Entwicklungsverzögerung

Hallo,
ich hatte hier ja schon mal über meinen Sohn geschrieben: http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=45&tid=2837794

Hatten am 29.10. wieder einen Termin im SPZ. Dort wurde seine Entwicklung mit dem sog. "Münchener Test" getestet. Dabei kam heraus, dass er motorisch nur auf dem Stand eines 3 Monate alten Baby ist. Ich bin total schockiert, weil er doch schon 7 Monate alt ist. Wir sollen auf jeden Fall die KG nach Vojta weitermachen. Das wäre die richtige Therapie für Niklas. Evtl. braucht er auch noch eine Therapie für seine Mundmotorik, die ist wohl leider auch nicht ganz altersgerecht.

Habe den Physiotherapeuten, der den Entwicklungstest durchgeführt hat, gefragt, welche Ursachen die Entwicklungsverzögerung haben kann. Er meinte, es könne mit den Blockaden, die Niklas im Rücken hatte, zusammen hängen. Ich soll darüber mit der Neurologin sprechen. Dort haben wir am 02.12. einen Termin. Ist auch im SPZ.

Ich mache mir so Sorgen um Niklas. Er macht durch die Krankengymnastik zwar Fortschritte, aber ich habe irgendwie immer bei jeden Termin Angst, dass doch noch irgendwie was raus kommt, dass er krank oder behindert ist.

Wer hat mit seinem Kind ähnliches durchgemacht und kann mir Mut machen?

Liebe Grüsse
sonne

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Hallo Sonne,

also, meine Kleine (jetzt fast drei Jahre alt) war mit 4-5 Monaten auf dem Stand von 2 Monaten. Wir haben dann angefangen Voita zu turnen (und tuen es im reduzierten Umfang auch heute noch). Mit acht Monaten waren wir dann zur Entwicklungskontrolle, wo mir ein Professor sagte, sie würde wohl nie laufen lernen...
Sie hat dann mit 11 Monaten angefangen zu krabbeln und mit 16 Monaten angefangen zu laufen. Heute hat sie keine Entwicklungsverzögerung mehr, auch wenn sie recht auffällige Bewegungsmuster hat und öfter mal fällt. Ich hoffe, das kriegen wir auch noch in den Griff, aber immerhin.
Wie ist denn der kognitive Bereich ausgefallen? Ist er da auch zurück?
Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute. Mit Voita kann man viel erreichen, davon bin ich absolut überzeugt. Wir haben zusätzlich auch noch Ergotherapie gemacht.

Liebe Grüße

Eva

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Hallo Eva,
danke für deine nette Antwort auf meinen Beitrag.

Im kognitiven Bereich ist Niklas, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht zurück.

Wie alt war deine Kleine, als ihr mit der Ergotherapie angefangen seit?

LG Silke

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Hallo Silke,

also, meine Tochter war 5-6 Monate, als wir mit Ergotherapie angefangen haben. Damals konnte sie in Bauchlage nicht mal stützen... Ganz zu schweigen von drehen odersonst irgendwas... Wir haben sie auf einen Keil gelegt und versucht, sie dazu zu animieren, überhaupt mal ihr Köpfchen zu heben. Es war sehr schwer für mich, das so zu sehen, wie weit sie zurück war, aber es ist alles gut geworden. Gerade steht sie mit der Großen im Wohnzimmer auf einem Hockerchen an einer Tafel und malt und unterhält sich dabei angeregt ;-)
Es kann alles gut werden. Wir wissen nicht, wieso das bei ihr so war. Sie hat auch einen leichten Microcephalus, aber er wächst parallel zu den anderen Wachstumskurven, also ok... Beim Voita-Test (wo die Kidner soin verschiedene Richtungen gehalten werden) war damals ALLES pathologisch, auch die frühkindlichen Reflexe, alles noch da, was hätte weg sein sollen. Es hieß "Schwerste Zentrale Koordinationsstörung", und nur wenige Kinder entwickeln sich danach ohne Behinderung.
Sie hat übrigens das Turner-Syndrom (kam als Zufallsbefund bei den Untersuchngen in der Klinik raus), aber da gehört diese Art Problematik eigentlich auch net dazu.

Hab Hoffnung!!!! Und arbeite (spielerisch) mit Deinem Kind :-) Ich weiß, manchmal ist es schwer.

