Soll Sohn in den Kindergarten gehen? Riesen Ehestreit!

Hallo!
Vorab, wir sind in die Schweiz ausgewandert. Hier ist der Kindergarten eher eine Vorschule mit festen Unterrichstzeiten, Ferienzeiten wie in der Schule. Alle Kinder die bis zum Stichtag 4 sind, müssen im August den Kindergarten für 2 Jahre besuchen. Der Kindergarten fordert viel Eigenständigkeit, wie z.B. den Kindergartenweg ALLEINE bewältigen, sich im Sport alleine umziehen können, morgens immer 1 1/2 Stunden Konzentration im Stuhlkreis, Ausdauer für den Waldtag (die Kleinen müssen echt weit laufen).
Sie sollten auch Dinge schon können, wie auf einem Bein hüpfen, Farben gut unterscheiden, mit der Schere Schneiden etc... alles, was ein 4-Jähriger eben so können sollte.
Unser Sohn ist 20 Tage vorm Stichtag geboren, muss also im August in den Kindergarten gehen. Er ist ein sehr introvertiertes, stilles, sensibles Kind. Laut Spital, Krankengym und Kinderkrippenleiterin auch in seiner Entwicklung eher auf dem Stand eines 3-Jährigen. Es wäre also überhaupt kein Problem, ihn 1 Jahr zurückzustellen. Mein Mann ist absolut dagegen! Ich würde meinem Kind nichts zutrauen, er würde das schon alles machen und schnell lernen. Das letzte Jahr in der Krippe hat er sicher tolle Fortschritte gemacht, dennoch ist er hintendran, was ich absolut nicht schlimm finde, deswegen würde ich ihm ja gerne noch ein Jahr in der Krippe gönnen. Wir müssen unseren Sohn im Juni in der Krippe abmelden, da er ja in den Kindergarten kommt. Ein zurück gibt es nicht, denn in der Krippe ist eine Warteliste von 1 Jahr, den Platz können sie auch nicht freihalten. Der Streit zwischen meinem Mann ist jetzt so gross, dass wir nicht mehr miteinander reden. ich hab Angst, dass mein kind dort überfordert ist, dass er sich noch mehr zurückzieht. Er bekommt schon eine Logopädie ab Sommer. Der kindergarten wird im noch eine Ergotherapie verordnen. Ich will ihm gerne das alles ersparen. er muss schon seit er auf der Welt ist zur Krankengym. Wir haben das vor 2 Monaten erst abgeschlossen. Warum kann mein Mann ihm nicht die Zeit lassen? Will oder kann er nicht sehen, dass der Kleine etwas länger braucht als andere? Er meint nur, es müsse immer starke Kinder in der Gruppe geben und schwache. Unser Sohn wäre eben der Schwache, der Jüngste. Es werden Kinder mit ihm in den Kindergarten kommen, die im August 5 werden, also 1 Jahr älter sind.... und er ist erst auf dem Stand eines 3-Jährigen. Ich mach mir so Sorgen und komme NICHT gegen den Willen meines Mannes an, trotz Abklärung im Spital, vom Kinderarzt etc...
Er kann noch nicht mal alleine zur Toilette, man muss ihm helfen mit der Hose. Will man das alles mit ihm üben, macht er komplett zu und man kommt nicht mehr an ihn ran. Die Betreuung im Kindergarten sieht übrigends eine Lehrerin vor vor 22 Kinder, die kann sich da nicht intensiv um die schwächeren kümmern....
Bin verzweifelt :-(
zoe0212 mit 3 Zwergen (5, fast 4 und 16 Mon)

1

SORRY; MÜSSTE EIGENTLICH INS KINDERGARTENALTER-FORUM

2

Kannst du deinen Sohn da nicht mal einen Probetag hinschicken und die Erzieherinnen im Kiga fragen, was sie davon halten? Ich habe bei meinem Sohn gesehen, dass er riesen Fortschritte gemacht hat. Er ist übrigens (diagnostiziert) 12 Monate mental zurück. Bei uns im Kiga ist es so, dass die Großen sich um die Kleinen kümmern und denen helfen. Die Erzieherinnen tun das auch nicht. Das ist auch ganz gut so, denn so lernen die Süßen verdammt schnell. Sie werden einfach dazu gezwungen. Die Kinder lernen da mehr von den Kindern als von den Erziehern. Die geben nur kleine Anstupser in die richtige Richtung.
Therapien bekommen sehr viele Kinder. Sei froh, wenn du nur so wenige hast. ;-)
Man kann es leider wirklich nicht vorher wissen, wie die Kinder reagieren. Für meinen Großen war der Kiga 100% positiv. Für andere Kinder ist es eine Qual. Es ist einfach total unterschiedlich. Vielleicht braucht es dein Kind einfach mal, sich von Mama und Papa zu lösen und mal zu zeigen, was in ihm steckt. Vielleicht weckt der Kiga seinen Ehrgeiz. Vielleicht zieht er sich aber auch nur noch mehr zurück...

