Baby 8 Monate dreht sich nicht

Unsere Kleine ist nun ganau 8 Monate alt, aber sie macht immer noch keine Anstalten sich zu drehen. Auf die Seite ja, aber auch nur, wenn sie nach einem Spielzeug greift. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es schaffen würde, wenn sie es nur genug wollen würde. Ansonsten ist sie total fit, wenn auch oft ein bißchen "bequem" (läßt sich immer noch Flasche halten usw.). Aber drehen ist irgendwie nicht. Der KA meinte schon vor 2 Monaten falls sie sich bis zum 8. Monat nicht drehen würde, müßte man was unternehmen, da sie dann Probleme mit dem Laufen bekommen könnte. Hab ich nicht so ganz verstanden. Was meint ihr?
LG sileo

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Hallo

Mein Neffe war auch einer von der bequemen sorte.

Allerdings gibt es jetzt wirklich probleme beim gehen. Er geht immer auf zehenspitzen und kann nicht richtig seine füße aufsetzen. Ob es was damit zutun hat weiß ich leider nicht.

LG

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Na, dann geh doch bitte zum KiA und lass dir ein Rezept für KG geben, dann turnt deine Maus ein wenig mit dir und gut ist.

Wo ist da ein Problem?

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Es gibt kein Problem, ich wollte nur andere Meinungen hören...

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Ok, also meine beiden konnten sich beide mit 5 Monaten drehen und mit 7 Monaten krabbeln, Svenja konnte mit 11 Monaten schon laufen, Ronja kann nun mit 11 Monaten stehen und überall langlaufen.

Mit 8 Monaten noch nichtmal drehen finde ich arg spät, ich würde da wirklich KG machen und der Maus helfen, da fehlt oft nur ein Stückerl. Warst du schon beim Osteopathen mit ihr? Vielleicht liegt es auch an einer Blockade?

LG

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Hallo!

Wir haben auch so einen kleinen "Faulpelz"

Hannah hat sich auch erst vor 4 Wochen zum ersten mal gedreht.

Mit einem kleinen Trick haben wir es geschafft:

Leg sie doch mal quer und auf dem Rücken auf die hohe Seite eines Keilkissen.
Dann lockst du sie mit einem Spielzeug. Wenn sie es haben will muss sie sich ja zumindest schon mal auf die Seite drehen und dank der schrägen Ebene kullert sie dann auf den Bauch.... Drehung geschafft.

Wir mussten das nur ein paar mal mit unserer Süßen üben, seitdem dreht sie sich als ob sie nie was anderes gemacht hat!;-)

Liebe Grüße

Simone

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Danke für den Tipp, werde es gleich morgen mal ausprobieren :-)

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viel Spaß! ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt.
Bei uns war es auch kurz vor Krankengymnastik. Den Tip habe ich, falls es dich interessiert, aus diesem Buch:
http://www.amazon.de/PEKiP-spielerisch-f%C3%B6rdern-Ratgeber-Kinder/dp/3774274185

Jetzt haben wir die nächsten Baustellen: Robben (geht nur rückwärts) und selbst hinsetzen.

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Wir hatten das selbe Problem! Juna ist 7 Monate und hat sich nciht gedreht. Hab dann mit dem Kinderarzt geredet bei der u5 und er hat uns nen Rezept für Krankengymnastik gegeben.
Waren letzten Mittwoch das erste mal da und Freitag hat sie sich gedreht!!!!!!!!!! *stolzbin*!!!

