kita mit offenem konzept

mein großer geht ab nächsten juni in einen neuen kindergarten. dort wird dann komplett offen gearbeitet: es gibt also keine feste gruppen mehr, sondern nur noch einen bezugserzieher und die kinder können komplett frei entscheiden, was sie tagsüber machen wollen. das heißt auch, sie können entscheiden, ob, wann und wie lange sie draußen spielen wollen.

meine frage geht an diejenigen, deren kinder auch in kitas mit offenem konzept gehen:

wie machen das eure kinder? sind sie nur draußen oder nutzen sie auch das angebot in den verschiedenen räumen? oder gehen sie vielleicht gar nicht raus?

beschäftigen sie sich vielseitig oder spielen sie immer mit den gleichen dingen?

wie greifen die erzieher ein? versuchen sie die kinder auch zu unbeliebten tätigkeiten zu überreden/animieren oder sind die kinder komplett auf sich allein gestellt?

ich bin mir halt unsicher, ob es das richtige für meinen großen ist? ich habe angst, dass er dinge, die er nicht so mag, gar nicht mehr macht bzw. keine neuen dinge ausprobiert, weil er sie nicht kennt.

lg anjalu

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hallo,

max (5 ) und ian (2) gehen beide in eine kita mit offenem konzept.

beide haben ihren bezugserzieher.
in der kiko können sie endscheiden ,was sie machen wollen. es werden verschiedene impulse angeboten. oft bieten die kinder selbst auch impulse an.

meinen kindern tut das offene konzept sehr gut.

sie sind beide gerne draussen und das in der regel mindestens 1 mal am tag.

jedoch machen sie auch vieles im haus. basteln bücher, puzzler, mini kiko etc... bücherei....

meine kinder werden auch immer mal wieder animiert dinige zu tun, sie sie nicht ganz so gerne machen. manchmal klappt es und manchmal nicht.

es hält sich ungefähr die waage.

es gibt als grundgerüst für den tag feste abläufe und alles andere wird dann individuell gestaltet...

wir finden dieses konzept sehr gut. alle kinder haben mit jedem alter der kinder kontakt....

unseren kindern geht es dort sehr gut. sie gehen sehr gerne hin und sie lernen sehr viel.

dieses hier ist unser kinderhaus.
http://www.kita-steppkes.de/ge/kinderhaeuser/gruenschnabel/index.php

gruß alex



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Hallo,

wie viele Kinder werden es denn sein.

Wir haben uns mehrere angeschaut.

Bei 75-100 Kindern und 5 Räumen hing mir meine nur am Bein. Das war zu viel.
Bei kleineren mit ca. 50 Kindern oder ein paar mehr, mit WENIGEN Räumen und festen Tagesablaufspunkten klappt das sehr gut.

Allerdings ist es so
- die Kinder werden darauf aufmerksam gemacht, sich gegenseitig zu helfen
- rausgehen entweder alle oder keiner zu festen Uhrzeiten
- es gibt Altersangebote und altersgemischte Angebote
- es sind wenige Räume, übersichtlich und gut strukkturiert
- die Erzieherinnen sind sehr einladend und haben ein Auge auf alle und sprechen sich gut ab
Dann klappt es sehr gut.

Bei dem mit vielen Räumen, war selbst ich überfordert.


Hast du dir den Kindergarten schon angeschaut? Am besten mit Kind?
Dann siehst du gleich mal wie es abläuft, wie die Erzieherinnen auf ihn eingehen. Wie sie reagieren, wie er auf das Angebot reagiert?

Meine war bei einem Kindergarten trotz Fremdelphase gleich mal auf Erkundungstour. Obwohl noch nicht angemeldet wurde sie sofort integriert und begrüßt :-)
Bei einem anderen klammerte sie nur an mir (obwohl Fremdelphase schon vorbei)
ein weiterer hätte uns angemeldet aber hielt ein sich den Kindergarten anschauen für überflüssig. Auch sonst war das erste Gespräch am Telefon schon sehr... abschreckend...
bei einem weiteren waren wir am Tag der offenen Tür.

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der kindergarten wird sehr groß werden...ich glaub sogar über 100 kinder (krippe und kindergarten zusammen)

leider kann ich mir ie arbeit nicht anschauen, weil der kindergarten im moment gebaut wird. sein alter kindergarten wird geschlossen und sie ziehen dann im nächsten jahr in den neuen kindergarten und beginnen dann mit dem offenen konzept neu. in der jetzigen kita beginnen sie jetzt die kinder langsam darauf vorzubereiten.

