Trennung, Sohn will nicht gerne zur Mama

Hallo,

mein Problem ist:

Im Mai habe ich mich von meinem Lebensgefährten getrennt (er hat sich lieber um andere Frauen gekümmert), unser Sohn (4 ½) möchte nicht bei mir (Mutter) schlafen und oft hat er keine Lust bei mir zu sein oder wenn ich ihn von der Betreuung (Oma) abhole mit mir mitzukommen. Der Papa lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen Großeltern im gleichen Haus. Ich bin im gleichen Dorf 3 Straßen weitergezogen.

„Geregelt“ haben wir bisher, dass er mittwochs bei mir schläft. Allerdings kommt es dann schon montags dazu, dass er mir sagt, er möchte am Mittwoch nicht bei mir schlafen, sondern beim Papa. Gründe hierzu hat er keine erklärbaren.
Unser Wochenablauf sieht so aus:
montags hole ich ihn nach der Arbeit von der Oma und bringe ihn zw. 18 und 19 Uhr zurück, dienstags ist er ganz bei der Oma (Papa), da ich lange arbeiten muss,
mittwochs hole ich ihn vom Kiga und normalerweise schläft er bei mir,
donnerstags hole ich ihn vom Kiga und bringe ihn zw. 18 und 19 Uhr zurück,
freitags hole ich ihn vom Kiga und bringe ihn z. 18 und 19 Uhr zurück,
Samstag und Sonntag sind dann variabel.

Da ich schon früh wieder arbeiten gegangen bin, hat mein Sohn ein enges Verhältnis zu seiner Oma (väterlicher Seite).

Wenn ich mit meinem Sohn zusammen bin, spiele ich die meiste Zeit mit ihm.
Wir kochen zusammen, spielen Ritterburg, mit Bausteinen, malen, puzzlen, basteln, gehen zum Sport, zum Tanzen, einkaufen, kämpfen und raufen etc.
Doch wirklich jeden Tag fragt er, bereits sogar schon im Kindergarten: Mama, heute muss ich aber nicht bei Dir schlafen? Oder ihm fällt dann mittags, während des schönsten Spielens ein, dass er jetzt „plötzlich“ zum Papa möchte.
Gestern ist er fast zusammengebrochen, weil ich und nicht der Papa mit ihm zum Laternenumzug geht. Er hat getobt und immer wieder gesagt, dass er mit mir nicht dort hingehen möchte. Nach dem Umzug eben, sein Papa war auch da, wollte ich ihn dann mit nach Hause nehmen, dann gab es ein Geschrei, dass er nicht möchte. Sein Vater darauf hin: schlaf doch heute bei Mama, dann hast du es hinter dir! Oder Mama kocht Dir was tolles! Oder ihr spielt was ganz Schönes! ----- ohne Worte ---- Darauf hin habe ich ihn angesprochen und er meinte ja nur, er wollte meinem Sohn Anreize geben, bei mir zu sein, z.B. was tolles Spielen etc. --- ich bin echt fertig --- Angeblich hätte er so etwas noch nie gesagt.

Wenn wir zusammen sind, habe ich das Gefühl, es gefällt ihm, vor allem, da wir Sachen machen, die der Papa oder die Oma nicht mit ihm machen. Doch jeden Tag, teilweise mehrmals, fragt er, wann er endlich wieder zum Papa kann.

Ich habe gedacht, im Laufe der Zeit wird es besser, er gewöhnt sich dran, doch diese ganze Sache macht mich richtig fertig.

Manchmal denke ich schon darüber nach, ob ich, um nicht weiterhin an der Lebensuntergrenze leben zu müssen, wieder Vollzeit arbeiten gehe und das Kind dem Papa/der Oma überlasse, wenn es ihn anscheinend glücklicher macht.

Hat hier jemand einen Rat, eine Idee, wenn sich mein Sohn so Anti-Mama verhält und evlt. wie ich ihm helfen kann, besser mit mir zu recht zu kommen?! Ich weiss nicht genau, ob es wirklich „nur“ an den Papa-Aussagen liegt, oder ob da noch was anderes ist.


Vielen Dank und Grüße

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Hast Du den Eindruck, dass Dein Sohn von der Familie väterlicherseits manipuliert und beeinflusst wird? Dass man versucht, Dich schlecht zu machen?

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Also nach der Aussage von heute Abend schon. Leider. Schlecht machen sie mich nicht, allerdings sind solche Sprüche nicht gerade förderlich für den Umgang mit mir, oder? :-(

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Bis auf das "dann haste es hinter Dir" war das doch alles gar nicht negativ und das wird ihm vielleicht rausgerutscht sein.