4

Danke für Deine Antwort :-)
Damit der KLeine sich von uns etwas löst, haben wir ihn letzten August den halben Tag in die Kinderkrippe gegeben. Da ist er sogar länger weg, als wenn er in den KiGa gehen würde. Klar helfen die Grossen hier auch den Kleinen. Allerdings haben wir zusätzlich noch eine dumme Konstelation, es werden nur 6 Grosse da sein und 16 Kleine.
Was gibt es denn noch für Therapien? Ich kannte jetzt nur die Logo und die Ergo?
Ich würde ihn ja gerne Probe gehen lassen für einige Zeit (so bis zu den Herbstferien vielleicht), nur klappt es nicht, kann er ja noch nicht mal zurück in die Krippe. Das wäre die Höchststrafe für ihn, denn dort fühlt er sich wohl, zu Hause den ganzen Tag mit Mama und Bruder finden wir alle nicht die beste Lösung.
Da unsere Tochter auch im Kindergarten ist, hatte ich auch schon ein Gespräch mit der Kindergärtnerin. Sie sagte, das müssen wir entscheiden, da man (wie Du auch sagts) das nicht wissen kann, wie sich ein Kind entwickelt. Einen Probetag für ihn gibt es auch, der ist Ende Juni, da kommen alle Neuen 1 Tag um sich alles anzugucken.
Ob insere Tochter nach den Ferein auch noch im Kindergarten ist, wissen wir nicht, da sie das komplette Gegenteil zu ihrem Bruder ist und gerade vom Schulamt getestet wird, ob sie in die Schule darf nach 1 Jahr Kindergarten. Das Ergebnis gibt es vor den Sommerferien. Klar wäre es für unseren Sohn gut, wenn die grosse Schwester noch dort wäre, aber es hätte auch seine Nachteile, den die Schester würde komplett die "Mutterrolle" übernehmen und das wäre nicht gut für sie...

6

Es gibt noch eine ganze Menge mehr Therapien. Es kommt eben ganz darauf an, was das Kind hat. Aber die bekanntesten sind schon Logo, Ergo und Physio
Meiner Erfahrung nach, gehen sich Geschwister, wenn sie zusammen in einer Einrichtung sind, eher aus dem Weg. Bzw. die älteren Geschwister wollen nichts mit den Jüngeren zu tun haben aber die Jüngeren halten sich an die bekannte Person eher als an die ganzen Fremden. Daher werden bei uns hier generell keine Geschwisterkinder in dieselbe Gruppe getan.

weiteren Kommentar laden
3

Hallo,

also...das Ihr Euch deswegen so streitet ist ganz schlecht. Das bekommt ja der kleine Mann mit. Ihr solltet gemeinsam mit Kindergrippe und Kindergarten reden.

Kann es sein das Dein Mann ein Problem damit hat, das sein Sohn noch nicht so weit ist? Hat er ein Problem mit den Krippenkosten?

Das Bauchgefühl einer Mutter ist manchmal nicht das schlechteste. Er soll sich doch auch im Kindergarten wohlfühlen und nicht immer hinterherhinken.

Viel Glück (und bleib dran :-))

5

Ach du meine Güte... dürfen die Kinder in der Schweiz sich nicht kindgerecht entwickeln? Das was Du da schreibst finde ich absolut total nicht tragbar...
Mit 4 Jahren den weg alleine bewältigen? Wissen die in der Schweiz nicht, dass ein 4jähriges Kind noch gar nicht Verkehrsicher sein kann?
Davon mal ganz abgesehen, lasse ich mir doch nicht vorschreiben, ob ich mein Kind in den KiGa, Vorschule, Schule oder was auch immer bringe....
1,5 Stunden Konzentration? Das hat ja nocht nicht mal ein 6jähriges Schulkind, was gerade eingeschult wird...

Alles andere ist ja okay, wie Schere, Farben, alleine umziehen...
aber auch dieser Satz von Dir, dass dort nur eine Erzieherin bzw. Lehrerin ist für so einen Haufen kleiner Kinder... unverantwortlich finde ich das.

