Wer ist bei seinem Frühchen im Krankenhaus geblieben? Wer nicht?

Hallo ihr Lieben! #winke

Ausgehend von einer Diskussion in einem anderen Forum, in der einer Frühchenmutter vorgeworfen wird, dass sie nicht bei ihrem Kind im KKH geblieben ist, frage ich mich nun: Wie habt ihr das gemacht?

Unser Kleiner lag bspw. in den ersten Tagen auf der ITS, später dann auf der normalen Kinderstation (aber mit Monitorüberwachung). Ich hätte gar nicht rund um die Uhr bei ihm sein können, da es spezielle Besuchszeiten gab, an die man sich halten musste und es die Platzverhältnisse gar nicht zuließen. Es waren vielleicht 20 qm und 6 bis 8 Kinder mit Monitorüberwachung und noch die "normalen" Kinder. Und es war eine Uniklinik! Das war u.a. auch der Grund dafür, warum immer nur ein Elternteil das Kind besuchen durfte. Vor der Geburt lag ich schon 2 Monate im KKH und so ging ich dann nach Hause und fuhr zu den Besuchszeiten meinen Sohn besuchen. In der ersten Zeit hat es mir das Herz fast gebrochen. Ich musste noch nie etwas Schwereres tun, als meinen Sohn dort im KKH zurückzulassen. Aber im Nachhinein betrachtet, tat es mir einfach gut, auch mal etwas anderes als das KKH zu sehen. Ich konnte das Erlebte ein wenig aufarbeiten, da es mir schon sehr zugesetzt hat (ich war in der ersten Zeit nur am Weinen), und mich so ein wenig erholen, für die Zeit, in der unser Sohn dann bei uns zuhause sein würde.

Wie war es bei euch? Wart ihr trotzdem die ganze Zeit über im KKH? Konntet ihr vielleicht trotzdem rund um die Uhr bei eurem Kind sein? Oder seid ihr auch gefahren? Wie habt ihr das empfunden? Welche Möglichkeiten hat man als Mutter eines solchen Kindes überhaupt? Vor allen Dingen, wenn man sich dann von Frauen, die so etwas nie erlebt haben, noch anhören muss, man wäre eine Rabenmutter, weil man nicht rund um die Uhr für sein Kind da ist / sein kann... #schmoll Dass man sein Kind im Stich gelassen hat! :-( Wie seht ihr das? Ist dieser Vorwurf berechtigt oder einfach nur blöd daher gesagt, weil diese Personen keine Ahnung von so etwas haben?

Ich freue mich auf den Austausch mit euch! :-)

Liebe Grüße #herzlich

Marie mit #baby-Louis (10 Wochen alt) #verliebt

1

Hallo,

also die erste Woche lag ich mit meiner Tochter zusammen im KH.
Dann wurde sie in die Kinderklink verlegt.
Dort gab es zwar ein Ronald Mc Donald Haus, aber ich wollte niemandem den Platz wegnehmen der von weiter her kommen muss.
Ich hatte ja nur einen weg von 30Min.
Habe meine Tochter jeden Tag 2 Mal "besucht".
Von morgens bis mittags, dann nach Hause und dann nochmal mit meinem Freund zusammen von nachmittags bis abends.
Es gab auch mal 1 Tag, da haben wir es einfach nicht schaffen können.
Rund um die Uhr, möchte man sein Kind sicherlich bei sich haben, aber unter diesen Umständen ist es eben sehr schwierig...
Sind Kinder nicht im KH kann man sie ja überall mit hin nehmen....

2

hallo marie!

also,ich hatte als joshua zur welt kam das glück das meine mutter sich bereit erklärt hat egal wie lange es dauert bei den grossen(12 und 8) zu bleiben und somit konnte ich bei ihm im KH bleiben.
ich hab in der mütter unterkunft im selben gebäude,aber einem anderen stockwerk geschlafen. war aber von ca 7:30 bis etwa 23uhr im kinderzimmer,mit kurzen unterbrechungen zb wegen essen oder mal ein besuch(die grossen kamen jeden zweiten tag).

ich kann dich verstehen,war auch nur am heulen und selbst heute noch treibt es mir bei manchen dingen wenn ich sie erzähle die tränen in die augen!

ich finde das jeder für sich entscheiden muss wie er die zeit die unsere babys im kh bleiben müssen/mussten bewältigt!
nämlich so das man dann wenn die schlimme zeit endlich vorbei ist auch noch die kraft und den power hat sich um die hasen zu kümmern!
für mich zb war der gedanke odne baby nach hause zu gehen unerträglich,daher bin ich trotz immenser belastung geblieben,eine mami deren baby bei joshua im zimmer lagist zb immer heim gefahren,weil sie sagte sie braucht die erholung zuhause und mit ihrem mann,weil sie es anders nicht ertragen kann...

ich denke echt das jemand der da ein urteil spricht einfach keine ahnung hat und die meinung daher auch irrelevant ist und du gar nicht darauf hören solltest!


wünsche dir und deinem louis alles erdenklich gute!

lg sabine

3

Hallo Marie,

dass die Mutter in dem anderen Forum so attackiert wird, ist mal wieder typisch Mutterrudel und natürlich mehr als anmaßend und sehr verletztend

In unserem KH gab es glücklicherweise Besuchszeiten und das war auch gut so. Denn nicht nur die Eltern wurden zur Ruhe gezwungen, sondern auch die winzigen Babys.
Ich fand es fast unerträglich, dass mein Baby (24+3 Ssw) bei mir auf der Brust zum Känguruhen lag und besonders an Wochenenden Großeltern und Freunde der anderen Eltern zu Besuch kamen.
Ich fand es unerträglich,weil mein Kind dem so ausgesetzt war.

