UMFRAGE: Das Leben nach der Trennung - wie war es bei euch?

Hallo!

Habe mich nach 10 Jahren Beziehung von meinem Mann getrennt und bin gerade am Wohnung suchen. Der Schmerz ist unerträglich, ein Zurück kann ich mir aber auch nicht vorstellen.
Habe momentan keine Zukunftsperspektive, weiß nicht wie ich nach so langer Zeit alleine leben soll. An einen neuen Lebenspartner kann ich noch gar nicht denken.
Ich bin erst 30, habe keine Kinder, trotzdem ist es soo schwer für mich. Ich bin so enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben.

Wie ging es euch in dieser Zeit? Wie lange habt ihr gebraucht, drüber weg zu kommen? Wann habt ihr euch wieder neu verliebt? Denkt ihr man kann vollkommen darüber hinweg kommen oder bleibt immer ein "Rest" zurück?

Bin sehr gespannt auf eure Antworten.

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Hi,

ein Rest bleibt wohl immer, denn schließlich hattest Du mit diesem Menschen eine lange und gute Zeit.
So zumindest ging es mir.
Wie lange es dauert, hängt für mich von den Intensität ab.
War es eine große Liebe, dauert es eine ganze Weile.
Der Mann, den ich als Vater für meine Kinder wollte, bin ich erst nach 4 Jahren komplett "losgeworden".
Natürlich war das Gröbste schon früher vorbei, aber ohne Schmerz und Wehmut an ihn denken konnte ich erst nach 4 Jahren.
Mein Mann empfand es ähnlich.
Seine Liebe war auch erst nach 3,5 - 4 Jahren verschmerzt.

Alle Beziehungen bis dahin waren wohl zum Trost und zur Ablenkung.
Erst danach konnte es bei uns "richtig" losgehen.

Ist mit Sicherheit nicht bei jedem gleich, aber ja; es dauert.

Jetzt geht es uns hervorragend.

Dir alles Liebe und Gute.
Hab Geduld und gute Gedanken. #blume

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Es kommt sicher darauf an, wer sich getrennt hat. Denn der Handelnde wird sicher schon weiter sein im Abstand gewinnen, im Loslassen etc. als derjenige, der sich nicht trennen wollte.
Demnach wird es der Passive in einer Trennung immer schwerer haben als derjenige, der sich aktiv für die Trennung entscheidet.

So viel dazu.

Ich war die Aktive. Es war eine Befreiung für mich. Aber es hat gedauert, bis ich so weit war, das Ende der Beziehung mir auch wirklich einzugestehen. Und das dann auch durch zu ziehen. Letztlich waren das fast 2 Jahre. Wenn ich ehrlich bin.

Aber kaum war es getan, war alles anders bei mir. Keine Wehmut, keine Reue. Nur Befreiung. Sicherlich ist da immer ein wenig Angst vor der Zukunft. Unsicherheit, wie es weitergehen soll. Aber - der Meinung bin ich - es gibt immer einen Weg. Und es geht immer weiter.


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Man kann nur vollkommen hinweg kommen wenn die Beziehung nicht gerade toll war...War Sie aber alles in allem schön und du hast das gefühl, das du diese Zeit nicht missen willst, dann bleibt wohl immer ein Rest.

Als ich mich nach 8Jahren endlich getrennt habe (dei letzten zwei Jahre, waren einfach nur verzweiflung und hilflosigkeit) habe ich mich alles andere als schlecht gefühlt mir ging es gleich wieder super! Ich habe nichts aber auch gar nichts vermisst!!!

Ich fühlte mich befreit, hatte wieder ein Leben und ich konnte mich voll und ganz um die Kinder kümmern...Und was mir auch sehr dabei geholfen hatte, war meine Arbeit. Ich durfte mich ja garnicht ablenken lassen ich musste so vieles in so kurzer Zeit erledigen

Neue Wohnung, arbeiten, Umzug...Als ich endlich mit den Kindern in unserer Wohnung "angekommen" war, fühlten wir uns alle sehr erleichtert.

