Kind will nicht zur Mama

Hallo,
auf der Suche nach einer Antwort auf mein Problem bin ich hier auf dieses Forum aufmerksam geworden und hab mich gleich angemeldet.
Ich komm also gleich mal zur Sache: Seit etwas über einem Jahr bin ich eine stolze, noch recht junge Omi (40). Meine jüngste Tochter hat ihr Kind leider etwas zeitig bekommen - sie ist noch in Ausbildung. Die Kleine war die ersten Wochen bei ihr, dann musste sie wieder zur Schule und die Betreuung habe ich übernommen. Ich bin selbstständig und versuche mir die Zeit dazu einzuteilen. Die Kleine ist also von morgens bis gegen 15.00 Uhr bei mir und dann bei Mama, die Ferien und am WE natürlich auch. Und da liegt nun unser Problem: Mittlerweile gibt es ein Riesentheater wenn sie zu ihr soll. Sie weint und schreit und steigert sich richtig rein... Es tut mir so leid für meine Tochter, die schon ganz enttäuscht ist manchmal.... Mein Mann meint, dass liegt daran, dass meine Tochter mit ihr nur wenig unternimmt. Die beiden sind immer in ihrem Zimmer. Sie spielt mit ihr, das ja, sie albert mit ihr rum und sie schmusen auch - aber die Welt draußen entdecken tut sie mit mir. Ich muss arbeitsmäßig den ganzen Tag draußen sein und die Kleine ist immer mit dabei. Früher im Tuch, nun läuft sie bereits.
Meint ihr, dass kann wirklich daran liegen? Ich versuche schon die beiden nachmittags nicht zu stören, damit sie allein sind, aber meine Tochter ist auch gern mit mir zusammen ... aber sofort schreit die KLeine los und will zu mir. Manchmal belastet mich das und ganz oft stehle ich mich aus dem Zimmer damit sie nix merkt.
Kennt das vielleicht einer von Euch? Also ich habe selbst 5 Kinder großgezogen und einige Tageskinder betreut, aber dass ein Kind nicht zur Mutter will ist mir noch nie passiert.
Habt ihr vielleicht einen Rat?

Liebe Grüße
Katrin

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Hallo!

Ich denke, Du bist zu ihrer Hauptbezugsperson geworden - sie verbringt fast den ganzen Tag mit dir und Du hast mehr Zeit, dich um sie zu kümmern. Das merkt die Kleine natürlich auch.

Zudem haben Kinder manchmal Phasen, in denen sie eine Person bevorzugen. Wir haben das hier auch öfter - mal ist Papa angesagt, mal Mama.

LG Lena

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hallo,

also ich kann nur von uns Berichten. Meine Mutter wohnt mit uns in einem Haus und mein kleiner ist auch ganz Oma-Verrückt. Wenn wir oben bei ihr sind ist er auch die ganze Zeit bei ihr und will nur mit ihr spielen. Ich geniße die Zeit und akzeptiere es, das mein Kind mit seiner Oma was machen möchte.
Ich allerdings bin zu Hause und verbringe doch die meiste zeit mit ihm und versuche es auch so zu handhaben, das wir feste Zeiten haben, wo wir zur Oma gehen. Meist zum Mittagessen und nach dem Mittagsschlaf. Das Theater kenne ich. Ich ignoriere es und erkläre ihm das die Oma jetzt keine Zeit mehr hat und wir jetzt zusammen was machen. Das klappt bis jetzt ganz gut und schon auf dem Weg die Treppe runter, hört er schon wieder auf zu weinen.

Also einen Rat kann ich dir nicht direkt geben nur das deine Tohter so viel Zeit wie möglich alleine mit Ihr verbringen sollte und das du dich in dieser Ziet zurück ziehst.

