Langeweile der Mutter im ersten Jahr der Elternzeit???

Guten Morgen!
Meine Freundin und ich erwarten im Juli unser erstes Kind. Was in der Zeit nach der Geburt (insbesondere die ersten 8-12 Monate nach der Schwangerschaft) auf uns zukommt können wir derzeit nur erahnen. Im Juni wollen wir zusammen ziehen. Bei der Wahl des Wohnortes legt meine Freundin großen Wert auf die Nähe zu ihrer bzw. meiner Familie, da sie befürchtet, dass ihr ohne regelmäßigen Kontakt "die Decke auf den Kopf fallen würde". Für mich wäre das im Prinzip voll okay, müsste aber weite bis sehr weite Wege bis zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob sich eine Mutter im Jahr nach der Geburt wirklich langweilen kann und ob die unmittelbare Nähe zur Familie nicht sogar als Belastung empfunden werden kann.

Ich würde mich über ein paar Einschätzungen bzw. Erfahrungsberichte freuen. Wie habt ihr die erste Zeit nach der Geburt so empfunden, vor allem in Bezug auf den Aufwand der bei einem Baby inkl. Haushalt entsteht? Kann man in diser Zeit überhaupt von Langeweile ausgehen? War die Nähe zur Familie bzw Freunden eher hilfreich oder doch eher stressig?

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Hi ich kann deine Freundin da schon sehr gut verstehen wenn man sonst niemanden in der Umgebung hat. Langweilig ist es nie, die erste Zeit braucht man einfach Zeit um sich wieder in den Alltag einzufinden und ist dies geschehen lernen die kleinen jeden Tag etwas neues dazu.
Dennoch ist deine Freundin ja nicht nur Mutter und möchte sich auch mal mit einem Erwachsenen unterhalten und nicht nur mit eurem Baby;-) Du stehst ja nun erst Abends zur Verfügung und auch dann, jedenfalls bei mir, möchte ich meinen Mann zwar infomieren was die Kinder heute gemacht haben aber ihm nihct den Rest des Abends von dreckigen Windeln etc erzählen.

Ich du kannst verstehen was ich meine. Bin im Moment etwas Wortkarg:-)

LG

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Hi und guten morgen,

Erstmal Glückwunsch zum Nachwuchs.
Also ob es deiner Freundin langweilig wird, hängt stark von eurem Baby ab.mein Sohn hat von Anfang an volles Entertainment verlangt und wenig geschlafen... Das Baby einer Freundin hat von Mahlzeit zu Mahlzeit geschlafen.... Ihr war wohl langweilig :-)
Es ist schon wichtig, Kontakte zu pflegen, damit man "raus" kommt oder auch um Unterstützung zu bekommen... Die Eltern so nah zu haben hat gute und schlechte Seiten... Gerade aber wenn das Kind größer ist überwiegen - meine ich - die guten. Ansonsten gibt es viele möglichkeiten andere Mütter kennenzulernen... Stillgruppen, babyschwimmen, babymassage, pekip, Krabbelgruppen....usw.

( ich hätte mir zu Beginn, also ca. die ersten 4 Monate mehr Abstand gewünscht. Die Zeit ist sehr intensiv und vor allem neu und will genossen werden, ohne "ständigen" Besuch , mittlerweile geniesse ich die Kaffees mit meiner Mama allerdings und freue mich, auch mal 3-4 Stunden etwas alleine zu erledigen....


Hat dir jetzt wahrscheinlich nicht geholfen, oder? #schwitz

Vg

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Hallo :-)

Erstmal meine persönliche Einschätzung zum Umzug: lieber schnell und zeitig über die Bühne bringen ;-) Mein Sohn sollte Mitte April letztes Jahr kommen, aber wegen des Stress' beim Umzug, kam er 16 Tage vorher ... und 2 Wochen davor (also 1 Monat vor ET) hatten mein Freund und ich die neue Wohnung bekommen und gerade angefangen, vorzurichten... :-)
Also sollte es euch möglich sein, dann packt lieber jetzt schon eure Sachen, bevor euch - wie uns - eine vorzeitige Bescherung ins Haus steht :-D