An eine Beziehung habe ich ein halbes Jahr überhaupt nicht gedacht...Ich hatte mal eine "liebelei" aber mehr auch nicht.

Als ich mit meiner Schwester dann 2008 auf eine Weihnachtsfeier gint, kamen ein guter Freund und ich uns irgendwie sehr nahe...Damit haben wir beide überhaupt nicht gerechnet#cool

Nun sind wir bald 2,5Jahre glücklich zusammen#verliebt
Durch unsere Beziehung, habe wir beide gemerkt, was überhaupt wahre Liebe ist...Ich war in diesen 8Jahren beziehung und 3Jahren Ehe nie so Glücklich!...Wobei es ja leider offiziell etwas über 4Jahre Ehe war...aber anderes Thema :-)

Ich wünsche Dir viel kraft!!!#liebdrueck

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Hallo,

ich war 20 Jahre verheiratet, als mein Mann von heute auf morgen ging.

Der Schmerz war auch unterträglich. Allerdings hatte ich keine Probleme mit dem "Alleinesein". Das kann ich ganz gut. Mich haben "nur" die verlorene Liebe, der verlorene Lebensplan, die verlorenen Hoffnungen geschmerzt. Das erste Vierteljahr war extrem schlimm. Da war ich total am Boden. War auch lange krank geschrieben.

Aufwärts ging es zum ersten Mal, als ich eine neue Wohnung bezog und aus dem alten Umfeld mit den ganzen Erinnerungen rauskam. Rückschläge gab es lange Zeit immer wieder.

Das erste Mal neu verliebt habe ich mich schon ein knappes halbes Jahr später. Leider ist daraus nichts geworden, da diese Liebe von meiner Seite aus einseitig war.

Als ich darüber vermeintlich hinweg war, schmerzte mich wieder die Trennung von meinem Mann.

Dann hatte ich irgendwann eine kurze Beziehung von einem knappen Jahr. Das war nicht der Hit.

Dann kam ein Jahr als Single. Ich muss sagen, das war wunderschön. Ich habe mich wohlgefühlt und hatte meinen Frieden mit mir selber geschlossen.

Schließlich lernte ich meinen heutigen Partner kennen. Ich muss sagen, die große Liebe ist es nicht. Aber ich fühle mich aufgehoben in dieser Beziehung.

Das Verrückte ist, ich trauere heute noch dem Mann hinterher, den ich kurz nach der Trennung kennenlernte und den ich nicht auf Dauer haben konnte.

Meinen Ex-Mann möchte ich heute nicht mehr geschenkt haben. Mir geht es besser als je zuvor.

Ach ja, bis ich mit meinem heutigen Partner zusammenkam waren nach der Trennung ca. 5 Jahre vergangen.

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guten Morgen,
Mein Mann hat uns vor fast 10 Monaten verlassen. Verkraftet habe ich das immer noch nicht. Ich denke das es da dran liegt das wir Kinder haben und es uns an sich recht gut ging und wir ein gutes und erfülltes Leben hatten und hätten weiterhin haben können.
Jetzt 10 Monate danach gehts mir- dank einer Therapie- Seelisch mittlerweile ganz gut. Ich kann nur immer noch nicht fassen und begreifen das Mein Mann sich gegen das schöne Leben mit uns als Familie entscheiden hat. - Er hat uns wegen einer anderen Frau verlassen.
An Gefühl für ihn ist nichts mehr ausser Wut und Mitleid vorhanden. Den er kriegt sein Leben absolut nicht mehr geregelt, während ich mittlerweile einen neuen Partner habe.
Ja- den obwohl es für mich definitiv zu früh für eine neue Beziehung war/ ist sehe ich von Tag zu Tag zu wie diese neue Liebe wächst. Mir tut mein neuer Mann unheimlich gut, er trägt mich auf Händen ist unheimlich verständnisvoll. Meine Kinder finden ihn total KLasse und ich möchte meinem Mann schon fast sagen- Danke das Du mir die Möglichkeit gegeben hast diesen Mann kennen lernen zu dürfen.!
Ich denke das man je länger eine Beziehung war- auch lange brauchen wird diese zu überwinden. Da ist es nicht mit paar Wochen getan. Ich war fast 5 Jahre verheiratet. 1 Jahr ist die Trennung jetzt um und ich denke es wird noch ne Weile dauern bis ich meinem Mann ohne Wut begegnen werde.
Grüße
Katharina