Mein Frühchen war mein 2.Kind und zuhause hatte ich eine nicht mal 2jährige Tochter, die ja ohnehin mehrere Wochen ohne mich war.
Mein Mann, damals vollzeit im Schichtdienst arbeitend und am Abend studierend, stand auch nicht ständig zur Verfügung.
Für mich waren diese insgesamt 5 Monate der absolute Ausnahmezustand, weil ich nie richtig hier und nie richtig dort war.

Mich macht es richtig wütend, dass es Frauen gibt die sich über nie Erlebtes ein Urteil bilden wollen.

LG, belala

4

Hallo,

ich lag wochenlang im Krankenhaus und konnte mich nicht um meine große Tochter kümmern... Als dann unsere Zwinns in der 34.SSW auf die Welt kamen und auf der ITS, später Überwachung lagen, habe ich mich bewusst dafür entschieden, nicht bei ihnen zu bleiben. Unsere große Tochter hat mich sehr gebraucht.

Ich bin jeden Morgen, wenn ich meine Große weggeschafft hatte (Schule), gleich zu meinen Mäusen gefahren. Mein Mann hat sich dann den Nachmittag gekümmert und am Abend bin ich dann nach Hause gefahrenn. Ich war meistens 10 Stunden im Krankenhaus.

Es war immer ein schlimmer Zwiespalt aber man muss auch an die Großen denken. Wenn es meine ersten Kinder gewesen wären, dann hätte ich auf jeden Fall bei ihnen Übernachtet. Ich habe mich deswegen nie schlecht gefühlt, denn ich habe nicht nur zwei Kinder, sondern drei und diese bedürfen alle der gleichen Fürsorge und Liebe.
Jetzt sind wir alle glücklich zuhause und ich muss mich nicht mehr zerreißen.

LG

5

ich war ingesamt 9 wochen im kh, 6 wochen vor der geburt und den rest nach dem unser schatz geboren wurde. ich konnte einfach nicht ohne sie nachhause gehen. bin sogar nachts aufgestanden, obwohl ich von der op... (ich lag auch leider auf der its) um sie selber zu füttern. ich war den ganzen tag bei ihr... und habe auf sie aufgepasst.

6

Hallo Marie,

meine Tochter war damals ingesamt 9 Wochen in der Klinik - auf der Frühchenstation.

Ich war nach dem KS 6 Tage stationär und wurde dann entlassen. Wenn ich vor Ort hätte bleiben wollen, hätte ich mir ein Zimmer im Schwesternheim nehmen müssen. Es gab garnicht die Möglichkeit, direkt auf der Station über die lange Dauer ein Bett zu bekommen.

Allerdings wollte ich das sowieso nicht, ich habe die Nächte zuhause in meinem Bett bei meinem Partner gebraucht... er hat auch mich gebraucht. Auch für uns war es anfänglich sehr schwer, die kleine Maus da allein zurückzulassen... Aber bei uns gab es keine Besuchszeiten für Eltern und wir konnten, wann immer wir wollten, bei der Kleinen sein... auch zu Zweit!

Teilweise sind wir abends schon lange dageblieben... bis Mitternacht... Aber nach Hause war wichtig... ich wollte meinen Partner auch nicht allein lassen. Und mit der Zeit ging es so wirklich gut... ich konnte nach kurzer Zeit sehr gut akzeptieren, dass es meinem Kind nur in der Klinik gut geht. Und sie eine Mama braucht, der es auch gut geht... also waren die Auszeiten zwischen den Besuchen auch für mich und sie wichtig.

Und ich habe auch Rückhalt von den Schwestern vor Ort bekommen, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich nicht 20 Stunden am Tag bei meinem Kind bin... und dass ich zwischendrin auch mir eine Auszeit gönnen soll... so wie ich es selbst für gut halte und auch tun kann.

Ich war die 9 Wochen täglich mehrere Stunden in der Klinik - manchmal sogar 2 Mal. Und auch mein Mann war täglich da.
Ich muss aber dazusagen, dass es auch nicht weit war. Mein Mann ist am Klinikstandort berufstätig und von zuhause waren es nur 20 Min zum Fahren.

