Kein eigenes Leben mehr? Puh - lang geworden!

Hallo alle zusammen!

Jetzt muss ich doch auch mal einen Thread eröffnen.

Seit ich weiß, dass wir ein Kind erwarten, habe ich ehrlich gesagt etwas Bammel davor nur noch Mutter zu sein.

Zur Vorgeschichte: wir haben vor ziemlich genau einem Jahr geheiratet, waren davor 3 Jahre zusammen und hatten immer Riesenspaß.
Wir gehen sehr viel aus, Kneipen, Clubs, Konzerte etc., wir haben viele Freunde die wir auch oft und gerne treffen, zusammen, aber auch getrennt (würde sagen 50/50).

Ich bin 35 Jahre alt und so dachten wir, wir "fangen mal an" zu üben, hätte ja sein können, dass es noch ein paar Jahre dauert bis es klappt.
Wir waren uns auch immer einig, dass, wenn es auf natürlichem Weg nicht klappt, ein kinderloses Leben auch völlig in Ordnung wäre.

Pustekuchen - ein Schuss, ein Treffer!
Wir freuen uns riesig, auch wenn wir natürlich etwas überrumpelt waren, ging eben unerwartet schnell.

So, nun zu meinem "Problem", wenn man so will:
Ich lese hier immer wieder von Eltern, die nur noch Familie sind.
Aktuell z.B. der Thread unten. Da gibt es Eltern, die 4 oder 10 Jahre (!!!) nicht mehr zusammen aus waren! Oder wenn ich hier von Feiern lese, dann geht es meistens um Familienfeste, Grillfeste etc.;
die besten Freunde sind oft aus der Familie (Cousinen, Schwager, Geschwister, Eltern).
Mein Mann und ich sind ganz anders: wir haben Freunde ausschließlich außerhalb der Familie, wir lieben unsere Familien, möchten aber ungern Freitag- oder Samstagabende bei ihnen verbringen. Mit unseren Freunden haben wir einfach mehr Gemeinsamkeiten (Freizeit, Musikgeschmack, Humor, Berufliches ...)

Ich bin froh, dass sowohl meine Eltern als auch unsere Freunde bereit sind auf unser Kind aufzupassen, wenn es dann da ist und ich finde es völlig absurd in diesem Zusammenhang von "abschieben" zu sprechen.
Oft heißt es dann auch: Wozu hab ich dann Kinder gekriegt? Gegenfrage: Warum muss ich mich aufgeben, wenn ich Kinder kriege? Bin ich nur zur Fortpflanzung auf dieser Welt?

Mir ist absolut bewusst, dass sich vieles verändern wird, aber in diesem Ausmaß finde ich es erschreckend!

Meine Frage an Euch ist: vermisst ihr nichts? Wart ihr vorher schon nicht viel unterwegs und hattet nicht viele Freunde? Oder habt ihr euch durch eure Kinder so verändert?
Wird mir das auch so ergehen?

Ich würde regelrecht eingehen wie eine Pflanze, hätte ich meine Freunde und unsere Unternehmungen nicht mehr.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen!

LG
Belma

1

>>>Oft heißt es dann auch: Wozu hab ich dann Kinder gekriegt?<<<

Ich glaube, hier bei urbia gibt es verhältnismäßig viele Extrem-Glucken.

Einige sind regelrecht erbost, wenn sie irgendwo OHNE Kinder eingeladen sind und schlagen solche Einladungen natürlich aus, weil es sie nur noch im Mehrfachpack gibt.

Wie du das demnächst für dich regelst, ist deine Sache. Fakt ist, dass sich die Interessen verlagern, wenn ein Kind da ist, Fakt ist ebenso, dass oft von den Freunden, die sich vorher begeistert als Babysitter angeboten haben, nicht mehr viel zu sehen ist.

Lass die Sache auf dich zukommen und mach das, was für dich (euch) passt und gut ist.

2

Hallo!

Viele Veränderungen finden auf einmal statt, weil man es selbst möchte.
Wir vor den Kindern viel unterwegs gewesen. Seit unsere Tochter da ist, möchte ich gar nicht mehr die Nacht in Clubs verbringen, da ich weiß, dass ich ewig brauchen werde den Schlafmangel aufzuholen, denn das Kind steht trotzdem am nächsten Tag um 6.00 Uhr auf. Selbst wenn es bei den Großeltern ist, möchte ich den freien Tag genießen und nicht verschlafen.