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Hallo, also ich bin sehr unzufrieden mit dem offenen Konzept,beide Jungs gehn völlig unter.Entziehen sich eigentlich so allem was sie nicht mögen oder was ihnen nicht geheuer ist.Für selbstbewußte Kids ideal weil sie selbstständiger entscheiden können,für zurückhaltene,schüchterne Kinder ungeeignet wenn die Erzieher nicht drauf eingehn können.der mittlere geht zum Beispiel nicht an Spielgeräte oder zu Gruppenspielen wo schon ältere oder selbstbewußtere Kinder dran teilnehmen,er zieht sich dann zurück und spielt in seiner eignen kleinen Welt.Eigentlich sollte er ja dort den Umgang,sozialverhalten mit andern Kindern und unterschiedlichen Charakteren lernen,stattdessen merk ich mittlerweile auch im privat Bereich das er immer öfter z.B. auf dem Spielplatz den Kontakt zu andern Kindern meidet.Genauso unser großer hinkt feinmotorisch hinterher,aber wenn er da nicht mitmachen möchte z.B. zeichnen und ähnl. brauch er es halt nicht.Beide beklagen sich über Langeweile und wolln eh nicht in die Kita.Unsere jüngste haben wir an einer Kita vorangemeldet wo kein offenes Konzept ist.Ich kenn einige Eltern die ebenfalls unzufrieden sind,aber auch einige die gerade dieses Konzept gut finden.Gruss sina:-)

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ich habe mich mal 3h so ein KiGa angeschaut
ich war so begeistert das ich meine dann vor angemeldet habe
wenn wir allso ein Haus da finden und hinziehen gehen sie auch dahin
ich war restlos begeistert
um so älter die Kinder auch werden um so mehr bekommen sie aber auch in die Pflicht;)
kidner sind auch ne treibende kraft sprich sie ziehen die anderen dann mal mit:)
oder auch die erzieher sagen schon mal komm magst du net mal mit mir was basteln;)


ich würde sagen ja tue es
aber schau dir den Kiga an die erzieher die leiterin ich bin restlos begeistert aus dem kiga raus gegangen

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Hallo Anjalu,
unser Großer geht auch in einen KiGa mit offenem Konzept.
Wobei "offen" nicht gleich "sich selbst überlassen" bedeutet.
Zumindest sollte es das nicht.

In unseren KiGa gehen momentan ca. 40 Kinder, ich finde ihn eher übersichtlich. Er ist ebenfalls ein "Bewegungskindergarten", die beiden "Grundgruppen" (treffen sich nur zum Kreis) sind altersübergreifend.
Unsere Erzieher haben schon ein Auge darauf, dass unserem Sohn Dinge tut, die er eigentlich nicht sehr gerne macht. Er bastelt z.B. nur widerwillig und wäre am liebsten ununterbrochen draußen oder im Bewegungsraum, immer in Bewegung eben.
Er wird aber in alle Richtungen animiert und muß dann da dann auch mal zähneknirschend durch - jetzt im letzten KiGa-Jahr wird darauf geachtet in Hinsicht auf die Schule, feinmotorisch wird er da eben doch mehr ins Boot geholt, das weiss er aber auch.

Unser "offenes Konzept" hat klare Grundregeln und Absprachen, wobei sich Gesprächskreise mit offenem Spiel und Angeboten abwechseln.

Meine Meinung:
Sprich mit den Erzieher(inne)n über deine Sorgen, denn die werden Dir genau sagen könne, wie das dann bei euch gehandhabt wird. Und besorge Dir das Konzept und die Ziele der pädagogischen Arbeit der Erzieher(inne)n.

Ich für meinen Teil könnte mir einen anderen KiGa für unseren Sohn gar nicht mehr vorstellen!


Falls es Dich interessiert hier unser Konzept (zitiert), wobei auch die offene Arbeit erklärt wird:


"Der "offene Kindergarten"

Ein Lebens- und Erfahrungsraum zum Wohlfühlen
für Kinder, Eltern und MitarbeiterInnen

Was bedeutet "offener Kindergarten"?

"Offener Kindergarten" ist ein zusammenfassender Begriff, der für viele Bereiche der pädagogischen Arbeit im Kindergarten steht. Insofern ist dies nicht mit einem Satz zu beantworten. "Offene Arbeit" verwirklicht sich in allen Bereichen der Begleitung der Kinder.

