Frage zur Aufgebahrung

Hallo,

mein Cousin ist letzten Mittwoch verstorben. Meine Kindheit verbinde ich sehr mit ihm. Er wurde nur 27 Jahre alt. Es ist noch schwer für mich die richtigen Worte zu finden. Bitte entschuldigt das. Ich komme direkt zu meinem Problem:

Am Mittwoch wird er aufgebahrt, dann soll er verbrannt werden. Wer von euch hat schon einen nahestehenden Verwandten so aufgebahrt gesehen? Ich habe irgendwie Angst davor, habe aber das Bedürfnis ihm noch ein paar Worte zu sagen. Mein Mann meint ich soll ihn so in Erinnerung behalten wie ich ihn lebend kannte. Aber ich glaube ich würde es bereuen wenn ich nicht dorthin gehe.

Wer kann mir mit seiner Erfahrung weiter helfen?

Vielen lieben Dank!



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Ich habe sowas schon gesehen.
Nunja was soll man dir dazu sagen.
Da liegt halt ein toter Mensch, der vom Bestatter zurecht gemacht wurde.
Wie derjenige aussieht hängt ja auch immer von der Todesursache ab.
Ein Mensch der natürlich gestorben ist sieht normal aus.
Ein Mensch der vielleicht einen Unfall hatte mit Kopfverletzungen wird auch hergerichtet aber alles kann man natürlich nicht wegschminken.

Überleg es dir gut, es ist die letzte Gelegenheit ihn nochmal zu sehen.

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Höre auf deinen Mann.

Was bringt es Dir, ihn dort leblos liegen zu sehen?
Er wird nicht mehr so aussehen, wie er mal war.

Ich rate dir: laß es sein. Schreib ihm einen Brief und wirf ihn mit ein paar Blumen ins Grab.


sparrow

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"Höre auf deinen Mann."

das ist auch das einzige, was DU kannst.

sie hat keine eigenen bedürfnisse oder gefühle?

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Wenn ich mich mal einmischen darf.....#schein

Ich denke mal der Mann kennt ja seine Frau nicht erst seit gestern und manchmal sollte man auf jemand anderes hören der eingen gut kennt weil derjenige gut einschätzen kann was einen gut tut oder was einen schwerer zum verarbeiten fällt.

Jeder hatt seine eigende gefühle und bedürfnisse das ist klar aber grade in so einer schlimmen situation sollte man den rat von denjenigen annehmen der einen am besten kennt und einschätzen kann und gutes will.

Liebe grüsse
Bibi

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Hallo,

wenn ihr ein super Verhältnis hattet und es dir ein Bedürfnis ist hinzugehen, bzw. ihn nochmal zu sehen, dann solltest du das tun.

Wie schon gesagt kommt es auf die Todesart an, aber er war doch dein Cousin, und wenn eine Aufbahrung gemacht wird, kann man davon ausgehen das man ihn sich auch noch anschauen kann.

Aus meiner Arbeit heraus kenne ich viele Leute, die es bereut haben nicht hingegangen zu sein, aber niemanden der es bereut hat, dort gewesen zu sein.

man sollte eben immer daran denken, es ist definitiv das letzte mal!

Ich wünsch dir viel Kraft, auch für die Familie!

Sandra

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Hallo,
erstmal #liebdrueck!
Ich habe so eine Aufbahrung schon zwei Mal erlebt, bei meinen Oma´s. Die eine Oma, war hinter einer Glasscheibe, da sie vor ihrem Tod ziemlich viele Medikamente bekommen hatte (angebl.riechten die Menschen dann anders) und die andere Oma war ohne Abtrennung mit uns im selben Raum.
Für mich war es sehr wichtig, mich nochmal direkt bei ihnen zu verabschieden (die erste Oma durfte ich von meinen Eltern aus nicht mehr sehen, da sie auf Intensiv lag). Ich bereue es nicht, auch wenn dieser Gang sehr schwer war. Sie sahen aus, als würden sie schlafen - ganz zufrieden.
Was Du machst kannst Du nur für Dich selbst entscheiden. Aber wenn es für Dich wichtig ist, dann geh hin. Sprich mit ihm (ob in Gedanken oder wirklich).
Viele Grüße und viel Kraft
Miriam

