Ich liebe jemanden, den es gar nicht gibt

Hallo zusammen!
Ich wollte das endlich mal loswerden und die Reaktionen anhören.
Irgendwie klingt das verrückt, aber ich habe mich in jemanden verliebt, den es gar nicht gibt.
Ich bin verheiratet und Mutter. Und ihr wisst ja wie es ist, den perfekten Partner gibt es nicht. Wie in fast jeder Ehe gibt es auch bei uns mal Streit und Frust und vieles hatte man sich anders vorgestellt. Um meinem Ärger zu entfliehen, habe ich in meinen Gedanken und Tagträumen einen "perfekten" Mann erfunden... der ist natürlich so, wie ich einen Mann an meiner Seite gerne hätte. Jeden Tag denke ich an ihn und erfinde Alltagsgeschichten mit ihm, ein Haus wo wir gemeinsam wohnen etc. aber auch erotische Phantasien... inzwischen bin ich so weit, dass ich ihn vermisse! #schock
Ist das nicht komplett bescheuert??!
Oder machen das andere auch so??
Betrüge ich auf eine gewisse Weise meinen Ehemann mit solchen Gedanken oder ist so etwas normal? Gibt´s hier jemanden, dem es auch so geht?
Und wie lange werde ich wohl noch sehnsüchtig an meinen erfundenen Traummann denken... bis ich 80 bin...??

Naja, danke für´s Lesen. Vielleicht kann mir ja eine(r) sagen, dass ich nicht ganz einen an der Klatsche hab... #schmoll

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Vielleicht kann mir ja eine(r) sagen, dass ich nicht ganz einen an der Klatsche hab...

stimmt! Aber es riecht verdammt nach geschlossener Abteilung eines Landeskrankenhauses.

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Hm, ich finde das schon seltsam. Arbeitest Du? Wenn nicht, denke ich Du hast einfach viel zu viel Zeit und Langeweile. Steck Deine Energie doch statt dessen mal in Ideen Deiner Ehe neuen Pepp zu geben...

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Naja, mit zu viel Zeit oder Langeweile hat es nichts zu tun... denn denken kann man ja bekanntlich auch unter der Dusche, auf dem Weg zur Arbeit, während dem Kochen und Bügeln, etc. Also, die meisten Frauen sind in der Lage, mehrere Dinge auf einmal zu tun. :-p
Außerdem ist mein Mann oft auf Geschäftsreise oder mit seinem Privaten Hobby beschäftigt, so dass ich alleine mit dem Kind bin.

Aber mit dem Pepp in die Ehe bringen gebe ich Dir Recht!

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Moin,

wie kannst du jemanden vermissen, der in deiner Phantasie exisitert? Du kannst ihn doch immer bei dir haben. Oder vermisst du ihn, wenn du zu sehr mit der Realität beschäftigt bist?

Klingt irgendwie schon sehr abgefahren. Aber kein Grund für die Klapsmühle ;-)

Hast du deinem Mann davon erzählt?

Salat

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du weißt aber schon das Menschen die in einer Phantasiewelt leben eventuell , wenn sie mit ihren Fantasiegestalten auch sprechen , schizophren genannt werden??

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JA EBEN! #zitter
Klar kann ich ihn immer bei mir haben. In Gedanken. Und neben mir steht dann ein realer Mann, der mich nicht versteht, anders handelt und anders (bzw. gar nicht!) mit mir redet als Mr. Perfect.
Wahrscheinlich "vermisse" ich gewisse Verhaltensweisen bei meinem Mann (??).

Nein um Gottes Willen, meinem Mann kann ich das nicht erzählen, der hält sowas für verrückt. Mit Gefühlsdingen kann er sowieso nix anfangen. Ein Krisengespräch kann man auch schlecht mit ihm führen (ich hab´s versucht). Nein, er würde das nicht verstehen.

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Nein, so ganz bescheuert bist du nicht.

Ich habe mich mal heftigst in einen Spielpartner in einem Internet-Game verliebt: Nicht mal den richtigen Namen kannte ich, geschweige denn das ich ein Foto gesehen hätte ... er war übrigens peinlich berührt, als ich ihm meine "Liebe" gestand ...

Für mich war das damals der Anlass, meine Ehe kritisch zu betrachten. Und da lag vieles im Argen. Ich habe dann die Ehe beendet, und war 3-4 Monate richtig krank vor Liebeskummer.

Dir kann ich nur empfehlen, deine Gedanken von deinem Phantasiemann abzulenken, und dir ein paar ehrliche Gedanken zu deiner Partnerschaft zu machen.

SK.

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DANKE!

Deine Geschichte kann ich sehr gut nachvollziehen.

Du hast Recht, ich sollte mir Gedanken über meine Ehe machen, bzw. ich mache mir ja Gedanken, aber diese in die Tat umzusetzen, ist das größere Problem. Ich habe auch schon versucht, ein Gespräch in diese Richtung mit meinem Mann zu führen, komme aber da nicht weit, weil er über Probleme nicht sprechen mag. :-(

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Darf ich mal fragen, wie ich mir das vorstellen muß ?