An erster Stelle stehen die offenen Türen: Sie stehen offen für die "Freiräume" der Kinder unseres Kindergartens. Im Gegensatz zu anderen Kindergärten, wo es feste Gruppenräume gibt, in denen alle Spielbereiche vorhanden sind, haben wir unsere Räume als Funktionsräume gestaltet, die für alle Kinder gleichermaßen offen stehen. Unsere Kinder können den gesamten Kindergarten als Spielbereich nutzen, denn jeder Raum hat seine eigene Funktion. So haben die Kinder größtmögliche Chancen, nach ihren eigenen Neigungen und Wünschen zu spielen und ihre Umwelt zu erfahren. Durch die größeren Entfaltungsmöglichkeiten erfahren die Kinder eine Bereicherung ihres Umfeldes und werden offener für Neues und Anderes.

Offenheit bedeutet vor allem offen sein für die Bedürfnisse der Kinder, ihre Wünsche, ihre Entwicklungsstufen, ihre Entfaltungswünsche. Sie bieten uns allen einen Lebens- und Erfahrungsraum zum wohlfühlen. Unsere verschiedenen Erlebnisbereiche führen dazu, dass die Kinder mit viel Eigenständigkeit ihre Ich-, Wir- und Sachkompetenz entwickeln können und ungestört in einer entspannten und ruhigen Atmosphäre spielen und lernen. So ist jeder Tag für die Kinder interessant, spannend und aufregend.

Zur offenen Arbeit gehört weiterhin ein offener Umgang der Erzieherinnen, die durch den wichtigen täglichen Austausch und die gemeinsame Arbeit einen reichen Erfahrungsschatz gewinnen und damit eine hohe Qualität der Arbeit.

Auch das Verhältnis zur Kirchengemeinde, zur politischen Gemeinde und zum Dorf ist sehr offen, die Gemeinschaft und gegenseitige Verbundenheit wird an vielen Stellen zum Ausdruck gebracht.

Wenn wir im Folgenden die einzelnen Bereich der Arbeit darstellen, werden sie merken, dass das Konzept der Offenheit überall sichtbar wird, wir aber dennoch eine Einrichtung sind, in der es klare Vorstellungen und Grenzen gibt.

Warum arbeiten wir hier im Kindergarten nach dem Konzept der "offenen Arbeit"?

Die Lebensbedingungen von Familien haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Die Lebens- und Spielräume der Kinder werden immer enger, sie wachsen heute in einer gefahrvolleren Umwelt auf als ihre Eltern.

Folgende Veränderungen sind in unserer Umgebung zu beobachten:

* viel befahrene Straßen bieten zu wenig Chancen zur freien Entfaltung
* trotz dörflicher Struktur gibt es wenig Naturerfahrungen auf Grund der Bepflasterung der Grünflächen und angelegten Gärten

* Stillsitzen vor vielen verschiedenen Medien (Fernsehen, Videos, Cassette, Computerspiele)
* die Freizeit der Kinder wird durch viele feste Angebote, vor allem am Nachmittag ( Musikschule, Ballett, Vereine usw.) verplant.
* es gibt ein Überangebot an vorgefertigtem Spielmaterial (die Kinder haben weniger Möglichkeiten eigene Spielideen zu entwickeln)
* Überbehütung, die Kindern kaum Raum lässt, eigene Erfahrungen zu machen ("Das darfst Du nicht!", "Das kannst Du noch nicht!", "Dazu bist Du noch viel zu klein!")
* sehr frühe Vorbereitung auf die Schule, so dass die Kinder schon vor der Einschulung unter Leistungsdruck stehen.

All dies wirkt sich stark auf das Verhalten unserer Kinder aus. Die Kinder sind häufig unausgeglichener und dadurch aggressiver als früher, sie haben einen stärkeren Bewegungsdrang, es treten vermehrt Konzentrationsschwächen und Wahrnehmungsstörungen auf. Auch Haltungsschäden sind häufiger zu verzeichnen. Durch unsere räumliche Gestaltung haben die Kinder die Möglichkeit ihre Bedürfnisse eigenständig auszuleben und vielfältige Erfahrungen zu machen. So finden die Kinder eine herausfordernde Umgebung zum Spielen und Handeln vor. Dadurch kann sich die Ich-Stärke und Soziale Kompetenz (Gemeinschaftsfähigkeit) der Kinder gut entwickeln. Der "offene Arbeit" in unserem Kindergarten bietet daher einen günstigen Entwicklungsrahmen für unsere Kinder in der heutigen Zeit. "

LG Anne

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Hallo Anjalu,

mein Großer geht in einen offenen Kindergarten mit insgesamt 90 Kindern. Er ist jetzt seit zwei Jahren dort und ist im ersten Jahr vollkommen untergegangen. Er hat den Raum, in dem ich ihn abgeliefert habe, nicht verlassen, weil er sich nicht getraut hat. Im Bewegungsraum war er im ersten Jahr ein einziges Mal, obwohl ihm Bewegung wirklich gut tut.

