Kind in Pflegefamilie geben

Hallo, #schmoll

zuerstmal keine angriffe jeglicher art, weil mich das thema sowieso schon fertig macht.

Ich bin am überlegen, ob ich meinen Sohn meiner Schwester zur Pflege gebe.
Ich bin momentan völlig überfordert, wir schreien uns nur noch an, er schlägt nach mir und keine Strafe nütz was.

Zur Zeit besuche ich das Abendgymnasium und bin natürlich auf der Suche nach einer Teilzeitstelle, da ich nicht ewig vom staat abhängig sein will...

Wir beide leiden nur noch, mein Freund ist mir auch keine Hilfe.

Wer hat ähnliches durchgemacht?!

Meinungen sind natürlich auch willkommen.

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Hallo

Warum soll man dich angreifen?Ich find es super das hier eine Mama offen zu gibt Überfordert zu sein.

Wenn dein Junior bei deiner Schwester besser aufgehoben ist momentan und deine Schwester meint sie ist der Situation gewachsen,warum nicht?

Manchmal tut eine Auszeit auf beiden Seiten sehr gut und fördert auch das "wieder annähern".Jeder hat ein Stückweit Zeit über das eigene Verhalten nachzudenken und oft tun sich ganz neue Wege auf.

Das hat nichts mit versagen oder abschieben zu tun.

lg

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Hallo

habe Erfahrungen damit nicht privat, aber beruflich

Erstmal würde ich versuchen mir Hilfe zu holen - Frühförderung, Erziehungsberatungsstellen - nicht unbedingt übers Jugendamt - sondern halt von anderen Anbietern.

Denn oft ist es nur eine Phase wo man nicht zusammen paßt
er deine Hilflosigkeit spürt, und dadurch selbst jeglichen Halt verliert.
Je unsicherer, wütender du im Umgang mit ihm wirst umso mehr wird er um sich schlagen um Dich zu spüren.
Im Zweifel ist negative Aufmerksamkeit besser als keine Aufmerksamkeit.
Kinder provozieren auch um in den Mittelpunkt zu kommen.

Wie lange geht er in eine Einrichtung ? Würde eine längere Betreuung Entlastung bringen ... ?


Und wenn es wirklich eine gute Lösung für Euch ist, würde ich es erstmal ausprobieren, indem er da mal ein paar Wochen Urlaub macht .....

Wie gut kennt er deine Schwester?
Wie nah wohnt sie ?
Hat sie die Bedingungen, den Hintergrund ein vielleicht schwieriges Kind aufzunehmen oder besteht die Gefahr, daß sie auch die Lust verliert ?


und ich würde es mir ganz, ganz genau überlegen ob du diesen Schritt gehen willst - denn so ein Schritt kann viel verändern im Beziehungssystem

Aber bevor es eskaliert finde ich es gut, wenn du über Lösungen nachdenkst.


Grüße Silly

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Danke für die raschen Antworten!!
Bin wirklich sehr dankbar dafür.

Nein Jugendamt versuche ich so weit zu vermeiden wie es nur geht habe mit denen nur schlechte Erfahrungen.

Meine Schwester ist eine tolle Mutter, sie bekommt auch jegliche Hilfestellung ihres Mannes und von meiner Mama. Ich natürlich auch, das Problem ist nur, dass sie 400 km weit entfernt sind.

Wir machen gerade eine Trennung auf 2 Wochen und schauen wie das läuft.

Mein Sohn liebt meine Schwester und wir hatten bis September 2010 noch regelmäßigen Kontakt, dann zog ich wegen meinem Freund von Bayern nach Hessen...
Dadurch war ich dann auch fast vollkommen auf mich allein gestellt.

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All das was Du bschreibst, ist m.M. nach kein Grund, ein Kind wegzugeben. Millionen anderer Frauen arbeiten Vollzeit und haben Kinder und sicher fühlt sich jede einzelne von ihnen mal überfordert. Es spricht nichts dagegen, sich Hilfe zu holen, am besten natürlich aus der Verwandtschaft. Deine Schwester könnte ihn dir abnehmen, wenn Du lernen musst, auch mal für ein paar Tage. Du könntest Dich ans Jugendamt wenden, um Hilfe bitten oder auch an andere Stellen (AWO, Pro familia, Caritas etc.)

