Hallo!
Sind seit November in logopädischer Behandlung, weil Joel Dyslalien hat und stottert. Nun hatten wir gestern wieder einen Termin und ich sagte der Logopädin, dass es über Weihnachten/Neujahr wieder schlimmer geworden ist und so wollte sie schauen, woher es kommt und unter welchen Umständen es besser wird.
Ergebnis:
Joel ist wohl geistig unterfordert und da sein Gehirn irgendwie versucht, dennoch den Wissensumfang zu erweitern, verarbeitet es Bilder etc. anders. Es entsteht wohl irgendwie ein Informationschaos, was dann das Stottern in bestimmten Situationen auslöst. Hoffe, ich hab es halbwegs verständlich rübergebracht. Sie hat es bissl anders erklärt, hoffe, dass ich es richtig verstanden hatte
Joel wäre sehr wissbegierig, könne Zusammenhänge sehr gut verstehen und sogar logisch schlussfolgern. Er wäre in seinem komplexen Denkvermögen zumindest momentan weiter als andere Kinder in seinem Alter (was mir auch schon einmal seitens der Kita erzählt wurde). Seine soziale Kompetenz ist stark ausgeprägt und er versteht erklärte Dinge schnell (z. B. Spielregeln).
Unter beruhigenden und stärkenden Worten wird das Stottern besser, jedoch braucht Joel auch viel Bestätigung und vor allem Förderung. Problem hierbei ist, dass er ständig Rücksicht auf seinen kleinen Bruder nehmen muss, der ihn wohl zusätzlich geistig ausbremst (leider verständlich, aber ich kann ja beide nicht ständig trennen). Dieses extreme Rumgerenne, Gebrülle usw. resultiere auch eben aus dieser geistigen Unterforderung - da wäre zuviel Energie und wenn er geistig ausgebremst würde, müsste das halt körperlich kompensiert werden ...
Naja, sie empfiehlt uns Folgendes:
1. Täglich getrennte Spielzeit (z.B. eine Stunde - Joel Mama - Noah Papa oder umgekehrt)
2. Ruhiges und leises Sprechen sowie viel Bestätigung
3. Joel muss in seinem Wissenshunger gefördert werden.
Mir ist es vorher ehrlich gesagt gar nicht so aufgefallen. Ich meinte, es wäre alles normal - dachte sogar, er wäre vielleicht hyperaktiv Und nun hab ich gestern Nachmittag mit meinem Mann gesprochen und die getrennte Spielzeit gleich in die Tat umgesetzt. Joel hat dann gestern 4! neue Gesellschaftsspiele gelernt. Wir haben 3 Stunden am Stück gespielt. Hab immer geglaubt, das wäre bei diesem Zappelphillipp nicht möchlich
Nun weiß ich aber nciht so richtig, wie ich damit umgehen soll. Wie und vor allem mit was, soll ich ihn fördern???
Vielleicht "Fachbücher" kaufen - so Kinderwissen über Dinosaurier, Weltall, ...???
Versteht mich nicht falsch, wir beschäftigen uns mit den Kindern, aber das ist halt meist was, was beide so mehr oder weniger machen können (Burgen bauen, malen, basteln, vorlesen) ...
Hat irgendjemand Erfahrung und kann mir Tipps geben?
und sorry für soviel
Mandy mit Joel (4) und Noah (2)
Wissenshunger - welche Hobbies, Bücher, Themen??? 4 Jahre *lang*
Hallo!
Mit dem Phänomen an sich habe ich zwar keine Erfahrung, aber ich kann Dir wärmstens die Sachbuchreihe "Wieso weshalb warum" von Ravensburger empfehlen, vielleicht kennst Du sie schon. Die Reihe ist empfohlen ab 4, teilweise aber bis ins Grundschulalter interessant. Mein Sohn ist ebenfalls 4 und normal begabt, und er liebt diese Bücher, er kann sich damit auch lange beschäftigen, sowohl allein als auch gemeinsam mit uns.
Vergleichbares gibt es auch von "Was ist was".
Geht er vielleicht gern ins Museum? Manchmal gibt es ja kindgerechte Museen bzw. Ausstellungen, vielleicht wäre das auch toll für ihn; obendrein noch als Ausflug für ihn allein mit Dir oder Deinem Mann.
Oder gibt es Tage der offenen Tür bei verschiedenen Einrichtungen in Eurer Nähe (Feuerwehr, Verkehrsbetriebe, Müllabfuhr...), wo Kinder sich die Dinge anschauen können?
Wie gesagt, ich heb keinerlei Erfahrung mit Hochbegabung, und das sind alles nur Tips für den Wissenshunger, aber für meinen 'Experten' ist es der Brüller.
Alles Gute und viele Grüße!
Huhu!
