Meine Tochter (4,5 JAHRE) ist sehr langsam

Ich habe eine geistig sehr aufgeweckte, schnell lernende Tochter. Nur wenn es darum geht, sich anzuziehen oder von A nach B zu gehen trödelt sie furchtbar herum. Ihre Kita-Erzieherinnen haben mir das auch bestätigt. Sie ist definitiv immer die Letzte. Wie kann ich sie dazu motivieren, schneller zu werden? Sie sagt mir immer, sie sei so müde, was m.E. vorgeschoben ist.
Ich habe mir überlegt, eine Stoppuhr zu kaufen und einen ausreichenden Zeitrahmen vorzugeben, wenn sie den erreicht, sie mit einem Punkt oder Ähnlichem zu belohnen. Was haltet ihr davon?

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Auch wenn es oft so wirkt, als würden Kinder sich immer dann viel Zeit lassen, wenn Sie einen wichtigen Termin haben, geschieht das Trödeln meistens unbewusst. Betrachten Sie Ihr Kind einmal in Ruhe, wenn es etwas ausprobiert. Es kann stundenlang selbstvergessen die Türmchen übereinander stapeln, bis das Kind die Übung beherrscht.

Kinder eignen sich ihre Fertigkeiten selber an, indem sie alles wiederholen. Diese Methode des Übens ist oft ein Grund für das Trödeln, denn je öfter die Kinder ihre Socken an und wieder ausziehen, umso leichter fällt es ihnen.

Kleine Kinder haben kein Zeitgefühl, daher trödeln sie.
Im Vorschulalter können Kinder Zeit noch nicht realistisch einschätzen. Ihr Kind kann sich nicht vorstellen, ob zehn Minuten ausreichen, um sich zu waschen, anzuziehen und zu frühstücken. Noch weniger kann es begreifen, warum es denn so wichtig ist, pünktlich auf die Minute fertig zu werden.

Außerdem leben Kinder ganz beneidenswert im Augenblick und lassen sich leicht ablenken. Wenn es im Bad den lustigen Spongebob-Schwamm findet, vergisst das Kind sich zu waschen und beginnt zu spielen. Was auf Eltern wie eine gezielte Provokation wirkt, ist der ganz natürliche Spieltrieb der Kinder.


Ratschläge, wenn Kinder trödeln:

Kinder brauchen Zeit zum Trödeln! Wenn sie selbstvergessen spielen, entfaltet sich ihre Kreativität. Also bitte nicht die Kinder von einem Termin zum nächsten hetzen.

Stehen Sie morgens etwas früher auf. Dann hat Ihr Kind Zeit zum Spielen und um sich fertig machen.

Versuchen Sie, lästige Beschäftigungen wie das Anziehen mit Ritualen zu verknüpfen. Singen Sie ein Lied oder machen Sie Fingerspiele.
Machen Sie aus dem Anziehen einen kleinen Wettkampf: Schafft es Ihr Kind, sich anzuziehen, solange ein Lied im Radio läuft?

Überlegen Sie sich eine Struktur für den Morgen, an die Sie sich halten. So bekommt Ihr Kind Routine und gewöhnt sich an den Ablauf. Zum Beispiel: Nach dem Wecken hat Ihr Kind zehn Minuten Zeit zum Spielen. Beim Anziehen legen Sie zwei Alternativen zur Wahl heraus und singen ein Lied. Wieder eine Spielpause und dann gibt es Frühstück. Nach dem Waschen darf Ihr Kind noch mit dem tollen Schwamm spielen.

Erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie pünktlich fertig werden müssen.
Tauschen Sie einfach die Rollen. Wenn Ihr Kind es eilig hat, weil es unbedingt zum Spielkameraden möchte, dann fangen Sie an zu trödeln.
Nach mehreren Stunden im Kindergarten sind die Kinder meistens überdreht. Es ist zu viel, von ihnen jetzt auch noch zu verlangen, sich beim Umziehen zu beeilen. Gönnen Sie Ihrem Kind etwas Ruhe und Zeit mit sich alleine, damit es abschalten und entspannen kann.

Quelle: http://www.vnr.de/b2c/familie/erziehung/warum-kinder-troedeln.html

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Hallo
Ich habe beobachtet, dass mein Sohn immer dann seeeehr langsam wird, wenn er gehetzt wird. bzw. wir Eltern unter Strom stehen. Mein Tipp: Druck wegnehmen. Obwohl sich mein fast 5Jähriger sehr wohl alleine anziehen kann, helfe ich ihm morgens oft noch ein bisschen mit, lege die Kleider bereit und ziehe ihm z.B. eine Socke über. Nach dieser Starthilfe geht Rest dann meist von alleine.
Ich achte darauf, die Aufsteh-Athmosphäre ruhig und freundliche zu halten, dann klappt alles viel besser.
Meine Nachbarin sagt übrigens das Selbe von ihrer ansonsten sehr selbstständigen 7jährigen Tochter.

LG thyme

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*unterschreib*

Bei meinen Kindern ist das auch so.

Gruß Marion

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Hallo thyme!

Vielen Dank für die Antwort.
Ein bisschen soetwas habe ich auch schon vermutet, allerdings ist der Druck in der Kita, dachte ich jedenfalls, nicht so groß, wie der, den ich morgens habe, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Ich werde selbstkritischer beobachten, wie ich Druck vermeiden kann...

Viele Grüße,

doris99