Dann zum Thema Nähe zur Familie.
Meine Mutter und meine SchwieMu wohnen jeweils 40 km von uns entfernt. Das ist manchmal ganz schön lästig und ich wünschte, sie würden in direkter Nähe wohnen.
Langeweile kommt im ersten Jahr sicherlich kaum auf - zumindest nicht, wenn ihr so ein "anstrengendes" Baby wie ich bekommt, der wirklich rund um die Uhr beschäftigt werden mag :-) Zeit zum Entspannen dagegen wird sie eher haben - so wie ich gerade, weil mein Sohn (9 Monate alt) spielt und munter auf dem Teppich rumrobbt.
Aber prinzipiell finde ich Nähe zur Familie sehr gut. Sie werden euch am Anfang unterstützen, ein paar Dinge zeigen und erklären können... und die ersten Fragen beantworten, die sich eben erst mit der Zeit einstellen.
Also ich empfände die familiäre Nähe nicht als Belastung. Ich denke mal nicht, dass euch die Familie täglich auf die Nerven gehen würde ;-) Und falls doch hilft eine klare Ansage :-)
Ich persönlich wäre sehr dankbar, wenn unsere Familien nicht solche Wege bis zu uns hätten... das hätte mir am Anfang einiges erleichtert und allen Personen viel Zeit gespart.

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ich bin der gleichen meinung wie deine freundin. wir sind kurz vor der geburt wieder in die nähe meiner eltern gezogen und ich bereue es keinen einzigen tag. wir hatten, gerade am anfang eine sehr stressige zeit und ich war froh, dass meine familie in meiner nähe ist. man hat ja auch mal termine etc. und da war es von grossem voteil, dass jemand in der nähe ist. ausserdem schläft finn 1x im monat bei oma & opa#rofl

sicherlich kommt keine langeweile auf euch zu und gerade deshalb ist es schön, seine familie um sich zu haben, die einen ab und an unterstützen können!

liebe grüße, ivi & finn (24.01.2010)#herzlich

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d.h.Erstgebärende ?

Hi du, ich habe zwar zwei Kinder, ich werde dir aber ausschließlich die Situation mit erstem Kind beschreiben, weil sie sich von den Folgekindern unterscheidet. Meine Eltern wohnen sehr weit, ich habe zu Ihnen eine ausgezeichnete Beziehung. die einzige Gefahr (einer wohnortnahen Beziehung) für so eine Mutter ist, dass sie stark genug sein muss, sich nicht einreden zu lassen und sie muss bereit sein, ihre eigenen Wege zu gehen. Immer wenn meine Mutter Ihre tollen Ratschläge (ich meinte es zwar ironisch ein Teil davon war aber auch wirklich gut) erteilen will/wollte:kann ich ihr sagen (mit anderen Worten ausgedrückt): halte die Klappe bitte.
Jetzt komme ich zu den Vorteilen. Als meine Tochter geboren wurde, ging mein Mann natürlich arbeiten und man kämpft schon mit dem akuten Schlafmangel. Ratlosigkeit und Gesprächen, wie soll man was tun. Überforderung. Ich durfte auch das Glück haben, dass das Baby ein sog. Schreikind war. Das heißt praktisch, du kommst aus der Arbeit nach Hause und es empfängt dich in Tränen deine Frauen, die nicht mehr kann und das Baby schreit. Diese Hilflosigkeit wünsche ich dir nicht. Es war eine Belastung für die Beziehung.
In dieser Situation hatte ich keinen, dem ich das Kind geben konnte. Ich hatte keinen, der mir auf die Schulter klopfen konnte und sagen konnte: es wird gut.
Wie toll es ist, wenn auch du mit deiner Frau dein Kind für einen Nachmittag den Großeltern geben kannst und ihr könnt als Paar was unternehmen, um einfach auszuschalten oder stell dir vor das einfache Ausschlafen.

Es ist aber natürlich die Frage, wie weit wäre der Arbeitsweg ??? Mein Mann musste jeden Tag Stunde hin, Stunde zurücj und dies ist für uns vollkommen normal. d.h. er geht um 7 und vor 18 Uhr sehe ich ihn nicht, beim ersten Kind noch schlimmer. Wenn es aber über 1 Stunde ist, dann beginnt es meiner Meinung nach lamgsam nicht vertretbar sein. dazu kommt dann die Hauptfrage, wie versteht ihr euch mit euren eltern/Schwiegereltern. Ich wäre nie in der Lage mit meinen Schwiegereltern in einer Stadt zu wohnen, weil sie die persönliche Grenze nicht respektieren. Ein gewisser abstand ist schon notwendig, damit die Familie Ruhe findet und wachsen kann. Bei Problemen wäre es aber mehr als hilfreich, wenn sie da ist. Auch später profitieren die Kinder sehr viel, wenn sie ihre Gorßeltern sehen. Meine Große telefoniert jeden Tag 20-30 Minuten mit der Oma und anschließend mit der Bani (auch Oma). Irgendwie unnatürlich..

Weißt du, ich hatte dann eine problematische Zweitschwangerschaft und konnte mich um meine Große nicht kümmern. die Folge war, dass sie wochenlang bei meinen Eltern sein musste, ganz toll..