Ui, sag doch nicht Hochbegabung! Das kann man doch jetzt noch nicht absehen. Ich hoffe ja auch ehrlich gesagt, dass es sich ausschleicht. Ich möchte lieber ein ganz normales Kind, wenngleich es schon ein wenig stolz macht, aber die Kids haben es doch später ganz schön schwer
Du hast tolle Ideen!
Mit Museum ... haben wir auch schon vorher mal überlegt, aber da ist leider ne Dauerausstellung über die Stadtgeschichte *würg* Ich hoffe, die Dinoausstellung ist bald mal wieder. Als sie damals war, war Joel erst 1,5
Feuerwehr und Müllabfuhr sind aber echt gute Tipps, finde ich!
Es gibt glaube ich einmal im Jahr ein Feuerwehrfest, wo Kinder alles genau anschauen können, aber ich kann ja auch mal anrufen und fragen, ob es die Möglichkeit gibt, sich auch einfach so mal was anzusehen
Müllabfuhr wäre bestimmt auch interessant
Ach und jetzt fällt mir grad ein, dass die Bibliothek auch wieder aufgemacht hat, dieses Jahr Die haben immer schöne Bücher da. Da können wir mal hin gehen
Allgemein ist es leider in unserer Stadt irgendwie blöd
Wenn ich so an meine Heimatstadt denke: Industriemuseum, Spielemuseum (da kann man auch richtig spielen und sich welche ausleihen), begehbarer Höhle mit Führung, toller Zoo (die haben auch Kinderführungen)...
Vielleicht machen wir im Frühling mal ne Woche Urlaub bei der Familie
für deine Vorschläge
LG Mandy
"Ui, sag doch nicht Hochbegabung!"
Entschuldige bitte, da war ich wohl etwas forsch; so hatte ich Dich verstanden, vielleicht aber auch nur zuviel interpretiert.
In die Bücherei zu gehen ist eine super Idee, da kann er sich dann selbst Bücher aussuchen und Du erfährst eine Menge mehr über seine Interessen! Manchmal kommt da ganz Erstaunliches ans Licht... Wir sind auch mindestens 1x pro Woche dort.
Naja, und mit den Angeboten ist es halt so eine Sache... Wir wohnen in Berlin Mitte, da vergesse ich manchmal, wie privilegiert wir sind, was Museen, Musikunterricht, Zoo etc. angeht, das ist wirklich paradiesisch hier. Mein Sohn verlangt auch regelmäßig, dass wir ins Naturkundemuseum gehen und die Dinos anschauen, usw. Stadtgeschichte wäre nun auch nicht so sein Ding...
Viele Grüße!
Huhu,
klingt ja interessant (Bewegungsdrang durch geistige Unterforderung).
Brettspiele sind immer gut, gerade für logisches/strategisches Denken. Wir spielen z. B. mit unserem Sohn öfter mal "Ubongo", natürlich mit vereinfachten Regeln und nicht auf Zeit. Man muss dort mit vorgegebenen Formen bestimmte Muster legen, ähnlich wie Tangram.
Ansonsten klar, wir haben sehr viele "Wieso Weshalb Warum?" und "Was ist Was Junior" Bücher. Mein Sohn hat immer Phasen, in denen er sich für bestimmte Themen interessiert, zur Zeit ist es die Feuerwehr, wir lesen täglich in unseren Sachbüchern.
Zu diesen Reihen gibt es auch Experimentier- und Bastelhefte sowie - finde ich ganz toll, wenn ich mir mal wieder den Mund fusselig vorgelesen habe - das ganze Wissen als Hörspiel auf CD.
Dann gibt es ja noch allerlei Vorschulübungshefte, z.B. von "Lernraupe".
Da geht es aber nicht um konkretes Themen-Wissen, sondern um bestimmte Fähigkeiten.
Ebenso ist das bei Mini-LÜK oder Bandolino. Da gibt es Aufgaben zum Zuordnen, Vergleich, Reihen bilden, Gegensätze finden, Buchstaben und Zahlen lernen etc.
Wenn es tatsächlich um Wissen geht, würde ich in Richtung Sachbücher/CDs gehen. Ins Museum gehen. Die Sendung mit der Maus gucken.
Ich würde trotzdem täglich für ausreichend Bewegung sorgen, denn das ist ja ein wichtiger Ausgleich für all die Konzentration. Und auch beim "Einfach nur so" Spielen lernen Kinder ja immer, z. B. Lego oder Bausteine, Rollenspiele, ...
LG
Hanna
Huhu!
