Wann lässt der Schmerz nach?

Vor vier Monaten hat sich mein Mann von mir und den Kindern getrennt, vor zwei Monaten ist er ausgezogen. Aus unseren anfangs guten Vorsätzen hinsichtlich Umgang der Kinder/Unterstützung ist nicht mehr viel übrig.
Empfinde nur noch Hass für ihn, zu wissen, dass es uns schon längere Zeit (1,5 Jahre zuvor und ohne etwas zu sagen) aufgegeben hat und so "schnell" vor ca. drei Monaten sein neues Glück bei einer Arbeitskollegin fand.

Langsam gelange ich an meine Grenzen. Körperlich (gesundheitlich) wie seelisch, da ist so viel kaputt gegangen. Trotzdem muss ich Tag für Tag für die beiden Kinder da sein. Und Unterstützung hab ich auch nicht viel.
Und vom finanziellen Aspekt mal ganz abgesehen.

Kann mir jemand Tipps geben, wie ich das alles durchstehen soll?

LG Nicki

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#liebdrueck
Warum ist denn von den guten Vorsätzen nicht viel übrig geblieben? Wegen Deiner Wut oder weil der Vater sich partout nicht kümmert?
Ich bin in einer ähnlichen Situation, unsere Trennung ist etwa einen Monat her und ich habe auch Phasen, in denen ich platzen könnte vor Wut, vor allem wenn mein ExMann sein Leben nach seiner neuen richtet, statt nach seinen Kindern.
Aber da hilft nur eins: die eigene Wut runterschlucken lernen. Es ist wahnsinnig schwer, das weiss ich. Aber der einzige Weg, um Unterstützung des Vaters für die Kinder zu bekommen ist, dass Du ihm entgegen gehst. Vergiss Dich und Deine Leiden, und denke ausschliesslich an die Kinder. Kann er die Kinder nicht mal ein paar Stunden nehmen, damit Du Dich ausruhen kannst?
Mein Mann macht das wirklich gern und gut solange ich nicht dauernd über die Lage und mein Selbstmileid schimpfe ;-) Versuche für Dich zu leben und an Dich zu denken und vor allem Deinen Ex mit in das Leben der Kinder einzubeziehen, NICHT in Dein Leben.
Was ist denn mit Euren Familien?
Alles Gute (und halte die Ohren steif!)
lg jo

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Hallo Jo!

Sicherlich spielt Wut darin eine große Rolle und ich versuche so gut es geht, sie bei mir zu halten. Aber das klappt halt nicht immer.
Wenn er die Kinder mal ein paar Stunden oder über das Wochenende hat, geht es mir teilweise schlechter (komisch, ist aber so). Ist halt eine ganze neue Situation für mich, so viel Freizeit zu haben. Dafür gebe ich mich an anderen Tag zu sehr aus.
Und wenn dann noch von ihm Sätze kommen wie: "deine Erziehung passte mir schon länger nicht, Bist du eigentlich noch normal? usw., das nimmt mich ganz schön mit.
Meine Familie wohnt zu weit weg, um als Hilfe einspringen zu können. Aber als Ratgeber, Tröster usw. stehen sie mir zur Seite. Von seiner Familie ... mmh, da wird es so gehandhabt - einmal ausgetauscht, aus den Augen, aus den Sinn. Einfach nur traurig ...

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Hallo.

Du sprichst von deinem Mann, gehe jetzt mal davon aus, dass ihr verheiratet seid. Als erstes würde ich Unterhalt für die Kinder fordern, wenn er nicht kann, Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt. Da das jüngste Kind unter drei Jahre ist, bekommst du auch noch Trennungsunterhalt. Gehst du arbeiten, dann ändere sofort deine Steuerklasse in die II. Gibt für dich dann mehr Geld und dein Mann bekommt viel weniger. Das wäre jetzt erstmal der finazielle Tipp, den ich dir geben kann.

Du musst jetzt nach vorne schauen. Musst dein Leben mit deinen Kindern planen. Bau nicht auf die Hilfe deines Mannes. Wenn er sich jetzt schon nicht mehr an die Vorsätze hält, dann macht er es in Zukunft auch nicht. Und noch eins, hole dir Rat beim Anwalt. Er kann dir vielleicht noch mehr sagen, was mir jetzt nicht so einfällt.

Kopf hoch für dich und deine Kinder. Viel Glück.

LG Hermina

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Hallo Hermina!

Ja, wir sind noch verheiratet. Unterhalt hab ich schon berechnen lassen. Derzeit zahlt er mir die Miete von meiner Wohnung. Ich möchte das gerne als Unterhalt weiterlaufen lassen. Aber er sträubt sich, wenn ich einen Unterhaltstitel habe, könnte ich ja notfalls den Unterhalt einklagen.
Steuerklasse werde ich auf jeden Fall wechseln lassen.

Das Problem ist, dass ich vor zu vielen PRoblem auf einmal stehe und eigentlich nicht weiß, wo ich anfangen soll.

LG Nicki

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Hallo.

Ja, das verstehe ich. Man weiß nicht, wo man anfangen soll. Aber den Anfang hast du schon getan.

Wenn er nicht auf dein Angebot eingeht, dann sage ihm, dass du dir den Unterhalt einklagst. Ich würde eh einen Anwalt einschalten, da du ja sicherlich auch noch die Scheidung durchmachen wirst.

Ich kann dir meine Geschichte erzählen, aber die würde ich gerne über PN machen, wenn du magst. Stand auch erstmal vor einen Berg "Arbeit", der sich nach und nach auflöste. Man muss nur eben den Anfang finden. Aber wenn man den gefunden hat, dann geht es leichter.

LG Hermina

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