Aus der Kirche austreten - Nachteile?

Hallo ihr Lieben,

kurz vorweg: Mein Mann, unsere Tochter und ich sind katholisch.
Aufgrund der aktuellen Diskussion um die extrem vielen Mißbrauchsfälle seitens der katholischen Kirche, möchte ich nun aus der Kirche austreten.
Ich weiß bereits, dass unser katholischer Kindergarten alle Kinder aufnimmt und das "Problem" bei der eigenen Beerdigung bereitet mir auch keine Sorgen. Kirchlich geheiratet haben wir schon, also ist das auch kein Thema mehr ;-) Nun möchte ich aber gerne wissen wie es ist wenn wir nun ein zweites Kind bekommen und es taufen lassen wollen. Ist das problemlos möglich? Ich denke eigentlich schon, da mein Mann ja katholisch ist und die Kirche ja kaum ein neues Mitglied ausschlagen wird, oder?! #kratz
Wäre super wenn ihr mal eure schlauen Kommentare abgebt :-p

Vielen Dank!

P.S. Bitte keine Bekehrungen, das fällt auf unfruchtbaren Boden ;-)

1

Hallo,

bin zwar selbst evangelisch, kann mir aber nicht vorstellen, dass einer Taufe etwas im Wege stände, dein Mann ist ja noch in der Kirche...was mich aber mal interessieren würde:

Du trittst wegen der Mißstände aus - verstehe ich total - aber ein Kind würdest du mit der Taufe doch zum Mitglied der katholischen Kirche machen, es würde gewissermaßen "eintreten"...das würdest du machen?

Das verstehe ich nicht.

lg die hinterwäldlerin

11

mein erster Gedanke -- entweder man mach komplett einen Schnitt oder gar nicht, aber so ein WischiWaschi kommt mir eher ein wenig vor, als ob nach einer Erklärung für den Austritt gesucht wurde und "praktischerweise" die jetzigen Vorfälle gefunden wurden. Nichts für Ungut ;) kann mich ja auch irren

2

So ganz kann ich die Inkonsequenz nicht nachvollziehen.
Du willst austreten aber ein weiteres Kind willst Du taufen lassen...

Nachteile:
Solltest Du wieder eintreten wollen, ist das ein ziemlicher Kraftakt.
Das Austreten ist einfacher. Hab das bei einer Bekannten erlebt.

Weiterer Nachteil, Du kannst für andere Kinder keine Taufpatin sein.
Kann auch sein, dass Du bei kirchlichen Hochzeiten nicht mehr als Trauzeugin in Frage kommst, das kann ich allerdings nicht beschwören. Könnte es mir allerdings vorstellen.

3

Jeder der im pädagogischen/sozialen Bereich arbeitet, bekommt kaum eine Stelle ohne Kirchenzugehörigkeit!

Probleme gibt es auch bei konfessionellen Privatschulen/Internaten da sie wenn sie trotzdem aufnehmen u. U. ein Vielfaches an Schul-/Internatsgebühren nehmen!

Wenn einem beides egal ist, dann wüßte ich auch nicht, wieso man bei dem Verein bleiben soll.

Gruß

Manavgat

8

Das stimmt so nicht.
Caritas und Diakonie sind zwar mit ca. 50 % der Stellen die größten Arbeitgeber im sozialen Bereich, jedoch legt meist nur die Caritas Wert auf die Zugehörigkeit zum christlichen Glauben.
Wenn man also im pädagogischen oder sozialen Bereich arbeitet, verschließt man sich zwar die Türen zu diesem einen (größten) Arbeitgeber, aber wenn man eh nicht hinter dessen Werten steht, so hat man noch genügend Auswahl bei allen anderen Arbeitgebern...
Aus der Kirche austreten musst Du übrigens beim Standesamt, nicht bei der Kirche selbst. Das kostet je nach Bundesland relativ hohe Bearbeitungsgebüren...

12

<Jeder der im pädagogischen/sozialen Bereich arbeitet, bekommt kaum eine Stelle ohne Kirchenzugehörigkeit! <

Das ist ja mal kompletter Blödsinn. Meine Tochter arbeitet im sozialen Bereich. Sie hat auch viele Freunde und Bekannte in der Branche. Davon ist kein einziger in der Kirche.

Es gibt schließlich nicht nur konfessionelle Einrichtungen und sogar dort hat sich meine Tochter mit Erfolg beworben. Allerdings hat sie aufgrund der schlechten Bezahlung den Job dann nicht angenommen.

weitere Kommentare laden
4

Hallo,
ich bin schon vor 5 Jahren aus der kath. Kirche ausgetreten.
Mein Sohn wurde nicht getauft.

Wenn ich beten will, kann ich das auch zuhause und nicht in diesen scheinheiligen "Vereinen".