Ja, ich fand auch, dass das ne abenteuerliche Aussage ist
Ich werd auf jeden Fall mal nach diesen Büchern schauen - da scheint es ja doch eine ganze Pallette zu geben Momentan lese ich viel aus "Warum wackelt Wackelpudding". Da sind viele Kinderthemen verständlich erklärt, z. B. auch, warum man überhaupt kitzelig ist usw. Recht interessant, aber Joel kennt das nun schon fast alles auswendig
An Vorschulhefte hab ich bisher gar nicht gedacht. Kann ich ja mal reinschauen
Im Übrigen hab ich mir die "Es war einmal ..."-Reihe besorgt, bzw. angefangen Aktuell hab ich die ganze "Es war einmal ... der Mensch" da. Demnächst kommt dann entweder "Es war einmal ... das Leben" oder "Es war einmal ... das Weltall" dazu
Sendung mit der Maus - stimmt, die fand ich auch immer toll
Für ausreichend Bewegung sorgen wir, indem wir auf Spielplätze (jetzt Indoor) gehen, ins Schwimmbad, in den Wald ... Joel wird demnächst auch ein Probetraining machen dürfen bei Papas Kampfsportschule. Mal sehen, ob es was für ihn wäre ... dort werden Kinder ab 4 im KungFu trainiert ... noch bin ich skeptisch, aber mal schauen.
Hihi, ja, Rollenspiele findet Joel klasse
für deine Tipps
LG Mandy
Huhu,
die "Es war einmal..." Reihe habe ich auch schon auf dem Schirm. Ich kann mich allerdings nicht mehr so gut erinnern, ob das schon für 4-jährige geeignet ist. Nicht von der Komplexität des Themas, sondern mehr von der Aufbereitung, ob dort "aufregende/gruselige" Dinge vorkommen...
Wie ist da denn Deine Einschätzung? Mein Sohn hatte nach einer Folge Yakari zum Beispiel schlechte Träume, weil es recht spannend ist. (Deshalb wird das auch nicht mehr geguckt.)
LG
Hanna
Hallo,
vielleicht wäre die Musikschule was für Deinen Sohn. Dort wird ja musikalische Früherziehung (zu mindest bei uns) angeboten. Die Kinder werden dort gefördert und es stellt eine Abwechslung dar.
Viele Grüße
Sandra
Hallo!
Ja, du hast Recht. Das gibt es bei uns auch, nur bin ich bisher gar nicht auf die Idee gekommen, weil Joel immer so überdreht ist und ich eher meinte, dass Sport wichtiger wäre für ihn, aber wie gesagt, als ich ihn gestern sah, wie er 3 Stunden ruhig sitzen konnte und spielte ... ich hab ihn da ganz unterschätzt
Musikalisch sind wir hier alle
Mein Mann ist DJ, legt auch zuhause viel auf und produziert auch selbst. Wir haben Percussioninstrumente (Maraca, Shaker, Tamburin, Kastagnetten, usw.), 2 Gitarren (darunter eine Kindergitarre und eine Kinder-E-Gitarre), ein Midikeyboard und ein richtiges Keyboard. Es wird viel getanzt mit Papa und gesungen mit mir
Du hast Recht, das macht echt auch viel Spaß, aber damit sind unsere Jungs ohnehin schon aufgewachsen. Vielleicht würde aber eine Musikschule selbst mehr Sinn machen, weil sie auch anders fördern. Mal sehen ... glaub die ist auch einmal die Woche in der Kita. Muss ich mich mal schlau machen
LG Mandy
Hallo!
Mein Sohn wird im März 4 und ist auch sehr wissenshungrig. Wir haben haufenweise "Wissens-Bücher" (wieso-weshalb-warum und andere), ich schlage aber auch oft für ihn was im Internet nach.
Ausserdem sehr beliebt:
* Kinderglobus und die Weltkarte in meinem Schlafzimmer (zum Flaggen lernen)
* uno, Quartett, Memory, Puzzle (100 Teile aufwärts)
* Standtafel zum schreiben üben
Zusammen mit malen und ausschneiden sind das eigentlich die Hauptbeschäftigungen von meinem Zwerg.
LG Claudi
Huhu!
Ja, ein Kinderglobus würde uns auch sehr interessieren. Hab eben deshalb mit meiner Schwiegermutter telefoniert
Wir haben hier zuhause einen riesigen Weltatlas, worin auch Fotos und Satellitenaufnahmen zu sehen sind. Die findet er besonders interessant.
Uno und Quartett haben wir noch nicht versucht, dafür Schwarzer Peter. Memory - da steckt er mich weg - mein Kopf ist ein Sieb und bei Puzzlen ist es ähnlich wie bei euch. Noch vor einem Jahr fand er puzzeln blöd und mittlerweile sind ihm die 80er-100er Puzzle zu langweilig bzw. da ist er in 5 Minuten fertig ... Ü100-Puzzle haben wir momentan nur 2 ... kann ja noch welche kaufen.
Fürs Schreiben interessiert er sich (noch) nicht, wobei er zumindest seinen Namen halbwegs schreiben kann und auch die darin vorkommenden Buchstaben benennt ... Er hat auch ABC-Geschirr, was er interessant findet, aber ich glaube, mehr ist es noch nicht ... Er drückt das "E" im Fahrstuhl usw. aber sonst
Hab meine Schwiegermutter zu heut Nachmittag in die Stadt geschickt zum Bücherkauf Morgen ist nämlich wieder Omi-Tag
Mandy