Wir sind trotzdem (wieder) regelmäßig weg. Wir treffen uns viel mit Freunden. Als unsere Tochter klein war, haben wir uns auch oft bei uns getroffen. Unsere Freunde hatten selbst keine Kinder und sind gerne gekommen. Nun haben sie auch Kinder, die Treffen verlagern sich nun doch eher mal auf den Nachmittag mit Kindern. Mit den kinderlosen Freunden treffen uns weiterhin abends und manchmal gehen wir auch wieder in Clubs.

Die Prioritäten verschieben sich. Im ersten Lebensjahr war es mir wichtig genügend Schlaf zu bekommen, Party, Clubs usw. waren mir echt egal.
Achso, einige kinderlose Paare wenden sich auch ab. Ist einfach so. Es passt nicht mehr. Die guten langjährigen Freunde sind geblieben.
Unser Freundeskreis besteht ebenfalls nicht aus Verwandtschaft.

Vermisse tue ich nichts. Ich hab mich früher ausgetobt. Viele Freunde haben wir immernoch und es sind auch viele neue hinzugekommen.

Es spielt sich alles ein und wenn man weiterhin weggehen möchte, kann man dies auch machen. Es wird definitv weniger, aber das ist normal und das akzeptiert man auch.

Gruß nakiki

3

Hi,

also ich finde, wir haben da ein ganz gutes Mittelmaß gefunden.

Jeder von uns beiden bekommt Zeit für sein Hobby oder um etwas mit Freunden zu unternehmen, in der Zeit hütet der andere die Kids oder wir organisieren uns Großeltern.
Unsere Eltern sind zum Glück alle 4 äußerst engagiert und bekommen schnell Entzug wenn sie die Kleinen mal ein paar Tage net sehen :-).

Zusammen gehen wir schon etwas seltener weg als vorher, aber auch das geht. Der Große übernachtet prima bei den Großeltern und ich hoffe, wenn der Kleine etwas älter ist, wird er das auch so gern machen. Im Moment geht das natürlich noch nicht, er ist erst 4 Wochen alt, werde also erstmal noch ne Weile abends daheim bleiben.

Und nein - ich schiebe meine Kinder nicht ab, was man hier so oft liest, unser Sohn liebt alle seine Großeltern und fragt auch von sich aus, ob er mal wieder da schlafen darf. Ich selbst habe es auch geliebt, bei meiner Oma zu schlafen, weiß erst durch urbia dass man dann ne schlechte Mama ist die ihr Kind abschiebt #zitter#schein.
Zumal das vielleicht alle 8 Wochen oder so mal ist...

Also ganz klar, erstmal kann man natürlich nicht mehr so auf die Pauke hauen, aber je größer die Kinder werden umso mehr Zeit für sich hat man wieder.
Ich finde es für die eigene Zufriedenheit total wichtig, sich nicht nur auf die Kinder zu fixieren - und für die Kinder auch.
Wenn man ne liebevolle und zuverlässige Betreuung hat ist doch alles super!

LG juju (sorry für den Roman #schwitz)

4

Also ich erkenne jetzt das Problem nicht so ganz. Wir haben mitlerweile 2 Kinder und können trotzdem allein oder zusammen weg gehen, treffen uns mit Freunden, gehen ins Kino, auf Konzerte etc.
Wir haben hier auch niemanden, der Kinder in dem Alter unserer Kinder hat und ehrlich gesagt wäre es für uns auch ziemlich nervig, wenn es sich nur im die Kinder drehen würde, was es zwangsläufig macht, wenn man andere mit Kindern trifft.
Klar wir lieben unsere Kinder, machen alles ögliche mit ihnen, sind immer für sie da, aber es gibt auch uns als Paar und das muss man pflegen, sonst landet man bald im Trennungs-Forum ;-)

Bekommt das Kind und schaut wie sich euer Leben ändert, dann fangt langsam an euch wieder zu finden und lebt euer Leben als Eltern und als junges Paar, das Spaß hat ;-)

LG Carina die nächste Woche allein und ohne Mann und Kinder nach Berlin fährt und das für 3 Tage und das nicht zum ersten Mal#winke

