich zu letzt stirbt. Ich war bis zu seinen letztem Atemzug bei ihm, für ihn und auch für meinen Mann. Es hat vieles verändert und uns noch mehr zusammen geschweißt. Sowas wünscht man niemanden. Zu sehen, wie Jemand Leben möchte , dafür kämpft und es doch nicht darf.
Ich hoffe für euch, dass deinem Schwiegervater geholfen werden kann und er wieder gesund wird. Aber ehrlich in so einer Situation sollte man, als Familie zusammen halten und tun was man kann um ihm zu helfen.
Was du auch bedenken solltest ist, dass ihr nicht wisst, wie er sich während der krankheit bereits verändert hat. Vielleicht möchte er nicht, dass ihn seine Enkelkinder so sehen. Die Enkelkinder vort ort haben ja den Verlauf seiner Krankheit sicherlich mitbekommen.
ich habe meine Kinder in den letzten tagen auch nicht mehr zu ihm lassen können, der Anblick war einfach nichts für Kinder.
Dein Mann sollte sich ins Auto setzen und hinfahren ohne lage darüber zu diskutieren !!!!
Wir sind sehr traurig darüber, dass der Opa sein 3 Enkelkind nicht mehr kennen lernen darf stattdessen ist der ET sein Todestag....und ehrlich ich weiß nicht wie ich das überstehen soll, wenn es wirklich an dem Tag losgeht.........nur damit du vielleicht verstehst warum ich grad auf dieses Thema so reagiere zur Zeit.


ich wünsch euch alles Gute und deinem Schwiegervater, dass er wieder gesund wird.

LG

20

Hallo.

Danke für deine Antwort und es tut mir sehr leid für deinen Schwiegervater. #liebdrueck

Natürlich müssen die Enkel nicht sehen, wenn er das nicht will. Je nachdem wie schlecht es ihm geht, würden wir von uns aus ja schon sagen, dass sie ihn besser in Erinnerung behalten sollen, wie er lebensfroh und gesund war. Und wenn er das auch möchte, finde ich das auch voll und ganz in Ordnung.
Ich konnte nur einfach nicht verstehen, wie er meinem Mann so einfach sagen konnte, dass er nicht kommen soll.
Für mich steht meine Familie an 1. Stelle. Wahrscheinlich kann ich deshalb die Situation zwischen meinem Mann und seiner Seite der Familie nicht so ganz verstehen. Wenn sie denn mal früher miteinander telefoniert haben, dann meist nur, weil ich meinen Mann daran erinnert hab, bzw. hat seine Stiefmutter ihrem Mann dann gesagt, er solle sich auch mal wieder melden.

LG
Why

9

Hallo!

Du und die Kleinen solltet nicht unbedingt hin, finde ich.
Eher dein Mann alleine, eventuell mit dem grösseren Kind.

Vielleicht könnte er ihn ja an seinem Kurort besuchen, nur für ein paar Stunden, auch wenn es 800 Km sind. Und nicht erst im Sommer.

In meiner Familie wurde es so gehandhabt, meine Mutter fuhr grundsätlzlich alleine zu ihren bedürftigen Verwandten, wir anderen hielten zu Hause die Stellung. Aber hingeflogen ist sie immer, egal wie teuer es war.

Als bei meinem Vater Krebs festgestellt wurde, bin ich sofort hin, obwohl ich absolut kein gutes Verhältniss zu ihm hatte. Man ist für seine Eltern verantwortlich. Bei euch gibt es ja keinen Streit, nur kein sehr inniges Verhältniss. Sie hätten euch ja sogar bald besucht!
Dein Mann sollte vorbeischauen, im Sommer sieht man dann, wie es wird!

21

Hallo

und danke für deine Antwort.

Alleine möchte mein Mann ungerne fahren, da er schon ein Stück weit Angst hat, dort mit der Situation überfordert zu sein. Ob die Große überhaupt mit kommt, ist auch eher unwahrscheinlich. Sie ist ein Trennungskind und sowieso schon psychisch sehr labil. So dass mein Mann sich zunächst dagegen entschieden hat, ihr überhaupt davon zu erzählen, wie krank ihr Opa ist. Ob das nun gut ist oder nicht, sie mal dahin gestellt, denn wenn er stirbt,wird sie das ja nun auch erfahren und geschockt sein. (aber das steht ja jetzt nicht zur Debatte).

Wenn bei meiner Familie etwas ist, versuche ich auch immer sofort da zu sein, ich "muss" allerdings immer die beiden Kleinen mitnehmen. Und die Situation kann noch so ernst und angespannt sein, trotzdem war bisher noch keiner "böse" wenn die Kids mitkamen.
Wobei ich natürlich schon Verständnis hätte, wenn es dem Schiegervater zu viel Trubel mit den Kids ist.

LG
Why

10

Hallo why

Dein Schwiegervater ist sterbenskrank.
Es ist schon ein Wahnsinn mit so einer Diagnose überhaupt leben zu müssen.

