unerklärliches Unwohlsein treibt mich in den Wahnsinn

Hallo liebe Forenmitglieder,

seit Jahren lese ich Foren und renne zu Ärzten - niemand konnte mir bisher helfen.
Ich habe ein schwer zu beschreibendes Problem: von Zeit zu Zeit quält mich ein lähmendes, schlechtes Gefühl das nicht zu lokalisieren ist - spricht: kein Schmerz irgendeiner Art. Es ist einfach da und lässt mich nicht ruhig sitzen bleiben (ich muss laufen oder arbeiten) - gleichzeitig sehne ich mich schlagartig nach Schlaf. Zusätzlich wird mir immer wieder übel bis zum Erbrechen. Seit jüngerer Zeit schießen mir bei solchen "Anfällen" ganz komische Bilder durch den Kopf die ich nicht erkennen also auch auf nichts zurückführen kann. Ich fühle mich allerdings in diesen Momenten immer kurz davor, den Verstand zu verlieren und das macht mir Angst.

Heute war ich wieder mal bei einem Arzt. Er meinte, klassische Anzeichen einer Depression zu erkennen und hat mir JARSIN (http://www.jarsin.de/index~uuid~E193795E09D10920BDB1C2472C640E74~prod_ids~466_467_468.htm) verschrieben. Allerdings habe ich mich keine 10 Minuten mit ihm unterhalten (kurze Zeit für so eine Diagnose) und kann diese zwar glauben und akzeptieren, jedoch glaube ich, dass das nicht alles ist.

Ich bin sicher nicht tief oder manisch depressiv. Ich habe eine unglaubliche Freundin, bin erst 24 Jahre alt und erfolgreicher Geschäftsführer meiner eigenen (laufenden) Firma. Dieses Gefühl kommt aus dem Nichts.

Ich habe richtig Panik davor, durch diese Attacken den Verstand zu verlieren - kennt jemand von euch diese Symptome? Eine Psychotherapie habe ich bereits angefragt, der Arzt hat mir dazu allerdings nicht unbedingt geraten.

Vielen Dank an jeden, der sich mit meinem Problem beschäftigen möchte!

Viele Grüße

Alex

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Hallo

So wie du das beschreibst fing das bei mir damals (2004)auch an. Dachte schon ich bin Krank oder hab was ernstes. Hab mich durch checken lassen und körperlich war alles in Ordnung, mir wurde jedoch nahe gelegt eine Therapie zu machen, zu der ich nie einen Termin vereinbarte..... Jetzt bereue ich es nicht in Angriff genommen zu haben, denn über die Jahre entwickelte sich bei mir eine Panik Störung, mit Herzrassen, Kaltschweiß, Übelkeit, das Gefühl umzukippen...Angst vor weh wehhchen...Dieser Gedanke es könnte was ernstes sein usw. Wirklich sehr unangenehmen und einschränkend in der Lebensqualität. Ich hab mir nun eine Überweisung zum Psychologen geben lassen damit ich das in Angriff nehmen kann.
Kann dir dadurch nur nahe legen, lass dich auf eine Therapie ein und lass es nicht so lange anstehen

Hoffe dir geht es bald besser

Lg

Jessica

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Hallo Jessica,

das klingt auch bei dir fürchterlich! Vielen Dank für deine Antwort - ich wünsche dir auch das Beste und werde deinen Ratschlag ernst nehmen! Hoffentlich kriegst auch du das bald wieder in den Griff!

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Hallo alexxela.

Das klingt nicht nach einer Depression, schon gar nicht manisch-depressiv.
Dann hättest Du auch Höhenflüge die plötzlich umschlagen.

Es klingt nach einer Angststörung.(Generalisierte)
Die kann plötzlich auftreten, auch ohne erkennbaren Grund.
(Vielleicht mal Schilddrüsenwerte checken lassen)

Spreche bei einem anderen Arzt vor, jemandem, der Dich auch wirklich anhört und nicht nur nickt und weiterschickt.

Das ist eine ernste Geschichte, Medikamente sind nur Hilfsmittel.
Du brauchst jemanden, der Dich anhört und herauskristalisieren kann, was die Ursache ist!

LG und Gute Besserung!

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Hallo,

wann tritt das denn am häufigsten auf?

in leichterer Form kenne ich das von mir bei - Schlafmangel! (wobei ich auch mal 12 Stunden geschlafen haben kann. Wenn diese Zeit nicht effektiv war, sondern unruhig. ich mich nicht ausgeruht fühle). Umgekehrt können mir manchmal 5 Stunden richtig gut tun...

Vor allem wenn ich mehrere unruhige Nächte hatte. Das Üble: vor dem Einschlafen denke ich dann dran, dass ich schlecht geschlafen habe. Das führt zu schlechterem Einschlafen. Morgens früh aufstehen, wenn eigentlich ein Stück Schlaf fehlt. Komme ich dann aber nicht dazu mich auszuruhen (oder schaffe es zwar mich hinzulegen, aber nicht auszuruhen, weil ich weiß wie wichtig es wäre), wird es schleichend schlimmer

bis ich so müde und gestresst bin, dass ich mich übergeben muss "sich auskotzen". Danach fühle ich mich besser und komme auch dazu mich auszuruhen. Wieder effektiv ausgeschlafen, bin ich wieder fit.


Wobei das bei mir auch bei Stress vorkommen kann.
Dann führt der Stress zu Schlafmangel/Schlafunruhe und das wiederum zu Stress...