5

Egal, ob Dir hier nun "Übermütter" oder die Kategorie "Rabenmütter" schreibt (immer subjektiv gesehen natürlich :-p)
Lass es einfach auf Dich zukommen und mach dann das, worauf Du und Dein Mann (noch) Lust haben...... Die erste Zeit wird Dir nicht sehr viel nach Ausgehen sein, da willst Du nur schlaaaaaafen #gaehn und Deinen kleinen Schatz am liebsten ununterbrochen ankucken#verliebt.
Wenn diese erste Phase vorbei ist, plant man wieder neu ....es ist schön, wenn Du Leute hast, zu denen Du volles Vertrauen hast und Dein Baby mit gutem Gefühl abgibst.
Ich finde es auch nicht richtig, wenn ein Mann und eine Frau nur noch Mama und Papa sind und kein Paar mehr.
Aber jeder muss nach seiner Fasson selig werden.
Lass Dir nichts einreden, Dein Mann und Du werden den richtigen Weg schon finden - und - Omis sind perfekte Babysitter :-p meistens :-)
Alles Gute erstmal für die Schwangerschaft ! #klee
LG Moni

6

Hallo,

ich kann sagen das mein Leben sich durch unsre Tochter um 180Grad gedreht hat. Hätte mir das jemand vorher gesagt hätte ich es nicht geglaubt.

Vor unser Tochter war ich aktive Reiterin habe 60 Stunde die Woche gearbeitet und war so gut wie nie zu Hause, immer auf Tour. Viele Freunde und Bekannte....

Mein Mann war/ist nur am WE zu Hause.

Dann kam unsre Tochter und wir waren die einzigen mit "Zwerg" alle andren hatten entweder noch keine Kinder oder schon große Kinder.
Unser Freundeskreis hat sich dadruch total verändert. Wir haben viele Familien mit Kindern kennengelernt und viele alte Bekannte und leider auch Freunde sind in der Versenkung verschwunden.

Wir haben hier keine Familie vor Ort und somit viel das Ausgehen lange aus oder wir mussten unser Kind mitnehmen. Zum Glück hat unsre Tochter fast überall geschlafen, auf dem Arm, auf irgendwelchen Sofas, Kinderwägen oder wo auch immer.
Wir haben es nicht vermisst allein wegzugehen.

Das Pferd habe ich verkauft als unsre Tochter 1 Jahr alt war. 1 Kind, ein Mann der nie da war und kein Babysitter das ging überhaupt nicht. Ich habe 5 Jahre als Tagesmutter gearbeitet, da kamen wieder andre Menschen in unser Leben. Als ich keine Lust mehr hatte Tagesmutter zu sein habe ich damit aufgehört und mir eine andre Arbeit gesucht, sprich wieder neue Menschen kennengelernt und neue "Aktion".

Da mein Mann immernoch nur am WE zu Hause ist gehen wir immernoch kaum als Paar weg. Uns beiden ist es wichtiger als Familie etwas zu unternehmen.
Das kann/muss jeder für sich herrausfinden.

Ich denke ihr werdet Euren Weg schon finden.

LG dore

7

hallo,

kommt zeit kommt rat und alles sowiso ganz anders;-)

alles was wir mit unserem erstgeborenen machen konnten,können wir mit unserer tochter nicht machen

beim ersten sind wir zu zweit weggefahren als er 11 monate war
bei der lütten wird es noch ewig dauern da sie einfach anders ist



laß es auf dich zukommen
manche kinder kann man überall mithinnehmen andere eben nich

aber euer kind wird euer leben definitiv bereichern

lg manja

8

Hallo Belma,

ich glaube nicht, dass man durch ein Kind sich völlig verändert. Ich selbst war schon immer eher ein häuslicher Typ, genau wie mein Mann. Allerdings hatte ich ein ziemlich zeitintensives Hobby, was ich aber schon vor der Geburt ziemlich reduzieren musste, da ich einfach beruflich so eingespannt war.

Mir fällt es daher nicht sehr schwer, auf Ausgehen etc. zu verzichten. Wir haben zwar Großeltern in der Nähe, sie trauen sich aber die Betreuung Nachts nicht zu und auch tagsüber allenfalls ein paar Stunden in der Woche (sie sind halt einfach schon älter und auch gesundheitlich teilweise eingeschränkt). Für uns bliebe daher nur ein Babysitter und das will ich - gerade Abends und Nachts - einfach nicht, da ich das Gefühl habe, dass er uns da momentan einfach noch braucht. Dadurch, dass ich ca. 25 h/ Woche arbeite, wird er ohnehin schon oft fremd betreut. Ich habe genug Kontakte durch meine Arbeit, Freunde mit Kindern oder Freunde, die sich zu kinderfreundlichen Zeiten mit uns treffen, auch wenn sie selbst keine Kinder haben.