Mir ist beim Lesen der Wochenplanung schon schwindelig geworden, wie soll das ein Kind in dem Alter verkraften? Er ist ja nur unterwegs und nirgends richtig seßhaft. Mit Dir hat die Ablehnung m. E. gar nicht zu tun, sondern mit dem Stress durch das ständige unübersichtliche hin und her.

LG,

W

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Eure Regelungen hinsichtlich des nachmittäglichen bzw. nächtlichen Aufenthaltes scheinen den Kleinen derart zu verwirren, dass er gar nicht mehr weiß, wie ihm geschieht. Das Kind braucht doch Halt und klare Strukturen. Ein Mal in der Woche schläft er bei dir und manchmal am WE. Da behaupte ich einfach mal, dass sein Bedürfnis, bei Papa bzw. Oma schlafen zu wollen, nicht von ungefähr kommt. Emotional gesehen wird es ähnlich sein.
Ich kann dir nicht wirklich einen Rat geben, aber auf Dauer wird das bestimmt nicht gut gehen. Dass du wieder an das Vollzeitarbeiten denkst und das Kind "ganz" dem KV und Großeltern überlassen willst, musst ganz allein du entscheiden. Das moralische Für und Wider würde ich hier nicht diskutieren wollen.

Viel Glück!

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Im Regelfall schläft er ja nur jeden Mittwoch bei mir. Dass ich mich tagsüber um meinen Sohn kümmere, kommt daher, dass sonst keiner da ist, der dies machen könnte, außer der Oma. Papa arbeitet von 8 Uhr bis 20/21 Uhr und ist nur zwischen 17 und 17:30 zum "Kaffee" im Haus. Dass er dann nicht bei mir schläft resultiert dann wiederum daraus, dass es am Anfang richtig fiesen Zerg gegeben hat. Schreien bis zum Umfallen, an Schlaf war da nicht zu denken. Ich dachte, ich tue dem Kind was Gutes. Auf der anderen Seite ist der Vater auch nicht bereit, das Kind abzugeben.
Hm, ...

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Was soll das denn jetzt?

Die Familie praktiziert doch nur das, was tausende andere Familien auch praktizieren, nur dass das Kind dann einmal die Woche (oder ein WE alle zwei Wochen) bei Papa übernachtet und sonst bei der Mama.
Und bei den meisten Familien klappt das auch wunderbar, ohne dass Papa sich vorwerfen lassen muss, wieder vollzeit zu arbeiten.

Hier kann es verschiedene Gründe für die ablehnende Haltung des Kindes geben und so wie die Te schreibt, scheint der Vater in seinem guten Willen den Aufenthalt bei der Mutter dem Jungen schmackhaft zu machen genau das Gegenteil zu bewirken.

Der erste Schritt wäre in meinen Augen das Gespräch mit dem Vater zu suchen, wie man die Situation für den Jungen erleichtern könnte. Und sie sollte klären, ob das Kind wirklich gegen sie manipuliert wird.

Gruß
f

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Würde es Sinn machen, den Umgang per Anwalt zu regeln? Aber wie soll das regelt werden, wenn der der Vater nicht damit einverstanden ist, und gleichzeitig keine Zeit hat und dann noch das Kind nicht gerne bei mir ist? .... Ich habe Angst, dass ich meinen Sohn dann nur noch besuchen darf, weil er bei der Oma aufwachsen soll.

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Hallo,

ich finde eure Umgangsregelung auch ein bißchen durcheinander. Einmal wird er bei der Oma abgeholt, dann wieder vom Kiga, dann bringst Du ihn Abends zurück, dann schläft er bei dir, dann bringst Du ihn in den Kiga ansonsten Papa oder Oma etc.

Ich würde eine klare Regelung treffen, z.B. zweimal die Woche holst Du ihn vom Kiga ab und bringst ihn Abends zurück und alle zwei Wochenenden ist er von Freitag (da würde ich ihn wieder vom Kiga abholen) bis Sonntag Abend bei dir. So dass er einen festen Ablauf hat.

Darf ich mal fragen wie es dazu gekommen ist, dass euer Sohn immer bei Oma schläft? War es vor der Trennung auch schon so? "Normal" ist doch eigentlich wenn man arbeitet, dass evtl. die Oma Nachmittags das Kind betreut, man es dann aber nach der Arbeit abholt und das Kind daheim schläft.

Du schreibst zwar "wenn du ihn von der Betreuung (Oma) abholst..." Aber eigentlich hat doch euer Sohn seinen Lebensmittelpunkt bei Oma und wird von dir "nur betreut"? Oder hab ich da etwas missverstanden?