Jetzt bin ich wieder schwanger und habe mich schon oft gefragt, wie ich es wohl machen würde, wenn es wieder ein Frühchen wird. Schließlich kann ich meine Große ja dann nicht einfach täglich so lange irgendwo unterbringen. (bzw. können schon... aber nicht wollen)
Ich hoffe, mir bleibt das diesmal erspart. Wenn man bereits ein Kind hat, gestaltet sich das doch alles schwieriger.

lg
BlackCat

7

Hallo,
bei uns im KH ist es nur den Eltern erlaubt, die Frühchen zu besuchen. Die Zeiten dafür sind extrem beschränkt. Eine Übernachtung der Mutter/des Vaters ist nicht möglich. Derjenige, der so etwas als Vorwurf macht, hat keine Ahnung, was es bedeutet, ein besonderes Kind zu haben, was solcher Überwachung bedarf. Das ist wieder die typische Aussage von einer Mama mit einem einzelnen gesunden Kind. Die Geschwisterkinderproblematik ist ihr absolut nicht vertraut. (Klar könnte man im KH bleiben, wenn es denn erlaubt wäre. Nur stellt sich die Frage, ob das 2-jährige Geschwisterkind wirklich allein zu Hause kochen kann.)

8

Hallo zusammen,
erst mal möchte ich anmerken, daß unter diesem Namen normalerweise meine Frau postet. Wenn jetzt was kommt wodurch sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, bitte nicht direkt meine Holde angreifen.

Ich habe die ersten 3 1/2 Wochen im Krankenhaus gependelt..... zwischen meiner Frau und der ITS auf der unser Kleiner lag. Wenns dumm gelaufen wäre, hätte ich auch beide verlieren können (keine Sorge hatten alle Glück :-)). Unser Zwerg war starke 4 Monate im KH, davon etwa 3 Wochen Frühchenstation und den Rest ITS. Wir hatten beide frei (wegen der Situation hat mir mein Arbeitgeber die Möglichkeit gegeben ein halbes Jahr fast komplett auszuetzen). Trotzdem waren wir nur die letzte Woche "rooming in" machen und das nur, damit wir uns daran gewöhnen wie es ist, wenn nachts alle Nase lang einer sagt :"Ich hab Hunger!". Und ich hab kein bisschen ein schlechtes Gewissen dabei.
Sonst waren wir vormittags einige Stunden und nachmittags einige Stunden da, aber irgendwann muß man auch Zeit haben selbst etwas runter zu kommen.
Angeklagt wird man wegen sowas aber meist von "Frühchenmamas" im Bereich 36+x SSW, deren Zwerge vermutlich 14 Tage später laufen. ;-) Um Churchill zu zitieren kann ich dazu nur sagen.... "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich bei so nem Geschwätz kotzen könnte."

Jeder kennt seine eigenen Grenzen am besten, und man sollte mit vorschnellen Urteilen immer vorsichtig sein.
Zu jedem, der sich mit mir über so was unterhalten will, sag ich immer nur "wenn du über 100 Tage zu deinem Kind auf die ITS gelaufen bist ohne zu wissen, was dich heute da erwartet, dann hast du das Recht erworben dich zu meiner Situation zu äussern. Vorher ..... KLAPPE HALTEN"

Zusammengefasst, muß jeder selbst wissen wie er ne Situation meistert. Und ich glaube nicht, daß sich die Liebe zum eigenen Kind an der Anzahl der im KH verbrachten Stunden messen lässt. ...... Ausserdem werdet ihr nie mehr bessere Babysitter finden, als einen bunten Strauss Intensivmediziner und -schwestern bzw. -pfleger. ;-)

So! hab diese Frage einfach schon zu oft über die Schulter meiner Frau hinweg gelesen. Hatte gerade Zeit und Muse mich dazu zu äussern und merke, daß mich das wohl mehr beschäftigt hat als ich dachte. ;-)

Wünsch euch allen noch viel Spass und ne gute Zeit bei Urbia

LG
SVEN

9

"ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte" ist nicht von churchill, sondern von max liebermann...... bezieht sich aber trotzdem auf die NAZIs und das 3te reich.

Irrtümer sollte man nicht unkorregiert stehen lassen ;)

Sven

24

#pro


Lg#winke

weiteren Kommentar laden
10

ich finde es auch ganz übel, eine andere mutter so anzumachen - vor allem, wenn das von leuten kommt, die keinen blassen schimmer haben, wie es ist, sein baby auf der its zu haben.
ich habe mich nach einer woche entlassen lassen und wollte erst direkt ins elternzimmer gehen, bis mir die schwestern von unserer neo-intensiv davon abgeraten haben. und das war auch gut so: ich war den ganzen tag bei unserem kleinen, bis mein mann mich abends abgelöst hat und habe die nacht daheim verbracht. auf die weise kam ich immer wieder raus aus dieser krankenhaussituation. natürlich war es jeden abend hart, ohne meinen mäuserich nach hause zu fahren, aber so beengt wie die station war, hätte ich gar nicht die ganze zeit bei ihm sein können - ich glaube, ich bin den schwestern auch so genug auf den keks gegangen...;-)