Mein Schwiegeravter war auch schwer an Krebs erkrankt.
Ich erinnere mich an seinen letzten, guten Sommer.
Egoistischerweise hätten WIR gerne mehr Zeit mit ihm verbracht, da wir wussten, es ist wahrscheinlich der letzte, gemeinsame Sommer.
Er wollte aber lieber noch etwas von der Welt sehen und hat in dieser Zeit eine Wohnmobilreise nach der anderen gemacht.
Meinem Mann ist das sehr bitter aufgestoßen, weil er immerzu dachte, das er sich von seiner Familie distanziert.
Ich wusste, das er alles einfach nur verdrängen wollte.

Ich persönlich hatte schon sehr viel mit sterbenskranken Menschen zu tun.

Du schreibst, das ihr bzw. dein Mann kein inniges Verhältnis zueinander habt.
Ich persönlich denke, das dein Mann vielleicht einfach mal zu seinem Vater fahren sollte. Am besten sogar ohne dich ;-).
Es wird vielleicht ein Vater-Sohn -Gespräch geben, das die beiden auch unbedingt allein führen sollten.
Unausgesprochene Dinge, oder einfach nur zusammen weinen.

Hier ist aber ganz klar zu sagen, das es SO ablaufen sollte, wie der Betroffene es sich wünscht.
Wir haben sehr lange das Thema "sterben" ausgelassen, weil mein Schwiegervater zu einem Gespräch nicht bereit war.
ER fing irgendwann an, darüber zu sprechen.

Ihr dürft eine ablenende Haltung nicht persönlich nehmen.
Es ist einfach so, das der Betroffene oft selbst mit der Situation total überfordert ist.

Also, wie geschrieben.. ich denke, dein Mann sollte allein fahren.
Und wenn er dich und die Enkel sehen möchte, dann könnt ihr ihn besuchen.

LG

24

Hallo.

Ich denke das da auch ein wenig Verdrängung bzw. runterspielen sowohl auf der Seite meines Mannes als auch auf der von meinem Schwiegervater ist. Dadurch ist meinem Mann die schwere der Situation evtl. auch nicht ganz bewusst. Es ist eben auch der erste "Krebsfall" mit dem er sich in der Familie auseinander setze muss.
Er kennt das nur von meinem Opa und der hat es jetzt schon jahrelang. Mal ist der Krebs (kurze Zeit) weg, dann ist er wieder da. Es ist ein auf und ab und eben kein "schnelles Ende", wie es aber auch kommen kann. Daher denke ich, dass mein Mann denkt bzw. hoffe, dass sein Vater eben auch noch ein wenig Zeit hat.

LG

12

Guten Morgen,

vermutlich hast Du Dich ungünstig ausgedrückt aber aus Deinem Beitrag gehen ausschließlich EURE Bedürfnisse hervor.
Dein Mann und die Kinder möchten sich verabschieden, die Wünsche und Sorgen des Schwiegervaters erwähnst Du gar nicht....

Erstaunlich, dass Dein Mann dieses Bedürfnis erst in 3 Monaten hat und nicht jetzt angesichts der frischen Diagnose seinem Vater zur Seite stehen möchte.
Davon aber mal abgesehen, ist Krebs (Ihr kennt ja nicht mal den aktuellen Stand offensichtlich) nicht so langfristig planbar, dass er mit Eurer Ferienorganisation unbedingt zu vereinbaren ist. In den Sommerferien kann es schon lange zu spät sein.

Gruß,

W

14

Hmm,. da war ich wohl mal wieder sehr undiplomatisch...

16

Hallo Windsbraut.

Ja genau, unsere Gefühle gehen daraus nur hervor. Ich kann in meinen Schiegervater nicht hineinsehen und seine letzten Ansagen waren nunmal "das iwrd schon" bzw. "Nein, ihr sollt bzw. braucht nicht zu kommen".

Auf den neuesten Stand wurden wir ja gestern von der Schwester gebracht. Die Op ist 2 Wochen her und nach der OP hieß es, sie hätten alles entfernt und sie müssten jetzt noch auf die Autopsie warten. Das Ergebnis kam dann Ende letzter Woche.
Natürlich ist Krebs nicht planbar, das ist mir auch bewusst. Mein Mann scheint das ein wenig zu verdrängen. Ich habe ihm ja auch vorgeschlagen, er könne über ein verlängertes Wochenende oder so ruhig auch alleine fahren. Das möchte er nicht so gerne, da er schon Angst hat, mit der Situtaion nicht klar zu kommen (und nein, diese Ausdrucksweise muss jetzt nicht wieder auf die Goldwaage gelegt werden und von allen zerprlückt werden!).

LG
Why

weitere Kommentare laden
29

Hallo,

zunächst einmal: es ist verständlich, dass ihr euch mit der Situation etwas überfahren fühlt.

Deinen Schwiegereltern wird es allerdings nicht anders gehen. Und in deinem Beitrag kreist du sehr um deine/eure Bedürfnisse: lange Fahrt mit kleinen Kindern, Kindheitstrauma deines Mannes, für euch günstige Terminplanung.

