Ich hab so eine beschissene Woche hinter mir und hätte mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass sie so endet wie es jetzt der Fall ist.
Unsere Maus aß und trank seit Ende letzter Woche sehr wenig und hatte sehr viel und sehr flüssigen Stuhlgang. Da sie mit ihren knapp 6 Kilo auf 68 cm nicht sehr propper ist und sie einfach nicht ans Trinken ranwollte wurd es mir irgendwann zu heikel, so dass ich mit ihr zur KiÄ bin. Sie überwies uns ins Khs wo meine Kleine dann ersteinmal eine Infusion bekam und die üblichen Blut-/Urinuntersuchungen gemacht wurden.
In der selben Klinik (Kinderklinik) hatten wird ein paar Tage später einen Termin für einen Kopfultraschall da Mäuschens KU zu groß war. Ich habe mir diesbezüglich nie Sorgen gemacht, da sie die Kopfform ihres Papas hat, welcher mit seiner afrikanischen Abstammung einen sehr langen Kopf und sehr ausladenden Hinterkopf hat.
Na ja ... nun waren wir schonmal da, konnte man den US gleich mitmachen.
Nach der 1. Nacht wurde uns Dienstag Morgen gesagt, dass Kira sich den Rotavirus eingefangen hatte. Wie schön, dass meine Hebi mir abgeraten hatte zu impfen, da es für ein Kind das keinen Kontakt zu KiGa-Kindern hat ja nahezu unmöglich ist sich anzustecken
Aufgrund des Viruses durfte ich meine Kleine nicht mehr selber wickeln. Die Schwestern wickelten sie mit Umhang und Handschuhen, was ja auch gut so ist.
In dem Zusammenhang erklärte ich aber auch, dass wir uns in physiotherapeutischer Behandlung befänden, da Kira ihr rechtes Bein nicht so gut bewegt wie ihr linkes und sie auch mit ihrer rechten Hand etwas schwächer ist. Das sollte mit ein paar Stunden und Übungen zu Hause behoben sein.
So weit so gut ... beim US des Kopfes fand die Assistenzärztin nix besonderes, was mir trotz des Nichtsorgens Erleichterung einbrachte. Der Oberarzt dem sie die Bilder vorlegte sah das schon etwas anders und sagte, dass die Bilder auffällig seien. Nach Absprache mit dem Chefarzt bekam ich die Diagnose von insgesamt vier Ärzten, dass man davon ausgehe, dass Kira unter der Geburt einen Hirninfarkt hatte, der dazu geführt habe, dass ein Teil ihres Gehirns abgestorben sei. Die Unbeweglichkeit bzw Schwäche ihrer linken Seite und die Größe ihrer Fontanelle bestätigten den VErdacht. Nun ginge es darum mit einem MRT zu klären wie groß der Schaden sei. Ob sie mit Förderung durch Physio irgendwann mal nur ihr Bein nachziehe und der Arm unbeweglich sei oder ob sie gar nicht laufen und greifen werde können.
Damit lebte ich die ganze Nacht. Ich heulte und heulte und heulte. Es war die schlimmste Nacht meines Lebens. Ich sah meine Maus schon in einem Rollstuhl, sah sie schreiend bei der Physio sitzend und mich anflehend nicht wieder dort hinzumüssen, hörte sie weinen weil sie eine Außenseiterin war und im weiteren Leben resignieren.
Ich kann nicht beschreiben was ich wirklich gefühlt habe, aber ich denke, dass viele nachempfinden können, wie scheiße es mir ging.
Und mein kleiner Engel war so quietschfidel wie eh und je ... die Infusionen schienen ihr all das wieder zu geben, was sie gebraucht hatte.
Sie heute Morgen in dieser Röhre liegen sehen machte das ganze noch schlimmer. Ich war so froh, dass die Krankenschwester mich Heulsuse in den Arm nahm aber dennoch fühlte ich mich hilflos und irgendwie auch schuldig, dass ich meiner Maus das alles antun musste und vielleicht sogar Schuld daran war, weil ich erst 3 Tage nach dem Blasensprung und nach 6 misslungenen Einleitungen in der Lage war sie zu gebären. Warum hatte ich nicht auf einen KS bestanden???
Sie hatte nicht nur die 55 Stunden Geburt und die 3 Monats Koliken mitmachen müssen, jetzt kam es noch dicker!!!
Kira schlief danach noch gute 2 Stunden durch die Tropfen und ich lag wie ein Häufchen Elend auf dem Bett, als die Stationsärztin 1 1/2 Stunden, die mir vorkamen wie eine Ewigkeit, später die Tür öffnete und sagte: "Da is nix. War alles ein Irrtum."
Noch Fragen??
Wir sind seit heute wieder zu Hause und ich weiß nicht was überwiegt: Die Wut darüber, dass ich mich dazu habe hinreißen lassen mich im Selbstmitleid zu suhlen oder die Freude, dass ich ein völlig gesundes (na ja ... sie käckert noch ein bisschen) Kind zu Hause habe! Was auch immer: Der Horror ist vorbei!
Ps.: Das war mein erstes SiloPo seit ich bei Urbia bin ... erlaubt oder?
Gute Nacht!
Vom Rota-Virus zum Hirninfarkt
Also das war alles andere als ein SILOPO !
Mein lieber Mann, was war das denn?
Das tut mir unendlich leid das du ja da durch die Hölle gehen musstest und nun alles umsonst ZUM GLÜCK !
Mensch, ich glaub ich wäre auch sauer .
Aber auch Ärzte können sich irren. Gut das alles zu euren Gunsten ausging, die arme Maus.
Alles Liebe für euch.
Hey,
ich kann es NICHT nachvollziehen wie es dir ging weil es außerhalb meiner Vorstellungskraft liegt.