Also ich kann dir nur den Typ geben, zum Kia zu gehen... Damit macht man es den Kindern echt einfacher... und nun rollt sie hier durch die ganze Wohnung und ist nimmer so ne bequeme wie vorher! ;)

Lg
Hanna

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Hallo sileo,

wenn du dich selbst einmal auf den Fussboden legst - einmal Rücken, einmal Bauch - und dich dann herumrollst (schön langsam), dann wirst du bemerken, dass du dafür praktisch alle deine Muskeln rundherum und von Kopf bis Fuss benötigst.
Das Drehen ist ein ziemlich komplexer Vorgang, der von unserer nervalen Verschaltung eine Feinabstimmung abverlangt. Gleichgewichtsreaktionen und Muskelaktivitäten werden verknüpft oder verworfen - je nachdem, ob ein Drehversuch eher erfolgsversprechend war - oder ein Flop. Es ist also ein mühevoller Lernprozess. Nicht ohne Grund schuften viele Babies beim Drehenlernen ganz schön. Und geraten ja auch schon mal in Wut darüber. Diese Frustration ist ein wichtiger Motor für jene Kinder, denen das Drehen noch nicht gelungen ist - die es aber versuchen.
Vor jeder neuen Fertigkeit steht also der Wunsch, der Drang, sie zu probieren und zu erreichen. Ein Baby, das diesen Drang nicht zeigt - oder nicht zum Erfolg kommt - dem sollte man nach einer gewissen Zeit ruhig "auf die Sprünge" helfen. Dafür ist die Physiotherapie ein ausgezeichnetes Mittel.

Zum Laufen:
Wenn ein Kind dieses Drehen erlernt, trainiert es noch etwas anderes, das die Basis dieser Muskel- und Gleichgewichtsaktivitäten ist:
Es bildet eine hohe Anzahl von Verknüpfungen, die mit den komplexen Empfindungen, den Sinneswahrnehmungen aus dem Körperinneren zu tun haben: Die Lageempfindung im Raum sowie die Körperstellungen in sich.
Ohne diese inneren Sinnesverschaltungen ist feinere Koordination, schnelles sicheres Bewegen unter Schwerkraft nicht möglich.
So kommt durch das Drehen die Fähigkeit zustande, über die tiefe Körperwahrnehmung koordinierte Bewegungen in 3-D unter Verknüpfung beider Hirnhälften auszuführen.
Das ist eine basale Fähigkeit, um Krabbeln zu lernen, v.a. aber um Gehen zu lernen.
(Das Robben und auch das Kabbeln sind nicht unbedingt nötig, um ein kompetenter Fussgänger zu werden. Speziell das Krabbeln ist allerdings dennoch ein Zwischenschritt mit eigenem Wert.)

Es ist also tatsächlich so, dass das Drehenlernen nicht des Drehens wegen so bedeutsam ist. Es ist lapidar ausgedrückt durchaus u.a. eine "Gehübung".


Bei den sog. "Zehenspitzengängern", deren Phänomen nicht wirklich geklärt ist, vermutet man, dass eine Komponente, die diesen Gang hervorruft, in einer Wahrnehmungsschwäche aus dem Körperinneren herrührt.
Auf den Zehenspitzen gehend verkleinert sich der Bodenkontakt. So kommen mehr Druck und eine erhöhte Anspannung auf, die dementsprechend auch deutlicher wahrgenommen wird. Auch für die Reaktionen des Gleichgewichts steigt die Herausforderung. Ein Kind auf den Zehenspitzen erhöht also "künstlich" die Reizstärke - und damit die Info, die im Gehirn zur Verschaltung kommt. Dann fühlt es sich reaktionsfähig und sicher. Beim Stand gehen diese Kinder oft wieder auf die Fersen herunter, weil die Anforderung an das Gleichgewicht und die Körperreaktionen darauf weniger gefordert sind.
Darum sind bei Zehenspitzengängern Wahrnehmungsübungen besonders wichtig, während Gehübungen alleine kaum zur Änderung des Gangbildes führen.


Das war viel jetzt, olala...

Doch, ich denke, es ist an der Zeit, dein Kind zur KG zu bringen.
Und nicht zu sehr leiden, falls dein Tochterherzchen zwischendrin laut meckert und heult.
Frustration ist Ausdruck eines Willens.
Und Alles beginnt mit dem Wollen.


Viel Freude mit deiner Süßen - bei der KG und überall,
f.