LG janamausi

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Die Oma lebt im gleichen Haus. Man muss nur die Treppe hoch und ist da. Im Umkehrsinn: der Papa wohnt mit dem Sohn bei der Mama. Bzw. wir wohnten bei seinen Eltern in einer Kellerwohnung.
Mein Sohn war halt oft bei der Oma, während ich arbeiten war und danach habe ich ihn "mit runter" genommen, aber man hat sich eben einfach mehrfach am Tag drinnen und draußen gesehen.
Dass wir keine vernünftige Regelung hinbekommen, liegt daran, dass der Papa sagt, dass er das nicht möchte, dass er sein Kind jeden Tag, oder fast jeden Tag, sehen will. Er lässt es nicht zu, dass mein Kind öfters bei mir schläft, er akzeptiert diesen einen Tag, den Mittwoch. Der Papa hat täglich im Haus 1/2 Std Zeit für sein Kind und dann noch mal ab ca. 19:30-20:30 zum ins Bett bringen, wenns passt. Die restliche Zeit kümmert sich die Oma um den Jungen, wenn er eben nicht bei mir ist. Daher kann ich ihn genau so gut zu mir nehmen.

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Hallo,

verstehe ich es richtig, dass euer Sohn als ihr noch nicht getrennt wart bei euch im "Keller" gewohnt hat aber oft bei Oma war und seitdem Du ausgezogen bist, euer Sohn eigentlich bei Oma wohnt?

Was willst Du? Willst Du das dein Sohn fest bei dir wohnt, also täglich bei dir schläft oder willst Du "nur" Umgang? Wer hat denn das Sorgerecht?

LG janamausi

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Hallo.

Ich denke auch, dass Dein Kleiner bessere Strukturen und einen Lebensmittelpunkt braucht. Den hat er ja jetzt nicht wirklich.

Da ja die Betreuung durch die Oma nachmittags gewährleistet wäre, wäre es vielleicht wirklich sinnvoller, wenn das Kind die Woche über beim Vater/Großeltern bleibt (Du kannst dann auch wieder Vollzeit arbeiten) und Ihr erlebt zusammen dann ganz intensive Wochenenden alle 2 Wochen.
Wenn sich das gut eingespielt hat, kann man ja noch einen Tag in der Woche dazu nehmen.

Wenn so ein Vorschlag bei Deinem Ex auf taube Ohren stößt, kann das Jugendamt vermitteln (oder eine andere Beratungsstelle, die Elterngespräche anbietet) ... oder ihr müsst eine gerichtliche Regelung durchziehen.

Ich persönlich fände es einfach besser, wenn das Kind wirklich wüsste, wo sein Lebensmittelpunkt ist ... im Moment ist die Regelung doch für alle Seiten stressig.
Und Du würdest Dich wirklich als verantwortungsvolle Mutter auszeichnen, wenn Du Dich zu so einer Regelung durchringen könntest, mit "Kind weggeben" hätte das nichts zu tun.
Und ich denke auch, dass die "Sprüche" vom Kleinen ausbleiben, wenn er sich auf eine verlässliche Regelung verlassen kann ... ich könnte mir sogar vorstellen, dass er sich dann wieder auf Dich freut.
Und je älter er wird, umso mehr lässt sich die Regelung ja auch wieder aufweichen, zumal ihr so nah beieinander wohnt ... dann kann er Dich ja auch mal spontan besuchen.

Gruß von der Hedda.

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Hallo,

für mich hört es sich so an als ob Dein Sohn einfach nur nach Hause möchte. Kein Kind ist lange von daheim weg und er hat seinen Lebensmittelpunkt nun mal bei Oma und Papa.

Ich persönlich würde es so regeln das DU ihn von der Kita abholst und er dann auch bei Dir bleibt. Entweder eine Woche ganz Mama und dann Papa oder aber klare STrukturen.

Jeden Di+Do und jedes zweite WE von Freitag bis Sonntag Abend bei Dir. Oder jeden Mo+Mi+Fr jedes zweite WE dann von Fr-So bei Dir.

So hat er klare STrukturen und Regeln. Er muss bei Dir genauso daheim sein wie bei Papa.

Ihr müsst da eine Lösung finden, aber aufgeben würde ich nicht. Ihr seit die Eltenr und nicht die Oma. Ihr müsst die Erziehung und Betreuung regeln.

Ihr habt das Kind gewollt und nun kannst Du nicht einfach sagen es bleibt bei Oma. Schlimm genug das es dort ja quasi aufgewachsen ist. Die Oma sollte Oma sein und nicht Erziehungsberechtigte, es sei denn es liegen gute Gründe vor bzw ein Elternpaar kann seine Kinder nicht alleine erziehen. Das ist aber ein anderes Thema.

Aufgeben würde ihc mein Kind nicht an Deiner Stelle, das würde mir das herz zerreisen.