Wenn du an Gott glaubst dann danke ihm heute Nacht!
Mehr kann man dazu nicht sagen.
Ganz liebe Grüße
Yasmin
Ärzte!
Erst alle verrückt machen und dann mal schauen, ob die These gestimmt hat!
Da rückt der doofe Rota-Virus ganz in den Hintergrund und man meint, alles locker wuppen zu können....außer das!
Zum Glück wars ein Irrtum!!
Genieße dein Kind und wisse nun, dass du stark bist, wenn du dich mit anderen Sachen ablenkst.
Grüße von Bar+Finn
Das ist wirklich kein SiLoPo.
Das macht einem (wieder mal) klar, dass ein gesundes Kind weiß Gott keine Selbstverständlichkeit ist.
Danke dafür und alles Gute!
Liebe Grüße!
Tina mit Maria Elisabeth *10.09.09
Du hast dich nicht selbstbemitleided, du hast um die Gesundheit deines Kindes getrauert.
Schön, dass es "gut" ausging.
Ich wünsche euch weiterhin viel Glück und Gesundheit!
lg bianca
Das ist ja echt schlimm! Und ein SiLoPo war es auf keinen Fall!
Zum Glück war es ein Irrtum, aber die Stunden waren sicher ganz schrecklich...
LG Alla
Na das ist mit Sicherheit kein Silopo! Was Du diese Woche durchgemacht hast wünscht man niemanden und man kann mal wieder von Glück sagen das man ein gesundes Kind hat. Zum Glück hat sich das bei Deinem ja auch als solches rausgestellt.
Lg kula100
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich Tränen in den Augen gehabt. Ich konnte dir sehr gut nachfühlen... Wir hatten schon oft das eine oder andere mit den Kindern.
Wenn ich was gelernt habe in den letzten 3 Jahren, dann, vertraue erst deinem eigenen Gefühl, dann dem Gedanken des Arztes. Ich vertraue keinem Arzt mehr so leicht...
Ich freue mich sehr für euch.
Genieße jeden Tag und jede Std. mit deinem Baby und passt gut auf euch auf.
Ich finde das ist absolut KEIn Silopo.
Ich kenne solche Situationen nur zu gut.
Du hast dir Vorwürfe gemacht weil du erst nach 6 misslungenen Einleitungen im Stande warst zu gebären? Sieh es mal andersrum: Diese Einleitungen haben vielleicht deinen Körper total blockiert. Vielleicht wärs ohne viel besser gelaufen. Einleitungen sind so dermassen gefährlich, das bleibt nur häufig hübsch unter dem Deckmantel des Schweigens
http://www.geburtsallianz.at/downloads/cimseinleitung.pdf
http://doula-ortenau.de/material/cytotec.pdf
Meine Tochter war nach der Geburt (herzdefekt durch Kaiserschnitt, dazu hat man ihr auch noch ein Loch in den Hinterkopf geschnitten) Herzpatientin. Ich weiß also wie es ist sein Kind weinen, schreiend vor Schmerzen (Schmerzen nur weil man die Elektroden gewaltsam von meinem Kind runter riss) da liegen zu sehen, nicht zu wissen ob sie für immer beeinträchtigt sein wird etc. Der Herzfehler hat sich zum Glück verwachsen.
Warum du wegen der Rotaviren nicht selber wickeln durftest ist mir schleierhaft. Kein fremder darf meine Kinder wickeln. Ich hatte den Rotavirus vor ein paar Wochen und keiner hier hat sich angesteckt. das Risiko ist also wirklich gering. Und selbst wenn du geimpft hättest: es gibt noch tausend andere Sachen die Brechdurchfall machen. Vor sowas kann man sich nicht wirklich schützen. Du hast NICHTS verkehrt gemacht.
Steh zu deinen Entscheidungen, hör auf deine Gefühle, deinen Instinkt als Frau und Mutter.
Und fühl dich mal gedrückt Dazustehen und nicht zu wissen was passiert ist die Hölle. Mein Mann hat Morbus Crohn und eine defekte Lunge, hatte in 2 Jahren jetzt 13 Ops und nie weiß ich ob ich ihn danach lebend wiedersehen.
LG Denise
hallo,
die links zu den einleitungen schau ich mir gleich mal an. ich bin an dem thema sehr interessiert. hatte selber eine einleitung und bin seither überzeugt, dass sie erstens nicht nötig war, zweitens für einigen stress danach verantwortlich war und drittens meinem kidn gar nicht gut getan hat!
aber mal ne frage: du schreibst dein kind hatte einen herzfehler durch den kaiserschnitt? habe ich das richtig verstanden? wie kommt sowas?
lg
Ja, das hast du ganz richtig verstanden. Bei einer spontanen Geburt werden die Lungen, der brustkorb, die Muskulatur etc zusammengedrückt. Auch das Herz ist davin betroffen. dadurch verschliessen sich kleine Lücken in der Herzwänden. Bei einer Kaiserschnittgeburt fehlt dieser Druck, wodurch die Löcher eben offen bleiben. Das wiederum kann zu Atemproblemen, unzureichender Sauerstoffsättigung und einem wahnsinnig großen Infektionsrisiko führen, da die Viren sich gern in diesen Löchern absetzen und dann eine Herzmuskelinfektion auslösen können. Es gibt dann bei Infektionen direkt Antibiotische behandlung, was auch nicht grad schonen für das Kind ist.
Meine beste Geburt war die drittte. EIne Hausgeburt. Niemand hat mich unter Druck gesetz und so war auch das Kind nach der Geburt völlig ruhig und ausgeglichen. Mein Sohn hat nach der Geburt (Einleitung per Wehentrop mit Power pressen) 2 Tage NICHT geschlafen.
LG