Seit mir das bewusst geworden ist, reagiere ich sehr stark bewusst darauf. D.h. an solchen Tagen sollte niemand kommen und etwas von mir wollen (mein Kind als Ausnahme).


jetzt im Moment geht es mir gerade ein bisschen so:
ich bin total müde, quäle mich im Bett aber nur, wälze mich. Das stresst mich, weil mir der Schlaf definitiv fehlen wird.

Also hilft mir jetzt nur: entspannen
hinlegen und DÖSEN (schlafen wird schwierig und die Angst zu VERschlafen ist zu groß und ich wälze mich wieder)
beim Wecker klingeln aufstehen, Kind versorgen. Während sie im Kindergarten ist, mir Ruhe gönnen (mit Wecker)
sie abholen. Mittagsruhe (für mich). Mit ihr zu einem Termin gehen.
Abends müde ins Bett fallen. Erholsam schlafen.
Die nächsten Tage ruhiger angehen lassen.

Meine Nächte sind zur Zeit turbulent und die Erkältung lässt mich noch schlechter schlafen....


Daher ein paar kurze Fragen:

Hast du zur Zeit Stress? Evtl. auch solchen, den du nicht bewusst als solchen wahrnimmst?
Wie schläfst du?
Wie oft kommt das bei dir vor?

Könnte es mit Schlaf oder Stress zusammenhängen?

Kleiner Tipp: mach dir eine Liste.
Datum, Uhrzeit, Gefühle in dem Moment. Was war davor (auch scheinbare Kleinigkeiten).

Mach dir ein paar Stichpunkte. Manchmal ergibt sich so ein zufälliger Zusammenhang, der einem sonst nie aufgefallen wäre! Falls Ärzte fragen, kannst du konkret antworten, WANN und WIE OFT. Nicht nur ein gefühltes ... (das nehmen viele Ärzte weniger ernst).


Dem Tipp mit der Schilddrüse würde ich auch mal nachgehen. Evtl. auch mal Blutzuckerspiegel/Diabetis überprüfen lassen.
Nur um es sicher auszuschließen. Ähnliche Beschreibungen hab ich in dem Zusammenhang auch schon gehört.

Gute Besserung.

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Hallo Alex !!

Auch ich denke, daß es was psychisches bei Dir ist.

Was DU beschreibstz, habe ich ich auch fast 1:1, wenn ich in Stress-Situationene komme, d.h. wenn ich mir um etwas Sorgen mache.

Dann wird mir flau im Magen, ich bekomme nix runter. Dazu kommt eine bleierne Müdigkeit, die mich fast lähmt. Teilweise habe ich auch Schwindelgefühl und Herzklopfen. An solchen Tagen bin ich echt zu nix zu gebrauchen. Und wenn ich mich dann da noch reinsteigere, kann das auch über mehrere Tage gehen.

Das erste Mal hatte ich so etwas als ich vor etwa 20 Jahren mal im Urlaub war. Den konnte ich vergessen, dort gings mir jeden Tag mieser.

Vor 2 Jahren war unsere Hochzeit und ich hatte Angst, daß es mir an dem Tag schlecht gehen könnte und vor dem ganzen Stress und prompt hatte ich damit dann fast ein halbes Jahr zu tun.

Und jetzt, seit ich die Zwillinge bekommen habe wieder das Gleiche. Vor allem, wenn ich mit den Kindern alleine bin oder wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Das wirft mich oft aus der Bahn und ich muss mir dann immer wieder einreden, daß ales klar geht.

Und ich denke, daß es bei mir echt eine Angststörung ist.

Vielleicht schlitterst Du ja in Richtung Burn-Out Syndrom rein, weiß ja nicht, wieviel Stress Du mit Deiner Firma hast.

Und mit einer Psychotherapie machst Du ganz sicher nichts falsch.

Du Könnteste es ja auch erst mal mit irgendwelchen pflanzlichen Mitteln versuchen, die Unruhezustände vermindern ? Leider dauert es immer länger, bis eine Wirkung eintritt.



Ines

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hi,

kurz und knapp, da ich weg muss:

ich denke bei Dir an Burnout.

grüße

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Vielen Dank euch allen bis hierher,

schön, dass ihr euch so einsetzt. nutze die nächste Stunde mal, um alles zu lesen :)

Melde mich!

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Hallo Alex,

ich habe bei deiner Beschreibung auch zuerst an eine Angst- bzw. Panikstörung gedacht. Als ich sowas zum ersten Mal hatte, mit Anfang 20, waren die Symptome ähnlich wie bei dir, allerdings ohne Übelkeit. Ich hatte sowas alle paar Jahre mal wieder, mit langen Ruhephasen dazwischen. Erst nach der Geburt meiner Kinder wurden die "Anfälle" so konkret (und da kam auch Übelkeit als Symptom dazu), dass ich sie als Panikattacken identifizieren konnte und mich in Psychotherapie begeben habe. Das hat mir sehr geholfen.

Eine andere Idee, die mir gekommen ist, auch wenn ich diesbezüglich keine Erfahrung habe, ist: Migräne. Ein Freund von mir hat Migräneattacken mit Aura und beschreibt ähnliche Symptome wie du. Er hat Kopfschmerzen dabei, aber es gibt wohl auch Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen. Das müsste ein Neurologe erkennen können.

Eines kannst du mir glauben (ich habe viel gelesen und gehört in Sachen psychische Erkrankungen): Wenn du Angst hast, den Verstand zu verlieren, ist das ein sehr gutes Zeichen dafür, dass du ihn nicht verlieren wirst. Also mach dir deswegen nicht noch mehr Angst!

LG Meggie