Wen du Deinen Sohn in dieser Situation weggibst, was glaubst Du, wie wird er sich fühlen. Eine ehemalige Arbeitskollegin ließ ihren Sohn in einer ähnlichen Situation wie Deine beim Vater (er lebte vorher bei ihr) und schränkte den Kontakt ein. Letztendlich ließ sie ihn ganz dort, weil es für das Kind schwerer gewesen wäre, wieder umzuziehen. Sie hat es immer bereut, dass es so kam.

Lass dr helfen, Dein Kind weggeben sollte die letzte Option sein!

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Wie gesagt helfen lassen will ich mir ja...
Was nicht in Frage kommt ist das Jugendamt und auch keine Familienhilfe (hatte ich schon)

Ihn für ein paar Std. abgeben geht nicht. Meine Sis wohnt 4 Autostunden entfernt.

Und dass es Mütter gibt die es gebacken bekommen, weiss ich sehr wohl. Meine Mama ging die ganze Nacht arbeiten schlief paar std. brachte uns in die schule und ging dann wieder arbeiten. Nachmittags war sie wieder für uns da!!

Auch dass es für uns beide schwer wird ist mir durchaus bewusst, da ich ihn liebe und er mich!

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Dass andere es schaffen ist doch kein Argument!? Andere laufen Marathon udn besteigen den Mount Everst udn doch ahbe ich ein Recht auf mein eigenes Leben udn die TN ebenfalls.

Wenn sie subjektiv das Gefühl hat überfordert zu sein und nach einer Möglichkeit sucht und dann noch den Mut hat es hier anzusprechen dann sollte sie Hilfe bekommen und nciht den Hinweis auf andere Mütter die das schließlich auch hinbekommen.

Ich gehe mal davon aus, dass keine Mutter ihr Kind leichtfertig weggibt und da der Junge ein gutes Verhältnis zu seiner Schwester hat und der Lösung gegenüber ja auch positive eingestellt zu sein scheitn ist es vielleicht eine gute Gelegenheit für die TN ihr Leben zu organisieren, den Abschluss zu machen und dann wieder mit Kraft und Motivation für ihr Kind dazusein.

Weggeben zum Wohle des Kindes ist ein mutiger und schwerer Schritt und mit Sicherheit immer mit der Hoffnung verbudnen dass es hinterher wieder besser geht.

Viel Glück! Gruß dm

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Hallo,
ich denke, Ihr seid in einem Teufelskreis gefangen: Er benimmt sich in Deinen Augen fies; Du schreist - er fühlt sich unverstanden und verletzt und schreit oder schlägt zurück. Das ist wirklich ein Kreislauf ohne Ende. Vielleicht gibt er Dir die Schuld, weil er aus der gewohnten Umgebung rausgerissen wurde. Vergiss nicht: Er ist erst d r e i Jahre. Da kann er seine Befürchtungen und Ängste noch nicht artikulieren und braucht deshalb andere Ventile.
Geht Dein Sohn in den Kindergarten? Hat er dort irgendwelche Probleme? Wie geht Dein Freund mit ihm um? Ich finde es schade, dass Du von dieser Seite keine Hilfestellung bekommst. Es wäre für Deinen kleinen Sohn sicher super, wenn Dein Freund mit ihm mal alleine was unternimmt - so quasi "Männer unter sich".
Wenn Du den Kleinen zu Deiner Schwester gibst, ändert das in meinen Augen nichts an den Problemen an sich. Du solltest Ursachenforschung betreiben, WARUM Euer Verhältnis so angespannt ist.
Hast Du ihn mal auf ADHS testen lassen?
Ich wünsche Dir ein gutes Händchen bei Deiner Entscheidung
Linda

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Ja habe ich, er hat definitiv kein ADS/ADHS. Ursache weiss ich ja schon...
Er ist klipp und klar einfach verzogen worden; von mir... Als er klein war durfte er alles und bekam meistens auch alles... Mein Fehler... ein Fehler den ich selbst nicht mehr gut machen kann und somit grundsätzlich überfordert bin.
Wenn sich mein Freund mal um ihn kümmert dann meistens so lala... Grundsätzlich geht er aber gut mit ihm um.

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Sorry aber alleine die Aussage :"Als er klein war" ... Hallo er ist immer noch klein.