Warum willst Du denn ein 2 .Kind taufen lassen?

Man hat keine Nachteile , wenn man nicht getauft ist.

LG Sonnenstern#stern

5

Ich versteh die Logik nicht #kratz

Wenn Du nicht in der Kirche bist aber Dein Kind taufen lassen willst, dann wirst Du Dir wohl die Frage gefallen lassen müssen was das soll!

Und wenn Du wegen der Missbrauchsfälle austrittst warum willst Du Dein Kind dann katholisch taufen lassen?

Ich glaub nicht das man einen Nachteil hat, auch im Gesundheitsbereich gibt es mittlerweile genug Stellen die keinen kirchlichen Träger haben und zur Not kann man ja die evangelische Konfession wählen!

lg glu

6

Tritt aus und hab Spaß dabei! ;-)

Nee, ich versteh Deine Logik auch nicht.

Ein Kind, was nicht entscheiden kann ob schwarz oder weiß, willst Du konfessionieren, selbst kannst Du den Glauben nicht unterstützen?

Was bringt Dir dann eine Taufe? Geldgeschenke für das 2. Kind?

Hm.

7

Hallo Anis,

ich bin vor einigen Jahren aus der kath. ausgetreten. Allerdings nicht, weil mir das System nicht gepasst hat, sondern aus Glaubensgründen.

Ich bin in den 80er Jahren mit einer anderen Weltreligion in Berührung gekommen, von der ich mich so "ergriffen" gefühlt habe, dass ich wusste: ich bin kein Christ (ich habe auch nie "christlich" geglaubt).

Sehr lange habe ich mit der Entscheidung gebraucht, habe immer wieder überlegt.....bis ich dann gemerkt habe: wenn ich katholisch bleibe, lebe ich mit einer Glaubenslüge....mein Leben lang. Das wollte ich nicht.

Ich bin ausgetreten.
Das Ganze verlieft schnell, schmerzlos...amtlich. Auf dem Standesamt.

Meine Tochter, die wir damals noch kath. taufen haben lassen, ist nur wenige Jahre nach meinem Austritt auch aus der Kirche getreten (wir haben das damals unterschreiben müssen).
Wir hatten es seinerzeit für richtig gehalten, dass sie kath. aufwächst - sie besuchte drei Jahre einen Klosterkindergarten und fast vier Jahre eine Klosterschule - und konnte auch nicht den Glauben annehmen.

Heute sehe ich es als "nicht richtig" an, dass wir unsere Tochter damals in einen Glauben taufen haben lassen, den wir selbst nicht praktizieren.

Sie interessiert sich für den Glauben, zu dem ich konvertiert habe (nach fast 20 Jahren des Überlegens uns sich-damit-auseinandersetzens), aber sie will momentan einfach nur "glaubensfrei" sein und irgendwann selbst entscheiden, ob und zu welcher Religion sie sich bekennen möchte.

Nachteile haben wir nicht erlebt. Ich erlebe für mich nur den Vorteil, dass ich nicht mehr mit einer "Glaubenslüge auf dem Papier" lebe.

Würde ich christlich glauben: ich wäre trotzdem in der kath. Kirche geblieben, auch wenn ich schonungslose Aufklärung der Mißbrauchsfälle und schonungslose Konsequenzen für die Täter fordern würde.

Ich habe die kath. Gemeinschaft, zu der ich gehört habe, als eine sehr starke und auch menschliche Gemeinschaft erlebt, die absolut nichts für das kann, was andere "verzapfen".

Aber die "schönste" Gemeinschaft hat mir nichts gebracht, wenn ich dabei an etwas glauben soll, an das ich eben nicht glaube ;-).
Mein Glaube ist atheistisch - und da trennt es sich eben ganz gravierend.

LG
Claudia

9

Die kirchliche Trauung hast du "mitgenommen", hast jetzt keinen Bock mehr, Kirchensteuer zu zahlen, willst angeblich wegen der Missbrauchsfälle aus der Kirche austreten, aber dein Kind taufen lassen?
Verlogener geht es kaum noch.

15

#pro
Seheb ich genauso !

10

Hallo,

wenn du gläubig bist, wäre wohl der größte Nachteil eines Abfalls von der katholischen Kirche (da kannst du nämlich gar nicht wirklich "austreten") die Tatsache, dass du des ewigen Seelenheils verlustig gehst.

So schlimm ich die Missbrauchsfälle finde und der unbedingten Meinung bin, dass sie aufgeklärt und gesühnt werden müssen, muss ich dennoch mal sagen, dass es sich nicht um "extrem viele" Fälle handelt. Missbrauch findet nach wie vor meist in Familien statt!

LG
Kyrilla