LG, Eva

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Ich habe es schon häufig erlebt, wenn Ärzte eine Prognose abgeben, dass dann das Kind alle erstaunt. Die Stieftochter meines Cousins sollte ihren 4. Geburtstag nicht erleben - sie ist er mit 20 gestorben und hat ein einigermaßen normales Leben gelebt. Das hätte nie jemand gedacht. Mein Großer hat im letzten Jahr einen derart riesengroßen Entwicklungsschritt gemacht, dass er seinen Entwicklungsrückstand von ursprünglich 12 Monaten ein gutes Stück aufgeholt hat - und nun sogar in Erwägung gezogen wird ihn entweder auf eine Sprachheilschule oder sogar in die Regelgrundschule einzuschulen.

Laß deinen Sohn seine Fortschritte in seinem Tempo machen. Und habe keine Angst. Dein Kind ist und bleibt dein Kind. Ob du nun die Diagnose bekommst behindert/chronisch krank oder nicht. Es ist das selbe Kind. Nur mit Diagnose weißt du eben genau, in welche Richtung du fördern mußt.

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Hallo sonne,

ich hab ein Frühchen zu Hause (26+1), von dem niemand, nicht mal die Ärzte gedacht haben, dass er es überhaupt schafft. Aber mein Süßer hat einen unglaublichen Willen und schafft einfach alles, jedoch in seinem Tempo. Wir versuchen auch, ihm alle Hilfe zu ermöglichen. Wir hatten Physiotherapie (Voita) und sind mit ihm auch nioch bei Entwicklungstherapeuten und in der Sehschule.
Im Krankenhaus haben sie auf die Lagerung nicht so großen Wert gelegt, da seine Gesundheit wichtger war. Die Behandlungen erfolgten von der rechten Seite, so dass unser Sonnenschein sein Köpfchen immer nach rechts gedreht hatte.
Daher war sein rechter Hinterkopf abgeflacht und die Ärzte meinten, dass das so bleiben würde. Wir haben das nicht gedacht und versuchten es mit Osteopathie. Nach drei Behandlungen, die allerdings privat zu zahlen waren, bevorzugte unser Sohn keine Seite beim Liegen mehr. Und jetzt ist sein Köpfchen hinten (fast) gleich, rechts und links.
Die Osteopathen heilen Blockaden und werden von der Schulmedizin nicht anerkannt. Auch ich bin eher der Schulmedizin zugetan, jedoch hab ich für mich die Erfahrung gemacht, dass man eben nichts unversucht lassen soll.
Wenns nix nutzt, dann schadet es zumindest nix, oper?

LG
idefix703:-D

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Hallo idefix703,
danke für deine nette Antwort auf meinen Beitrag.

Wir waren mit Niklas bei einem Ortopäden, der bei ihm auch Blockaden gelöst hat. Bei unserem 1. Termin dort wurden 3 Blockaden gelöst und bei unserem 2. Termin wurde noch 1 Blockade gelöst.

LG Silke

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Hallo,

meine Tochter (gerade 4 geworden) war mit 7 Monaten aufgrund einer Stoffwechselstörung z.T. auf dem Stand eines Neugeborenen, nur ihre Wahrnehmung war altersgemäß. Von da an haben wir ca. 6 Monate 4 mal täglich Vojta geturnt und ja, es war kein Spaß. Mit 11 Monaten konnte sie sitzen und krabbeln, mit 16 Monaten ist sie gelaufen. Kein Arzt wollte damals sagen, ob sie es überhaupt lernen kann.

Wir waren gerade zur U8 und unser Kinderarzt fand sie absolut normal: sie kann auf einem Bein hüpfen, auf einer geraden Linie laufen und all solche Dinge. Sicher, sie neigt bei Aufregung zu erhöhter Muskelspannung, d.h. sie läuft dann kurzzeitig gerne mal auf Zehensitzen. Und? Sie hat schon noch ihre "Baustellen", aber alles in allem macht sie sich sehr gut.

Soweit unsere Erfahrung. ;-)

Allgemein würde ich sagen, das in diesem Alter die Kinder recht unterschiedlich entwickelt sind. Die einen krabbeln schon, die anderen drehen sich gerade erst. Manche Kids laufen mit 9 oder 10 Monaten, andere erst mit 18 oder noch später. Natürlich ist es wichtig, genau zu gucken und ggf. einzugreifen, aber diese Entwicklungstabellen können einen schon ganz schön verrückt machen, da spreche ich aus eigener Erfahrung.

Alles Gute!

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Hallo phoebe,
danke für deine nette Antwort.

Respekt, dass du es geschafft hast 4 x am Tag mit deiner Tochter nach Vojta zu turnen. Ich soll 3 x am Tag mit Niklas turnen, aber das schaffe ich nicht immer. Habe noch einen großen Sohn, der auch sein Recht fordert und dann natürlich noch der ganze Haushalt.

LG Silke