Und wie Du Deinen Sohn beschreibst, sollte er wirklich noch nicht hin müssen.
Und wenn ich so was von einen Ehekrach bekommen würde, das wäre mir sowas von egal. Setz Dich durch, Dein Mann scheint eine Binde vor den Augen zu haben.

LG

7

"Ach du meine Güte... dürfen die Kinder in der Schweiz sich nicht kindgerecht entwickeln?"
Da gibt es ganz andere Sachen in anderen Ländern, glaube mir. Und wenn du dir mal den Vergleich anschaust, aus welchen Ländern die Spezialisten kommen und wie die Schulbildung/Kindergartenbildung ist, dann ist Deutschland auf den hinteren Plätzen. Also das, was für uns hier gut ist, muß noch lange nicht woanders gut sein. Meine Nichten und mein Neffe gehen auch in den kindergarten. Dort wird ab dem 3. Lebensjahr richtig unterrichtet. Die haben richtige Arbeitsbücher, die man kaufen muß und Schuluniform. Die haben auch einen Spielplatz und basteln...aber dafür gibt es festgeschriebene Zeiten. Sie müssen auch Hausaufgaben erledigen wie Schulkinder. Die lernen dort schon ab dem 3.LJ ihre Muttersprache zu schreiben + Englisch. Meine Nichte ist 5 und spricht fließend Englisch. Das, was in Deutschland bis zur 3. oder 4. Klasse gemacht wird, ist dort alles im Kindergarten dran. Einfaches Rechnen, Lesen, Schreiben, 1. Fremdsprache sind dort Voraussetzung für den Besuch der 1. Klasse. Dort gibt es auch eine Einschulungsuntersuchung, aber die fordert ganz andere Sachen ab, als hier. Wenn Kinder dann in die Schule dort gehen, dann ist es mit dem Luxusleben des Kiga vorbei. Schulkinder haben dort bis ca. 13.00 Unterricht, dann kommen sie nach Hause für 1 Stunde, Essen, Hausaufgaben ganz schnell machen und dann geht es zur sogenannten Academy (man könnte es mit Nachhilfe vergleichen). Dort arbeiten die Lehrer nach dem Schulunterricht. Dort finden sich dann alle Schüler wieder ein und dann dürfen die Schüler praktisch Fragen und noch Unklarheiten beseitigen lassen. Das ist natürlich freiwillig und muß von den Eltern auch bezahlt werden. Wer es nicht macht, ist spätestens 1 Jahr später nicht mehr auf der Schule, weil er das Pensum nicht geschafft hat. So ca. 19.00 kommt der Schüler wieder nach Hause. Wieder fix essen, denn 20.00 kommt dann der Religionslehrer. Und spätestens danach fällt man ins Bett.
Das ist der Preis, den die Leute zahlen, um Spezialisten zu werden. Sie opfern ihre Gesundheit und ihre Kindheit um später mal aus der totalen Armut herauszukommen. Das ist Realität in sehr vielen Ländern. Also die Situation in der Schweiz ist durchaus human.

"Davon mal ganz abgesehen, lasse ich mir doch nicht vorschreiben, ob ich mein Kind in den KiGa, Vorschule, Schule oder was auch immer bringe.... "
Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber in den allermeisten Ländern, so auch in Deutschland, gibt es eine Schulpflicht. Schickst du dein Kind nicht in die Schule, tun es andere für dich.

8

Aus welchem Land stammt Dein Bericht?? Hast Du vergessen dazuzuschreiben :-)

weitere Kommentare laden
15

Ich würde ihn auch ein Jahr zurückstellen, dann kann er noch ein Jahr "Kind" sein. Hört sich ja ganz schön krass an wie die das in der Schweiz machen. Würde mich nicht vom Mann unterkriegen lassen bei dem Thema.

17

Hallo


Wo wohnst Du den das der 2 Jahres Kindergarten pflicht ist?Ich lebe auch in der Schweiz aber in dem Ort wo ich wohne ist der 2 Jahreskindergarten freiwilig weil er erst ind er Testphase ist.Mein Mann und ich ahben uns aber dafür endtschiedne das Janic in den Kindergarten gehen sol,das sind 4 std in der Woche und im 2 Jahr 24std ind er Woche.Ich finde aber schon das man einem 4 Jahren altes Kind zumuten kann das es sich selber anziehen kann (mit kleinen unterstützungen) bei uns wird nur erwarten dass das Kind alleine aufs WC gehn kann und sich alleine an und ausziehn kann.Aber vielleicht ist es ja gar nicht eine soo schlechte Idee,dein Kind wird bestimmt selbstständiger.Und ich werde Jasnic die erste Zeit in den Kindergarten begleiten.Das hat 3 Gründe


1 Strasse auf der Linken Seite

2 See auf der Rechten Seite

3 er muss ne Weile laufen bis er im Dorf ist und dort andere Kinder trifft die auch in den Kindergarten gehen.