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Hallo,
lass dich ersmal #liebdrueck...
also ich war auch sehr hin und hergerissen...
bei mir ging es um meinen leiblichen Vater-mit dem ich
sehr unregelmäßigen Kontakt hatte (ich wurde als Baby zur Adoption freigegeben) und ich war mir auch nicht so sicher-eigentlich wollte ich ihn so in Erinnerung behalten wie er war-meine Schwester hat mich
dann irgendwie überrumpelt und wir sind gemeinsam rein..
ich für meine Empfindungen hätte es lieber lassen sollen und hätte lieber einen Brief schreiben sollen,denn ich habe öfter das Bild vor Augen wie er aussah als er aufgebahrt war anstatt die Erinnerung/Bilder als er noch lebte-ich würde es nicht wieder tun-er ist an einer verschleppten Lungenentzündung gestorben (also keine Spuren eines Unfalls etc.-er sah aber trotzdem gaaanz anders aus...)
triff für dich dich richtige Entscheidung-ich wünsche dir ganz viel Kraft für
diesen schweren Gang..GlG xxichxx #blume

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hallo,

ich habe meinen vater gesehen, als ich 14 war. meine mutter hat lange mit sich gerungen und dann auch erst entschieden, ob sie uns lässt, als sie selber vorher bei ihm war. meine schwetsre (damals gerade 10) und ich sind dann mit ihr zusammen zu ihm und konnten uns verabschieden.
natürlich war das ein schock. aber weisst du, kein größerere, als der, dass er gestorben ist... . für mich und meine schwester war es in dem sinne wichtig, als dass wir begreifen, das wirklich alles wahr ist. ich glaube, ich hätte sonst auf jahre gezweifelt, denn der geist versucht alles, um sich dinge zu erklären, die er nicht fassen kann.
es war gut udn wichtig. auch hat es meine erinnerungen an ihn nicht getrübt. ich konnte und kann sehr gut trennen zwischen meinem vater wie er war udn dem, wie er da lag. ich habe ihn damals noch einmal gestreichelt, seine haare angefasst, ihm einen brief mitgegeben udn bin gegangen.
auch die nächsten jahre habe ich immer wieder geträumt, er kommt zurück, weil das und das war etc. ich mag mir kaum vorstellen, was gewesen wäre, hätte ich ihn nicht noch einmal gesehen...

also: angst brauchst du keine zu haben. mach dir nur vorher klar, wohin du gehst. du wirst wahrscheinlich weniger geschockt sein, als du jetzt vermutest.

lg

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Hallo,
mein Beileid erst einmal.#liebdrueck

Vor kurzem hat hab ich meine Freundin und Ihre kleine tochter
dort liegen gesehen.
Ich hatte Angst davor:-(
Erst war es ein Schock für mich aber Im endeffekt bin ich Froh das ich dort war,so kann ich wirklich begreifen das sie nicht mehr da sind und habe es mit eigenen Augen sehen können und vorallem mich richtig verabschieden können.
Einigen geht es da so wie mir.
Es ist deine Entscheidung.
ich wünsche dir viel kraft #liebdrueck

LG kerstin
#kerze#kerze #kerze

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hallo!

erstmal mein beileid.

heißt das echt aufGEbahrung oder doch aufbahrung. naja, egal.

wenn dein cousin sich nicht gerade vor den zug geschmissen hat, oder eine schrotflinte ins gesicht gehalten hat, kannst du ihn meiner meinung nach angucken.

mein schwiegervater war aufgebahrt und er sah aus, als ob er schläft, einzig die schürfwunde am kopf (er ist nach nem hinterwandinfarkt vom fahhrad gestürzt) war untypisch.
klar, er sah nicht rosig aus, aber friedlich.

meine uroma habe ich damals nichtmehr angeguckt und es wurmt mich bis heute.

der tod gehört zum leben dazu, also auch zum leben zwischen dir und deinem cousin, ich mag diese sprüche mit "behalt ihn so in erinnerung, wie er gelebt hat!" überhaupt nicht.

es gehört dazu. und wenn man es möchte, sollte man es tun. sonst stellt man sich fragen.

einzig wenn er entstellt wäre durch die todesursache würde ich nicht hingehen.

lg und viel kraft!!!

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ich würde mich verabschieden, ich habe meinen vater tot gefunden , habe ihn die augen geschlossen und die hände gefaltet,...meine beiden kinder 4 und 2 waren dabei,...ich war die ersten tagen wie in trance,...konnte es gar nicht begreifen,...dann am tag der verabschiedung(mein papa wurde verbrannt war ich nochmal in der früh alleine in der leichenhalle, habe bei den sarg die schrauben aufgedreht und habe meinen papa ein bild von mir und den kinder in die hand , habe das gebraucht um zu begreifen das er wirklich da drin liegt,..,...es hat mir geholfen,...wünsche dir alles gute und geh nach deinen gefühl und nicht was andere meinen,...lg tanja