LG jessy-77

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Hallo und Danke für deine Antwort.
Ja, ich versuche mich schon so oft wie möglich zurückzuziehen, manchmal sieht mich die Kleine fast den ganzen Tag nicht, vor allem am WE und in den Ferien. Trotzdem gibt es immer Geschrei, sobald sie mich sieht - und richtig bitterlich.
Naja, da müssen wir drei wohl durch

lg Katrin

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Hallo Katrin,

ich denke das "Problem" ist einfach, dass DU die Hauptbezugsperson für Deine Enkelin bist und eben nicht Deine Tochter.
Gerade das 1. Lebensjahr ist am prägensten für Kinder, denn da baut sich das Urvertrauen auf. Nachdem Du den Hauptteil der Zeit mit ihr verbringst, denn auch wenn Deine Tochter dann da ist bist Du ja trotzdem noch anwesend, hat sich die Bindung zu Dir eben stärker aufgebaut als zur eigenen Mutter.

Deine Tochter ist nun etwas in vergleichbarer Situation wie viele Väter, sie spielt die 2. Geige. Das kann sich im Laufe der Zeit natürlich wieder ändern, aber dafür muss Deine Tochter auch etwas tun.

Es geht nicht darum täglich etwas großartiges mit ihr zu unternehmen, aber die Zeit die sie für ihre Tochter hat, sollte sie dann auch dazu nutzen sich überwiegend mit ihrer Tochter zu beschäftigen und nicht vllt. noch mit dem PC, Fernseher, Freunden etc.

LG Krüml

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prägendsten meinte ich natürlich #augen

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Ja, sehe ich auch so!
Die Mutter wird vermutlich wirklich eher als "Vater" oder "Schwester" betrachtet.
Nicht die Quantität der Zeit, sondern die Qualität ist wichtig.

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Hallo Katrin,

seit wann betreust Du denn die Kleine?

Ich denke, wenn sie noch ganz klein war, als Du das übernommen hast, ist es normal. Sie baut natürlich die engste Beziehung zu demjenigen auf, mit dem sie die meiste Zeit verbringt.

Wenn das schon von Beginn an so war, dann denke ich, ist das normal.

Mama und Kind müssen sich ja auch erst mal kennenlernen und das dauert und nimmt auch einige Zeit in Anspruch.

Meine Tochter kam mit 12 Monaten zur Tagesmutter, aber nur 3 Tage die Woche (zwei davon halbtags). Die Nachmittage verbringen wir immer zusammen. Meistens gehen wir raus.

ich bin öfter mal genervt, wenn ich bei der Arbeit nicht genug geschafft habe und Ina dann abends müde und knöterig wird... aber ich denke, das ist normal. (Ist Gott sei dank auch nicht immer so! #schwitz).

Vielleicht solltet Ihr ruhig mehr zusammen unternehmen. Und dann lernen sich die beiden so nach und nach immer mehr kennen. Oder Du sprichst mal mit Deiner Tochter, das sie mehr rausgehen soll mit der Kleinen...

Wohnt sie noch bei Euch?
Und was ist mit dem Vater?

LG

Li mit Ina (wird in einem Monat 2 Jahre alt)

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Hallo Li,
danke für deine Antwort.
Meine Tochter wohnt noch hier, hat aber ein eigenes Zimmer und eines für die Kleine. Bald kommt auch noch Küche und ein drittes Zimmer dazu. Der Vater hat sich leider verabschiedet...
Die Kleine habe ich seit sie 7 Wochen alt ist. Immer von morgens 7.00 Uhr bis nachmittags gegen drei. Allerdings schläft sie noch immer zwei stunden mittags und morgens schläft sie auch bis gegen 8.30 Uhr.
Meine Tochter hält leider nicht sehr viel vom rausgehen - die Kleine allerdings schon. Sie ist mit mir viel draußen, vielleicht fehlt ihr das nachmittags auch. Allerdings haben wir auch ein großes Haus zum Austoben.
Naja, ich hoffe, das es sich mit der Zeit alles etwas beruhigt.