Lg Andrea mit Kids

25

Hallo!
Wir leben im Kanton Thurgau am Bodensee. Hier, und auch im Nachbar-Kanton St Gallen, sind 2 Jahre Kindergarten Pflicht.
Klar kann man einem 4-Jährigem Kind zumuten sich alleine anzuziehen, unsere Tochter ist 5 und macht das schon seit sie 2 ist. Unser Sohn ist einfach in der Entwicklung hintendran, was vom Arzt bestätigt ist, seit er 1 Jahr alt war. Er muss alle halbe Jahr zur Kontrolle ins Spital, bekam 3 Jahre lang Krankengym. Er ist sehr introvertiert, spricht schlecht.
Laut der Aussage der Kindergärtnerin ist es einfach nicht ihre Aufgabe, das Kind aufs WC zu begleiten oder ihm beim Umziehen etc zu helfen. Dafür sind die Grossen Kindergärtler da, die im 2. Kindergartenjahr sind, sie müssen den Kleinen helfen und Verantwortung für sie übernehmen.
LG zoe0212


27

Hallo!
Danke an alle für die vielen Antworten!
Ich wollte hier eine Grundsatzdiskussion entfachen zwischen Deutschen und schweizern, welches System besser ist, welche Nation schlauer ist oder welches Land eine besserer Politik bezüglich des Bildungssytems hat.
Wir sind seit 4 Jahren in der Schweiz und ich muss einfach ehrlich sagen, es hat alles seine Vor- und Nachteile. Man kann nicht allgemein sagen, dass es die einen richtig machen und die anderen falsch.
Ich finde die Einrichtung Kindergarten hier sehr gut. Wie es eine Schreiberin erwähnte, es ist kostenfrei und ein Platz ist garantiert, da es ja eine Pflichtveranstaltung ist, zumindest im Kanton Thurgau.
Für unsere Tochter war alles total einfach im Kindergarten. Sie ist ihren Altergenossen ein wenig vorraus und wird wahrscheinlich jetzt nur 1 Kindergartenjahr absolvieren und sofort in die Schule gehen, auch wenn sie erst 5 ist. Unser Sohn ist einfach ein ganz anderer Mensch, was ja auch gut ist. Er ist, im Vergleich zu seinen Altergenossen, ca 1 Jahr im Rückstand. Also auf dem Stand eines 3-Jährigen. Spricht schlecht, ist sehr introvertiert, zieht sich nicht alleine an und aus, Probleme mit Farben, Zahlen etc etc. Alles nicht schlimm. Er ist ein toller kleiner Junge. Er ist aber, meines erachtens, noch nicht bereit für den Kindergarten. Wenn er ein Jahr wartet, ist er 5, er wird es einfacher haben.
Leider ist unser Streit total eskaliert. Wir haben das Wochenende kaum miteinander gesprochen. Mein Mann hat das letzte Wort. Schlug ein Gespräch mit der Erzieherin in der Krippe aus. Ich würde meinem Kind nichts zutrauen, wäre immer so pessimistisch. Der kleine muss jetzt also in den Kindergarten. Er hat das letzte Wort, egal, was ich tue, ich komme nicht dagegen an. Er drohte, wenn ich ihn hinter seinem Rücken zurückstellen lasse, dann würde er ihn in der Krippe abmelden. Dann wäre der Kleine 1 Jahr zu Hause, das wäre die Katastrophe für ihn. Die Krippe kostet Geld, mein Mann will das nicht mehr zahlen. Das er dem Kleinen schadet und nicht mir, sieht er nicht. Bin sehr verzweifelt, die Ehe geht durch solche Dinge kaputt.
Meine Grosse Angst ist jetzt, dass der Kleine dann im Sommer in den Kindergarten geht und er bis zu den Herbstferien keine Fortschritte macht, die Schulbehörde darf ihn dann angeblich selbst rausnehmen, dann hat er auch keinen Krippenplatz mehr und viel schlimmer, wie fühlt er sich dann denn?
LG zoe0212

28

Hallo,
bin durch Zufall auf eure Unterhaltung gestoßen - wie geht es euch jetzt? Ist dein Kleiner jetzt im Kiga und wie macht er sich?
Vertrauen und ein guter kontakt zu den Kinergärtnerinnen beirken oft Wunder...
LG, gundel