Abnabelungsprozess - wir schaffen ihn nicht.

Hallo,

mein Zwerg ist jetzt 3,5 Jahre alt.

Wir haben ja nun seit nem Jahr das Problem, dass er morgens weint im Kiga. Heute meinte er dann mal zu mir, er mag dort nicht so gern sein, weil ich immer weggehe. Ansonsten gefällt es ihm wohl doch ganz gut. Bisher meinte er immer, es würde ihm nicht gefallen, weil ein Junge ihn "immer" haut (das war einmal). Ich konnte das immer nicht so glauben, dass es DAS war. Seine heutige Antwort glaub ich da jedoch schon eher.

Wenn ich zum Beispiel auf die Arbeit gehe und er ist dann also bei Papa und seiner Schwester zu Hause, fällt es ihm auch sehr schwer, mich wegzulassen. Manchmal kann ich nicht einmal alleine auf die Toilette gehen.
Beim Zubettgehen ebenso: Ich darf erst raus, wenn er eingeschlafen ist und schlafe dann nachts auch bei ihm, denn wenn ich dann nicht da wäre, wäre Chaos ganz groß geschrieben.

Nun denke ich, dass das Weinen morgens im Kiga echt nur dieser Abnabelungsprozess ist, den wir nicht gebacken bekommen. Wie kann ich das denn am Besten machen???

Ich muss dazu sagen, dass wir hier niemanden haben und mein Sohn von Geburt an IMMER bei mir ist. Nur, wenn ich auf die Arbeit muss oder er in den Kiga geht, sind wir nicht zusammen.

Mir ist klar, dass ich es irgendwie machen muss, dass er mehr ohne mich ist. Aber wie? Nur so wird es ihm einfacher fallen, oder?

Wir gehen noch zum Kinderturnen, wobei die Mamas aus der Halle müssen, jedoch in der Umkleide der Raum offen bleibt und die Kinder immer zu Mama können.

Wie mache ich es meinem Kind leichter? Ich bin doch immer für ihn da. Ich versteh gar nicht, wie er das dann überhaupt in Frage stellt, denn etwas anderes ist ja diese Angst nicht...

Ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig helfen.

Danke

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Hallo,

meine Töchter hatten in dem Alter ihre Freunde im Kiga und Turnverein. Sir freuten sich so sehr auf das gemeinsame Spiel, daß sie kaum Zeit zum Tschüss sagen hatten. Vielleicht hilft es ja mal Kontakt zu anderen Kindern zu fördern, wenn der Kleine vielleicht zu schüchtern ist. Zum Beispiel ein Kind, daß auch im Kiga ist zum Spielen nach Hause einzuladen, evtl. mit der Mama?

LG von Doris

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hey du,

der KIGA soll kein "muss" sein, sondern spaß machen. das müssen die zwerge erst mal verstehen. klar wären sie am liebsten mit der mama dort. mein großer hatte die letzte schlimme phase mit 5 (1) jahren. nach unserem wirklich schönen sommerurlaub 2010 hatten wir wochenlang täglich tränen im KIGA. ich war völlig verzweifelt und niclas hat mir sooo leid getan.

aber die regelmäßigkeit und mein durchhaltevermögen haben sich ausgezahlt.

anfangs hab ich ihn zuhause gelassen oder schon als mittagskind abgeholt. aber da wurde es nur schlimmer. also ging er wieder täglich bis nach dem mittagsschlaf und der spuk war irgendwann vorbei.

vielleicht würde es ihm gut tun, wenn ihr mama-zeiten und papa-zeiten einführt, falls ihr die nicht ohnehin schon habt. also tage, an denen dein sohn nur mit dir oder nur mit dem papa was macht für ein oder mehr stunden.

meinem großen sohn tut das sehr gut.

ach ja, was mir gerade aufgefallen ist. meinen großen sohn hab ich bis er vielleicht 2 1/2 jahre alt war auch in den schlaf begleitet und ich war froh, als er irgendwann von alleine anfing, dass er alleine einschlafen wollte. ich finde es wichtig, dass die kinder lernen, dass die mama zwar abends das zimmer verlässt, aber doch nicht weg ist, sondern nur im nachbarzimmer...

niclas hat, als er endlich das alleine einschlafen gelernt hat, nachts viel ruhiger geschlafen und ist alleine wieder eingeschlafen, wenn er mal wachgeworden ist. vorher hat er dann immer geweint und nach mir gerufen.

vielleicht ist das bei euch ein punkt, der mal "anzupacken" wäre?

wir haben das übrigens langsam schritt für schritt gemacht, ich saß abends immer an seinem bett und musste händchen halten. ich hab mich dann abend für abend ein stück weiter weg gesetzt und irgendwann saß ich in der offenen tür. dann hab ich vor der tür gestanden, er konnte mich sehen, ich hab im flur gebügelt...irgendwann dann war der knoten geplatzt und ich konnte ins wohnzimmer gehen.

vielleicht wäre das für euer abnabeln hilfreich?

lg claudia + niclas 16/06/05 + lucas 18/08/09

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Hallo,


ich kann mich nur anschließen, lade Kindgartenkinder zu euch ein zum Spielen das verbindet etwas und somit werden sie auch eher im iga miteinander spielen. Wann kommt das Kind, das im gleichen Alter ist und mit dem er gerne spielt? Vielleicht ist es möglich, dass sie beide im gleichen Zeitraum kommen oder das Kind schon da ist und empfängt.

Bei meinem gibt es selten Tränen, aber wenn dann half es wenn Kinder kamen und ihn zum Spielen einluden oder die Erzieherin mit ihm am Fenster winkte.

Ich hatte schon Kigamamas die immer noch mit in den Raum kamen und ein Spiel mit dem Kind spielten und dann gingen, was aber vorher so abgesprochen war, und das funktionierte super und war genau das was die Kinder brauchten.

Bei Kindern ist es aber auch oft am Besten, wenn die Mutter sich verarbschiedet und geht, nicht immer wieder Kuss gibt und dirskutiert und auf das Kind einredet. Das ist für die Mütter meist am Härtesten, weniger aber für das Kind.

Ich weiß nicht genau wie eure Verabschiedung abläuft, daher kann ich nichts dazu sagen. Vielleicht einfach mal das Gespräch mit der Erzieherin suchen, wie ihre Einschätzung ist und wie du das am Besten veranstalten solltest.

Hört er schnell auf zu weinen, wenn du weg bist? Manche Kinder heulen solange oder wenn die Mama wieder in Sichtweite ist.

Was bei euch dazu kommt ist die kleine Schwester, das war bei meinem Sohn auch ein Grund, weshalb er wieder anhänglicher wurde. Nachts im Bett hat er dich für sich alleine, wenn er weint Aufmerksamkeit.


LG Mella