Nichts von alldem interessiert deine Schwiegereltern derzeit. Zu Recht. Sie gewöhnen sich gerade ans Leben mit dem Tod. Das ist viel, viel größer als eine 800km-Fahrt mit Kleinkindern.

Im Sommer kann dein SV schon tot sein. Wenn er noch lebt, dann ist es sein gutes Recht, diesen letzten Sommer seines Lebens so zu verbringen, wie er möchte. Vielleicht mit einer Reise, oder wie auch immer die Pläne aussehen mögen. Es sind jetzt sehr, sehr wertvolle Tage für deine Schwiegereltern. Jeder Moment ist kostbar. Nichts darf verschwendet werden, vor allem nicht auf die Nörgeleien anderer Leute.

Ihr benehmt euch wie Gäste - Gäste sind Hauptpersonen. Aber ihr seid Angehörige. Die Hauptperson ist der Sterbende. Nehmt euch einfach zurück. Bietet Hilfe an, erwartet nicht, dass sie angenommen wird. Seht über irrationales Verhalten und Stimmungsschwankungen hinweg. Nehmt nicht persönlich, was gesagt wird. Diese Zeit ist eine schwere. Wenn ihr hinfahren wollt, sagt einfach, wann ihr definitiv da seid. Kein Wenn, Aber, Könnte, Hätte. Leben mit Krebs ist ein Leben im Konjunktiv. Da will man Fakten hören, keine Möglichkeiten.

Alles Gute.

Gruß
Sneak

31

Hallo Sneak

und danke für deine Antwort.

So in etwa haben wir es jetzt auch beschlossen.
Wir werden schon vor den Sommerferien in die Nähe von ihnen fahren. Mein Mann wird ihnen das sagen und eben auch sagen, dass er jederzeit zu ihnen kommt, wenn sie Hilfe brauchen oder eben wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert.

Natürlich haben meine Schwiegereltern andere Sachen im Kopf, wie wir. Und das wir das ganze durch die große Distanz nicht so mitbekommen, wie z.B. die Schwester ist ja auch klar. Natürlich hängen die meisten Sorgen an ihr und meiner Schwiegermutter. Aber das heißt ja nicht, dass wir uns nicht auch Sorgen. Aber wir haben nunmal auch ein Leben hier, mit unseren "Problemchen". Natürlich sind die kleiner wie die von meinen Schwiegereltern.

Und er soll ja auch den Rest seines Lebens so verbringen wie er möchte. Wir sind eben nur davon ausgegangen, dass wir da eben auch einen kleinen Platz haben. Denn so würden wir es nunmal haben wollen, wenn wir in der Situation wären.

LG

33

Ja, natürlich habt ihr ein Leben mit ganz eigenen Problemen. Und die lösen sich auch nicht in Luft auf, nur weil gerade noch etwas "Größeres" vorgeht. Absolut verständlich.... und eben schwierig, weil solche Dinge dann auf einmal nicht mehr die Beachtung finden, die sie sonst gefunden hätten. Es ist sehr, sehr unbequem mit einem Krebskranken in der Familie, und das meine ich in keinster Weise zynisch.

Und das mit dem Platz, den ihr gerne im Restleben deines SVs haben möchtet - ich glaube nicht, dass es darum geht, euch den zu verwehren. Wirklich nicht. Dieses "ihr müsst nicht kommen", "wir kommen schon klar", "macht halt, wie ihr denkt" - das wirkt so furchtbar gleichgültig und distanziert, aber ich denke, ist es ist nur eine Schutzfunktion. Solche und ähnliche Dinge bekommen viele Angehörige zu hören. Solange die Verwandten nicht antanzen, solange ist es doch auch eigentlich gar nicht so schlimm und man hat noch Zeit. Dann ist der Tod noch nicht real, obwohl man sich schon tagtäglich mit ihm auseinandersetzt - aber eben nur im Innern. Wenn die Verwandten kommen, ist es offiziell. In sofern müsst ihr euch den Platz tatsächlich "nehmen", statt drauf zu warten, dass er euch "zugestanden/zugewiesen/eingeplant" wird. Dafür haben die Kranken+"enger Kern" meistens einfach gar keinen Kopf..

Gruß
Sneak

32

Mein SV ist vor fast 5 Jahrten innerhalb von 3 Monaten an Bauchspeicheldrüsen CA verstorben - ich war nur 1 x mit meiner Tochter (damals 17 J.) im Krh- für ganze 5 Minuten, aber heilfroh, denn 2 Tage später verstarb er.

Ich würd in der geschilderten Situation sagen, dass dein Mann auf alle Fälle erst mal alleine dorthin fahren soll.
Vielleicht gibt es erst mal innerfamiliär Dinge abzuklären, wo sonst niemand dabei sein muss - vielleicht auch einfach nur um sich nochmal gesehen und gesprochen zu haben.

Und dann kein SV entscheiden, ob er den Rest der Familie (dich und die Kinder) nochmal sehen möchte- kommt ja auch immer auf seinen Zustand an.

LG

Gabi