Ich bin überzeugt die meisten Eltern finden mit der Zeit einen Weg, der zu ihnen und ihrem Lebensentwurf passt und sie und auch ihr Kind glücklich macht. Ich fand nur die ersten Wochen nach der Geburt ganz schrecklich, da ich das Gefühl hatte mein Leben ist zu Ende, da ich außer dem Kind wirklich nichs mehr auf die Reihe bekommen habe.

Mach dir keine Gedanken, es kommt so wie es kommt und auch ihr werdet Euren Weg als Familie finden.

Viele liebe Grüße
Svala

PS: Ich hätte niemals gedacht, dass mich das "Mamasein" so glücklich und zufrieden macht. Und ja, ich bin eine echte Glucke und genieße (fast) jeden Moment mit meinem Kleinen, habe Sehnsucht, wenn ich ihn ein paar Stunden nicht sehen konnte und gebe ihn auch nicht gerne her, auch wenn ich mir ein Leben als "Vollzeitmama" auch nicht vorstellen kann. Ich bin einfach glücklich so wie es ist.

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Danke für die lieben Antworten, die mich ein wenig aufatmen lassen.
Klar, werde ich/wir oft sehr müde sein (mir graut's schon!), wir rechnen fest damit, nicht mehr sooft auszugehen und lieber völlig verliebt unser Kind zu betrachten. Aber ich habe einfach Sorge, irgendwann zum Couchpotatoe zu werden.
Deshalb nochmal danke für eure bisherigen Antworten, die mir zeigen, dass man es auch selbst in der Hand hat! :-)

liebe Grüße
Belma

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Hallo,

ich glaube, dass ist auch typabhängig. Wir waren früh wirklich viel unterwegs und haben es auch ziemlich krachen lassen. Irgendwann sind wir aber von selber ruhiger geworden bzw. wir sind einfacher häuslicher geworden, trotzdem noch weggegangen etc. Dann kamen die Kinder und wir genießen die Zeit. Wir genießen es auch mal alleine was zu unternehmen, haben da auch familiäre Unterstützung, doch bleibt es im Rahmen, wir sind da einfach häuslicher. Freunde von uns, deren Kinder im selben Alter sind, sind da schon wesentlich aktiver. Jeder für sich findet seinen Weg, denke ich. Mir war es z.B. immer wichtiger wieder im Job einzusteigen und den Faden nicht zu verlieren. Es ist mir wichtiger für die Zeit eine Betreuung für meine Kids zu haben. Haben zwar die Oma im Haus, aber für sie ist die Betreuung einfach anstrengend, deshalb will man es echt nicht überstrapazieren.

Ihr findet euren Weg, davon bin ich überzeugt - wenn es eucht gut geht, geht es auch dem Kind gut.

VLG
R.

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Hallo Belma,

ja, ihr habt es absolut selbst in der Hand.
Ich kann dir nur einen Tip geben, der bei uns sehr gut funktioniert.

Wir haben uns beide beim tanzen kennengelernt.
Das ist und bleibt unser fester Termin in der Woche.
Wir sind bis 2 Tage vor der Geburt unserer Großen zum tanzen gegangen und dann nach 8 Wochen haben wir wieder angefangen.
Anfangs haben wir die Maus einfach mitgenommen und ich habe gestillt, wenn Bedarf war. Beim zweiten war es dann genauso.
Die Kids sind mittlerweile fast7 und 4 Jahre alt und wir gehen immer noch jeden Mittwoch um 17:00 Uhr aus dem Haus.
Wir haben halt jeden Mittwoch einen Babysitter und das ist dann unser fester Abend. Meist gehen wir hinterher noch gemütlich mit den anderen was essen oder trinken.

Es tut einfach so gut. Für uns als Ehepaar ist das die Zeit zum abschalten und genießen.
Es ist unser Fixpunkt, der immer steht und nur in sehr großen Ausnahmen (Krankheit oder Geburtstag der Kinder) mal abgesagt wird.

Wir sind auch nicht mutiert, als wir Eltern geworden sind. Wir sind immer noch ein Ehepaar.:-p

Lieben Gruß

Nicole