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17 Jahre Ehe, dann Trennung. da ich mit 19 verheiratet war, direkt aus dem Elternhaus raus, kannte ich quasi nix anderes....

Ich habe überlebt. Es ist jetzt 8 Jahre her. Es bleibt ein Rest, ein gemeinsames Leben, das man ein großes Stück ging, aber ohne Groll. Allerdings hat das gedauert....

die erste Zeit - lange - hab ich einfach nur in Trance gelebt, funktioniert, aber mehr nicht. Dann kam die phase, wo man anfing mal wieder zu daten, rauszugehen (das war so nach 1 Jahr). Aber alles Pfeifen, irgendwie war ich nun alleine zufrieden und wollte keinen Kerl mehr so fest und konnte es mir auch nicht vorstellen.

Nach fünf Jahren war ich war verliebt, so richtig, mit dem Mann bin ich noch zusammen, seit fast 3 Jahren. Er ist das komplette Gegenteil von meinem Ex-Mann und das ist auch gut so. Wir machen bewusst einige Dinge anders, wir "bewahren" uns z.B. zwei Wohnungen, sind 3 Nächte getrennt, 4 zusammen und finden das so wie es ist klasse. Wir haben beide lange Ehen hinter uns und sind irgendwie "gebrannte Kinder".....

Aber es funktioniert komplett anders als meine Beziehung früher und es ist superklasse.

Lichtchen

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Hallo,

erstmal #liebdrueck
Ich war in derselben Situation wie du vor zwei Jahren...eine Trennung zieht einem halt leider immer den Boden unter den Füßen weg, egal ob man den Partner noch geliebt hat oder nicht.

Die Beziehung konnte ich lange Zeit nicht beenden, mein Ex und ich mussten noch drei Monate zusammenwohnen und wir haben uns noch ziemlich gestritten, konnten nicht mal mehr selbst die Sachen auseinander sortieren, da haben wir ein befreundetes Paar gebeten als Richter und Schlichter zu agieren.

Die Zeit nach der Trennung habe ich aber trotz aller Schwierigkeiten als befreiend erlebt, mich lebendiger denn je gefühlt...meinen neuen Freund lernte ich sehr schnell (und für mich unerwartet) darauf kennen und lieben, nach 4 Monaten sind wir zusammen gezogen.

Zwar gibt es in jeder Beziehung Hochs und Tiefs, aber im nachhinein bereue ich, meine vorherige nicht schon viel viel früher beendet zu haben und ärgere mich über "verlorene" Zeit, bin aber sehr froh, den Absprung geschafft zu haben und mit 30 ist bezüglich nochmals heiraten und Kinder kriegen nix vorbei, ganz im Gegenteil.

Also Kopf hoch, schau, dass du raus kommst, fang ein hobby an oder Sport, tu alles, was dir gut bekommt.
Auch eine eigene Wohnung (das hätte ich gerne noch länger gehabt) hat ihre Vorteile, du kannst sie einrichten, wie du möchtest und brauchst niemanden fragen..und wenn du rosa und lila Wände willst ;-)

Und bitte lass dich nicht von Freunden runterziehen, die mit dem Gesicht kommen "Und jetzt? Wie furchtbar..."
Es tut weh, es ist hart, aber lieber ein Schrecken mit Ende...