Jetzt hat er ein paar Freunde und ist im Haus (eine alte Grundschule) unterwegs. Aber eben nur da, wo er gerne sein möchte. Und ich finde es schon nicht schlecht, wenn Kinder auch mal Sachen machen müssen, die ihnen nicht besonders gefallen.

Mein Sohn ist eher schüchtern. Aber auch für die lebhafteren finde ich das konzept unpassend. Denn diese werden nie dazu angehalten, auch mal eine halbe Stunde ruhig und konzentriert auf ihrem Popo zu sitzen.

Kurzum: bei einer solchen Größe des Kiga wir des unseren würde ich mein Kind nicht dahinschicken. Schüchterne Kinder gehen vollkommen unter.

Ich habe mir aber auch sagen lassen, dass es in einem übersichtlicheren Kiga gut funktioniert. Ich persönlich favorisiere für meinen Kleineren das alte, traditionelle Modell.

LG Lina

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Hallo,

meine Tochter geht auch in einen "offenen" Kindergarten.
Wir haben dort 75 Kinder auf drei Gruppen. Diese Grundgruppen gibt es nur für den täglichen Morgenkreis und zum Geburtstagsfeiern, sowie einer etwa einstündigen Freispielphase.

Wir haben drei verschieden Betreuungszeiten und die ersten Kinder dürfen ab 07:00h gebracht werden, bis 09:00h sollten alle Kinder anwesend sein - in der jeweiligen Gruppe. Bis etwa halb neun gehen alle Kinder in eine geöffnete "Auffanggruppe". Dort dürfen sie frühstücken, basteln, malen, puzzeln, toben - eben alles was sie wollen, aber die Erzieherinnen greifen immer mal wieder mit Impulsen ein. Im Morgenkreis erhält jedes Kind ein Kärtchen mit seinem individuellen Zeichen drauf und darf sich auf einem Brett in die entsprechenden Funktionsbereiche einhängen (Rollenspiel, Atelier, Experimente, Bauen, Draußen, manchmal Küche, Bücher, ...), für jeden Funktionsbereich werden im Vorfeld die Anzahl der Plätze festgelegt. Die Kärtchen werden nach Zufallsprinzip verteilt und wenn ein Kind sich eingehängt hat folgt das Nächste. Wenn Plätze voll sind, dann muss sich das folgende Kind halt aus dem restlichen Angebot etwas aussuchen. Diese Tafeln kommen dann auf den Flur und die Kinder gehen in ihren gewählten Bereich und müssen dort dann zunächst eine halbe Stunde bleiben. Danach können sie auf dem Flur ihr Kärtchen entsprechend umhängen und somit was anderes machen. Ab halb 12 dürfen alle Kinder in den Garten, auch wenn das Naturprojekt voll ist. Auf die Jüngsten wird immer Rücksicht genommen. Es wird immer versucht darauf zu achten, dass die Kinder in einer gewissen Zeit auch andere Bereiche kennenlernen. Einmal die Woche ist Projekttag, da darf der Bereich nicht getauscht werden. Und einmal die Woche findet ein altershomogener Vormittag nach um alle Kinder entsprechend zu fördern.

Unsere Tochter kommt sehr gut mit diesem Prinzip klar und der Ablauf inkl. der Eigenorganisation an der Tafel war ihr nach einer Woche total klar.
Die Erzieherinnen halten sich in einer solchen Einrichtung auf den ersten Blick sehr zurück, aber sie beobachten und lernen dadurch auch sehr viele Impulse von den Kindern kennen und können Angebote so entsprechend anpassen und erweitern. Außerdem wird wirklich sehr viel protokoliert und sehr viel Eigenständigkeit gefördert. Es wird auch immer festgehalten wer wo seine freie Zeit begonnen hat. Meine Tochter malt halt beispielsweise wirklich lieber wenn sie es möchte und nicht wenn der Tagesplan es vorsieht.
In einem geschlossenem Konzept würde sie wahrscheinlich eher unruhig sein...

Ich kann es nur empfehlen und auch Eltern die noch das alte Konzept kannten berichten nur von positiven Entwicklungen ihrer Kinder.

Grüße, Steffi