Ganz ehrlich zeig ihm Regeln und zwar ab sofort, werden vielleicht 2 harte Wochen aber da musst du durch wenn du ihm früher alles erlaubt hast.

und ob du 2 oder 3 Monate länger vom Amt lebst, spielt meiner Meinung nach keine Rolle.

Und wenn es dir zu viel wird such dir einen Kindergarten der ganztags Betreut ( in der Zeit such dir einen 400 € Job auch wenn durch das Amt nix liegen bleibt- aber du hast Abwechslung und das Amt übernimmt dir Betreuungskosten.)

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Hi,

mein Sohn ist schon etwas größer, aber auch wir hatten Eskalationen....au weia....
Irgendwann bin ich zu einer Kinder- und Jugendtherapeutin und wir haben eine Kurzzeittherapie begonnen.
Mal ganz ehrlich, ich habe kaum verstanden, was die gute Frau mir mitteilen wollte.
Sie hat so blumig um den heißen Brei rumgeredet, dass ich nach 45 Min. Gespräch keine Ahnung hatte, was Thema war.
Aber; meinem Sohn und mir tat es unheimlich gut, dass wir da zusammen hin sind, mal er alleine, mal ich alleine, unterwegs noch ein Eis gegessen.

Irgendwann in einem Gespräch fragte mich die Therapeutin, was ich an meinem Sohn gut finde.
Kein Witz, ich habe darüber nachdenken müssen. So zugespitzt war unsere Situation.
Aber dann fiel mir doch einges ein, und am nächsten Tag noch mehr und mehr und mehr und mehr.....
Mir fiel auf, wie toll er ist.

Das, was bei Dir / Euch passieren sollte, ist ein Umdenken.
Gib den Kleinen erstmal nicht weg sondern sucht mit Hilfe von außen einen neuen gemeinsamen Umgang.
Bei uns hat es funktioniert. Wir kommen, trotz Pupertät inzwischen, prima miteinander klar.

Alles Gute Euch Beiden und viel Glück!


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Hallo,

meine Mutter hatte auch meinen Cousin (das Kind von der Schwester meiner Mutter) als Pflegekind. Für uns Kinder war das kein Problem. Er war auch schwierig aber es war gut für Ihn. Jetzt ist er 25 Jahre hat eine Lehre gemacht ... . Ich wünsch euch alles Gute
LG
Nan

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Hallo!!
Wenn ein Kind in einer anderen Familie lebt, egal ob verwandt oder nicht, geht es Beziehungen zu den Menschen ein. Bei der Entfernung werden sich Kontakte zu deinem Sohm auf ein Minimum beschränken. Kannst du damit leben, dass deine Schwesetr für ihn zur Mutter wird und das wird mit der Zeit so sein.
Für ein Kind ist es schädlch immer wieder aus seinen Bezügen gerissen zu werden. Ein hin und her schadet. Deine aktuelle Entscheidung sollte eine Zukunft haben.
Gruß
Jolly

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Hallo!

Du hast ein Recht auf Hilfe zur erziehung.
Warum wendest du dich nicht zuerst mal ans Jugendamt um dort gemeinsam zu sondieren, wie eine solche Hilfe für deien familie aussehen könnte.
Denn auch wenn deien Schwester die Pflegschaft überniommt, wird dsa am ende über das Jugendamt geregelt werden müssen.

Ich würde mir an eurere stelle wirklich gute Beratung einholen (duchs Jugendamt als anbieter und tärger der kosten für alle möglichen hilfsmaßnahmen, bei vereinen wie prof familia, o.ä., die nochmal einen andren blick darauf haben und neue ideen bringen können, bei einer erziehungsberatungsstelle/ einem familientherpeuten um zu sehen, wie ihr den nächsten schritt gut gehen könnt - egal wie der aussieht..
und dann eben jeden neuen schritt gut begleiten.

Die Entscheidung das eigene Kind nicht selbst großzuziehen ist eine schwere und schwerwiegende.

Und strafe ist glaub ich das letzte, was dein sohn jetzt braucht.
Egal wie es bei euch weitergeht- was es allen jetzt und in zukunft erleichtern wird ist, wenn du ohne den gedanken an strafe, an "er schlägt mich" o.ö. an ihn herangehen kannst- mit dem blick eienr mutter auf ein kleinkind, daß mindestens so überfordert mti der situation ist wie du.


lisasimpson