lg Katrin

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Hallo,

Du bist die Hauptbezugsperson geworden. Ich gehe davon aus, die Kleine sieht in Dir so ne Art Mama. Wenn ich das richtig verstehe, wohnt Deine Tochter auch bei Dir zu Hause, richtig? Na, dann ist das auch schwer, denn wenn Deine Tochter nur ihr Zimmer als Rückzugsmglk. hat, hat die Kleine ja immer die Möglichk., Dich zu sehen und wieder zu Dir zu kommen....gibt es eine Möglichk., dass sich Deine Tochter etw. Eigenes sucht und Du sie viell. anfangs etw. finanz. unterstützt? Oder sie sollte wirklich raus gehen.
Klar KANN es auch daran liegen, ein Kind, was viel draußen ist, langweilt sich zu Hause nach ner Zeit. Mein KLeiner würde am liebsten auch IMMER draußen sein. Wenn sie m. ihr raus geht, wäre sie alleine und die Kleine könnte sich nicht nach Dir "umschauen". Wie alt ist denn Deine Tochter?

Klar ist Deine Tochter enttäuscht, aber was will man machen? Dass sie die Ausb. macht, ist ja super - sie hat halt jetzt keine and. Möglichk. Was ist m. dem Papa der Kleinen?

Übrigens, da Du Tamu warst, wundert mich das, dass es noch nie ein Kind gab, dass nicht zur Mama wollte. Mein Sohn geht morgens auch zur Tamu u. er mag auch nie mit, bzw wenn ich einfach geh, kommt er schon nach, aber er jammert halt...aber das liegt nicht an der schlechten Mama Kind Bezieh., sondern daran, dass er einfach Action u. die and. Kids braucht. Sobald wir zu Hause sind, ist alles super . Wir unternehmen auch viel!

Wie wäre es, wenn auch morgens vor der Schule NUR Deine Tochter sich kümmert? Mit ihr frühstückt, sie wäscht und Co und dann ab 15h halt auch direkt....sooo lange ist sie ja nicht NUR bei Dir...

Mach Dir keine Sorgen. Sie soll froh sein, dass sie Dich hat.

LG Sun

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Hallo Sun,
danke für deine Antwort. Ja wahrscheinlich hats du recht -ich bin wohl die Hauptbezugsperson geworden. Die Kleine ist jetzt 15Mon. alt, meine Tochter 18. Wir beide hatten es lange schwer miteinander. Meine Tochter ist ein ziemlicger Dickkopf - mit 2 Jahren in die Trotzphase gekommen und nie wieder raus... ;-)
Zum schluss stand sogar Schulverweigerung etc. auf dem Plan. Aber ich habe immer versucht hinter ihr zu stehen, so auch als sie schwanger wurde. Sie hat 4 Wochen mit sich gerungen, ob sie es behält oder nicht - egal wie sie sich entschieden hätte - ich hätte es akzeptiert. Meine einzige Bedingung war, dass sie eine Ausbildung macht. Mit dem Entschluss das Kind auch ohne Vater zu behalten hat sich auch ihre Einstellung geändert. Sie ist wirklich verantwortungsbewusst geworden, allerdings manchmal noch recht kindlich. Aber sie macht ihre Sache ganz gut.
Sie hat bei uns auch nicht nur ihr eigenes Zimmer, sondern ein Zimmer für die Kleine und bald auch noch Küche und Eßzimmer
(aber sie meinte letztens schon, dass sie trotzdem mit uns essen will). Alles im oberen Geschoss. Sie hängt aber noch sehr stark an mir, mehr wie früher. Sie erbittet oft Hilfe. Ausziehen will sie noch nicht, frühestens in 3,4 Jahren.
Das mit dem früh fertig machen des Kindes wäre ja ok, aber sie muss bereits viertel vor sieben aus dem Haus und die Kleine schläft bis 8.30 Uhr.
Nachmittags lasse ich die beiden immer allein. Auch in den Ferien sind sie immer zusammen. Das sehe ich die Kleine bewusst manchmal nur eine Stunde am Tag.Trotzdem wird es eher schlimmer. Heute hat sie auch wieder richtig bitterlich geweint ... Naja, da muss ich mit meiner Tochter wohl durch.

Meine Tageskinder haben übrigens auch immer ein wenig "theatert" - aber nie so schlimm.

lg Katrin