Papa bei der Geburt richtig zugucken lassen?

Hallo liebe Urbia-Mitglieder!

Ich bin ganz neu hier in dem Forum, habe mir schon viel durchgelesen und finde euch echt klasse!:-)

Obwohl ich selbst noch nicht schwanger bin (aber hoffentlich bald werde), brennt mir seit einiger Zeit eine Frage unter den Nägeln. Ich hoffe, dass ich sie richtig erklären kann. Deshalb hole ich auch ein bisschen weiter aus. Mich beschäftigt das total irgendwie und löst bei mir ziemlich heftige Emotionen aus...

Also, für mich ist ganz klar, dass mein Freund bei der Entbindung mit dabei sein soll. Aber ich habe in letzter Zeit immer wieder gehört, dass es wohl ziemlich normal ist, dass die werdenden Väter dann auch zugucken, wenn das Köpfchen rauskommt oder auch wenn der Dammschnitt/-riss genäht wird. Das ist für mich irgendwie eine ganz komische Vorstellung! #schock

Ich habe so eine Angst, dass mein Freund das nicht verarbeiten kann und unsere Sexualität dann für immer darunter leiden könnte! Andererseits denke ich mir dann, es gibt ja scheinbar genügend Paare, bei denen der Partner das alles gesehen hat und die danach auch wieder Sex haben. Und mein Freund gibt mir ja nichtmal einen Anlass, weshalb ich so denke. Im Gegenteil, er ist so verständnisvoll! Und irgendwie glaube ich auch, dass er im Moment der Geburt das alles, was er da sieht überhaupt nicht mit Sexualität in Verbindung bringen würde. Aber vielleicht kommen später die Bilder bei ihm zurück?#gruebel

Ich habe auch schon mit ihm darüber gesprochen und er meinte: Naja, sehen würde ich das schon gerne mal #schock Aber er hat auch gesagt, dass er, wenn ich das nicht möchte, auch nicht hingucken würde. Außerdem hat er schon ein 8-jähriges Kind aus einer früheren Beziehung. Da war er auch bei der Geburt dabei und fands wohl total schön. Ich hab mich aber nicht getraut zu fragen, ob er dabei alles gesehen hat. Nicht, weil wir darüber nicht reden könnten. Er würde es mir sicher sagen, aber ich habe Angst vor der Antwort :-( Wenn er damals zuschauen "durfte", hält er mich jetzt vielleicht für verklemmt oder so. Andererseits hat er ja diesen Satz gesagt, dass er das schon gern mal sehen würde. Aber vielleicht meinte er damit, bei MIR gern mal sehen. ??? Ach, ich weiß auch nicht... Meine Gedanken nerven mich. #aerger

Klar, jetzt kann man natürlich sagen: Na ist doch alles geklärt, ihr seit euch doch einig, dass er nicht hinguckt, wenn du nicht willst. Mach dir nicht so nen Kopf! Ja schon. Aber ich muss da trotzdem immer mal wieder dran denken. Bin ich in dieser Beziehung zu verklemmt? Ich hätte da echt gern mal ein Paar direkte Antworten drauf. Die meisten Foren diskutieren immer nur die Frage, ob der Vater überhaupt mit in den Kreißsaal soll, aber nicht die Frage des Hinsehens :-D

Ich freue mich auf eure Antworten! Vielleicht ist ja sogar ein Urbia-Papa mit dabei, der das mal rückblickend aus männlicher Sicht beantworten möchte....

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Hallo!

Also, mein Mann hat sich bei der Geburt wirklich alles angeschaut, was nur ging und er meinte, dass das richtig interessant war und ihn brennend interessiert hat!!

Ich dachte vorher auch immer, oh Gott, wie peinlich, der sieht alles usw. aber mach dich frei davon, denn dir ist das in dem Moment wirklich sch... egal!

Das hätte ich vorher auch nicht gedacht, aber es ist so. Du denkst in dem Moment nicht daran, wer dir wo hingucken könnte!

Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen, denn planen kannst du eh nichts!

Und ich habe meinen Mann auch gefragt, ob er überhaupt nochmal Sex mit mir haben will und er sagte ganz klar Ja, warum denn nicht!
Also so schlimm kann es nicht gewesen sein!

Ich drück dir die Daumen für eine baldige SS und wünsch dir alles Gute

Lg Steffi mit Marlon 17 Tage

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"Und ich habe meinen Mann auch gefragt, ob er überhaupt nochmal Sex mit mir haben will und er sagte ganz klar Ja, warum denn nicht!
Also so schlimm kann es nicht gewesen sein!"
sag ich doch, männer sind ganz ander ;-) die finden vieles interessant, was für uns frauen als zuschauer befremdlich wäre... aber genauso wie es männer gibt die sich sicher davor ekeln, bei der geburt am liebsten gar nichtdabei wären, gibts bestimmt auch frauen, die das zsuchauen kategorisch ausschließen weil sie sich dann beklemmt fühlen... aber man kann ja über alles reden gell?

ich wollte auch nicht den kopf sehen oder fühlen bevpr derrest draußen war, aber die hebamme fand mein "nee, mag ich nicht" auch "fühl sie doch mal" auch völlig ok, papa machte einen langen hals, sagte "es hat voll schwarze haare!" und schon kam die nächste wehe und mein wurm war da und schrie wie am spieß. für ein nee oder kopfschütteln reicht die zeit und die luft letztlich immer... denke ich.

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Als ich unser zweites Kidn spontan bekommen hab, hat mein Mann mir Wasser holen müssen. Also musste er am Fußende des Kreißbetts vorbei und hat gleich die Gelegenheit zum Gucken genutzt. Er fand das total toll und Ekel oder so gab es bei ihm nie. Ich wollte nicht das er guckt aber danach wars dann eben so und ich hab gemerkt das die Geburt absolut nichts mit unserer Sexualität zu tun hat.

Bei der zweiten spontanen Geburt (Hausgeburt) brauchte ich ihn vorne um mich irgendwo festzukrallen. Da hätte mich sein gucken gar nicht mehr gestört weil zwischen uns ein unglaublich tiefes Vertrauen herrscht.

lg

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Also, mein Mann hat nicht geguckt, und ich glaube auch nicht, dass ich das gewollt hätte... hatte eine Beleghebamme, die uns schon von vorne herein gesagt hat, dass sie sehr bemüht ist die Privatssphäre der Frau auch unter der Geburt zu waren. (Also, solange die Frau ihr keine anderen Signale gibt...) Außerdem habe ich vor dem Kreisbett hockend, mich an meinen Mann, der vor mir auf dem Kreisbett saß, krallend, entbunden. Somit hätte er gar nicht viel sehen können ;-) Die Kleine lag plötzlich unter mir... Als ich genäht wurde saß mein Mann mit der Kleinen im Arm neben mir... Die Plazenta haben wir uns allerdings beide kurz angeschaut ;-)

Mach dir nicht so nen Kopf, unter der Geburt ist dir wirklich einiges egal was man sich vorher nicht so denkt... hauptsache ist, dass du der "Hauptregisseur" bleibst und sagst wenn du etwas brauchst/willst oder halt eben nicht...

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Hallo,

unter Wehen wird es dir egal sein, wer da wo guckt oder nicht guckt. Da bist du mit dir selbst beschaeftigt und konzentrierst dich auf deinen Koerper. Ob dein Partner gucken will oder nicht, wird ER sicher spontan entscheiden.

Ich glaube, dass es vereinzelt Maenner gibt, die nach einer Geburt moeglicherweise Probleme haben (vielleicht wird es ja nur auf die Geburt geschoben, aber ein anderer Grund steckt tatsaechlich dahinter), aber die Mehrheit kann so ein tolles Naturereignis verkraften :-)

Bei uns endete es im Kaiserschnitt und meine bessere Haelft sass im OP an meinem Kopf- und schaute lieber mich an als das OP-Gebiet.