Ich hoffe dir bischen geholfen zu haben.

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Guten morgen,

mir ist zwar nicht langweilig, aber ich bin sehr froh das unsere Familie ganz in unsere nähe ist. Da wir auch 2 Hunde haben, bin ich froh wenn meine mutter auf den heimweg vorbei kommt und mit ihnen geht.
Wenn die Familie zu aufdringlich ist, dann einfach mit der Familie reden. Ich musste selbst mit meinen schwiegereltern reden, und ihnen sagen das ich nicht jeden tag vorbei komme und stunden dort verbringen will, das ist mir einfach zu streßig mit Baby jeden Tag unterwegs, aber ich freu mich immer auf Besuch.
Das mit dem Haushalt wird sich einspielen, unterstütz sie einfach da wo deine Freundin Hilfe braucht.

LG

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Hallo jeff,

ich habe gestern erst gesagt, dass ich jede Mutter verstehen kann, die nach 8 Wochen wieder arbeiten gehen möchte.
So ein Tag ganz alleine - bei einem viel schlafenden Baby ist irgendwann auch alles geputzt - kann ganz schön lang werden.
Da sind Kontakte zur Außenwelt schon wichtig.
Man möchte ja doch auch hin und wieder mal nen ganzen vollständigen Satz loswerden und auch eine entsprechende Antwort bekommen.

Es muß nicht zwingend die Familie sein, aber Freunde in der Nähe halte ich schon für sehr wichtig.

Grüße
Bini

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Hi,

hast ja schon viel gehört jetzt, daher in Kurzform:

- Dass Babies am Anfang viel schlafen ist kein Gesetz, viele sind unruhig. Hilfe im Haushalt oder psychische Unterstützung sind da schön, dass kann ein arbeitender Mann nicht allein leisten (bzw. es ist sehr hart).
- Sofern deine Freundin sich gut von ihren Eltern abgenabelt hat, ist die Nähe kein Problem (d.h. auch bei ungebetenen Aktionen kann sie sich behaupten, dann ist alles o.k.).
- Wenn deine Freundin wieder arbeitet, ist die Nähe zu den Eltern Gold wert. Sozialen Austausch können Freunde/ Bekannte ersetzen, aber dein krankes Kind nehmen meist nur Großeltern, wenn man zur Arbeit muss!

Soziale Kontakte können Freunde und neue Bekannte ersetzen, aber die Kinderbetreuung können im Notfall meist nur die Großeltern übernehmen. Allerdings solltet ihr genau schauen, ob ihr mit der Nähe klar kommt (d.h. ihr müsst wirklich autark sein und auch mal drüber stehen, wenn die Großeltern Ratschläge von vor 100 Jahren geben ;-)).

Langeweile per se hat man nur mit viel schlafenden Kindern. Die sind äußerst selten. Ich hatte nie Langeweile, wohl aber viel Frust mit einem Schreikind. Aber ich habe mich am Anfang mit meinen Eltern gut gefetzt, glücklicherweise habe wir eine gute Streitkultur und die Fronten waren schnell klar. Heute sind sie die besten Großeltern und unsere wertvollste Unterstützung, da wir beide berufstätig sind.

Ach ja: wie weit wäre dein Pendelweg? Kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, dass du als Vater dein Kind nie siehst! Und auch du musst dich ja weiterhin im Haushalt engagieren, glaub nicht, dass deine Freundin jetzt die Kapazitäten hat, dich von hinten bis vorn zu betüddeln! Mutter sein im ersten Jahr ist ANSTRENGEND, die braucht abends auch eine Pause und nicht noch Bügelwäsche!

Gruß, C.

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Hallo,
ich finde wer Langeweile hat ist selbst Schuld. Solchen Menschen rate ich immer sich ein Hobby zu suchen. Wie oft schon habe ich hier gelesen dass sich Frauen im Mutterschutz endlos langweilen. Für mich null nachvollziehbar.
Die erste Zeit mit Baby ist sicher alles andere als langweilig, muss aber auch echt nicht stressig sein.
Ob jetzt meine Familie nah bei mir wohnt oder wie jetzt 450 km weiter weg beeinflusst sicherlich nicht mein "Zeitkonto" - klar man würde sich öfter sehen aber es ist immernoch mein Leben und das gestalte auch immernoch ich.
Tja keine Ahnung - lasst es doch auf Euch zukommen.
Ich denke es bringt nicht allzuviel sich im Vorfeld darüber den Kopf zu zerbrechen. Es kommt wie es kommt und es ist wie es ist..
Gruß!