Ist das so ähnlich wie mit diesem großen Hasen? Meint, Du hast eine konkrete Vision, wie der Mann aussieht, wie er sich anfühlt, Du "redest" mit ihm und kaufst teilweise beim Schlachter Sachen, von denen Du annimmst, Mr. Right würde sie gerne verputzen?

Oder ist das mehr die Idee eines perfekten Partners, auf welchen Du Eigenschaften projezierst, die Dein Real-Life-Gatte nicht abdeckt? Eine wabernde, romantische Denkblase, die immer herhalten kann, wenn der tatsächliche Gatte wieder einmal die Funktion eingestellt hat?

Kläre mich auf.

GzG
Irmi

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Ersteres: nein!
(Wer ist der große Hase??!) #rofl
Übrigens rede ich nicht mit "ihm".

Zweiteres: schon eher.
Ich bin ja nicht ganz blöd und meiner Meinung nach mit einigermaßen gutem IQ gesegnet.
Mir ist schon bewusst, dass es eine FLUCHT ist. Flucht vor Veränderungen (Gespräch mit dem Partner oder aber auch selbst etwas zu verändern). Zu hohe oder falsche Erwartungen an den Partner gestellt, und wenn er die nicht erfüllt, renne ich in Gedanken zu dem virtuellen Traummann. Natürlich ist das so eine "romantische Denkblase".

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"(Wer ist der große Hase??!) "

na, der Harvey *ggg*

http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Freund_Harvey

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Hi!
Ich finde es nicht ungewöhnlich, wenn man sich vorstellt wie es wäre, einen perfekten Mann zu haben. Vor allem kann ich so etwas gut nachvollziehen, wenn man mit dem eigenen Mann unzufrieden ist, was bei Dir ja der Fall ist.
Ich glaube Du bist mit Deinem Leben total unzufrieden und denkst Dich in eine perfekte Traumwelt mit Traummann. Beides ist Fantasie, das solltest Du Dir mal klar machen.
Du vermisst keinen realen Menschen, sondern gewisse Eigenschaften Deines Partners, vielleicht auch Äusserlichkeiten.
Ob Du normal tickst? Was ist schon normal? Ich denke, es ist ein Zeichen dafür, dass Dir etwas fehlt.
Du hast das in einem anderen Beitrag schon beschrieben, dass Dir gewisse Dinge bei Deinem Mann einfach fehlen und da liegt dann wohl auch der Grund für Deine Fantasien.
Scheinbar hat es dann auch keinen Sinn, mit Deinem Mann zu reden. Hast Du ja schon versucht.
Nunja, vielleicht den Mann abhaken und einen Neuen suchen?
LG,
Sandra
(der ein perfekter Mann viel zu öde wäre)

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Der Beitrag von metalmom trifft es ziemlich gut... man sollte bei sich selbst anfangen zu suchen. Es stimmt, dass ich nicht in allen Bereichen mit meinem Leben zufrieden bin. Dafür kann ich meinen Mann nicht verantwortlich machen. Er wiederum sollte nicht automatisch "Narrenfreiheit" haben, nur weil wir einen Ring am Finger tragen und ein gemeinsames Kind haben. Eine intakte Ehe kann nur funktionieren, wenn sie nicht einseitig ist. Daran werde ich wohl arbeiten müssen. Nur leider habe ich das Gefühl, dass er nicht bereit ist, an sich zu arbeiten. Aber gut, wir werden sehen.

Nein, den einen abhaken und einen neuen suchen, will ich nicht. Das hatte ich schonmal versucht (wer nicht?) und das ist nicht die Lösung. Ein neuer Partner bringt auch neue "Probleme", neue Schwächen, neue Reibungspunkte mit sich, dann fängt man wieder von Null an. Ich bin müde, mir immer wieder was Neues aufzubauen, um dann festzustellen, dass man die Probleme nur verschoben hat.

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Richtig, aber wenn Dein Mann nicht der Hauptgrund für Deine Unzufriedenheit ist, wieso erdenkst Du Dir dann einen Traummann? Du sagst ja selber, dass das nicht die Lösung wäre.

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<<<Betrüge ich auf eine gewisse Weise meinen Ehemann mit solchen Gedanken oder ist so etwas normal?>>>

Bis zu einem gewissen Grad hin, sind Tagträumereien ganz normal....entspannend und sogar erholsam, manchmal auch aufregend oder verdammt sexy.

Ziehst Du aber die Träumereien langsam aber sicher der Realität vor, ist es Zeit sich Gedanken zu machen, denn auf Dauer kann der reale Partner gegenüber so einem Wunderkerl nicht mehr mithalten, denn egal wie sehr er sich ins Zeug schmeisst, ist Deine Fantasie immer noch einen Tick besser als die Realität.

Es gilt wie so oft, das richtige Maß zu finden, dann haben beide Männer in Deinem Leben platz. Real geht aber immer vor ! :-)

Lebe UND träume...lebe Deinen Traum, aber träume nicht vom Leben.

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Vielen Dank, das sind nette und wahre Worte! :-)
Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft und wollen immer mehr und meistens zu viel. Ich hatte immer das Gefühl, zufrieden reicht mir nicht, ich will restlos glücklich sein. Vielleicht ist das ja falsch und zufrieden ist mehr als genug?
Dann werde ich mir "ein bißchen" träumen erlauben und darauf achten, die Realität nicht zu verlieren...