Alles Gute, doz

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Also meiner wollte auf keinen Fall mit, weil er genau die Ängste hatte, die du beschreibst...

Aber ich hab noch nie gehört, dass der Papa beim Nähen zugucken will#kratz

LG
Susanne

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Hi,
also mein Mann hat bei der Geburt auch einen Blick riskiert. Ihm ist dabei total schlecht geworden, ihm war richtig schwindlig u er ist auch total bleich geworden. Die Hebamme hat sich dann gleich um ihn gekümmert (Beine hoch, Cola u Traubenzucker gegeben, etc.) Zum glück war s noch nicht in der Endphase u die Hebamme hatte Zeit sich um ihn zu kümmern, sonst wär er wohl echt umgekippt ;-)
Er meinte dann hinterher, dass der Anblick ihn total schockiert habe u er gar nicht mehr dran denken wolle u er sich auch nicht vorstellen könnte jemals wieder mit mir Sex zu haben, etc.... Er hat s dann aber wohl doch ganz gut verarbeitet u wir hatten mittlerweile schon wieder SEx (Entbindung ist 3 Wochen her). So schlimm war s dann also doch nicht...
Ach so, als wir dann wirklich beim Endspurt waren blieb er schön brav an meinem Kopf sitzen u hat nicht mehr "runter geschaut".
LG Kersitm

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schonmal ne geburt gesehen? also ich ja. und daals hab ich beschlossen, sollt ich JEMALS ein kind kriegen, darf der vater NICHT hinschaun.

so war es denn auch. und wir arbeiten beide im kh und haben schon ne menge gesehen, was andere menschen echt ecklig fänden. er hat auch nicht geschaut. gut, die 2. geburt war ne sturzgeburt, wieviel er da gesehen hat weiß ich nicht, aber ich hoffe, nicht so viel. ich denke nicht, dass er ein problem hätte. aber ich hätte eins.

aber wir sind da wohl eh anders. er wollt auch nicht die nabelschnur durchschneiden, weil er meinte, dass er nicht ausgerechnet derjnige sein möchte, der die verbindung zwischen dem kind und mir trennt. fand das einen echt schönen gedanken von ihm...

lg, esk

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Huhu,

mein Mann war dabei und hat (leider) erst danach alles gesehen. Während der Geburt war er bei mir vorne am Kopf und hat "nur" die entschärfte Version gesehen. Nachdem die Maus da war und ich genäht wurde ist er aber vorne vorbei gelaufen und hatte freien Blick; das wollte ich eigentlich immer vermeiden #aerger
Nun ja, mein Mann gehört wohl in dieser Hinsicht zu der etwas sensibleren Sparte Mann und hatte sehr wohl die ersten Wochen/Monate Probleme mit der Sexualität, weil er schon immer wieder die Bilder im Kopf hatte, mir nicht weh tun wollte und das vorher nur mit Erotik in Verbindung gebrachte Geschlechtsorgan nun doch auch mal anders gesehen hatte. Ich kann das auch total nachvollziehen, hatte aber trotzdem dann diese typischen Gedanken: Ohje, hoffentlich wird der Sex dann irgendwann wieder normal und unbefangen etc. Mittlerweile hat sich das auch ganz gut geregelt ;-)
Ich persönlich glaube, dass es den meisten Männern mehr oder weniger so geht, aber es viele nicht sagen aus Angst die Frau zu verletzen.
Die Geburt war sicherlich trotzdem das schönste Erlebnis für meinen Mann und ich würde es ihm auch nicht vorenthalten ein 2. mal dabei zu sein, aber dirket den Blick auf die Mitte der weit gespreizten Beine würde ich wieder versuchen zu unterbinden #hicks

Alles Liebe

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Mein Freund saß hinter mir und hat mir die Hand gehalten, beim Nähen hat er nicht zugesehen sondern mit mir gemeinsam unsere Tochter bestaunt...