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Hallo Raspberrysheep #liebdrueck

Als erstes. Sorry für die Scheiß Situation in der du dich befindest, ich kannte das Problem bisher nur umgekehrt, also dass die Väter das Problem haben.

Ich muss ganz ehrlich sagen dass ich beim lesen auch ein bisschen den Verdacht auf Manipulation hatte. Ich will nicht etwas schüren dass nicht da ist, aber da würde ich mal nachhaken. Und NEIN, nicht das Kind aufgeben, das würdest du bestimmt bereuen. Und er könnte es dir später vorhalten.#schock

In Schweden wird es immer so gemacht dass das Kind eine Woche bei Mama ist und eine Woche bei Papa. Vielleicht ist das eine Lösung, die besser strukturiert ist.
ABER: Meine Freundin in Schweden ist sehr fair, und redet nie schlecht über den Papa. Trotzdem sagt die Tocher dass sie zu Mama will. Vielleicht ist es so dass Töchter mehr zu Mama wollen und Jungs manchmal eher zu Papa? #gruebel

Auf jeden Fall würde ich mit dem Vater sprechen und ihm sagen dass die Situation sooo nicht tragbar ist für dich. Ich will auf keinen Fall was böses unterstellen, aber manchmal sind Schwiegermütter eifersüchtig auf die, die den Sohn "geklaut" hat... :-(
teste mal in die Richtung irgendwie ob da auf das Kind Einfluss genommen wird... irgendwie. Vielleicht über ein Freund der Familie #winke

Viel Glück #liebdrueck #freu

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"In Schweden wird es immer so gemacht dass das Kind eine Woche bei Mama ist und eine Woche bei Papa."

Arbeiten alle getrennt lebenden Schweden nur jede zweite Woche?

Oder wie lösen die das Problem gleichzeitig eine Vollzeitstelle zu haben und jede zweite Woche das Kind?

Oder wird das doch nicht "immer" gemacht?


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Ich finde die Woche ist für einen so kleinen Knirps ganz schön heftig wohin er alles soll und da wunderst du dich das er mal keine lust mehr hat?

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Hallo,

du schreibst, dass du deinen sohn gern bei dir hättest. Dann setzte alles in bewegung, dass es auch passiert. JA, Rechtsanwalt etc. lass keine möglichkeiten ungenüzt.
Warum kann denn dein sohn nicht bei dir wohnen und jedes zweite wochenende beim papa sein?
Bei den arbeitszeiten des vaters hast du gute chancen, dass euer sohn zu dir zieht, denn vor allem eltern und nicht großeltern sollten die kinder erziehen.
Dieses durcheinander dass ihr im moment lebt funktioniert nicht, das merkt ihr. Der vater hat nicht mehr rechte an eurem sohn als du und kein gericht wird für die oma und gegen die mutter entscheiden. Der vater kann auch nicht bestimmen, ob das kind von der oma großgezogen wird.
Eine möglichkeiten wäre vielleicht der wöchentliche wechsel - wenn ihr das beide möchtet - aber dann sollte euer sohn auch wirklich die eine woche nur im kiga und bei dir sein und nicht auch noch zwischen der oma pendeln!

Viel kraft und alles liebe,
kimmi

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Hallo.

>>> Bei den arbeitszeiten des vaters hast du gute chancen, dass euer sohn zu dir zieht, denn vor allem eltern und nicht großeltern sollten die kinder erziehen. <<<

Mach ihr doch bitte nicht Hoffnungen, und schon gar nicht mit der Begründung.

Das Kind lebt in seinem gewohnten Umfeld (wo es auch schon vor der Trennung gelebt hat) und die Betreuung ist gewährleistet.
So wie Du argumentierst, müsste man jeder alleinerziehenden Mutter, die Vollzeit arbeitet und bei der Betreuung auch auf die Großeltern zurückgreift, das Kind wegnehmen.
Zumal das Kind auch gefragt werden kann und das würde mit großer Wahrscheinlichkeit im Moment ja gegen die Mutter sprechen.

Kein Richter würde bei dieser Lebenssituation des Kindes das Kind dort rausreißen ... allerdings könnte ich mir vorstellen, dass ein Gericht anordnet, dass ein geregelte Umgangssituation geschaffen wird, bei der das Kind mal zur Ruhe kommt.

Gruß von der Hedda.

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Das ist doch Unsinn, was Du schreibst.
Das Kind ist in seinem gewohnten Umfeld (incl. Großmutter) geblieben und hat dort sichere Betreuung, die die Mutter nicht bieten kann.
Warum sollte man den Kleinen dort herausreißen? Das wird m. E. auch kein Familienrichter befürworten!

Gruß,

W

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